Physical Geography: History (8°)




Source: Nachl. Johann Gottfried Herder XXV.46a (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz).

Group 2: XXV.46a-2 (8°, 10 pp.). Pages 1-10.


Group 2 consists of a 16 pp. signature with 15 pp. of text, written in ink, on physical geography (page 15 of the manuscript contains notes from a metaphysics lecture). Pages numbered in pencil by a librarian. This group contains notes on: History (10 pp.) and Humans (5 pp.).

Apart from discussing section 8 (“history of the great changes the earth has suffered”), the pages below also include small fragments of the sections preceding and succeeding this one: the first page discusses material in section 7 (“on the relationship between the weather and the seasons”) and the last page (p. 10) contains eight lines devoted to section 9 (“on seafaring”).

Page Comparison


[XXV.46a-2(16)] ms 1



[Siebentes Hauptstück]
[Von dem Zusammenhange der Witterung mit den Iahreszeiten][1]

/ Die Wärme und Kälte dependiren oft mehr von der Hohe als dem Klima,

z.E. in Peru Doppelte Wärme etc. sie hangt auch von den benachbarten Meeren ab: z.E.

[a]; das Meer bricht sehr den Winter, weil das Meer durch seine Bewegung nie ganz durch

[b] den grosten Grad der Kälte: in einer gewißen Tiefe ist beständige Temperatur

und die Seewinde temperiren die Kälte: z.E. Bergen in Norwegen gemaßigte Kälte in

Gebürgen unausstehlich: – Nordkap gemassigt so auch Inseln. – In einigen Ländern ist

unbegreifliche unerklärliche Kalte z.E. in Nordperu, Nordamerika z.E. Virginien etc.

Europa ist sehr mit Meeren durchschnitten; – auch auf dem[c] Kontinente gemässigt: – Mairan[d]

und Gruner[e] finden,[2] daß der Schnee auf den Felsen ˚nicht schmelze, auf lockrer Erde wohl ⁅Mairan

schreibt es dem Centralfeuer zu: vielleicht ist daher Nordasien und Südland

in gleichem Grad der Breite weit kälter als Europa:[3] – Die Astronomen[4] haben davor eine

sehr scheinbare Ursache erfunden: da die Erde sich in einer Ellipse um die Sone bewege

so sind vom Frülings bis Herbst aequinoctio 8 Tage mehr als im Herbst bis

Frülings aequinoctio. – Die Länder im Süd hemisphaerio haben 8 Tage weniger Sommer,

also den 30 theil weniger Sommer als wir: – in 30 Jahren 1 Sommer weniger 300 Jahre

10, 3.000 Jahre 100 Sommer weniger – folglich bliebe ihre Hemisphäre um so viel kälter als die

Sommer abgerechnet, und davon ihre größere Kälte etc. allein denn würden wir vor

100 Jahren eben so viele Sommer weniger und also eben solche Kälte gehabt haben, dies

ist aber wider die Historie: Es mag aber wohl das Treibeis daher ˚nicht so weit nach Süden

gehen, weil es durch die Lage der Küsten nach Westen deklinirt: – Es ist ˚nicht blos eine Sage

(in Schweden Englischen Amerika) sondern auch anderwerts bekant, daß vormals kälter gewesen

z.E. Norditalien Deutschland (siehe Cäsar)[5] – – dies ist aber blos nach dem Gefühl ‹und das @tr¿¿@›

in Rom ‹als aber› zu Horaz Zeiten die Tiber[6] gefror; Copronymus.[f] das schwarze Meer;[7] Cäsar

Rhone, über die er ging mit der ganzen Armee:[8] Ovid am Nieper[9] jezt ein Paradies:

Daher auch EisKolossen, weil das Eis geschmolzen ist, die erst das Thal vollfüllten, und

jezt Thürme machen: – Manche Gegenden vormals acceptibel: die jezt ˚nicht; hingegen

in Norden vormals weniger Kälte: z.E. @Fahrhütten@ im Eismeer: [g] siehe

P.rofessor Müller[10] = das Klima hat sich gemildert etwaz, da die Wälder ausgehauen: vor-

mals Madera,[11] Virginien, Deutschland und alle unbewohnte Länder @sind@ Wald

daher kälter: weil wegen des Schattens, des Bleibens des[h] Schnees etc. = vielleicht: auch weil die Erde mit

der Zeitfolge mehr erwärmt: – Doch dies ˚nicht genug: sonst konte es genau

@auf@ Jahre bestimmt werden – der innere Erdbau die meiste Ursache und unbekandt.

Salpeter macht kalt, z.E. China, Tartarei: ist Salpeter Luft[12] etc. viel Regen macht

kalt z.E. Winter unter dem Aequator; durch die Wolkengüße werden zwar die Höhen @geringer@


[XXV.46a-2(1)] ms 2



/ aber auch oft unfreundlich. Dies ist Indianischer Winter oft in weniger Zeit aus Winter

in Sommer z.E. in Malabar 6 Wochen eher Sommer als Coromandel, wegen des

Gebürges dazwischen

[Achtes Hauptstück]
[Geschichte der großen Veränderungen,
welche die Erde ehedem erlitten hat und noch leidet][1]

/ Alte Geschichte der Erde: aus Original Akten der Natur (˚nicht Büchern)

/ Die Erde nach Menschengedenken ist unendlich alt, daher ˚nicht Menschen sagen, sondern die Data der Natur

[§1. Von den allmähligen Veränderungen,
die noch fort dauren][2]

/ Erdbeben[3] große Veränderungen des Erdbebens: – Veränderung 1) allmälig, da noch jezt und[a] ins unendliche @durch \ daher@

   z.E. in Peru Strata gebrochen Berge um 2) allgemeinen, und daher kunftig zu @prospiciren@

   gekehrt. Moro sagt in ganz Italien käme man im graben auf Lawa, daher Erdbeben

   allgemein: – nach und nach erst beruhigt, da sie im Gleichgewicht: – Die Schichten müsten

   also entweder nachher entstanden seyn oder nur von Erdbeben berührt: daher ˚nicht eben

   (wie Moro, Ray[b] meint)[4] alle Berge daher entstanden, ob gleich bisweilen z.E. [c]

/ Regen[5] mit der Zeit große Veränderungen – kleines in langer Zeit, große Veränderung – Sie spülen […]

   füllen Thäler aus. Dies füllt Thäler aus Daher die Erde immer mehr @applanirt@[…]

   daher die Flüße weniger Waßer jezt: einst gar ˚nicht Flüße: und die Mee[…]

   Die Erde ist ihr Tod: alles [d] dauert nur eine Zeit lang: die Na[…]

   zum Verderben: – dieselben Kräfte die den Menschen nahren arbeiten an seinem Tode: das waz @d@[…]

   regelmaß – Daher Berge jetzo niedriger z.E. Athos: – daher Flüße […]

   Abnahme der Absteigung auch mehr schleichen

/ Ströme, die theils abreissen, teils ansetzen, und also sehr verändern z. […]

   bei steilem Abhang, wuschen sie das Flutbette weg, und verniedr […]

   betten: es sey denn, auf Felsen: b) daß sie durch die Ueberschwemmung ihr […]

   formirt haben. Ströme die zuerst im Thale liefen musten eine b[…]

   machen an die[e] See, nach der Lage der Thäler: z.E. Egyptisch Delt […]

/   Mißisippi viele Meilen umher lauter FlußschleimErde:

/   Amazonenstrom[6] eben so: die Leute wundern sich über Steine, und stecken sie bei

   sich: – das Land ist wie Waßerfläche gleich. Er muß also vormals das

   Land überschritten – Im Anfange musten lauter Gießbäche seyn, die in

   Thälern Landseen machten: – Am Ort der grösten Abhänge musten sie ihren

   grösten Zug haben, ihren Schlamm sezten sie ˚nicht da wo er so schnell […]

   sen zu beiden Seiten ab: dies wurden Ufer und so ward das Bette […]

   konnte er [f] auch hoher fließen als das Land umher [g] @daher@

   ergoß [h] er sich aufs Land umher, setzte Schlamm ab, am hoh […] @sich@

   nahe: daher Ufer: manche Ströme z.E. Rhein Po @Holh@: und ¿¿¿ ¿¿¿


[XXV.46a-2(2)] ms 3



/ haben die Ufer nur vergrößert durch Dämme um den höchsten Stand des Waßers

ein zuhalten: – Daher bei Mündungen großer Ströme, sich neues Land ansezt

z.E. Maßisippi, weil sie bei der Ueberschwemmung Schlamm aus sezzen: so z.E.

das Delta vormals ˚nicht war, Daher[a] vor Herodots Zeiten der Pharus[1]

weit vom Land war, eine Tagereise des Schiffs: – dadurch [b] haben aber die

Flüße immer weniger Waßer.

