Physical Geography: Oceans (8°)




Source: Nachl. Johann Gottfried Herder XXV.46a (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz).

Group 1: XXV.46a-1 (8°, 12 pp.). Pages 1-12.


Group 1 consists of a 20 pp. signature, the first 18 pp. have text, all in pencil, and are paginated at the bottom of the page: pp. 1-14 are notes on physical geography, pp. 15-18 are notes on Physics. The notes are not paginated in the same order as presented here; the twelve pages on the ocean are paginated: 1, 2, 7, 8, 3, 4, 13, 14, 9, 10, 11, 12. This group also contains notes on: Introduction (2 pp.) and Land (1 p.).

'Ph: Geogr. 1.' is written in ink at the top of the first page on Oceans, and at the bottom of the page begins the pagination (entered in pencil by a librarian): '-1-'.


[XXV.46a-1(1)] ms 1



[Erstes Hauptstück]
[Geschichte des Meeres][1]

/    ‹Ph: Geogr. 1.›[a]

/ Meer: die ˜Erde anfangs mit Meer bedeckt die Fläche des ˜Erdbodens

die See: – Ocean nimt wenigstens ⅔ vom Obertheil der ˜Erde doch vielleicht ist un~

bekannt in Australgegenden und Polen meist Waßer [b] Ocean

in Meere und Seen: Meer ein mit Land beschloßenes Waßer ˚Exempel Caspisches.

Die mit dem Ocean wenig zusammenhängenden ˚Exempel roth, Ost, Mittelländisches, schwarzes

verschiedene Theile des Oceans heißen See, [c] ˚Exempel stille See etc. große

Seen heißen schon Ocean: Der See klein ˚Exempel Bodensee. Die See Ein Theil vom

Ocean: || Busen, Bayen, (Brasilien Bayo des Santos) Italienisch Golfo

Golfo insonderheit lang und ˚nicht so breit: Sund, Straße, fretum

[Von dem Boden des Meeres und dessen Tiefe][2]

/ Boden des Meeres: Ocean tiefes Thal, ist verlängertes Land hat

Berge und Thäler: ich kann also von den nahen Ländern auf die Beschaffenheit

des Oceangrundes zu schließen: steile Ufer geben tiefe See, all-

mähliche Absteigung ˚nicht tiefe See; daher Schiffer, daher ˚nicht

alle Länder Hafen (oft in 400 Meilen ˚nicht) man muß sich dem Lande

sehr nähern können, und wohl vom Winde frei seyn folglich Buchten

Norwegen hat lauter Hafen (kühne Küste bei Schiffern) ist

eine allgemeine Rettung, doch ohne Hafen ˚nicht geraumig @¿¿¿@

buenos ayros @600@ Meilen Südwerts kein Hafen, weil die Küste

flach, und folglich zurückschlagende Wellen gibt in Patagonien.

In Africa sind fast keine Hafen als die Mündungen der Ströme hin

und wieder || Dampier: die Ostliche und Nordliche Küste am flachsten

Westlich und Südlich am steilsten folglich gute Anfart[3]Mars-

illi[d] hat eine Historie vom Mittelländischen Meer geschrieben:[4] 8.000 ˜Fuß tief

und die Pyrenäen 10.000 ˜Fuß tiefe etc. etc. die [e]gröste Tiefe der See ziemlich

wichtig, wie die nahen hohen Berge: – die hochsten Berge etc. folglich der groste

Tiefe 1 deutsche Meile; diese schwer zu meßen; wegen der

Seeströme. Senkblei[5] 40 ˚Pfund schwer kegelform


[XXV.46a-1(2)] ms 2



um die Höhe des Meeres zu wißen 2) unten mit Talk, um @etwas@

herauszuziehen, da mit man Ankerwerfen, die [Text breaks off.]

/ ½ Meile schon unergründlich weil die große Thaue, die ½ Meile

1.000 Klafter groß sind schon sehr ziehen – andere Mittel

Täucherglocke[1] aus Kupfer; an der Seite ein Fensterchen: statt des

Kloppels; Kette und Fußtritt = das ˜Wasser dringt ˚nicht ganz von

unten ein: wegen widerstehender ˜Luft; daher wohl; ‹athmen›[a] aber wegen der

Ausdünstung ˚nicht über 2 Minuten: Nollet[2] laß Zeitungen, horte

Man schickt dem Taucher die Pechkästchen voller ˜Luft

Taucherglocke bei versunkenen Sachen: Die Perlentaucher aber ohne

Glocke welches leicht ist, und ˚nicht so tief, – erst Blutsturz

darnach respiration || die in der Glocke können hören, aber ˚nicht blasen,

Nicolas Pesce[b] unter König Friedrich stieg in Charybdis

voll hoher Gebürge von denen Polypen oft erhascht, endlich ver-

mutlich vom Hai (Seewolf) ergriffen.[3] Athmen Blut durch

die Lunge aus der rechten in die linke Herzkammer, daher

˚nicht leben ohne Durchgang durch die Lunge; bei dem Embri-

on durch ein Loch foramen ovale im septo.[4] Daher

schreyt das Kind in[c] der Geburt (˚nicht aus Wehmuth erst ‹nach› 8 Wochen)

sondern zur Ofnung der Lunge. Bei Nicolas Pesce[d] foramen offen Buffon

mit jungen Hunden.[5]

[Von der Farbe und Durchsichtigkeit des Meerwassers][6]

Farbe und Durchsichtigkeit ein wenig

feucht. ohne Farbe; wo[e] Boden sieht man sie grünlich blau

Meer grünlich blau. Luft hellblau;[7] Meer ˜Wasser[f]

durchsichtig (wegen des ˜Salzes) bei Nova Zembla 80 Klafter tief,[8]


[XXV.46a-1(7)] ms 3



/ dies macht die Beobachtung auf dem Seegrunde [a] möglich

/    ‹˜mehr Schildkröte›[1]

/ Newton, ein jeder Fluß wird daher durchsichtig wenn einer aus dem in-

terrupto ein Continuum wird. Papier undurchsichtig mit ˜Oel

in den[b] Zwischenräumen; durchsichtig:[2] – ˜Salz macht auch Fluß ˜Wasser

helle – blos wegen des[c] durchschimmernden Bodens bekommt auch das ˜Wasser oft

eine besondere Farbe ˚Exempel rothe Meer an manchen orten durch die durchschimmernden rothen

Corallengewächse;[3] (schwarz Meer Römer unglücklich)[4] Meer scheint wie

eine Wiese oft: (˚Exempel eines Entenfloß) bei Capo Verde das Saragasso

ein schwimmendes Kraut auf einem unergründlichen (über 1.000 etc. Klafter tief) hält auch

Schiffe auf – Meer leuchten.[5] | insonderheit bei dem Riemen (rudeln) sonderlich in

den Sommermonaten bei Nacht plazt es etc. durch Sand gelaufen ˚nicht mehr

vielleicht

/ —————

[Von der Salzigkeit des Meeres][6]

/ Salz einige ˚Exempel Kaspische Schwarze, bei [Text breaks off.]

/ in einigen Meeren 1/40 sonst oben 1/30 unten auf dem Grunde (der Adriatischen See

Marsilli[d][7]) 1/29 theil [e]: die in der heissen Zona salzigter als in der

temperirten und in der frigiden salziger als in torrida: vom ˚Aequator gibt @man@

die Hizze der ˜Sonne vom Pol die beständigen Eisschollen: nun friert blos ˜Wasser

das süße nehmlich sind Eißschollen – es bleibt also viel ˜Salz.

/ Allein sowohl in frigida als torrida sind weit ‹weniger› Flüße die ins

Meer sich stürzen, dort wegen Kalte, hier wegen Hizze, in temperata

sind ˜mehr Flüße, die es süß machen || ˚nicht ˚Aequator kann sie denn die ˜Sonnen Hizze

˚nicht tiefer als 1 Klafter etc. etc. Meer ˜Wasser hat eine Pechartige Bitterkeit dadurch

macht ists unausstehlich: Brote nach 1 Tage unleidlich die damit

gebacken sind:[8] – stinkend ˜Wasser ist so gesund als anders, ver-

ändert die[f] Stinken: den Schiffen fehlt süß ˜Wasser; Regen verlassen sich einige

Spanische Gallionen aber dies geht nicht überall an: also Meer ˜Wasser @reinigen@

˚nicht durch Destilliren noch Filtriren,[9] von der Pechartigen Bitterkeit, ob


[XXV.46a-1(8)] ms 4



/ wohl vom ˜Salz – etwas durch Jungfern Wachs,[1] [a] oder Sand auf @einander@

geschüttet. Nüzlich des ˜Salz in See[2] 1) es friert ˚nicht: dadurch Salz

Hafen besser 2) es trägt größere Lasten: im süssen sinkts

/ vielleicht chimärischer Nuzzen, das das ˜Salz die See vor aller[b] Fäulnis bewahrt; Es

fault aber auch das See ˜Wasser ob gleich das große ˜Salz ˚Exempel in Sumatra daher

oft Pest, bei der großen [c] Fluthen. Ursache der Salzigkeit 1) des Pechgeschmaks

Man ahmt sie nach durch ˜Spiritus @˜Erwärmen@ von Stein Kohlen, daher ist die Fabrik

der Stein Kohlen dieselbe[3] ‹: Naphta, Petroleum Asphalt, Gagat, Weiß Ambra sind ˜Erd Oele.›[d]

Steinkohlen sind aber Schwefel mit Erdpech (Judenpech, Asphalt) ganze Schichten

in der Erde, von diesem Erdpech: es schwimmen große Stücke auf der See

insonderheit das todte Meer: also in der See vielleicht viel HarzOel, ¿

/ Ursache der Salzen Halley[e][4] Scheinbarer Grund, da die Flüße Jahrhunderte

durch in die See gestürzt: davon die Ausdünstungen, sich [Text breaks off.]

/ Nun dunstet aber die See[5] im Jahr nur 20 ˜Linien aus: in 6.000 Jahren

6 mal abgedunstet haben, also nur 6 mal mehr salz als

Flüßigkeit nun aber wohl 200 mal ˜Salzigter, als Flüße. Einige

die See haben von Salzbanken abgespült: aber woher kamen die[f] Salz

banken? von dem Schöpfer. oder wird selbst vom See ˜Wasser, wie in ausrucken

Salzschichten vom See ˜Wasser entstanden zu seyn scheint [g] Der

scheinbarste Grund? Die Einwasserung[h] ist Chaos von allerlei. Die See hat vormals

alles überschwemmt, hat so viel Salz aus der Erde ausgewaschen, ausgelaugt

1/30 theil ist ˜Salz darum in der See, 30.000 ˜Fuß tief etc. etc. Kälte: alles durchsichtig

läßt das Licht leicht durchfallen. 2) die ˜Sonne wärmt die Oberfläche, Winde

vermengen stets das Obere mit dem untern Daher in heissen Ländern

ists kälter als Land ‹weil›;[i] in gemäßigten warm ‹temperirt› als das Ufer.