/ Meeresveränderung:[2] – Das Meer soll sich nach den Beobachtungen an den meisten Küsten zu-

ruckziehen, ‹b)› niedriger werden: z.E. in Egypten foa zu Kreuzzügen Zeiten Hafen jetzt

[c] @Meilen@ davon – Rosette vor 40 Jahren eine Meile weiter zurück: – Preußisch Holland

[…] @vorm@als an Drausen[3] (jetzt 1 Meile davon) daher Winkel an Mauren vor

[…] e: – Schifffahrzeugs Rudera ‹Katschen›[d] an Eismere weit davon P.rofessor Müller.[4]

[…] efel ‹bei Stockholm›[e] am bothnischen Meerbusen sind Felsen: wo Seehunde geschossen sind und von

[…] n gemiethet ward. – in Stadtbüchern nach der Ausrechnung Celsius[5]

[…] ¿ im Jahrhundert: daher Felsen abgeschossen: – Skandinavien (Norwegen

[…] hweden) vormals Insel da vielleicht Weiße und Ostsee zusammengehangen: und

[…] @Linn@äus will hieraus, daß die Erde erst ganz bedeckt gewesen:[6] bei Pfou-

[…] ¿ WaßerKanale jezt weit hoch ist als zum Gebrauch, Waßerträge[f]

[…] ¿rfahr. d wieder sprechen: z.E. Pontoppidan in[g] Finnland alte Bäume,[7]

[…] ¿00 Jahr [h] alt an der See 4 ˜Fuß über der See erhaben: müsten vor @400@ Jahren

[…] ¿ber gestanden haben, nun wachsen ˚nicht Bäume in der See: – Schloß ‹bei Dunneck›[i]

[…] ‹Felsen›[j] See 800 Jahr alt, und müste also in der See gestanden haben:[8] – Der Markus Pallast

in Venedig: hat Treppe von Marmor in die Gondeln zu steigen die jezt in Fluthen

unter Waßer sind:[9] – Daher muß See gestiegen seyn: denn er ˚nicht so regelmaß @sincken@

Kirche in Ravenna unter Theoderic[k] erbaut, ist jezt in Fluthen überschwemmt[10]

@Cruquius@[l] unter den Schriften zu Harlem:[11] daß die See gegen Holland höher stehe:

[…] @Ein@) Merkzeichen – die Dämme: sieht voraus, daß Holland einst eine Seebeute gewesen ist ‹und eigentlich ein Boden der See sein soll›[m]

[…] @vormals@ Land zusammen gehangen die jezt getrennt: Wolfe aus England in Frankreich,[12] durch

[…] ¿hang: – ‹@vorher herein gekommen@›[n] Inseln vorher zum vesten Land: Ceilon mit Indien: Sicilien

@mit@ Italien (Ovid)[13] Africa mit Spanien:[o] Orkaden haben solche wilden Thiere ˚nicht und @ursprüngliche@[p] Insel

das Meer wird niedriger: Die Philosophen[14] haben dies daher erklären wollen, daß durch den Regen

blos @die@ Pflanzen wachsen: (z.E. Tulpen im Waßer) das Regenwaßer komt blos aus Meer,

und daher muß Meer abnehmen, und Erde zunehmen, weil es in den Pflanzen mehr Erde


[XXV.46a-2(3)] ms 4



/ absetzt: (Boerhaave[a] hat auch in der Chymie[1] solche Verwandlung bemerkt) […] @aber ˚nicht@

gnug, die Abnahme zu erklären. 2) Pontoppidan[2] führt an, daß da so viel ˜Wasser

auf Gebürgen in Eis und Schnee hinunter falle, und da liegen bleibt, so muß […]

aber auch das ˚nicht genug: – [b]Celsius Erfahrungen bei Gefel ʾObiectio: der Felsen kan […]

ʾResponsio und solche veste Körper: – waz wird denn ˚nicht be [Text breaks off.]

/ Eustachius Manfredi[3] von der Kirche zu Ravenna die überschwemmt – ˚nicht gesunken, s[…]

weil sie nie ganz gleichförmig sinkt. – Browallius aus Abo – und … aus Lund[4] in Schonen @können@

zwar ˚nicht Celsius in Zweifel ziehen (Magistrats Büchern zum Intereße führen aber @Bammen@[c] etc. etc.

Unser Urteil wird darnach etc. Einbrüche der See: (aus den Historien) Dollart[5] im Anfang 14 Saeculum

in einer ˚Christnacht so viele Dörfer versenkt: – Südersee[d] komt man mit Ankern […]

Häusern:

/ Winde:[6] – insofern sie die See über Küsten übertreiben: – z.E. Sandbanck (@Ligger@)[e] in […] @Holland@

   @in@ ⁅sofern sie⁆ Sand aufheben können: z.E. in Bretagne von einer Landesspitze, die e[…]

   Sandbank war, und jezt Kirchspitzen hervorragen: die Wandrer ihre [Text breaks off.]

   Palmyra (Heliopolis) Balbeck jezt Sandwüste aber ˚nicht immer so: sondern blühend Zenobia:[7]

   Sand aus der Wüste: – Kriege haben Einwohner weggerufen, sonst hätten sie durch @Veränderung \ Verbesserung@

   den Sand abhalten können: z.E. das Paradies bei Pillau[8] halt Sand auf

   Barca vorher beßer

/ Frost: – Alle gefrierende Flüßigkeiten dehnen sich aus sprengen aus ein ander, – das im Felsen g[…]

   Waßer sprengt Felsen: und rollt große Steine fort, die große Veränderungen machen z.E. […]

/ Menschen:[9] die die Ursachen der Veränderung vorhersehen können, haben der Natur andere Direktion ge[…]

   z.E. Dämme in Holland: – Morräste austrocknen: –

[§2. Denkmaale der Veränderungen,
welche die Erde in den ältesten Zeiten ausgestanden][10]

/ Alte Veränderungen der Erde aus Historien und Denkmälern der Erde: –

[A. Beweißthümer daß das Meer ehedem die ganze Erde bedecket habe.][11]

/   Keine Länder (ausgenommen das höchste Peru) haben Merkmale, daß sie Boden der See ge[…]

   z.E. Frankreich Alpen etc. – 1) Muschelschichten in Bergwerken: – Seegraß etc. verstein[…]

           Fische Zähne des [f] Heufisches (3 Reihen Z[…]

           die offenbar zeigen, daß sie Seegrund gewesen: – die @Meisten@ fol[…]

           [g] Pflanzen die gefunden werden, sind Indisch.

/           Bei Tourraine eine Muschelschichte auf hohen Bergen[12] […]

           Schuh hoch, so wie am keinem Seeorte: – Bauren @düngen@[…]

           Erde, da diese sie locker (˚nicht fett machen

/         2) Produkte der Erde z.E. Nußstrauch etc. etc. über denen oft […]

           Muscheln sind: – also [Text breaks off.]

/ Die Erde muß also lange Seegrund gewesen sein – wegen der Vielen Muscheln (˚nicht blos Jahre)


[XXV.46a-2(4)] ms 5



[B. Beweisthümer, daß das Meer öfters in festes Land
und dieses wieder in Meer verwandelt worden.][1]

/ […] Erd und Seeschichten abwechseln, so müßen wiederholte Ueberschwemmungen sein –

/ […] Lüneburg[2] – bis Braunschweig findet man in Schichten ganze Wälder, die vermutlich

[…]e niedergelegt worden, – denn die sich wieder zurück gezogen und [Text breaks off.]

[…] ein Steinpflaster von alter Stadt tief: – wenn man 40 ˜Fuß grabt, so kommt Waßer

[…]ssen die Haselnüße, Kraut mitbringen etc. Landesprodukte[3]

/ […] mehr als eine See und Landrevolution: – die See viele Jahrhunderte gestanden

/ Schweiz: – ein Schiff[4] mit Menschengerippen in Alpen: das[a] müssen Seeklippen gewesen sein wo es gestrandet

/ England im Torfgrunde Bäume mit Axten behauen

/ Marmorbrüche: wo mitten im Stein viele Landthiere gefunden – – ja, bewunderns-

würdig! – lebendig! – Kröte![5] z.E. bei Stockholm einige Faden im Marmor in einen

glatten Loch, wo etwaz Waßer drinnen, – sie war blind, mit harter Haut, daß man sie drucken

[…] In England lebendige Frösche in Marmor: – Marmor muß erst schlammig gewesen, und

da sind sie gesunken – erweiterten den Raum um sich – eine Nahrung! – sie hatte keine

nothig, weil die Materie um sie keine excremente erlaubte: also kein Abgang: – sonst keine

lebendige Thiere, als Frösche und Kröten: – sonst versteinert: z.E. in Mansfeldischen versteinern

Fische in großer Menge mit ofnem Munde, als wenn sie gekocht würden:[6]

/ Man findet viele @Nüße@: oft: und so gar auf dem Berge Libanon Melonen[7] versteinert:

(d¿¿¿ so flüßig und doch etc.) wahre: – denn @wie andere gesagt@ haben sind die kleinsten Fäserchen

blos durch Waßer (sonst würden[b] sie gefault sein) waz sich zurückgezogen:

/ […] Mammondsknochen (Mammond erdichtet Thier, waz in Erde gräbt) in Siberien

[…]eigentlich Elephanten ⁅knochen⁆ sonst auch Krokodilknochen – also @wechsel weise änderung@ =

/ […]Figur der Berge: – sie haben ausspringende Winkel parallel den einspringenden: –

[…]Bourguet[c] und nachher Buffon _ Lulofs[d][8] hat selbst die Observation in Zweifel gezogen

[…]Bergreihen [e] ˚nicht völlig ohne Regel und Ebenmaß; sondern einen Thal zwischen 2 Bergen ist die Abdachung

[…]es @3ten@ Berges entgegengesezt ist: Diese Gebürgen Lage[9] ist wie ein Gang im @Lazu@

[…]d Vestungs – und die künstliche Mechanik kann ˚nicht zur Absicht des Schöpfers ohne

[…]@bestimmten@ Grund gemacht [f] werden: – es ist vielleicht eine Wirkung der bloßen[g] Mechanik

[…] so wie die Flüße diese Figur bekommen: – so auch die Berge, so [h] die Erde überschwemt

[…]Gruner[i][10] bestätigt dies, der den Jura etc. und alle[j] Alpen besehen, und haben bei den Glätscher

[…] so @gar@ eben derselbe aus und ein springende Winkel gebe: und daher auch die Erde etc.

[C. Theorie der Erde, oder Gründe der alten Geschichte derselben.][11]

/ Hypothesen zur Erklärung dieser Großen Revolution

/ […] @Die Sünd@ Flutt ist die bekanteste – heilige und Profane Skribenten – Daher Scheuchzer[12] etc.

@Sündfluth@ @aber@ ein Jahr nur; nur ½ Jahr gestanden:[13] daher aber ˚nicht alle Veränderungen


[XXV.46a-2(5)] ms 6



/ z.E. viele Erdschichten aufgeführt – ganze Berge entstanden – große Muschelschichten

Also eine größere – und mehr Ueberschwemmungen als eine: – Es bleibt doch noch

viel unerklärlich: – woher Raubthiere von andern abgeschnitten worden: es

müssen also noch späte Revolutionen gewesen sein.

/ Burnet:[1] vorher regelmäßige Figur: Erde flach, trocken, ohne Gebirge und Waßer,

und die jezzige Oberfläche seyn Rudera der vorherigen gut gestalteten: – Seen unter

einer dicken Erdschichte, die durch Sonne und unteres Waßer befruchtet – Nachher durch Einsinken

eine andere Gestalt, Waßer [a] Berge – Erdaxe vorher ˚nicht inclinirt: und der Aequator

vorher ˚nicht mit der Ekliptik 23 ˜Grad 28 ˜Minuten ˜Winkel gemacht: sondern gleich: – Dieses alles sehr dreist

/ ʾObiectio. die gröste Schohnheit wäre aufgehoben – durch das beständige Klima [b] Pole unbewohnt

   alles [Text breaks off.]

/ Whiston,[c][2] lebte zu Newtons Zeiten (der die Kometen als alte richtig laufende Sterne

bewieß, und vermutete, daß sie ˚nicht bewohnt werden, sondern der Sonne Nahrung geben) Dies

heckte im Whiston neues System aus: – daß Erde Komet gewesen, @deren@ Umbildung

eine[d] Erde blos Moses beschreibt[3] – Es werde Licht! d.i. die Atmosphäre senkte

dick herab, daß das Sonnenlicht durchbrach: – ˜Gott schuff Sonne etc. sie wurden zusehen ¿

Damals Erde in 360 Tagen sich umgekehrt – Vor der Sündflut keine Meere,

Flüße (Paradies Flüße prophetisch) dies will er ‹1)› aus dem Thau herleiten, kein Regen

keine Meere; daher kein Regenbogen, der nach der Sündflut erst gesezt ist – ‹2)› Noah[e][4] Kasten

den andere hätten nachbauen können; ‹1)› und den sie im trocknen

/ Bei dem Fall des Menschen Komet schüttete Pest auf die Erde und Sterblichkeit aus

‹mit seinem Schweif› ⁅bei⁆ der Sündflut — — sogar mit der Atmosphäre ihn berührt: und

zwar derselbe der 1680 erschien[5] von Newton bemerkt, sehr nahe an der Sonne, 1/6

vom Sonnendiameter von der Sonne weit in 575 Jahren soll er Umlauf haben

und will es aus der Historie beweisen, und die Ogyges[6] und @Denkmale@ die Sündfluth seyn

2 Epochen davor.

/ Heyn führt aus dem Talmud Stelle an, die[f] die Sündfluth dem Kometen zuschreibt.[7]

/ Whiston ist möglich und sinnreich: – Die Dünste des Kometen machten 40 Tage Regen

und die Anziehung des Kometen brachte das[g] unterirrdische Waßer hervor – veränderte die

Erdaxe – und das Menschenalter siehe Lulofs Erdbeschreibung[8]

/ Möchten sich die Kometen und Erde auf einer Fläche bewegen, so könnte er wenigstens einmal

aber da ˚nicht nur ˚nicht Linie, sondern auch ˚nicht einmal Fläche dieselbe etc. so wäre es

mehr zu befürchten, als jezt, da wir kein Exempel eines andern Sterns haben

Aber alles sey dies erklärlich ˚nicht die lange Ueberschwemmung der Erde

/            2) die abgewechselte: zum wenigsten in einigen Ländern


[XXV.46a-2(6)] ms 7



/ Linnäus (Ein großer Naturhistoriker)[1] aus der Natur der Sache, daß Thiere und Pflanzen vorher

sehr nahe zusammengewesen sind: z.E. Thiernennung – Wohnplaz des Adams: Paradies

muß also so gelegen haben, daß alle Pflanzen und Thiere haben zusammen seyn können, – nach dem gegenwärtigen

Zustand ist dies unmöglich: – wenn man eine Insel in Torrida annimt, da unten

die[a] heißen in der Mitte mittelmäßige: – oben kalte Thiere und Pflanzen = die See sey

gesunken, und habe dies Land immer mehr blos gemacht. Er rechnet

die Abnahme der See: – aber eine Null zu viel.[2]

/ Woodward[b][3] Waßer Sündfluth hatte alles aufgelöst, in Schlamm, daher Knochen

so tief gesunken in Schlamm – (ei Knochen?) daher Erdschichten nach specifischer

Schwere (nein! ˚nicht specifisch) – sie ist sehr willkührlich. – sich wiedersprechend

und 3) unerklärlich unsre Fragen:

/ [c] Die Erde muß erst entweder im ganzen Körper flüßig gewesen seyn[4]

oder doch die Oberfläche: dieses ist aus den Erfahrungen offenbar: Da die Ober~

fläche aber ein unbetrachteter Punkt gegen den ganzen Körper; daher müssen andre

[d] @seine@ Ursachen seyn: und diese ist aus der Figur der Erde: diese ist just so

als wie sie seyn müste, wenn sie durch den Mechanischen Umschwung sich Figur geben

müste. – Newton:[5] diese Figur kann zwar aus der unmittelbaren Schöpfung

auch erklärt werden; aber dies ist ˚nicht Philosophie: – da sie es doch seyn könnte. Dieser Beweis

ist in sich völlig @begriffen@ vollig uberzeugend: folglich war die Erde ein Chaos

von allerhand Sachen:

/ Erde muß Seeboden gewesen seyn – (In Cordileras blos sind keine Strata[6]