Die See ˜Luft [j] gibt also eine mittlere temperies in allen Ländern


[XXV.46a-1(3)] ms 5



/ so daß ein Seewind stets temperatur mitbringt: (der Geburge

Wind ist oft = gleich tödtlich wegen der Kalte in Norwegen und Peru

der Seewind ist aber überall lindernd. – Auch unter den ewigen

Eisschollen ist nie der Grund gefroren: – indessen unten ist große

Kälte (ob gleich ˚nicht Frost) ˚Exempel Perlenfischer,[1] bei Ceilon, Baharen müßen

gleich ˜Feuer haben am Ufer – Meer ist hier[a] tief Keller. –

Druck des ˜Wassers = 1 ˜Fuß Cubik des ˜Wassers 60 Fuß [b] (nur 10 Klafter tief

Marsilli[c] eine verpechte[d] Bouteille:[2] ins Mittelländische Meer das ˜Salz ˜Wasser trieb

den Korkstopsel mitten in den Hals, und trieb einige Löffel süß ˜Wasser

darein: Taucher ˚nicht ohne ˚nicht mit der Taucherglocke[3] sehr tief über 2 Faden und ˚nicht plötzlich

sonst in der Taucherglocke das Blut aus Nase und Ohren; sonst aus Nase und Mund. –

/ wegen des ˜Salzes kann es so große Koloße von Thieren tragen – man kann leicht

schwimmen im Meer über 2 Stunden schwimmen: schwimmen ist sehr leicht, wenn keine

Furcht ‹die Kleider aus› die Musceln zusammenzieht; insonderheit auf dem Rücken Admiral Brodrick[4]

wegen der ˜Salzigkeit ist die See ˜Luft anders: Hudsonsbay in 2 Stunden rostet ein

Meßer an der ˜Luft: Jamaica rosten die[e] Uhren ˚nicht blos Feuchtigkeit, sondern cor-

rosivische Theile von Harzen etc. diese steigt in Wolken, in Regen das Land

fruchtbar: blos [f] ˜Luft und Regen macht fruchtbar: dies [Text breaks off.]

[Von den Bewegungen des Meeres durch Winde][5]

/ Bewegung des Meeres durch die Winde. Wellen: – alle Rüttelung ˚nicht tief.

bis 2, oder 3 Klafter spürts kein Täucher, kein Perlenfischer den[g] Sturm

die Veränderung des Seegrundes ˚nicht vom Sturm. Wellen ˚nicht fortrückende

sondern ein aufschwellen eines Berges, dessen große Spitze ˚durch steigen und fallen fortwandert

apex[6] die Figur rückt blos fort, ˚nicht das ˜Wasser selbst; langes Seil

Daher Logleine etc. bei anhaltendem starken Sturm ist eine etwaz strömende

Bewegung Wellen verschieden: Spanische See lange und ˚nicht gefährlich, leicht

und einförmig. Alle Wellen ˚nicht weit vom Lande haben kurze zurückschlagende

Wellen, schaukeln, Leck werden, Masten gebrochen, auf Sandt getrieben


[XXV.46a-1(4)] ms 6



/ Ost- und schwarze See sehr kurz: Wellen Ocean lange etc.

/ Ursache ˚nicht weil sie vom Ufer zurückprallen, sondern 1) Winde prallen vom

Ufer zurück vermischen die Wellen 2) (oft Ostsee plötzlich eine Welle etc.) vielleicht

liegt da eine Untiefe, Klippe, die[a] unten einen Wellenberg macht, an

den das Schiff stößt: Art das ausgefo [Text breaks off.]

/ Untiefen, die die Mündungen der Flüße versperren heißen Barren, und machen

Brandungen besondere Wellen hoch und zurückschlagend, an Untiefen, und seichten

Orten: doch [b] ˚nicht alle Wellen sind so gefährlich 6[.] 7. oder 10te (decumana)[1]

/ Im Ocean ist eine regelmäßige Schaukelung, eine gewiße Zeit, bei

Ufern und Brandungen hält das Land sie auf: unregelmäßig,[c] schlagen Kahne

herum, und dies macht weißen Schaum.

/ Brandungen machen einige Küsten inaccessibel – Buchten oder hohe Ufer sieht man

die hole See, wenn nach einem aufgehörten Winde der Sturm noch

fortdauret: und die ist noch gefährlich, weil kein Wind sie fort-

treibt: und nah am Ufer strandet er; daher alles todte (d.i. ohne

Bewegung) die See auswirft, die meiste Bewegung nach Ufer

/ Oel soll dies hole Meer versöhnen[2] (falsch durch Experimente) aberglaubig:[d]

/ Noch vor dem Winde 12-24 Stunden: das ˜Wasser steigt ˚Exempel in Norwegen

Vor dem Westwinde hoch: denn da der Wind ˚nicht so schnell ist (˚nicht 1

mal als Römisches Rennpferd, das 50 ˜Fuß und Englische

/        50 ˜Fuß in einer Sekunde

/        85 ˜Fuß

/        Derham 60 ˜Fuß

/        Mariotte 24 ˜Fuß[3] ¿¿


[XXV.46a-1(13)] ms 7



[Von der Ebbe und Fluth][1]

/ Ebbe und Fluth: gewöhnlich an allen Küsten des Oceans, und @Bewegung@ groß [Text breaks off.]

in 24 Stunden steigen alle ˜Wasser 2mal: Fluthen 6 Stunden steigt, 6 Stunden

sinkt[a] zur tiefen Ebbe: [b] an Küsten Holland, Atland Nord

nur in den inländischen Meeren, ˚nicht, wo blos freta zwischen dem[c] Ocean sind

Daher auch Mittelländische und Ostsee nur eine kleine Ebbe etc. und an wenigen Orten

sehr einstimmend mit dem Lauf des Mondes: In England Minuten der Ebbe bestimmt

aufs folgende Jahr im Kalender.

/ Wellen 6 ˜Fuß hoch – ein Schiff scheint dem andern in Todesgefahr

Hole See ˚nicht unterirrdische Dämpfe,

/ Ebbe und Fluth: nach 3 Stunden nach Aufgang des ˜Mondes fängt es an zu fluthen,

steht der ˜Mond am hochsten so auch die Fluth: der ˜Mond verspätet sich ¾ Stunde oder 78 Minuten

und die Ebbe eben so — die todte Fluth, wenn ˜Mond ˜Erde und ˜Sonne einen Rechten

Winkel machen: Viertel Spring ⁅Fluth⁆ im Neu und Vollmond

im grossen Ocean 12 ˜Fuß hoch verspätet sich 3 Tage, wie jene 3 [Text breaks off.]

/ Veränderungen bei Küsten: in Busen steigt sie erstaunend, oft komt

sie aus 2 Orten und denn weit über 12 ˜Fuß hoch: in fretis etc. 50 ˜Fuß hoch

[d] (auf dem Mari pacifico kaum 4 ˜Fuß) Engelland bis 40 ˜Fuß

nach der Abdachung steigt es oft tief ins Land ˚Exempel Fluß Indus

und Cambayo – In Bourdeaux[2] der Garonne die Spring

fluth in einem Berge (Mascqueret) Ebbe: ˜mehr Zeit zu steigen

als zu fallen. Sinkt sehr geschwind: Menan ein Fluß in

Pegu reißt es Schiffe los. Englische Hafen gravesande[3] 2 Fluthen

von Schottland und Canal daher Schif [Text breaks off.]

/ Heiligland Fluthen, Hamburg Ebbe: als wenn es 90 ˚Grad [Text breaks off.]

/Alexander in Indien.[4] – Euripus ist eine Art von Ebbe und Fluth[5]

/ Ostsee: in Finnland etwaz: kurz alle Meere durch große Mündungen


[XXV.46a-1(14)] ms 8



/ Wo die weiteste See ist von da kommt die Fluth und dahin @geht@

Ebbe: Es ist eine gekrümmte Welle, die in 12 Stunden durchläuft

[a] verschiedene Phoenomena: an allen Inseln des Oceans nur sehr

klein: –

[Von der allgemeinen Bewegung des Meeres von Morgen gegen Abend][1]

Meerströme, wo das Meer ˜Wasser selbst strömt, ist sehr

den Schiffern nöthig zu [b] wissen. Man kann sie ˚nicht unmittelbar

@¿@ durch die Logleine erforschen weil beide Schiff etc. gleich geschwind

sind. Der weiteste Strom zwischen den Tropicis in allen Theilen der

Welt: ‹so [c] alt als die Welt›[d] die ˜Wasser Bewegung von dem allgemeinen Ostwinde, und wie Mond durch die ‹Ebbe etc.

Daher länger nach Ostindien etc. als zurück

[Von den besondern Bewegungen des Meeres, die von dieser allgemeinen herrühren][2]

/ Meerströme durch Winde. Kurze Winde machen Wellen Berge

Ströme: an den Ufern ists am merklichsten. – [e] Im Indischen

Meer ein doppelter Windwechsel ½ Jahr Ost etc. West etc.

/ Daher unter den Moluccischen Inseln etc. ‹und Malabaren› solche starke Ströme

entstehen, daß die Schiffe ˚nicht wider sie streben können – ¿ [Text breaks off.]

richtet sich so ein Strom nach dem Monde ˚nicht: so ist der Wind

die Ursache – sonst vom Mond wenn die Fluth in Strassen in Strom ge-

räth so wird auch @die@ allgemeine strömende Bewegung vom Land aufgefangen so

wird Strom. – [f] Anson[3] [g] wurde vom Seestrome zurückgeführt

daß er später an die etc. ¿ Alle Ströme durch Winde immer bis auf eine kleine Tiefe

[h] ‹2)› —— ⁅Alle Ströme⁆ durch Mond bis auf das innerste des ˜Wassers

   weil es eine Art von Schwere ist – Mittelländische Seen haben auch Ströme,

und in ihren Straßen herrschen 2 Ströme: der obere und untere sich entgegengesezt

˚Exempel Sund, Gibraltar, Dardanellen:[4] – der Ocean strömt das

˜Wasser bei Gibraltar herein, das untere heraus, Ostsee, und schwarze

Meer umgekehrt: Ursache: vielleicht daß das Mittelländische [Text breaks off.]