Seegrund: sonst Alpen Ararat: – Sollte die Höhe vor der Ueberschwemmung

sie @gesucht@ haben: – ˚nicht wahrscheinlich: aber vielleicht von den [e] Giesbächen

abgespült, und zu solcher Höhe auf einander gehäuft, daß keine Graben auf sie kom-

men kann: = die Mondsberge, Caukaßus [f] sind die höchsten und also unter

dem Aequator die höchsten und mehresten – daher auch die meisten und höchsten Inseln

die auch Berge, und oft gebürgigt (@sind@ – Unten in der Erde müssen Hölen seyn

die sehr weit gehen (siehe Erdbeben) über die Einsinkungen geschehen sind – heute

selten (Euphemia in Sicilien Portroyal)[7] vormals öfter: daher @steht@

auch vielleicht oft die See [g] höher, weil Land sinkt: dies sind Stücke

die jezt in Anschlag kommen werden


[XXV.46a-2(7)] ms 8



/ Stellt euch den großen Erdklumpen ‹Leim› vor, dem selbst Cordileras

kaum Warzen sind – flüßig ‹vor›:[a] zur Ausbildung

wie[b] viele Zeiten also – vielleicht auch noch jetzt – da sich die Senke¿¿

nach dem Mittelpunkt noch stets fortsezt nach der specifischen

Schwere: – die Oberfläche muste sich zu erst harten. konnte schon be~

wohnt @seyn@ da die innere ihren Krieg noch fortsezte – die Luft

samlete sich unter oberer Rinde: (so wie unter den hefen andere Materie)

daher entstanden viele Hölen (so wie bei jeder geschmolzen @BleiKugel@

Dieses waren Anlagen zu großen Einstürzungen) – waz sich zuerst

befreite war Luft und machte Atmosphäre – Luftmeer –

nachher Waßer – Erde also beschwemmt: – ebne Fläche – Die

Einsinkungen machten Landesrücken – Abhang; – Ebbe und

Fluth (durch den Mond und also auch da) machten Berge, die wie

Schläuche aus und einspringende Gebürge haben – Es @konen@ periodisch

Senkungen sein: daher periodische Ueberschwemmung – Sündfluth: auch solche eine

bis einige wieder tiefer sanken: und also jene emporgehoben:

die Erde war ˚nicht ganz bewohnt – und da eines [c] retablirt werde

vielleicht in anderen noch lange Zerüttung seyn: –

/ Ist unsere Erde jezt schon ruhig?[1] nein! – unterirrdische Hölen: – Doch

Meer wegen seiner Last noch eher zu Sinken: – daher @wirds@ im Ganzen @niedriger@

und die Erde wird im ganzen kleiner zusammengedrückter – doch ˚nicht in allen

Theilen gleich stark: – Daher neue Länder – junge Länder – z.E.

Holland ist also Seeboden, und [d] muß sich also noch senken. – in vielen

Jahrhunderten kaum – daher also See scheint höher: vielmehr Land

tiefer: – und daher kann die Steigung der See erklärt werden: bei @jungen@

@Lande@ blos – sie ist also noch vielen Veränderungen unterworfen, so daß ihr

Raumesinhalt noch ˚nicht bestimt ist – und da ihre Senkung ˚nicht gleich

förmig ist – diese Senkung also noch [e] künftig – doch einst

aufgehoben – bei der volligen @Dehnung@


[XXV.46a-2(8)] ms 9



/ Mauern 1 ˜Fuß dick in langer Zeit kaum härtet

/ Erdkörper 1720 Meilen dick in Jahrhunderten kaum härtet. könnten wir ihn genau

messen, so würde jetzt kleinerer Diameter seyn: – Die Oberfläche wurde zuerst gehärtet

und das leichteste aufsteigende, Luft, machte also Atmosphäre: – Die Steine am besten

unter der Oberfläche: – so auch Hölen = noch also jezt vielleicht im Mittelpunkt

flüßig, Luft separirend, daher Einsinkungen, immer mehr: – der Meeresgrund

muß am meisten sinken: – er hat an sich wegen der Erde eben so vielen Grund, und die Meeres-

fläche neuer drückend Grund, z.E. 1800 ˜Fuß [a] hohes Meer: – daher sinkt auch

Meeresfläche: – Hingegen Holland, @neu@ Land um den Po [b] scheinen jüngere

Länder, (daher niedriger) also muß er weit länger sinken als die mehr

gehärtet sind. – Manfredi,[1] der [c] die Steigerung des Adriatischen Meers

beweisen will: sezt der Landsinkung entgegen, daß eine so große Kirche ohne

Riße hatte gleichförmig sinken sollen? ʾResponsio ˚nicht Kirche blos, alsdenn recht: sondern

ganzes Land und daher ist jenes erklärlich: – Die Berge sind vielleicht Reste von großen Einsinkungen

sind nothwendige Folgen der Buchten: – warum unter dem Aequator große Berge: –

ʾResponsio Newtons System (der zuerst alles gleichförmig dicht annimmt wie im ursprünglichen Zustande)

weil da der Aequator größer Durchmeßer ist: – – Wir gehen also über Gewölbe

Bergfigur, wie Strom_ufer, mit Einspringenden und ausspringenden Winkeln, sind

so wie die Glätscher und also eben so, wie jene ausgewaschen, und das fliest aus unserem

Begriff sehr leicht.

/ Künftiges Schicksal: Mechanisch nach den Gesezzen der Natur. – ‹des ganzen Universum› Euler zeigt,[2] daß des[d] Himmels~

raum[e] mit einer subtilen Materie angefüllt ist, daß diese stets die Himmelskörper immer in

ihr¿¿¿ beiden Lauf (Da Sinken und Lauf verbunden die Creisfigur nimmt) aufhält, ihren Schwung

vermindert, also mehr fallen nach der Sonne: so auch Erde: – Beobacht: sehr fein

und daher Euler am Mond, daß er jezt uns näher – mit kürzerem Umlauf

sey: – Sonne ist der gemeine Senkungs Punkt, und alles wird einst in diesen Klumpen

zurückfallen, aus dem es gewaltsam erhoben wardt – Mond gleichsam in der Spiral

Linie zur Erde: Erde zur Sonne: – Ruhe ist der erste; – natürliche – und lezte Zustand

das Ziel aller gewaltsamen Bewegung – dies ist ‹erhaben›;[f] und sonst zu weit

entfernt: – Schicksal der Erde: – Anfang: schon ganz gemein bekandt

ohne Metaphysik: – Flüße schlemmen das Meer, also Erde abgespült – Berge ab-

gespült – [g] eine ewige Erde würde schon [h] abgespült seyn: – Wir

finden junge Länder (2.000 Jahre machen ˚nichts) – Flüße jezt w@eni@ger[i] Waßer


[XXV.46a-2(9)] ms 10



/ z.E. Mißisippi Strom erst 20 Meilen überschwemmt, daher lauter Flußschlamm

eben, ohne Stein; also durch die Niedersenkung des Schlamms sind seine Ufer erhöht: so auch Nil[1]

jezt weniger überschwemmend: – einst gar ˚nicht ¿¿ – Mensch die gröste Vollkommenheit ist

der Anfang seines Todes:[2] – Die Fasern der Fibern werden durch Zusezze der Theile erst

stark; nachher [a] eben dadurch steif und stirbt – Baum bildet sich und stirbt erst in-

wendig; – Erde inwendig gebildet, eben durch die Art der Bildung die Regelmäßigkeit

wird sie verderbt – so muß alles aufhören: schon durch Regelmäßigkeit selbst; ey durch andre

Ursachen noch? – vielleicht; [b] z.E. Feuersgrüfte schweigen jetzt vielleicht

furchtbare Stille, schwanger mit Verderben – der Ocean und Winde, und Ebbe ‹und Mond› von Morgen

gegen Abend; die Erde aber von Abend gegen Morgen: also hier eine Materie [c] die ihrem Um-

schwung um die Axe entgegen ist; – aufhält, verzögert – weniger Tag und Nacht

bis Erde und Mond gleiche Bewegung in einem Monate haben wird; Erde; also Anfang

und Ende;[3]

9tes Hauptstück: Schiffbau:[4]

– 1) Schiffbau: – Schiffe vorn breiter als

hinten, wie Fisch; Masten 1/16 näher der prora als puppi;[5] sonst in der Mitte

der Mast könnte sich leicht umwenden: und puppis vorne: – der Schwerpunkt muß

der prora näher seyn: weil da die gröste Schwere ist: – Eben daher Pfeil mit Federn,

um die Umwendung zu hindern, und das Vordertheil schwer zu machen – Ein Schiff, warum

es, wenn @die@ prora breit ist; besser segelt (da doch ein schneidiges besser schneidet,

kommt auf die Art der Befrachtung an: – Befrachter muß sehen, daß das Schiff ˚nicht steif werde:

wenn schwere Ladung gar zu tief unten ist; alsdenn verandert eben den Schwerpunkt

[The bottom third of this page is blank. The verso side of the sheet is the first page of Humans.]


Explanatory Notes
[8°-History]

ms 1


[1] [Siebentes Hauptstück … Iahreszeiten] Holstein-Beck (AA 26.1: 64-66). The main section (#8) on history is preceded by this short main section (#7) on seasonal weather, and followed by an even shorter main section (#9) on seafaring.

[2] [Mairan und Gruner finden] Jean Jacques d’Ortous de Mairan (1678-1771) and Gottlieb Siegmund Gruner (1717-1778). The Mairan reference is to to ch. 14 of his essay on ice (1752), which Kant owned in German translation (1752, 64-65):

“der Schnee, von dem die höchsten dieser Berge den Namen der Schneeberge bekommen haben, schmilzt daselbst in einer gewissen Höhe niemals. […] die Beschaffenheit des Ortes mit dem Grunde des centralischen Feuers steht, oder das Flüssige, die Dünste, welche sich aus dem innersten der Erdkugel erheben, und die, weil sie nicht häufig genug durch die dicke und feste Rinde, welche ihrem Ausgange im Wege steht, dringen können, die über ihr liegende Gegend der strengsten Kalte ausgesetzet lassen, welche auch über die ganze Fläche der Erde herrschen würde, wenn sie nicht dieser beständige Grund der Wärme davon befreyete.” [excerpt]

See the related passage at Land(8°)-6 and the corresponding note.

The Gruner reference is to his Eisgebirge des Schweitzerlandes (1760, vol. 3, p. 133).

“Die Anmerkung ist überhaupt richtig, daß der Stoff aller Eisberge aus puren Felsen bestehet, und nur auf diesen der Schnee beständig daurt; auf denen die aber aus Erde zusamengesetzt sind nicht. Auf allen den vorbeschriebenen Eisgebirgen schmilzt der Schnee in den Gegenden die mit fruchtbarer Erde bedeckt sind, oft zwar sehr spät; aber dennoch alle Jahre: indem niedrigere Berge, die aber aus purem Felse bestehen, mit beständigem Schnee bedeckt bleiben.” [excerpt]

[3] [kälter als Europa] See the parallel passage in Hesse (AA 26.2: 89-90) and corresponding note. Lulofs, §615 [excerpt], offers examples of these wide differences in temperatures in regions of the same latitude, and explores some explanations in §616 [excerpt], but without appeals to the earth’s “central fire.”

[4] [Die Astronomen] Hesse (AA 26.2: 89-90) and Lulofs, §616 (1755, 2: 129)[excerpt]. Maupertuis (1753, 106) writes of a Capitain Bouvet Lozier (1705-1786) who could not make landfall because of sea ice.

“Er erstaunete, daß er solches unter dem 50sten Grad der Breite zur Zeit der Sonnenwende im Sommer fand. Er hätte bedenken sollen, daß wenn alle Umstände sonst gleich sind, die Kälte unter der südlichen Hemisphaere im Winter grösser ist, als unter der nordlichen; weilen, obgleich unter einer Breite in den beyden Hemisphaeren, der Stand der Sphaere einerley ist, die Entfernung von der Erde von der Sonne in einerley Jahres-Zeiten nicht einerley ist. Auf unserer Halbkugel haben wir den Winter, wenn die Erde der Sonne am nähesten ist, und dieser Umstand vermindert die Strenge der Kälte. Auf der südlichen Halbkugel hat man im Gegentheil den Winter, wenn die Erde von der Sonnen am weitesten entfernet ist, und dieser Umstand vermehret die Gewalt der Kälte. Hiezu komt noch, da  auf der südlichen Halbkugel der Winter acht Tage länger währet, als auf der nordlichen.” [excerpt]

[5] [siehe Cäsar] A similar claim occurs in Kaehler (AA 26.2: 466-67). The literary source is not identified.

[6] [Horaz Zeiten die Tiber] The reference to Horaz and the Tiber freezing over may come from Keyßler in a passage on “Veränderung der Witterung” (1751, 1: 452):

“Aus etlichen Stellen des Horatii siehet man, daß damals des Winters die Strassen in Rom voll Schnee und Eis gewesen; und die sechste Satyra Juvenalis beweist, daß es eine gewöhnliche Sache gewesen, die Tyber zu solcher Zeit gefroren zu sehen. Heute zu Tage muß es ein harter Winter seyn, wenn der Schnee zweene Tage in Rom liegen soll, und die Tyber gefrieret niemals.” [excerpt]

Another possible source is David Hume’s essay “Of the Populousness of antient Nations” (1752), with the same translation into German appearing in HMag, vol. 10 (1753, 451-627) and Hume’s Vermischte Schriften (1754, 1: 203-338)[excerpt]. But see also a related passage from the Dohna notes from 1792 (ms p. 75):

“Freilich kan man keine genaue Angabe in den Schriften der Alten finden, denn sie kannten keine Thermometer, doch kann man Schlüße machen, z.B. Horatius sagt von einem abergläubischen Weibe, daß sie um die Zeit des Neumondes das Eis am Tiber gebrochen um sich darinn zu baden. Zur jetzigen Zeit ist es bei Rom nie mehr so kalt, daß der Tiber zufröre.”

[7] [Copronymus. das schwarze Meer] This example is more detailed in Holstein-Beck (AA 26.1: 65):

“Das schwarze Meer war zu Zeiten Constantini Copronymi Ellen dick gefroren.”

Constantin V (718-775) was the Byzantine emperor (from 741) – known to later detractors as ‘Copronymus’ or “the dung-named” – but the intended sea is likely the Sea of Azov (Palus maeotis) to the northeast of the Crimean Peninsula. With the Don River flowing into this relatively shallow sea, it has a considerably lower salinity and thus freezes more readily.

See also Tournefort (1777, 3:19), too late to be a source for the Herder notes, but otherwise relevant:

Zonaras meldet, daß unter der Regierung des Constantinus Copronymus ein so kalter Winter gewesen sey, daß man auf dem Eiß zu Fuß von Constantinopel nach Scutari habe kommen können; ja daß das Eis sogar Wägen ausgehalten habe. Im Jahr 401 unter der Regierung des Arcadius war das schwarze Meer zwanzig Tage lang zugefroren, und da solches wieder zerbrach, sah man vor Constantinopel fürchterliche Stücken davon vorbey schwimmen.” [excerpt]

[8] [Cäsar … Armee] This reference is expanded in Hesse (AA 26.2: 90-91):

“Die Rhone ist zu Caesars Zeiten dick zugefroren, jetzt frieret sie selten und sehr dünne. Piemont und Italien wird von den Römern wie Siberien be- [91] schrieben, jetzt ist es das fruchtbarste Land.”

The remark about an army crossing the frozen Rhône cannot refer to Caesar himself, since he crossed it in the summer (58 BCE), in connection with the ‘Battle of the Arar’ (sc. the Saõne) against the Helvetii. Nützel (2004, 63n478) suggests a roughly contemporaneous account by the historian Diodorus Siculus (Bk. 5, ch. 25, 1-5) as a possible literary source:

“For during the winter season on cloudy days snow falls deep in place of rain, and on clear days ice and heavy frost are everywhere and in such abundance that the rivers are frozen over and are bridged by their own waters; for not only can chance travellers, proceeding a few at a time, make their way carry them on the ice, but even armies with their tens of thousands, together with their beasts of burden and heavily laden wagons, cross upon it in safety to the other side.” [excerpt]

(With thanks to Annemarie Ambühl, University of Mainz, for her helpful advice.)

[9] [Ovid am Nieper] Salmon’s chapter on the “Meeren, Seen und Flüssen in der Türkey” includes the following (1748, 9):

“Das schwarze Meer wird an Norden von der Tartarey; gegen Osten von Mengrelia; gegen Süden von Natolia oder klein Asien; und gegen Westen von Romania, Bulgaria und Bessarabia begrenzt. […] Dieses Meer ist wegen der grausamen Stürme, die hier noch ärger als irgend auf einem andern Meer toben sollen, das schwarze genennet worden; Es scheinet aber, daß die Stürme hier weder gemeiner noch heftiger sind, als an andern Orten. Vermuthlich mögen einige, die auf diesen Küsten Schiffbruch gelitten, ehe die Schifffahrt zu derjenigen Vollkommenheit gelanget war, wie sie bey uns ist, sich fürchterliche Gedanken davon gemacht, und solche auch andern beygebracht haben: Und da diese Begriffe vom Ovidio und andern Poeten, noch höher getrieben worden, so ist es kein Wunder, daß dieses Meer endlich insgemein das schwarze oder erschreckliche genennet worden ist.” [excerpt]

Ovid (43 B.C.E.-17 C.E.) was banished to Tomis (present-day Constanța, Romania) in 8 C.E.. Kaehler (AA 26.2: 466-67) expands the comment in the Herder notes:

“Ovidius beklaget sich erstlich über die rauhe Witterung, die am schwartzen Meere herrschet, da doch jetzo eine sehr angenehme Luft daselbst angetroffen wird; […].