[XXV.46a-1(9)] ms 9



/ vielleicht ˚nicht zu allen Zeiten: – nach dem Weststurm steht die Ostsee höher

und floß also oben etc. unten ist ˜Salz ordentlich

/ Mittelländischer Strom an den Küsten rund umher

[Von den Meerstrudeln][1]

/ Meerstrudel: berühmteste ‹1)› Moskoestrom 2) Charybdis bei Meßina

/ 3) Fasaki bei Japan 4) Euripus bei Euböa.[2]

/ 1) bei der Insel Mosk: Phoenomen (Homanns[a] ˚Exempel Hyben¿ ist fabelhaft)[3]

Es ist blos ein großer Strom, in dem viele kleine Strudel sind: – die Ebbe

und Fluth nach Nordost und zurück. Es wird durch die Küsten repercutirt zu

einem Strom: dieser kan durch die unterirrdischen Hohen sehr detorquirt werden [b]

[c] die Strudel 2 Klafter im Diameter 3 Klafter tief man kan durch

fahren: von der halben Fluth bis zur halben Ebbe; @¿¿¿@ eine Zeit, und ist

also eine Ursache – zwischen Ebbe und Fluth ist stille. Den @allemal@

blos die zurückschlagende Wellen machen die da nur gefundenen kleinen Kahne

fürchterlich – das Sprützen blos zurückschlagen der Wellen, so bei Bran~

dungen. – das Einschlucken @Fluth@[d] repercutirt in Richtungen [Text breaks off.]

/ So alle Strudel sind eine Wirkung von Ebbe etc. und von 2 sich entgegenströmenden

Strudeln 2) bei Meßina. ˚nicht so fürchterlich wie bei den Alten, der Westwind

weht einen Strom dem ordentlichen entgegen, hort der Westwind auf [Text breaks off.]

[Warum das Meer von den Flüssen nicht voller werde][4]

/ Die Alten glaubten [e] eine mechanische Struktur der Erde umbilicos,[5] die das

˜Wasser einschlucken. – Haben die Meere einen Ab und Zufluß? Die Alten glaubten

sie werden in voragines cerculo[6] und andern zugeführt: 1) Schwürigkeit

aufgelöst: wo bleiben die Flüße? – Halley[f] sie werden durch alle Flüße ˚nicht größer[7]

denn die Ausdünstung Diese scheint klein zu seyn – aber nehme die große Fläche

Halley [g]900.000 Tonnen in 24 Stunden vom schwarzen Meer, und @da heraus@

blos höchstens 600.000 hinein: So wie ein kleiner Regen im

ganzen Lande sehr groß ist 2) Schwürigkeit man will eine besondere unterirrdische

Gemeinschaft bemerkt haben ˚Exempel schwarzes Meer Sturm: Caspisches Unruhe

ohne Sturm. Aber diese Beobachtung ist zweifelhaft bey Jesuiten dort

P. Kircher.[8]


[XXV.46a-1(10)] ms 10



/ b) in Kilun soll offner Schlund seyn – Peter weiß ˚nichts[1]

/ c) Weiden in Persien, da keine waren folglich aus Caspischem ʾResponsio vielleicht [Text breaks off.]

/ d) Delphin im rothen Meer mit einem Ring vom Baßa in Suez das

selbe Jahr in Dalmiate gefangen, nun wird er zwar nicht

um ganz Africa: Amed[a] Abdalla[2]

[Ob das Meer in allen seinen Theilen gleich hoch sey][3]

/ Man kan sich ˚nicht @langen@ – aber ohne Beweis – Caspisches hoher als Persisches

Jenes ist hohes Thal: und also sehr große Wirbel daher ein

Abzug – Ein Meer kann hoher stehen als das andre mit dem es

in Communication steht.

/ ʾQuaestio Lulofs, Varenius:[4] rothe Meer, mit dem Mittelländischen Meer in gewißer Gemein-

schaft und soll doch höher seyn? Atlantisches höher als das stille Meer daher kein[b]

Canal in Portobello, oder Panama: Daher auch ˚nicht der Nil mit dem rothen Meer

alsdenn alle Handlung in anderen Zustand, so wie nach Entdeckung des Capo bonae

spei durch Vasco:[5] alsdenn hätten die Türken einen ganz anderen Zustand ʾResponsio Herodot:[6] einer von den

ältesten Königen hat ihn angefangen, die Ptolemaiden vollendeten ihn – Die Spanier ziehen ˚nicht

einen Canal zwischen Portobello etc. wegen des Flußes hätten sie nur 8 Meilen zu graben

/ wahre Ursache alle ihre Handlungen wären verloren; nun hält [Text breaks off.]

[Einige Merkwürdigkeiten des Eismeers][7]

/ Eißmeer 2 septentrionalis und australis – australis ˚nicht weiter bekandt –– die Größe

der Eißfelder ist zu bewundern: so daß oft ein Schiff 2 Tage mit vollen Segeln

˚nicht vorbei kommt: – Ellis wollte durch die[c] Hudsons Bai fahren:[8] Eißfeld

1500 bis 1800 Fuß dick, oft 1 Meile lang: haben einen Eißsaum

haben Zungen, die die Schiffe zerschneiden Sie werden wie ein Land besucht, in ihre Buchten

legen sich die Schiffe, sind eben so gesucht fähren wie an Rheden, finden darauf

suß Waßer, vom Regen und durch Thauen, so daß sie die Fäßer füllen

/ auch etwaz Erde, Gesträuch, Vögel, vögelErde: so daß die Schiffer es

vor ein Land ansahen und der Admiral Warren[9] fand waz es war

/ Eisflarben[10] stechen zwar wie Thürme hervor werden aber schon[d] etwaz durch [e]

und Winde etwaz regiert – Ein Eisfeld wird in Jahrhunderten kaum

aufgethaut, bis es endlich in die Südlichen Gegenden langsam getrieben


[XXV.46a-1(11)] ms 11



/ Oft aber [a] zerspringts, durch schnelle Veränderung der ˜Luft in 1.000 Stücke

in Eisflarben, und die werden eher nach Süden getrieben – Uberhaupt frierts

eher, als es thauet – Die Entdeckung der Eisschollen ist gefährlich @weil@

man @ihre@ Naheit ˚nicht durchs Senkblei und durch Untiefen erkennen @man@ – man

entdeckt sie des Tags 1) durch Nebel, der sich so figurirt, daß auch geschikte

Schiffer sie vor Küsten mit Sachen halten ˚Exempel Berge: des Nachts durch die plötzliche

Kälte

/ Eis ist blaulicht, schwerschmelzend, härter, und durchsichtiger als

gemeines Eis: – Man sollte glauben, daß die Alpen ein Eismeer

gewesen, davon die Glätscher Stücke; also mit diesem Eis große Ahnlichkeit

Sie kommen tief oft in milde Länder, daher sind manche Länder un~

wirthbar, [b] unfruchtbar wegen der vorbeitreibenden Eisfelder

z.E. Terra Neuwa – In Australgegenden eben so etc. Wafer[c] fand

bey Fuego Eisfeld 500 ˜Fuß dick und 2 Meilen groß.[1] – Sie

streichen wieder gegen den Aequator: ˚Exempel bis Feuerinsel, die in dem~

selben Grad mit Amsterdam haben (vermutlich von starkem Seestrom) daher

sind diese Länder kalt – In den Eismeeren etc. treibt viel Treib-

Holz: es ist weit größer, als in den Nordlichen Gegenden wachsen

kan denn in [d] Grönland etc. nur Sträucher; Jenes treibt

doch stets von Osten nach Westen. – Hans Egede meinte: es käme

von Grönland: allein Ellis fand das Treibholz in der See[2]

bis aufs Mark von Würmern durchfressen ist und auf Grönland ists

auch ˚nicht so groß: – Vielleicht die großen Ströme in der Tarterei

und dem großen Lande Ostwärts gegen Kamtschatka, neben

von den Küsten und Ufern auch viele Bäume mit. Diese beschwemmen

das Land und die Eisschollen können auch Bäume losreißen


[XXV.46a-1(12)] ms 12



/ Seegewächse ˚Exempel große Bäume etc. andere Produkte.

/ Alle Freta haben einen obern und untern Strom: die sorgfaltigsten

Beobachtungen: – der Bosporus Thracien: das schwarze Meer oben heraus und

@Helles@ Propontis unten herein – Buffon will ˚nicht zugeben Lulofs be~

stätigt und weiß ˚nicht[1] – ˚Exempel Meer ist wegen vieler Flüße ˚nicht so salzig

Ostsee[a] ist [b] so salzig als Nordsee die @Ufer@ stehen niedriger: und jenes

Ocean Abteilung ⁅so salzig⁆ @Mittelländische@ fließt heraus, [c] um eben das Gleich~

gewicht herzustellen, fließt die unten zu: d @¿¿¿@[2]

stets aus der Ostsee heraus.

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[The remaining text on this manuscript page, below a line drawn in the center, concerns the second section, on land; this same page is given again in the following 8° section.]


Explanatory Notes
[8°-Oceans]

ms 1


[1] [Geschichte des Meeres] Holstein-Beck (AA 26.1: 10-20); parallel passage at Oceans(4°)-1.

[2] [Von dem Boden des Meeres und dessen Tiefe] Holstein-Beck (AA 26.1: 10-11); parallel passage at Oceans(4°)-1.

[3] [Dampier … Anfart] Kant makes this same observation in his 1756 History of Earthquakes (AA 1: 459)

“Mir scheint der Grund dieses Gesetzes mit einem andern in Verbindung zu stehen, wovon man noch zur Zeit keine genugsame Erklärung gegeben hat: daß nämlich die westliche und südliche Küsten fast aller Länder steiler abschüssig sind, als die östliche und nordliche, welches sowohl durch den Anblick der Karte als durch die Nachrichten des Dampiers, der sie auf allen seinen Seereisen fast allgemein befunden hat, bestätigt wird.”