See, for instance, Ovid’s Tristia (I.2, lines 18-19):

“Dieselben Stürme also, damit ich zweyfach unglücklich sey, reissen meine Segel und meine Gebete, wer weiß wohin. Ach ich Armer! Welche Berge von Wogen wälzen sich heran!” [excerpt]

[10] [siehe Professor Müller] Gerhard Friedrich Müller (1705-1783); see the related passage on the lowering of ocean levels at Land(4°)-8 and the corresponding note.

[11] [die Wälder Madera] This claim that the loss of forests has warmed the environment may have come from Woodward (1748, 47):

“Der größte Theil der flüßigen Materie, der in die Pflanzen gezogen wird, bleibt nicht in denselbigen, sondern geht durch ihre Zwischenräumchen und dünstet in die Atmosphäre aus. […] Diese so beständige Aussendung so häufigen Wassers aus den Theilen der Pflanzen giebt uns deutlich eine Ursache, warum Länder, die voll Bäume und großer Pflanzen sind, viel Dampf, feuchte Luft, und mehr Regen als andere freyere Gegenden haben. Die Feuchtigkeit der Luft war für die Europäer, die sich zuerst in America gesetzt hatten, ungemein beschwerlich, weil dieser Welttheil damals voll Wälder und Gebüsche war. Wie aber diese verbrannt und weggeschafft wurden, daß man die Erde bauen und bewohnen konnte, verbesserte und erheiterte sich die Luft nach und nach, und ward viel trockner und reinere Luft als zuvor.” [excerpt]

See the related passage at Winds(8°)-2 and the corresponding note.

[12] [Salpeter Luft] See Holstein-Beck (AA 26.1: 65): “wie in China und Siberien voll Salpeter ist.”

ms 2


[1] [Achtes Hauptstück … leidet] Holstein-Beck (AA 26.1: 66-79).

[2] [Von den allmähligen Veränderungen] Holstein-Beck (AA 26.1: 66-69). The Herder notes discuss the five sources of change listed in Holstein-Beck: (1) earthquakes, (2) rivers and rain, (3) the ocean, (4) wind and frost, and (5) human beings.

[3] [Erdebeben] Holstein-Beck (AA 26.1: 66): “1. durch Erdbeben,” especially p. 74:

“Nun ist zwar nicht zu leugnen daß in Peru ganze Berge anzutreffen, die vom Erdbeben erhoben sind; sie unterscheiden sich aber von andern kenntlich; die Strata liegen nicht so ordentlich hier als anderwerts; […].”

[4] [wie Moro, Ray meint] Antonio Lazarro Moro (1687-1764) was an Italian geologist and one of the founders of vulcanism (the idea that volcanoes were instrumental in shaping the surface of the earth). John Ray (1627-1705) was a British naturalist and botanist.

Moro’s theory is found in is his De crostacei e degli altri marini corpi che si truovano su’ monti (1740; German: 1751) and is summarized and critiqued in Lulofs, §§421-22 (1755, 373-75)[excerpt]. Discussions of Moro are also found in Holstein-Beck (AA 26.1: 66) and Dönhoff (A26.2: 860).

Ray’s discussion of mountain formation is presented in Ch. 3 of the first of his Three physico-theological discourses (1732, 13-14):

“Ob diese Absonderung des Landes vom Wasser, und die Versammlung des Wassers an einem Ort, durch die unmittelbare Würckung der Allmacht GOTTes, oder durch Darzwischenkommung anderer Neben Ursa- [14] chen oder Werckzeuge geschehen, kan ich nicht gewiß entscheiden. Vermuthlich ist es durch eben diejenigen Ursachen, welche die Erdbeben erregen, nehmlich unterirrdische Feuer und verschlossene Winde, werckstellig gemacht werden.” [excerpt]

Ch. 5 discusses the changes to the earth through the fundamental agents of water, fire, and wind:

“Damit wir nun alles, wovon wir gehandelt haben, kürtz zusammen fassen, so sind die vornehmsten Veränderungen, welche auf der obern Fläche der Erd und Wasser-Kugel vorgegangen, hauptsächlich durch Wasser, Feuer und Wind herfür gebracht worden. […][419][…]

Was nur irgends vor Veränderungen durch Erdbeben, Donner und Ausbrüche Feuerspreyender Berge verursachet worden, hat man als die Würckungen des Feuers anzusehen.

[419] Diese Ursachen sind alle behülfflich, die Berge zu erniedrigen, die Erde eben, und das Meer enger und zu trockenen Lande zu machen, mit einem Wort, die Wasser zu zwingen, daß sie wieder über das trockene Land zurück kehren, und die gantze Fläche desselben, wie im Anfang, bedecken.” [excerpt]

[5] [Regen] Holstein-Beck (AA 26.1: 66-67): “2. durch die Flüsse und den Regen.”

[6] [Amazonenstrom] Holstein-Beck (AA 26.1: 303) and LaCondamine (1750, 32):

“Unterhalb Borja, und 4 bis 500 Meilen weiter hinab am Strome, ist ein Stein, ein schlechter [= schlichter, einfacher] Kiesel, so rar als ein Demant. Die Wilden in diesen Gegenden wissen nicht, was ein Stein ist, und haben gar keinen Begriff davon. Man sieht mit Vergnügen, wenn einige nach Borja kommen, und zum erstenmale einen Stein sehen, wie sie durch allerley Zeichen ihre Verwunderung zu erkennen geben, und mit welcher Begierde sie solche aufheben, nicht anders als ob es eine Kostbarkeit wäre, wie sie aber bald hernach dieselben mit Verachtung wiederum von sich werfen, wenn sie sehen, daß sie so gemein sind.” [excerpt]

Kant made use of this very passage in his Only Possible Argument (AA 2: 129.4-6).

ms 3


[1] [Herodots … Pharus] Kaehler (AA 26.2: 480), Buffon (1750, 1.1: 313):

“Niederägypten, wo an jetzt die Insel Delta ist, war ehedem nur ein Meerbusen. Man sehe den Diodor. Sic. im 3. B. Aristot. im 1. B. de Meteoris, im 14. Cap. Herodot. §4.5. etc. Homer saget, daß die Insel Pharos eine Tag- und Nachtreise von Aegypten entfernet war, und man weiß doch, daß sie heutiges Tages mit Aegypten beynahe zusammen hängt.” [excerpt]

and Lulofs, §429 (1755, 380-81):

“Wenn man sich auf des Seneca Zeugniß verlassen dürfte, so wäre der größte Theil von Aegypten vor Alters See gewesen, der erzählet aus dem Homer, daß der Feuerbach[!], welcher zu seiner Zeit dichte an dem festen Lande stund, vor Alters einen ganzen Tag Seegelns vom Strande war abgelegen gewesen, welche Veränderung er nicht unrecht dem Schlamme zuschreibt, den der Nil jährlich nach Aegypten schleppet und auch in die See sinken läßt.” [excerpt]

Similarly with two passages from the unpublished Friedländer notes:

“Es wird geglaubt daß die gantze Küste von Egypten so vermehret geworden, daß der Pharus ehemals, von dem Lande so weit entfernet gewesen, als ein Schiff mit vollen Segeln 24 Stunden laufen kan.” (ms. p. 391)

“Der Pharus steht vom Nil ohngefehr eine solche See-Reise von 24 Stunden, und der Nil hieß vor Zeiten Aegyptus. Vor 300 Iahren lag die Stadt Phoa an der Mündung des Nils, und jetzt 5 Meilen davon.” (ms. p. 407)

The Greek historian Herodotus (484-425 BCE) cannot properly be brought into this discussion, since the Pharos lighthouse was first built in the third century BCE on the island near Alexandria. Pliny the Elder (23-79 CE) reports in his Naturalis Historia, Bk. 5, ch. 31 (1764, 182):

“die zweyte [Inseln], welche mit einer Brücke an die Stadt Alexandria gehenkt, und eine Pflanzstadt des Dictator Cäsars ist, heißt: Pharus: ehedem war sie eines Tages Schiffahrt weit von Aegypten; itzt richtet sie durch das zur Nacht auf einem Thurm brennende Feuer den Lauf der Schiffe.” [excerpt]

[2] [Meeresveränderung] Holstein-Beck (AA 26.1: 67-68): “3. durch das Meer.”

[3] [Preußisch Holland … Drausen] Lake Drausen (Polish: Drużno) is a shallow inland lake located near the coast of the Vistula River in Warmia-Masuria. It was significantly reduced in size by land reclamation in historical times; previously it stretched as far as Prussian Holland. Kant mentions it in his Age of the Earth (AA 1: 211.8f). See also Goldbeck (1785, 23):

“Holland oder Preußisch Holland eine mittelmäßige Stadt auf einem Berge mit einem alten Schloße an dem kleinen Fluße Weeske, der eine Meile von hier in den Drausensee fließt.”

[4] [Professor Müller] Gerhard Friedrich Müller (1705-1783). See the related passages at History(8°)-1 and at Land(4°)-8 with the corresponding note.

[5] [Seehunde … Celsius] Hesse (AA 26.2: 93), Komm-No. 72a, and Celsius (1751, 29-30):

“§13. Steine, an die sich sonst die Seekälber anlegten, und die in alten Urkunden über Erbschaften und Käufe angemerket wurden, stehen itzo entweder so hoch darüber, daß sich die Seekälber (Skålen) nicht mehr daran legen können, oder gar auf trocknem Lande, daher sie in spätern Urkunden für unbrauchbar erkennt werden, wie bey Gefle, Hudickswall, Wasa und Åbo. […][30][…] §19. Hieraus erhellet wohl klärlich, daß das Wasser sinkt, aber wie viel es in einer gewissen Zeit abnimmt, kann man aus diesen Berichten nicht so genau entdecken. Die umständlichsten, die ich bisher habe finden können, sind von zweyen Seekälbersteinen (Skålstenar) deren Höhe über dem Wasser der Herr Mag. Rudmann in Gefle genau beobachtet hat.” [excerpt]

[6] [Linnäus … bedeckt gewesen] Linné (1756). Lulofs, §411 (1755, 361-61) describes Linné’s belief, following the account in Genesis, that the earth was once entirely covered with water. See the parallel passage in Holstein-Beck (AA 26.1: 76), and the fuller discussion of Linné at History(8°)-7

[7] [Pontoppidan … alte Bäume] Pontoppidan (1758, 71):

“In Finnland sieht man viele Fichten und Eichenbäume,, welche zwey bis drey, ja vier und ein halbes hundert Jahre alt sind. Sie stehen so nahe an der Breite des Meeres, daß das Wasser an ihre Wurzeln spület. Ihre Stämme sind nicht mehr als eine Elle über das nasse Element erhoben, in welchem sie doch unmöglich haben anfangen können, zu wachsen.” [excerpt]

[8] [Schloß … in der See gestanden haben] Pontoppidan (1758, 72):

“Einen eben so starken Beweisgrund können die vielen Beyspiele abgeben, da man hier und anderwärts, solche Städte und Schlösser hat, welche mit dem Meere, bey nahe in einer Linie liegen, und man weis doch, daß sie viele hundert Jahre alt sind. Das Schloß Sunderburg auf der Insel Als ist eines der allerältesten Schlößer in Dännemark, und doch stehen die Ringmauern desselben gerade mit dem Meere, welches beständig daran schlägt. Von dem uralten Kopenhagener Schlosse, will ich nicht reden, welches mit dem Wasser des Hafens und denen aus demselben einlaufenden Canälen, in einer Linie stund: Denn durch den Bau des neuen Christiansburger Schlosses, ist der Grund mit Fleiße einige Ellen erhöhet worden.” [excerpt]

Pontoppidan also cites Manfredi’s discussion of the marble steps of St. Mark’s in Venice (1758, 72). See similar passages at Hesse (AA 26.2: 96, 163).

[9] [Sankt Markus … unter Waßer sind] Manfredi (1758, 266-67):

“Denn zu Venedig ist die marmorne Bank, die rund uns Rathhaus zu St. Markus geführet worden, an der Seite nach dem Kanal zu, gegenwärtig einen halben Schuh niedriger, als das Meer bey ordentlicher Flut ist. Nun ist diese Bank wohl bloß den Schiffenden zu gute gemacht worden, damit sie zu Fuß an ihre Fahrzeuge kommen könnten, die in dem Kanal in grosser Anzahl sich befinden, während, daß auf dem Rathhause Rath gepflogen wird. Dieses prächtige Gebäude ist ungefähr ums Jahr 1500 erbaut worden. Wenn wir also gedenken, daß diese Bank anfangs, mit der damals hohen See, einerley Höhe gehabt habe: so muß man zugeben, daß in den 230 fol- [267] genden Jahren, (denn so viele zählet man schon seit der Zeit), das Meer um einen halben Schuh höher geworden sey. Wenn wir aber gedenken, wie denn dieses mit der Vernunft noch mehr übereinstimmt, daß die Oberfläche der Bank, anfangs so hoch gemacht worden sey, daß sie bey der Flut des Meeres, dennoch mit dem Borde der Fahrzeuge gleich hoch gewesen, und da diese Fahrzeuge, wenn sie tief gehen, dennoch einen halben Schuh überm Wasser hervorstehen, so muß man sagen, daß sich das Meer, innerhalb 230 Jahren, einen ganzen Schuh erhoben habe.” [excerpt]

[10] [Ravenna … überschwemmt] Manfredi (1753, 249):

“Es ist uns daher ganz seltsam, und wider die Gewohnheit der Baumeister vorgekommen, daß eine so grosse, so berühmte, und nach vieler Meynung, auf Kosten des Kaisers Theodosius erbauete Kirche, an einem so niedrigen, und so schlechtem Orte angelegt worden, daß sie tuaglich von dem seewasser uuberschwemmet gewesen, und daß niemand von denen, welche des Gottesdienstes halber dahin gegangen, und deren Anzahl vermuthlich nicht geringe gewesen, dazu hat kommen können.” [excerpt]

Theoderic the Great (451-526), the King of the Ostrogoths from 475 is buried in the St. Maria Rotonda in Ravenna.

[11] [Schriften zu Harlem] This is referring to the Abhandlungen der Holländischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem edited by Kästner, and in particular to an essay by Lulofs (1758) – “Anmerkungen über das Steigen der See” – and his discussion (pp. 51-54) of the Dutch surveyor and cartographer Nicolaas Samuelszoon Cruquius (1678-1754).

[12] [Wolfe … Frankreich] Holstein-Beck (AA 26.1: 68) and Ray (1732, 305-7):

“Seine Beweiß-Gründe aber, daß sie vormahls mit Frankreich vereinigt gewesen, sind folgende. […] [306] […] Und 6. weil es vor diesem viel Wölffe und Füchse ja auch Bären auf dieser Insel geben. Denn es ist nicht zu vermuthen, daß es wagen und vor sich selbst über einen Canal 24 Meilen breit schwimmen solten; oder wenn sie ja so kühn gewesen, daß sie sich hineingewaget, so würden sie schwerlich so lange haben aushalten können, biß sie ganz hindurch gekommen. So ist es auch nicht wahrscheinlich, daß die Menschen solche schädliche und gefährliche Thiere zu Schiff übergesetzet. Ueberhaupt von der Sache zu reden, scheinet es mir der Aufenthalt dieser wilden Thiere auf vielen Inseln, ohnweit dem fe- [307] sten Lande (und daß es hingegen auf denjenigen, so weit davon liegen keine giebet, ob sie schon groß genug sind dergleichen einzunehmen und ernähren, wie die Spanier befanden als sie zu erst nach America segelten) so gut als ein augenscheinlicher Beweiße, daß diese Inseln vor Zeiten, dem festen Lande durch einen Nacken oder schmalen Strich Landes angefüget gewesen, so diesen Thieren statt einer Brücke gedienet auf welcher sie hinüber spazieret und hernach durch das beständige Arbeiten des Meers mit der Zeit durchlöchert und endlich gar hinweg gewaschen worden.” [excerpt]

[13] [Inseln … Ovid] Ray (1732, 303, 304):

“Daß die Insel Sicilien vor alten Zeiten durch Austretung oder Einbrechung des Meers von Italien abgerissen worden, wird insgemein geglaubet und es ist noch ein Denkmahl selbst in dem Namen der Stadt Rhegio davon behalten, die auf dem Freto oder der Meerenge lieget, so Italien und Sizilien von einander absondert, welches so viel als abreissen bedeutet. […][304][…] Es erzehlen ferner die Einwohner von Ceylong, daß ihre Insel vor Alters mit dem festen Land von Indien verknüpft gewesen, und durch den ungestimmen Einbruch des meers davon abgerissen worden.” [excerpt]

Ray inserts a brief passage from Ovid’s Metamorphoses (Bk. 15, lines 290-92) that claim that Sicily was once connected to the Italian mainland.