William Dampier (1651-1715) was a British sailor, adventurer, and author of A New Voyage round the World (2nd ed. 1697; German: 1702)[excerpt], to which Kant appears to be referring here, although likely working instead from a long passage quoted in translation in Buffon (1750, 1.1: 234):

“Bey dieser Gelegenheit muß ich dasjenige anführen, was ein berühmter Seefahrer [Dampier] hiervor schreibt: ‘Ich habe allezeit beobachtet, daß das Meer an solchen Oertern, wo die Küste mit steilen Klippen verwahret ist, überaus tief ist, so, daß man selten daselbst ankern kann. An solchen Stellen hingegen, wo das Erdreich einen Abhang nach dem Meere hat, ist der Grund allezeit gut, und folglich auch zu ankern, die Küste mag, tiefer ins Land, so erhaben seyn, als sie will.” [excerpt]

Lulofs, §272 (1755, 248) repeats Dampier’s conclusion that:

“wo hohe Küsten sind, die See eine große Tiefe hat, und man da sehr selten ankern kann.” [excerpt]

See also Hesse (AA 26.2: 6-7), and Holstein-Beck repeats this claim but in the context of rivers:

“Man findet, wenn man den Lauf der Flüsse beobachet, daß das feste Land gegen Süden und Westen steiler und abschüßiger sey als gegen Osten und Norden. Und Dampier hat dieses auch an den mehresten Küsten der Inseln und Länder gefunden. Die Ursache wird folgen.” (AA 26.1: 23)

[4] [Marsilli hat eine Historie vom Mittelländischen Meer geschrieben] Count Luigi Fernando Marsilli (1658-1730), an Italian geographer and natural historian from Bologna, published Histoire physique de la mer (Amsterdam 1725), which Kant likely accessed through Lulofs (1755), in this instance Lulofs, §272 (1755, 248):

“[…], sonsten weiß man auch durch die Auswerfung des Senkbleyes, daß die See durchgehends vom Ufer nach der Mitte zu nach und nach tiefer und tiefer wird, und daß überhaupt ihr Boden in vielerley Absichten mit dem Lande, das über der See erhaben ist, übereinstimmet, so, daß ihre größte Tiefe einige Gleichheit mit der Höhe der höchsten Berge zu haben scheint, und die größte Tiefe eine holländische Meile nicht übertreffen soll, wenn keine Zugwirbel oder andere Verhinderungen sind, welche das Senkbley wegführen. Dieses hat der Herr Graf Marsigli sehr scharfsinnig dargethan und vorgestellet, er hat den Berg Canigou zum Exempel genommen, der 1.400 Toisen oder 8.400 Fuß nach seiner Bestimmung hoch ist, ([…]) welcher Berg nicht weit von dem mittelländischen Meere abgelegen ist, und er bestimmet die Tiefe des mittelländischen Meeres auch auf soviel Fuß, wo es nämlich um die französischen Küsten am tiefsten ist.” [excerpt]

Later in the same paragraph, Lulofs relates Dampier’s observations, mentioned in the previous note, suggesting that Kant might have drawn his information on Dampier from Lulofs as well. See Holstein-Beck (AA 26.1; 10), Hesse (AA 26.2: 6-7), and the parallel passage at Oceans(4°)-17.

[5] [Senkblei] Use of a sounding lead is also mentioned in the Holstein-Beck notes, where Kant adds a clarifying note (AA 26.1: 10):

“Senckbley von 20 bis zu 80 Pfund: Unten gestrichenes Fett”

The Hesse notes (1770) add a few more details:

“Der Meers Grund enthält viele ungesehene Merckwürdigkeiten. Man kan ihn durch nichts als durch das Senckbley examiniren. Selbiges hat die Figur eines Kegels und wird gewöhnlich 30 Pfund schwer gemacht, weil seine Schwere nothwendig die Schwere des Seils übersteigen muß, damit es gleich zu mercken ist, wenn es Grund gefaßet hat. Unten macht man eine Höhlung und schmieret Talch oder Butter darein, damit es etwas von dem Grunde mitnehmen kan.” (AA 26.2: 6)

Varen devotes an entire proposition to this device in chapter 13 of his Geographia generalis (1681, 102-3):

Proposition VI. The Depth of the Sea, or Ocean, in most Parts may be tried with a sounding Lead; and there are but few Places where the Bottom cannot be reached.” (1734, vol. 1, p. 198, English edition)

As we also read in the Herder notes, Varen points out in this proposition that…

“… from the Observations of the Depth in divers Places, it is manifest, that the Chanels in Depth are nearly equal to the Mountains and inland Parts in Elevation, that is, as much as the one is raised, so much the other is depressed.” (1734, vol. 1, p. 201)[excerpt]

See the parallel passage at Oceans(4°)-1.

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[1] [Täucherglocke] Edmund Halley (1656-1742) was the inventor of the modern diving bell (Halley 1716) – although accounts of using diving bells extend back to Aristotle (Problems, Bk. 32, §5 [960b30-33]). Halley’s design involved a window and a system of weighted barrels for bringing fresh air down to the bell. Derham discusses the ability to hear various sounds while in a diving bell (1741, 264-65)[excerpt], and see the entry in Gehler’s Physikalischem Wörterbuch (1791), vol. 4, pp. 279-84.

Lulofs, §329 (1755, 282) briefly discusses diving bells [excerpt], but draws on Boyle’s research, rather than Halley’s. Kant often draws on Happel in these notes, and here we find a one page article on the diving bell followed by a full-page engraving of how it is used (1689, 4: 522) – this predates both Halley and Nollet. See also the brief mention of diving bells in Holstein-Beck (AA 26.1: 10, 143) and their discussion at Oceans(4°)-2 (here Nollet is again mentioned, yet the reference is to Derham – see the note) and Oceans(8°)-5.

[2] [Nollet] Jean Antoine Nollet (1700-1770), a French theologian, naturalist, and professor of experimental physics, worked primarily on electricity, and Herder’s mention of him here and in the 4° notes might appear to be an error. But Nollet discusses the diving bell in his eighth lecture (on hydrostatics) in his Leçons de physique experimentale (1743-64; German: 1749-50) [excerpt]. Nollet gives a brief account of Halley’s work, and he also mentions the phenomenon of bleeding from the nose and ears (as mentioned at Oceans(8°)-5). Halley (1716) discusses reading and writing while in the bell, but not Nollet; Kant's source of Halley’s essay is not known.

[3] [Nicolas Pesce … ergriffen] Nicolas Pesce was a 15th century legendary Italian diver. See Hesse (AA 26.2: 8) and the accompanying note with selections from Lulofs, §272 (1755, 248-49) [excerpt] and Happel (1683, 91-93)[excerpt], both of which are drawing from the account (Bk. 2, ch. 15) in Kircher’s Latin Mundus subterraneus (1665, 1: 98-99). Pesce was the model for Friedrich Schiller’s 1797 ballad Der Taucher.

[4] [foramen ovale im septo] This discussion of the foramen ovali – the opening in the septum of the fetal heart that allows blood to move directly from the right atrium to the left atrium, thus bypassing the lungs – appears without transition and seemingly out of place, but more context is provided in the parallel discussion in Hesse (AA 26.2: 8-9). Kant may also have been familiar with the lengthy discussion by Roederer (1756) in HMag, vol 17 (1756, 289):

“Es ist eine allgemeine Meynung unter den Aerzten, daß die Eröffnung des eyförmigen runden Lochs (foramen ovale) die Erstickung bey den ins Wasser gefallenen verhüte, welche Meynung hingegen die Erfahrung übern Haufen wirft.” [excerpt]

Or in Derham (1741, 306-8), who offers a long paraphrase from William Cheselden’s work on the foramen ovali [excerpt].

[5] [Buffon … jungen Hunden] 'Buffon' is difficult to read but the name appears in a parallel passage in Hesse (AA 26.2: 9); see the note quoting Buffon’s account of his experiment with newborn puppies (1750, 1.2: 209-10) [excerpt].

[6] [Von der Farbe und Durchsichtigkeit des Meerwassers] Holstein-Beck (AA 26.1: 11); parallel passage at Oceans(4°)-2.

[7] [Meer … Luft hellblau] See the parallel passage in Hesse (26.2: 9-10) and the note to Euler (1773). The source for the Herder notes has not been identified.

[8] [Nova Zembla 80 Klafter tief] See Holstein-Beck (AA 26.1: 319-20), and John Wood’s account in AHR (1759, 17: 172):

“Das Wasser des Meeres bey dem Eise und dem Lande ist das salzigste, das schwerste, und das hellste in der Welt. Man sieht auf achtzig Faden Wasser, welche vier hundert und achtzig Fuß ausmachen, vollkommen den Grund und das Schalenwerk.” [excerpt]

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[1] [Schildkrote] The meaning of this otherwise enigmatic insertion is clarified in Hesse (AA 26.2: 10):

“In denen wärmsten und in den kältesten Ländern ist das Meerwaßer am meisten gesaltzen, und deswegen am durchsichtigsten, so daß man es gegen 10. bis 15. Klafter durchsehen, und viele Seethiere, Schildkröten, conchilien, darin bemercken kan; wo denn auch der Grund des Meeres durch das Waßer scheinet.”

[2] [Newton … durchsichtig] Newton, Optik, Bk. 2, Pt. 3, props. 1-4. Proposition One considers the relationship between differences in refractive index and reflectiveness:

“If Water be distinguished into two parts, by any imaginary Surface, the Reflexion in the Confine of those two parts, is none at all.”

Proposition Three uses the effect of oil on paper as an example:

“this discontinuity of parts will appear by considering, that opake Substances become transparent by filling their Pores with any Substance of equal or almost equal density with their parts. Thus Paper dipped in water or Oil.” [excerpt]

Kant owned the 1719 Latin second edition of Newton’s Optics (Warda 1922, 35). See also Hesse (AA 26.2: 10) and Voltaire’s 16th letter, which concerns Newton’s optics (1747, 257):

“Herr Newton hat die in Verwunderung gesetzte Weltweisen belehret, daß gewisse Cörper nur des wegen undurchsichtig, weil sie viele Luftlöcher haben, daß das Licht seine Strahlen aus dem innern seiner Luftlöcher auf unsere Augen zurück werfe, daß ein Cörper desto durchsichtiger sey, je kleinere Luftlöcher er habe, also wirft das Papier das Licht zurück, wenn es trocken ist, und lässet es durchfallen wenn es mit Oele getränkt ist, weil das Oel, indem es seine Luftlöcher anfüllet, solche viel kleiner macht.” [excerpt].

[3] [rothe Meer … Corallengewächse] Lulofs, §257 (1755, 240) notes that the Red Sea:

“ist sowohl wegen seines mannichfaltigen rothen Sandes, als wegen seiner häufigen Klippen und kleinen Inseln merkwürdig. Vornehmlich ist diese See wegen der häufigen Korallen berühmt, die hier gleichsam in ganzen Büschen wachsen, […].” [excerpt]

A similar, but much more detailed account, is found in Buffon (1750, 1.1: 210)[excerpt]. In the Philippi notes (p. 14):

“Das rothe Meer hat daher wie einige behaupten seinen Namen, und seine Blutrothe Farbe von den Corallen, nach andern aber, von den Edomitern, bey welchen zur Kleidung die rothe Farbe beliebt war.”

See also Hesse (AA 26.2: 10-11). The Hebrew ‘edom’ means ‘red’. Today the name is associated, among other things, with the red algae found in the sea.

[4] [schwarz Meer Römer unglücklich] See the related passages at History(8°)-1 and at Kaehler (AA 26.2: 466-67); a possible source is Salmon (1748, 9):

“Das schwarze Meer wird an Norden von der Tartarey; gegen Osten von Mengrelia; gegen Süden von Natolia oder klein Asien; und gegen Westen von Romania, Bulgaria und Bessarabia begrenzt. […] Dieses Meer ist wegen der grausamen Stürme, die hier noch ärger als irgend auf einem andern Meer toben sollen, das schwarze genennet worden; Es scheinet aber, daß die Stürme hier weder gemeiner noch heftiger sind, als an andern Orten. Vermuthlich mögen einige, die auf diesen Küsten Schiffbruch gelitten, ehe die Schifffahrt zu derjenigen Vollkommenheit gelanget war, wie sie bey uns ist, sich fürchterliche Gedanken davon gemacht, und solche auch andern beygebracht haben: Und da diese Begriffe vom Ovidio und andern Poeten, noch höher getrieben worden, so ist es kein Wunder, daß dieses Meer endlich insgemein das schwarze oder erschreckliche genennet worden ist.” [excerpt]

[5] [Meer leuchten] Lulofs, §§283-85 (1755, 256-57) discusses the light occasionally observed in ocean water (first recorded, apparently, by Amerigo Vespucci), offering various accounts of when or where it is observed (e.g., during certain months or in the waves at the front of a ship) and the possible causes of the light (e.g., the hard particles of salt rubbing against each other, or the presence of phosphorus, or living or dead sea fish). The German translator of the text, Abraham Kästner, notes (p. 257) an account in the November 1753 Gentlemans Magazine that the light is caused by tiny insects, and a similar claim appears in Hesse (AA 26.2: 11) and in the 1773 Philippi notes:

“Man hat die Ursache in der Pechartigkeit des MeerWaßers gesetzt, und dieses Phänomen einem gewißen phosphorischen Lichte welches durch die Gährung bey einem Sturmwinde erzeugt wird. Ganz neuerlich hat man die Entdekung gemacht, daß das Licht von kleinen Würmern herkomme, so wie unsre Iohanniswürmer.” (p. 15)

These lights are briefly mentioned in Holstein-Beck (AA 26.1: 11).

[6] [Von der Salzigkeit des Meeres] Holstein-Beck (AA 26.1: 11-14); parallel passage at Oceans(4°)-3.

[7] [Marsilli] The research of Count Luigi Fernando Marsilli (1658-1730) features prominently in Lulofs’ account of the ocean, where we find (§276; 1755, 251):

“Marsigli bezeuget, daß das Salz 1/32 von dem Wasser der Oberfläche und 1/29 von dem Wasser bey dem Boden ausmachet, nun verhalten sich 402 Drachmen und 30 Krane zu 100 Pfund wie ungefähr 1 zu 32.” [excerpt]

See the parallel passage at Oceans(4°)-4.

[8] [Brote … gebacken sind] Lulofs, §§278 (1755, 252):

“Bäckt man Brodt von Mehle daß mit Seewasser vermenget ist so kann man dasselbige so lange es noch frisch ist, ohne Ekel essen, ob es wohl ein wenig salzigt schmecket, aber wenn es einen Tag oder etwas mehr alt ist, bekömmt es eine ekelhafte Bitterkeit.” [excerpt]

[9] [Destilliren noch Filtriren] See Holstein-Beck (AA 26.1: 11-12) and Hesse (AA 26.2: 13-14), and the accompanying note on Musschenbroek (1747). Deslandes (1757) discusses both filtration through Jungferwachs (as mentioned later in the sentence) and distillation, regarding the need to remove both the bitterness and the salt:

“5) Das Meer wasser mag so süße gemacht seyn, als es nur immer will; so ist es doch wegen des bittern und zähen Wesens unmöglich, davon zu trinken. Dieses sind die zween wesentlichen Fehler, welche man muß wegzuschaffen suchen. Ohne dieses wird man es niemals heilsam und trinkbar machen. [excerpt]

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[1] [Jungfern Wachs] Jablonski (1748, 1312) offers a description of this wax:

“Das wachs ist natürlich gelb, wenn es von alten Bienen kommt, oder weiß, von jungen bienen, die zum erstenmal honig machen. Dieses wird jungferwachs, Cera virginea, genennet, und vor dem gelben in der artzney gebraucht.”

And Deslandes describes his experiment with it:

“6) Nach verschiedenen Versuchen, die ich zu verschiedenen Zeiten unternommen habe, habe ich eine sehr simple Art erfunden, das Meerwasser süße zu machen. Man nimmt nämlich Jungferwachs, und macht daraus hohle Kugeln nach der Forme der gläsernen Lampen. Nach diesen füllet man diese Kugeln mit Meerwasser voll, welches ohngefähr in 18 Stunden durchläuft. Auf solche Art verliert das Wasser einen Theil von seiner Bitterkeit und alle sein Salz. Das Wachs ist aber so imprägnirt, daß man es reinigen muß, wenn man solches wider brauchen will. Auf den Schiffen kann dieses Geheimniß von keinem Nutzen seyn. […] Wenn die Seeleute […] auf eine wüste Insel kommen und keine Quelle oder Brunnen finden, so füllen sie einen großen Kessel mit Meerwasser, und setzen selbigen aufs Feuer. Wenn dieses Wasser zu sieden anfängt, so fangen sie den aufsteigenden Dampf mit Schwämmen auf, welche sie über den Kessel halten. Haben sich die Schwämme vollgezogen: so druckt man solche in einen andern reinen Kessel aus.” [excerpt]

[2] [Nüzlich des Salz in See] This discussion of the usefulness of the salt in seawater comes from a physico-teleological discussion in Lulofs (§270) that follows his long discussion of various attempts at desalinating the water (§§278-279).

Lulofs suggests five reasons why God provided the seawater with salt: (1) to preserve the water from spoiling, (2) to increase the density of the water, thus allowing for heavier ships, (3) to lower the freezing temperature, thus keeping the shipping lanes open longer in the winter – although it is unclear whether this property of seawater is due to the salt or to the "resinous essence" (harzigten Wesen) that is mixed in seawater, (4) to maintain the life of many sea animals that would perish in fresh water, and (5) the salt in the seawater, being removed from the land, makes the latter more suitable for humans and animals – all of which points to God’s wisdom (1755, 254-55).

[3] [Man ahmt … dieselbe] See Lulofs, §277 (1755, 251-52):

“Er [Marsigli] glaubet, dieser Geschmack entstehe aus einer Art von Steinkolen, die er für einen geronnenen harzigten Saft ansieht, und um dieses zu beweisen vermengte er 40 Kranen flüchtigen Geist von Steinkolen in zwo Pinten durch Kunst gemachtes Seewasser, [252] wodurch das Wasser gleich so einen bittern Geschmack bekam, als das natürliche Seewasser auf der Küste von Provence; […].” [excerpt]

[4] [Ursache der Salze … Halley] See Holstein-Beck (AA 26.1: 12-13), based on Buffon (1750, 1.1: 192):

“Halley, haben vorgegeben, es rühre die Salzigkeit des Meeres bloß von den Salzen aus der Erde her, welche die Flüsse mit sich dahin bringen.” [excerpt]

See also Lulofs, §275 (1755, 250-51), and the parallel passage at Oceans(4°)-4. Both authors are referencing Halley (1715).

[5] [Nun dunstet aber die See] See Buffon (1750), 1.1: 190):

“Dieses ist eine sehr geringe Ausdünstung, ob man sie gleich doppelt, und dreymal größer annähme, damit man dasjenige Wasser mit in Berechnung brächte, welches auf das Meer zurückfällt, und nicht auf den Erdboden geführet wird. Man lese hiervon Halleys Schrift in der Transact, philosoph. 192. Nummer, darinnen er, und zwar durch die Rechnung, deutlich zeiget, daß die Dünste, so sich aus dem Meere in die Höhe ziehen, und von den Winden über den Erdboden geführet werden, hinlänglich sind, alle Ströme zu machen, und das sämmtliche Wasser auf der ganzen Oberfläche der Erde zu unterhalten.” [excerpt]

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[1] [Perlenfischer] See Messina (AA 26.2: 642).

[2] [Marsilli … Bouteille] Kant’s information on Marsilli generally is drawn from Lulofs, although this particular experiment is described in Lulofs (§278) as being conducted by d’Achery, who …

“… nahm eine ledige Weinflasche, die mit einem Korkstöpsel wohl verschlossen war, den man fest hinein geschlagen hatte, er verklebete über dieses den Kork mit Wachs und Pech, und band, zu noch mehrerer Versicherung, Pergament fest dar- [253] über, so daß es unmöglich schiene, daß Wasser in die Flasche sollte dringen können. Diese Flasche ließ er 130 Faden tief in die See sinken und zog sie so gleich wiederum herauf, da er sie dem mit Wassert gefüllet fand, welches am Geschmacke zwar ¾ weniger salzigt war, als das gewöhnliche Seewasser.” [excerpt]

In the following section (§279) both Leibniz and Marsilli are described as passing seawater through sand to remove some of the salt.

See parallel passages at Oceans(4°)-2 and Hesse (AA 26.2: 15).

[3] [Täucherglocke] See other discussions of the diving bell at Oceans(8°)-2, Oceans(4°)-2, and at Hesse (AA 26.2: 7-8).

[4] [Admiral Brodrick] Thomas Brodrick (1723-1769) completed his career as a vice-admiral in the British Navy, but on 13 April 1758, he was still a rear-admiral and was sailing near Ushant off the coast of Brittany when his ship caught fire. Only 250 of the 800 crewmembers survived, and “the admiral was picked up stark naked by a merchantship’s boat, after he had been swimming for about an hour” (Notes and Queries, 26 May 1900, p. 424).

Adickes (1911a, 93) quotes the corresponding passage from the now-lost Königsberg 2 notes on physical geography. We have not located Kant’s source for this story. See the parallel passages at Oceans(4°)-5 and Kaehler (26.2: 341).

[5] [Von den Bewegungen des Meeres. durch Wind] Holstein-Beck (AA 26.1: 14); parallel passage at Oceans(4°)-6.

[6] [apex] The top or highest part of a thing, particularly when it forms a point, from the Latin for peak or tip.

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[1] [decumana] The Romans called this the fluctus decumanus or ‘tenth wave’, as explained in Hesse (1770):

“Diese Brandung findet da statt, wo das Ufer ein planum inclinatum ist, worauf das Waßer bey großen Stürmen hinanläuft, ˚.und indem es zurückschlägt, die ihr entgegen kommende Welle ˚.und vermittelst dieser alle übrige Wellen bricht ˚.und alles umschmeißet was ihr begegnet. Vor dieser Brandung sich zu schützen, haben die Schiffer die allgemeine Bemerkung gemacht, daß nemlich zuerst eine kleine Welle ans Ufer schlägt, und die Wellen denn immer größer wer- [17] den, bis zu der 7 oder 8ten, welches die größeste ist, die denn mit Wuth zurückschlägt. Hierauf erfolget wieder eine Welle ˚.und das Spiel gehet von Neuem an. In diesem Zeitpuncte von 7 Wellen müßen sie mit dem Both das Ufer hinan fahren, ˚.und denn so schnell wie möglich laufen, daß die große Welle sie nicht erreichet. Diese große Welle wurde von denen Römern fluctus decumanus genennet. Von denen Brandungen unterscheidet sich die hohle See.” (AA 26.2: 16-17]

We find this wave in Ovid (Tristia, I.2):

“Here comes a wave that o’ertops them all the wave after the ninth and before the eleventh. I fear not death; ‘tis the form of death that I lament. Save me from shipwreck and death will be a boon.” (A. L. Wheeler transl.)

See the related passage at Earthquakes(4°)-10 and a mention at Oceans(4°)-19.

[2] [Oel … versöhnen] See the parallel passage in Holstein-Beck (AA 26.1: 14) and related note, as well as Kaehler (AA 26.2: 347-48).

[3] [Römisches Rennpferd … 24 Fuß] In a parallel discussion in the Holstein-Beck notes, Kant wrote in the margin: “60 Fuß in einer Sekunde ein englisches Rennpferd” (AA 26.1: 57). On Mariotte, see the discussion of wind velocities at (1723, 53):

“So bald als sich ein grosser Wind in einem Theil der Lufft nahe bey der Erde, es sey durch was vor eine Ursache es will, erhebet, treibet er in kurtzen die Dünste so er antrifft, und eines gegen das andere vor sich her. Denn wenn er der Geschwindigkeit nach 20. bis 25. Schuh in einer Secunde wehet, kan er in einer Stunde 6. oder 7. Meilen kommen, und eine Wolcke, deren ich itzo gedacht, mehr als eine Meile weit und breit zu wege bringen.” [excerpt]

On Derham, see Musschenbroek, §1374 (1747, 801):

“Die Geschwindigkeit der freyen Winde ist sehr unterschieden. Diejenigen, die so reißend sind, daß sie Bäume und Wälder umwerfen, laufen nach Mariottens Beobachtung so schnell, daß sie in einer Stunde 32 pariser Schuhe zurücklegen. Allein aus genaueren Beobachtungen Derhams schließt man [Note: Philos. Trans. N. 313.], daß die heftigsten Winde, mit so großer Schnelligkeit gewehet, daß sie in einer Minute 66 engl. Schuhe, und in einer Stunde 45 engl. Meilen durchlaufen. Diese sind freylich rasend, und von solcher Gewaltsamheit gewesen, daß sie eine steinerne Bildseule 12 Schuhe hoch, 5 Schuhe breit, und 2 Schuhe dick zerbrochen, und ganze Wälder niedergeworfen [Note: Phil. Trans. N. 114.].” [excerpt]

See also Kaehler (AA 26.2: 462), a parallel passage at Oceans(4°)-6, and related passages at Winds(8°)-8, Animals(8°)-1, with references to LaCondamine (1758).

LaCondamine is not mentioned in the notes here, but the “85 feet” likely comes from his report of a wind speed (in feet/second) or else is a rounding from LaCondamine’s report of the speed of an English racehorse named ‘Sterling’ who ran four miles at an average speed of 82.5 feet/second as a opposed to a Roman racehorse who ran a mile at a speed of 54 feet/second (reported as “50 feet” in the notes here). [excerpt]

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[1] [Von der Ebbe und Fluth] Holstein-Beck (AA 26.1: 14-16); parallel passage at Oceans(4°)-8.

[2] [In Bordeaux] See the parallel passages at Oceans(4°)-10 and Hesse (AA 26.2: 18-19).

[3] [Englische Hafen gravesande] Gravesand is a port-city in southeast England, down river from London on the south-bank of the Thames.

[4] [Alexander in Indien] This elliptical comment is clarified by the parallel passage in the 1770 Hesse notes (AA 26.2: 18:

“Im Mittelländischen Meer hat man nur bey Venedig die Ebbe und Fluth. Es haben auch die Alten selbst Aristoteles davon nichts gewust, daher erstaunte Alexander so sehr, als er sie beym Indus Strohm zum ersten male sah.”

Kant may have known this anecdote from Kästner (1749, 20-21):

“Die Griechen müssen von der Fluth und Ebbe, die unordentliche Bewegung des Euripus ausgenommen, gar nichts gewußt haben, weil des großen Alexanders Armee bey der Ebbe der See an der Mündung des Indus so erstaunte, und solche als ein Wunderwerk ansahe: [21] Auch den Römern war diese Naturbegebenheit bis zu des africanischen Scipio Zeiten unbekannt gewesen: […]” [excerpt]

The source for the anecdote is Quintus Curtius Rufus’s Historiae Alexandri Magni (Bk. 9, ch. 9) and a similar idea comes from Caesar’s Gallic Wars (Book 4, ch. 29), where Roman troops were surprised by the tides during their invasion of England. See the parallel passage at Oceans(4°)-9.

[5] [Euripus … Ebbe und Fluth] Kant’s source for this story of Aristotle’s death could have been Lulofs, §324 (1755, 279):

“Ferner ist der chaldicische Strudel bey Euböa, oder Negroponte, welcher wegen des erdichteten Todes des Aristoteles, so berüchtiget ist, vor diesem sehr berühmt gewesen, weil er auch zu gewissen Zeiten das Wasser einschlürfet, und dasselbe zu gewissen Zeiten wieder ausspeyet.” [excerpt]

This fictional account of Aristotle’s death was widespread enough to merit a lengthy refutation in Sir Thomas Browne’s popular Pseudodoxia epidemica (1646; 7th and final corrected edition: 1672; German: 1680). In Bk. 7, ch. 13, Browne recounts the legend:

“That Aristotle drowned himself in Euripus, as despairing to resolve the cause of its reciprocation, or ebb and flow seven times a day, with this determination, Si quidem ego non capio, in capies me, was the assertion of Procopius, Nazianzen, Justin Martyr, and is generally believed amongst us.” (1658, 308)

“Das Aristoteles sich selbst in das Enge-Meer gestürtzet, aus Verzweifelung daß er die Ursache nicht finden können, warum dasselbe des Ta- [969] ges siebenmahl ab- und zu flösse, mit diesen Worten: Siquidem ego non capio te, tu capies me. Das ist: Kan ich dich nicht fassen, so solltu mich fassen; findet man beschrieben bey dem Procopio, Nazianzeno, und Justino dem Märtyrer, und wird ins gemein unter uns geglaubt” (1680, 968-69)[excerpt]

The Herder notes are so similar to the German translation of Browne, that this seems a likely source. Browne goes on to note that while many later authors repeat this assertion of erratic tidal flows in the Euripus (including Pliny), this was not mentioned by Thucydides in his discussion of the strait. Apart from the facts of this tidal flow, Browne also dismisses the legend of Aristotle’s death: while he did indeed die at Chalcis, it was neither at his own hands nor by drowning.

See the parallel passage at Oceans(4°)-12 and Hesse (AA 26.2: 22).

ms 8


[1] [Von der allgemeinen Bewegung … gegen Abend] Holstein-Beck (AA 26.1: 16); parallel passage at Oceans(4°)-10.

[2] [Von den besondern Bewegungen … herrühren] Holstein-Beck (AA 26.1: 16-17); parallel passage at Oceans(4°)-10.

[3] [Anson] British Admiral George Anson (1696-1762) circumnavigated the globe (1740-46) – see Anson (1748; German: 1749). Lulofs, §325 (1755, 280) mentions Anson’s travels in the context of ocean currents:

“In dem atlantischen Meere auf den Küsten von America hat man einen starken Strom von Cap Augustin in Brasilien nach den Antillen des mexicanischen Seebusens, das ist von Süden nach Norden, oder von Südost nach Nordwesten; doch fand der Herr Anson auf seiner Reise um die Erde auf den Küsten von Brasilien in 16 Graden Süder Breite, einen Strom, der nach Süden gieng, den Küsten folgete, und sich südlicher als der Fluß de la Plata erstreckete; er lief in vier und zwanzig Stunden dreyßig Meilen, ja man befand, daß er einst vierzig Meilen in so vieler Zeiter hinter sich geleget hatte.” [excerpt]

This is discussed in Anson, ch. 4 (1749, 37), but later in ch. 9 his ships are just west of Cape Horn, where he speculates on the causes of ocean currents (1749, 83) [excerpt]. See the Kaehler physical geography notes (AA 26.2: 345).

[4] [2 Ströme … Dardanellen] See Buffon (1750, 1.1: 212):

“Ich weiß wohl, daß einige vorgegeben haben, als ob das Wasser in der gibraltarischen Meerenge einen zweyfachen Lauf hätte, einen oberen, welcher das Wasser ins mittelländische Meer treiben soll, und einen unteren, dessen Wirkung, wie sie sagen, jenem zuwider ist. Allein diese Meynung ist augenscheinlich falsch, und den Gesetzen der Hydrostatik ganz zuwider.” [excerpt]

and Lulofs, §252 (1755, 237):

[Marsilli] “bezeuget, daß in der Enge des thracischen Bosphorus, das untere Wasser nordwärts in das schwarze Meer getrieben wird, da indessen das obere allezeit aus demselben südwärts fließt, auch hat er das untere 10 Gran schwerer als das obere befunden: er bemerkete diesen Unterschied der Bewegung vornehmlich durch Niederlassen eines Senkbleies, welches, wenn es ungefähr 5 bis 6 Fuß tief gehalten wurde, sich allezeit nach dem Mare de Marmora neigete, wenn es aber niedriger gieng, wurde es nach der entgegen gesetzten Seite, das ist, nach dem schwarzen Meere getrieben.” [excerpt]

See a related passage below at Oceans(8°)-12

ms 9


[1] [Von den Meerstrudeln] Holstein-Beck (AA 26.1: 17); parallel passage at Oceans(4°)-11.

[2] [Euripus bei Euböa] See the parallel passage at Oceans(4°)-12.

[3] [Homanns … fabelhaft] Johann Baptist Homann (1663-1724) was a prominent German cartographer, among other things publishing a 1753 atlas of the world. Discussed here is a map of 1720; see Hesse (26.2: 21). [online]

[4] [Warum … nicht voller werde] Holstein-Beck (AA 26.1: 17-18); parallel passage at Oceans(4°)-13.

[5] [umbilicus] (Latin) Nabel (navel). Intended is probably a Wirbel (swirl).

[6] [voragines cerculo] (Latin) kreisförmige Abgrund (circular abyss).

[7] [Halley … nicht größer] Lulofs, §253 (1755, 238-39) summarizes Halley’s discussion of evaporation rates for the Mediterranean sea, noting that generous estimates for the influx of water from the nine major rivers accounts for just ⅓ of the water lost from evaporation, so that the difference must be made up from …

“… Thau, Regen, Schnee, und endlich der atlantsche Ocean einen beständigen Zufluß von Wasser brächten” (Lulofs 1755, 239)[excerpt]

Later in §332, Luloff’s applies Halley’s method of calculating evaporation rates (Halley 1687) to the Dead Sea, and these numbers match those given in the Herder notes, so either Herder inadvertently wrote or Kant mispoke ‘schwarzen Meer’, rather than ‘todten Meer’:

“Der Jordan ergießt sich, wie ich eben gemeldet habe, in diese See, ohne daraus wieder zum Vorscheine zu kommen, daher einige nicht unrichtig gemeynet haben, daß diese See durch unterirdische Gänge mit andern Seen Gemeinschaft habe. Aber nach der Ausrechung des Herrn Buffon giebt der Jordan täglich 6,000,000 Tonnen Wasser, und weil das todte Meer 72 Meilen lang und 18 breit ist, so dämpfen, [288] nach den Regeln des Halley (§263 [correct: §253]) täglich 9,000,000 Tonnen Wasser aus, und also würde es nicht nöthig seyn zu unterirdischen Gängen seine Zuflucht zu nehmen, weil man auf diese Weise einen Weg gefunden hat, wodurch auch das Wasser kleinerer Flüsse, welche von den Gebirgen in Palästina herab kommen, wieder fortgehen kann.” [excerpt]

Herder corrected the passage when he wrote out the 4° notes: Oceans(4°)-14.

[8] [P. Kircher] Athanasius Kircher (1602-1680) was a Jesuit polymath many of whose ideas now appear nonsensical. He argued in Mundus subterraneus (1665) that underground rivers connect the Black and Caspian Seas, as well as the Persian Gulf (see his map on p. 86 of that work). Discussion of this hypothesis is continued on the next page of the Herder notes – see Oceans(8°)-10 and the parallel passage at Oceans(4°)-13.

ms 10


[1] [P. Kircher … Peter weiß nichts] This concerns a map – mentioned in the parallel passage at Oceans(4°)-14 – of Peter the Great. The account comes from Athanasius Kircher (1665, 86) and is repeated in Lulofs, §264 (1755, 244-45):

“Doch Kircher bringt aus dem persianischen Schriftsteller Paradia noch andere Beweise bey, die nicht gänzlich ohne Wahrscheinlichkeit sind; […] woraus man vermuthen sollte, daß diese beyden Seen [caspisches Meer und persischer Meerbusen] durch unterirdische Höhlen mit einander Gemeinschaft haben. […] Diese Beweise, sage ich, sind nicht gänzlich ohne Wahrscheinlichkeit; doch diejenigen, die Kircherd) [Mund. Subterr. Tom. 1. p. 83 seq.] an angeführter Stelle beybringt, um darzuthun daß das caspische Meer durch unterirdische Höhlen mit dem persianischen Meerbusen Gemeinschaft hat, sind weniger gegründet, und deswegen will ich mich damit nicht aufhalten. Wichtigere Beweise findet man bey dem Philippus Aprilis, einem Jesuiten[e) S. Act. Erud. Lips. A 1694. mens. Febr. p. 63], der unter anderem bezeugt, daß zweene schreckliche Wirbel unweit Kilan in der caspischen See sind, die das Wasser mit großer Gewalt in sich ziehen, und daß jährlich viel Weidenblätter in dem persianischen Meerbusen um den Herbst herum treiben, welche Bäume in den südlichen Theile von Persien unbekannt sind, aber um die Ufer des caspischen See bey Kilan sehr häufig wachsen; doch ich gestehe gern, daß dieses alles noch nicht genug ist, hiervon etwas sicheres veste zu stellen. Indessen verdienet das Zeugniß des Herrn de l´Isle[f) Memoir. de l’Acad. 1720. p. 495.] einige Aufmerksamkeit, nach dessen Berichte Czaar Peter der erste, während seines Aufenthalts zu Paris, ihm die Ehre angethan hat, zu berichten, daß man irrig vorgäbe, als befände sich ein an sich ziehender Wirbel oder Maalstrom in der caspischen See; […]. Der Czaar Peter der erste hat eine merkwürdige Karte von dieser See verfertigen lassen, woraus man sehen kann, wie sehr sich andere in ihrer Gestalt und Größe geirret haben.[g) S. die Schriften der pariser Acad. 1721. 320 S. wo man diese Charte und ihre Vergleichung mit andern findet. Siehe auch les Voyages au Nord. Tom. 7. p. 303. &suiv.]” [excerpt].

See also Holstein-Beck (AA 26.1: 17-18) and Hesse (AA 26.2: 22-23).

[2] [Delphin … Amed Abdalla] This story of the dolphin and Amed Abdalla Bassa von Suez comes from Lulofs, §251 (1755, 237):

“Der berühmte Kircher stund in den Gedanken, die mittelländische See habe durch unterirdische Höhlen mit dem rothen Meer Gemeinschaft, welches jetzo durchgehends der arabische Meerbusen genennet wird. Er gründet sich auf eine Erzählung des Abulbassen, welcher von den Wundern Aegyptens geschrieben hat, und in diesem Werke erzählet ein Bassa von Sues, welche am Ufer des rothen Meeres leigt, habe in dieser See ein Delphin gefangen, welcher Fisch eine küpferne Blatte an den Fischohren veste gemachet gehabt habe, worauf mit arabischer Schrift folgendes gestanden: Amed Abdalla, Bassa von Sues, hat mir das Leben nebst dieser Zierrath im 720ten Jahre der Hegira geschenket, (welches Jahr beynahe mit dem 1342 der christlichen Jahrrechnung übereinstimmet). Hierauf habe er den Delphin in das rothe Mer setzen lassen, welcher aber noch dasselbige Jahr in der mittelländischen See, unweit Damiata, sey wieder gefangen worden, wie man aus der Blatte gesehen habe, die er noch an sich hatte. Weil es nun nicht wahrscheinlich ist, daß dieser Fisch rund um ganz Africa sollte geschwommen, und durch die Straße von Gibraltar gegangen seyn, so glaubet Kircher, es sey sehr wahrscheinlich, wenn diese Geschicht nicht erdichtet ist, daß das rothe Meer mit dem mittelländischen durch unterirdische Höhlen Gemeinschaft habe, durch welche dieses Meer sich von dem überflüßigen Wasser entladen kann.” [excerpt]

Amed Abdalla, Bassa of Suez (and the story of the dolphin) is discussed in Lulofs (as quoted above), as well as in Reusch (1718, 2: 3-4), and originally stems from Kircher (1665, 87), where nothing more is said of him than what is recounted in Lulofs. The event discussed was reported to have occurred in 1342. See also the account given in the Messina physical geography notes (AA 26.2: 649-500) and the parallel passage at Oceans(4°)-14.

[3] [Ob das Meer … gleich hoch sey] Holstein-Beck (AA 26.1: 18); parallel passage at Oceans(4°)-12.

[4] [Lulofs, Varenius] Bernhard Varen discusses this question in his Geographia generalis (1650/1681), Ch. 13, propositio 5, which considers whether oceans all share the same altitude. With respect to the Red Sea and the Mediterranean, he argues that the latter is lower (it is also lower than the Atlantic Ocean). [excerpt] Lulofs, §257, discusses ancient attempts at digging a canal from the Red Sea to the Mediterranean:

“Man erzählet aber, die Arbeit [sc. der Kanalbau] habe allezeit müssen unterbrochen werden, weil, wie man vorgiebt, das indianische oder rothe Meer höher ist, als das innere von Aegypten, und folglich als die mittelländische See, weswegen man befürchtete, die niedrigen Länder, die an dieser See liegen, und vornehmlich Aegypten, würden dadurch überschwemmet werden. Ich sollte aber viel eher mit dem Vareniusq) [Geogr. Gener. Cap. 13. Prop. 5. siehe auch Ricciolius Geogr. Reform. L. 1. Cap. 16. Fabricius la Theolog. de l’Eau. L. 2. C. 7.] glauben, die Sache sey nicht sowohl aus dieser Ursache unterblieben, weil die Gesetze des Gleichgewichts des Wassers schwerlich einen solchen Unterschied dulden würden, sondern man habe sich vielmehr durch die Länge, welche hätte müssen durchgraben werden, nebst der steinigten Beschaffenheit des Grundes, und die dazu erforderlichen Kosten abschrecken lassen. […]. Indessen ist es gewiß genug, daß schon vor sehr alten Zeiten ein Graben gewesen ist, der sich von dem östlichsten Arme des Nils in das rothe Meer erstrecket hat. Dieses hat der de l’Isler) [Hist. de l’Acad. 1702. p. 109. seq.] aus den Schriften des Herodotus, Diodorus Siculus, Strabo und dem arabischen Schriftsteller Elmazim, wahrscheinlich gemachtet, denn Herodotuss) [Lib II. p. 67. Edit. Steph. / Historien II 158] bezeuget, daß Necus, der Sohn des Psamniticus, zuerst in Aegypten einen Graben bis ins rothe Meer zu machen angefangen, ob demselbigen[!] gleich Darius nachgehends tiefer gemachet hat.” [excerpt]

And see a related passage on a possible canal connecting the Red Sea to the Nile in Rivers(4°)-9.

[5] [Vasco] The “discovery of the southern sea route” to India is attributed to the Portuguese Vasco da Gama (1469-1524). His voyage, begun in the summer of 1497, took European ships around the southern tip of Africa (Cape of Good Hope) for the first time, following the east coast of Africa northward to seas frequented by Arab sailors. With their support, the ships finally reached the southern west coast of India. After two years, the Europeans returned to Portugal. This showed that sea trade was possible between Europe and India without relying on the Muslim-controlled land routes. See the discussion of da Gama in AHR (1747, 1: 38ff).

[6] [Herodot] See Buffon (1750, 1.1: 208-9) and Lulofs §257 (1755, 240).

[7] [Einige Merkwürdigkeiten des Eismeers] Holstein-Beck (AA 26.1: 19); parallel passage at Oceans(4°)-15.

[8] [Ellis wollte durch den Hudsons Bai fahren] Henry Ellis (1721-1806) was the Colonial governor of Georgia, and then Novia Scotia, and a member of the London Royal Society (1750). He championed attempts to find a Northwest Passage, and recounts his own attempt in 1746-47 in his A Voyage to Hudson’s Bay (1748; German: 1750). Concerning the present passage (1750, 133):

“Den 5ten Julius fingen wir an uns den Eisgebürgen zu nähern, welche man allezeit bey Hudsons Meer-Enge antrifft. Diese sind von einer erstaunlichen Größe; und wenn ich sagte, daß man sie zuweilen fünf oder sechs [134] hundert Yards dick finde: so bin ich völlig versichert, daß ich die Wahrheit nicht überschreite. […] um die Schwürigkeiten bey der Frage zu heben: wie diese erschrecklichen Eisgebürge entstehen, sondern die Beantwortung wird dadurch vielmehr schwerer. Unterdessen sind verschiedene Versuche geschehen um die Frage auszumachen, und unter andern hat der Hauptmann Middleton die Sache also zu erklären gesucht.” [excerpt]

See also Holstein-Beck (AA 26.1: 309).

[9] [Admiral Warren] Sir Peter Warren (1703-1752) was an Irish officer in the British navy, mentioned in connection with 1745 conflicts between the British and French over Cape Breton island; see AHR (1751, 9: 630-35). He was made an admiral (1747), served during the conflict with the American colonies, and later was a member of Parliament. The reference here has not been determined. See the parallel passage at Oceans(4°)-16.

[10] [Eisflarben] An archaic term for small, layered “ice towers.”

ms 11


[1] [Wafer fand … 2 Meilen groß] This refers to Lionel Wafer’s 1685-88 voyage from the west coast of central America into the South Pacific, first published in 1699 as A New Voyage and Description of the Isthmus of America and then in an expanded, second edition of 1704 (German: 1759):

“Indem wir wieder Nord-werts aus der Süd-See fuhren, kamen verschiedene Eiß-Inseln vor, die wir zuerst vor wirckliches Land ansahen. Etliche schienen eine oder zwey See-Meilen lang, andere keine halbe Engländische Meile zu seyn. Die gröste bey welcher wir vorbey fuhren, um etliche Tage Schutz vor dem Winde zu finden, ließ sich als vier bis fünfhundert Fuß hoch *) ansehen. Wir liessen nahe dabey das Loth fallen, fanden aber keinen Grund, daraus nichts anders geschlossen werden konte, als daß es eine schwimmende Eiß-Scholle wäre, die noch vielleicht eben so tief in der See läge, als sie über dem Wasser hoch war. Dergleichen Eiß-Insel war hingegen in der Süd-See nicht zu sehen gewesen, als ich dahin vorher mit dem Herrn Dampier gefahren war.” (1759, 208) [excerpt]

Herder will later draw from Wafer’s A New Voyage in his Outlines of a Philosophy of History (Ideen, Theil 2, p. 72 [1786]).

[2] [Hans Egede … Treibholz in der See] Hans Egede (1686-1758) wrote the following regarding the availability of wood in Greenland (1763, 68):

“Ich habe an der westlichen Seite, weder Gehölze, noch Bäume, welche einige Aufmerksamkeit verdieneten, angetroffen. Unterdessen wachsen doch überall, und in Menge, an dem Gestade der Meerbusen, kleine Büsche von Birken, Erlen, und Weiden, woran sich die Colonien zur Feuerung vollkommen begnügen lassen können. Man trifft daselbst Birken an, welche zwey bis drey Klafftern hoch, und noch etwas dicker, als ein Menschenarm oder Schenkel, sind.” [excerpt]

Henry Ellis (1721-1806), the Colonial governor of Georgia, then of Novia Scotia, mentions Egede’s account in his Reise nach Hudsons Meerbusen (1750, 133):

“Die Nachricht des ehrwürdigen Herrn Egedens, […]. Er sagt, daß er an der östlichen Küste von solchem Lande [Grönland] in dem 67sten Gr. der Breite Birken- Ulmen- und andere Arten Bäume gesehen hätte, die achtzehn Fuß hoch und so dick, als sein Schenkel gewesen wären; daher schließe ich, daß sie von dorther kommen müssen. Er merket ferner an, daß so wohl in Norwegen als Grönland die östliche Küste wärmer als die westliche ist, und daß es folglich dorten etwas besser und zu einer beträchtlichern Größe wächset. Wir müssen also so lange, bis etwas wahrscheinlicheres von dieser Sache an die Hand gegeben wird, dieses als glaubwürdig annehmen, daß das Treibholz aus Grönland komme.” [excerpt]

Kant’s source may have been A. G. Kästner’s review of the original English edition of Ellis (1748), appearing in the Hamburgisches Magazin (1749), vol. 4, pp. 1-26 (the question of the origin of arctic driftwood is discussed on pp. 6-7).

The Holstein-Beck notes have the driftwood coming from the south (AA 26.1: 320), as does Hesse (1770):

“Das Treibholz findet man auf dem Meere in solcher [25] Menge als wenn es geflößet würde, und es überdeckt das Meer ganze Meilen weit, so daß die Bewohner der Küsten kein ander Holz brauchen. Da man Würme darin findet, und es in Lappland keine giebt, so muß es wahrscheinlicherweise, aus warmen Ländern, vermuthlich aus dem noch unbekannten Theile von Amerika kommen.” (AA 26.2: 24-25)

See the parallel passage at Oceans(4°)-17

ms 12


[1] [Buffon will nicht zugeben Lulofs bestätigt und weiß nicht] See Buffon (1750, 1.1: 212) and Lulofs §255 (1755, 239-40)[excerpt], the related passage above at Oceans(8°)-8, and the parallel passage at Oceans(4°)-11.

[2] [¿¿¿] See the parallel and more detailed discussions at Holstein-Beck (AA 26.1: 18), Hesse (AA 26.2: 20-21), and Kaehler (AA 26.2: 349-50).


Textual Notes
[8°-Oceans]

A transcription-key can be found in this window on the Start page.

ms 1


[a] 'Ph: Geogr. 1.' is written in dark brown ink just above the first line of text written in pencil.

[b] A 'Meere' is crossed out.

[c] A 'd od' is crossed out.

[d] Reading 'Marsili' as 'Marsilli'.

[e] 'gröste' overwrites an 'S'.

ms 2


[a] 'athmen' is written above the line in ink.

[b] Reading 'Cola Pesce' as 'Nicolas Pesce'.

[c] 'in' overwrites 'aus'.

[d] Reading 'Cola Pesce' as 'Nicolas Pesce'.

[e] 'wo' overwrites 'wenn'.

[f] Reading 'Meer ˜Erde' as 'Meer ˜Wasser'. The symbols for 'Erde' and 'Wasser' are the same (a downward-pointing triangle), except that the former also has a horizontal stroke through it.

ms 3


[a] 'Land' is crossed out.

[b] Reading 'die' as 'den'.

[c] 'des' overwrites an illegible abbreviation ('wenn'?).

[d] Reading 'Marsili' as 'Marsilli'.

[e] A closing parenthesis is crossed out.

[f] Reading 'die' as 'das'.

ms 4


[a] A 'Sa' is crossed out.

[b] 'aller' overwrites a 'wenn'.

[c] A 'Pe' is crossed out.

[d] ': Naphta, Petroleum Asphalt, Gagat, Weiß Ambra / sind ˜Erd Oele.' is written in ink.

[e] Reading 'Halleis' as 'Halley'.

[f] Reading 'der' as 'die'.

[g] An 'M. ¿¿¿¿¿¿' is crossed out.

[h] The abbreviations for 'die Ein’ that proceed the symbol for 'Wasser' suggests this peculiar construction.

[i] 'weil' is written at the bottom of the page and inserted here with a sign.

[j] An 'ist' is crossed out.

ms 5


[a] 'hier' overwrites a 'v'.

[b] 'fen' is crossed out; 'Fuß' overwrites '¿¿¿lich'.

[c] Reading 'Marsili' as 'Marsilli'.

[d] 'verpechte' overwrites an 'f'.

[e] Reading 'der' as 'die'.

[f] An 'alle' is crossed out.

[g] Reading 'die' as 'den'.

ms 6


[a] 'die' overwrites an illegible word.

[b] An 'ist' is crossed out.

[c] 'unreregelmäßig' overwrites an 'unzu'.

[d] 'aberglaubig' overwrites an illegible letter.

ms 7


[a] Reading 'sinkst' as 'sinkt'.

[b] '2te Fluth und Ebbe' is crossed out.

[c] Reading 'das' as 'dem'.

[d] A '@so daß@' is crossed out.

ms 8


[a] An underlined but illegible word is crosssed out.

[b] A 'mit' is crossed out.

[c] A 'lang' is crossed out.

[d] This text is written above the line without indication of insertion.

[e] An 'Un' is crossed out.

[f] A 'Jen' is crossed out.

[g] A 'hatte' is crossed out.

[h] A '˜Wasser bewe¿' is crossed out; the text that follows is ambiguous. Directly following is an inserted '2) ———', but a 'weil' also appears to follow the '2)', although it begins a line of text below this one.

ms 9


[a] Reading 'Homaus' as 'Homanns'; see Hesse (AA 26.2: 21). Also, 'Exemple' overwrites an 'und'.

[b] A 'Wo' is crossed out.

[c] A 'viele' is crossed out.

[d] 'Fluth' overwrites an 'Ebbe'.

[e] A 'sie' appears to be crossed out.

[f] Reading 'Halleis' (here) and 'Hallei' (two lines down) as 'Halley'.

[g] A '9' overwrites a '6'.

ms 10


[a] Reading 'Achmet' as 'Amed'.

[b] Reading 'keine' as 'kein'.

[c] Reading 'den' as 'die'.

[d] 'schon' overwrites two letters.

[e] A 'Ströme' is crossed out.

ms 11


[a] A 'wirds' is crossed out.

[b] A 'wild' is crossed out.

[c] Reading 'Rafer' as 'Wafer'.

[d] A 'La' is crossed out.

ms 12


[a] 'Ostsee' overwrites an 'N'.

[b] A '˚nicht' is crossed out.

[c] A 'dies' is crossed out.