[14] [Die Philosophen] Intended here are presumably the physico-theologians such as John Ray.

ms 4


[1] [Boerhaave … Chymie] Browallius (1756, 71-72):

“[…], mit der Putrefation des Wassers, mit dem Sediment etc. nicht weiter mit Gewißheit beweisen, als daß das Wasser ein Lixivium naturae, oder ein Vehiculum bey den Wirkungen derselben sey. [72] Daß des Boyle Experiment, bey welchem er nicht weiter, als nur beim Anfange gewesen ist, unzuverläßig sey, solches beweiset die vom Boerhaven angestellte Wiederholung desselben [note: ‘Chem. p. 627, u.f.’]” [excerpt]

The note is to Hermann Boerhaave, Elementa chemiae, […]. Tomus primus. Qui continet historiam et artis theoriam (Leiden 1732), pp. 627f., concerning the questions: ‘An Aqua potesst verti in terram?’

[2] [Pontoppidan] Pontoppidan discusses this in Part One, chapter 7 (1758, 127):

“Fernere Beantwortung der Hauptfrage: Wo kömmt das Wasser hin? Es wird nämlich dem Meere beständig vieles Wasser, durch eine Verwandlung in jährlich wachsende hohe Schnee- und Eisberge, die nicht allein nahe an den Polen, sondern auch in den meisten andern hohen und bergigten Ländern gefunden werden, entzogen.” [excerpt]

[3] [Manfredi] See the note to History(8°)-9.

[4] [Browallius … Lund] Johann Browallius (1707-1769), professor of physics at the university in Abo (present-day Turku, Finnland). On Browallius (and the reference to Celsius and Manfredi), see the note to a related passage in Hesse (AA 26.2: 93-94).

The manuscript has three dots preceding ‘Lund’ – clearly Herder missed the name that Kant mentioned. A likely candidate is Sven Lager Bring (1707), a professor of history in Lund (Sweden), whom the translator of Browallius (1756) mentions in his preface:

“Der gelehrte und fleiße öffentliche Lehrer der Geschichte zu Lund, Herr Sven Bring, fing im Jahr 1749 an, Sammlungen verschiedener Schriften und Erinnerungen zur Erläuterung der schwedischen Historie, in schwedischer Sprache in 8vo ans Licht zu stellen. In denselben theilete er sofort in dem eilften Stücke des ersten Theils der gelehrten Welt mit, seine unvorgreiflichen Erinnerungen wegen der Wasserverminderung in Norden, in wie weit davon einige Sicherheit von dem Alter des Königreichs Schweden kann erwartet werden. Wo irgend etwas gründliches wider das so genannte Wassersystem hier in [(xxi)] Schweden ist geschrieben worden: so ist es gewiß diese Schrift, obgleich dieselbe kaum dritthalb Bogen ausmachet. Es hat auch daher der Herr D. Browallius nicht vergessen, dieselbe in dem 7 und 51 § anzuführen.” [excerpt]

[5] [Dollart] Holstein-Beck (AA 26.1: 68):

“Der Dollart eine See in Friesland ist durch den Einbruch des Meeres entstanden. Die Südersee ist ehedem ein bewohntes Land gewesen, ist aber durch die See überschwemmet.”

And Lulofs, §428 (1755, 380):

“Wir wollen nicht einmal den Dollert erwähnen, der im Jahre 1277. entstanden ißt, noch den großen Platz Wasser anführen, den man jetzo da findet, wo vor dem Jahre 1421 ein weitläuftiger Landstrich mit 72 Dörfern und kleineren Wohnungen versehen war, welcher die Dortsche Waart genannt wurde, welche Länder auf die St. Elisabethsnacht auf einmal überschwemmet wurden.” [excerpt]

[6] [Winde] Holstein-Beck (AA 26.1: 68): “4. durch die Winde und den Frost.”

[7] [Zenobia] Zenobia was a 3rd century queen of Palmyra, the ruins of which are in present-day Syria. Heliopolis is the Greek name for Balbeck (rather than Palmyra). Zenobia is also mentioned in Hesse (AA 26.2: 32), and see further mentions of Palmyra at Intro(8°)-1, Asia(8°)-6, and Land(4°)-12 with its accompanying note on the English explorer Robert Wood. An additional source for Kant would have been the Brittische Bibliothek, vol. 1.5 (1756, 451-74) and vol. 2.4 (1757, 327-45). The former is a long discussion of Wood’s 1753 account of Palmyra (with some discussion of Balbec); the latter is a discussion of Wood’s 1757 account of Balbec.

[8] [Paradies bei Pillau] Northern branch of the Vistula Spit, approximately from Pillau (Russian: Baltiysk) to Lochstedt (Russian: Pawlowo). Goldbeck writes of Alt-Pillau (1785, 10):

“Mit Alt-Pillau hängt das Dorf Wogram zusammen, und beyde Dörfer sind voller Küchen- und Obstgärten. Neben Wogram liegt die sogenannte Alt-Pillausche Stöhrbude, welches ein K[önigliches] Gebäude zum Behuf des Stöhrfanges nebst den dazu gehörigen Baracken ist. Es wird hier nemlich der Fisch-Stöhr aufgebracht, gekocht, zubereitet und eingepackt, auch der Kaviar oder Stöhr-Rogen zubereitet und zur weitern Versendung eingepackt. Um diese Gegend herum, welche wegen ihrer reizenden Lage und vortreflichen Aussichten das Preußische Paradies genennet wird, fallen zur Herbstzeit die Droßeln und Krammersvogel [Wacholderdrossel] in erstaunender Menge, und von den Fischern werden bis zu 30 Arten wohlschmeckender See- und Haf-Fische gefunden.”

Borowski reports Kant’s visits to this area (1804, 123):

“Mit seinem Freunde Green besuchte er etlichemal die sogenannte Störbude und die angenehmen Gegenden um Pillau.”

[9] [Menschen] Holstein-Beck (AA 26.1: 69): “5. durch die Menschen.”

[10] [§2. Denkmaale … ausgestanden] Holstein-Beck (AA 26.1: 69-76).

[11] [A. Beweißthümer … bedecket habe.] Holstein-Beck (AA 26.1: 69-71).

[12] [Bei Tourraine eine Muschelschichte] Holstein-Beck (AA 26.1: 69), based on Reaumur (1747). This essay, given to the Royal Academy of Sciences of Paris in 1720, discusses the immense remains of mussel shells in Touraine – about nine square miles and at least twenty feet deep – lying more than thirty-six miles from the sea and quarried by farmers to fertilize their fields, which is the main focus of the essay. [excerpt]

ms 5


[1] [B. Beweisthümer … verwandelt worden] Holstein-Beck (AA 26.1: 71-72).

[2] [Lüneburg] Leibniz, Protogaea, §47 (1749, 123):

“Auch im Lüneburgischen und anderwärts liegen unter dem Thon ganze abgebrochne Bäume. Es ist merkwürdig, daß die meisten auf einerley Art liegen, so daß die Wurzel zwischen Mitternacht und Abend, die Gipfel zwischen Morgen und Mittag sind. […] Ein gleiches sagt man von Gröningen und Friesland.” [excerpt]

[3] [Steinpflaster … Landesprodukte] This 1755 report on the ground under Modena, published in the Gentleman’s Magazine by a member of the Royal Society of London appeared in translation in the Bremisches Magazin, vol. 1 (1756, 374-75):

“Der Grund von der Oberfläche bis zur Tiefe von 4 Fuß bestehet aus Grundlagern und Trümmern einer alten Stadt. Man trift darinn das Pflasterwerk von Strassen, handwerksbuden, Fusboden der Häuser, und Werke von mosaischer Arbeit an. […] Ich erinnere mich, daß ich in einem dieser Art Brunnen, ungefehr in der Tiefe von 24 Fuß ganze Halme von Gerstenstroh gesehen; und in einem andern, in der Tiefe von 26 Fuß einen Zweig angestroffen, woran ein Klump von Haselnüssen hieng, welcher noch ganz unbeschädigt war. […][375] […] Die Bäume und Pflanzen, welche darinn gefunden werden, sind ein klarer Beweis, daß sie ehemals in freier Luft gewesen.” [excerpt]

[4] [Schiff] Holstein-Beck (AA 26.1: 72), drawn from Lulofs, §430 (1755, 385).

“Man saget, daß im Jahre 1462 im Canton Bern in der Schweiz aus einer Grube 100 Ellen tief ein Schiff ist herausgezogen worden, worinnen 40 Gerippe von menschlichen Körpern lagen; […].[…] Im Canton Unterwalten fand man ein Messer in einer Steingrube unter einem sehr großen Felsen. Scheuchzer besaß zwey versteinte Stücken von einem Menschengerippe, das eine ist so groß, daß er daraus schließen konnte, der Mensch müsse 58 pariser Zoll langgewesen seyn; ob nun diese Knochen wirklich zu Menschen gehören, die durch die allgemeine Sündfuth umgekommen sind, wie Scheuchzer behauptet, möchte sich schwerlich ausmachen lassen, vielleicht rühren sie von spätern Zeiten her.” [excerpt]

[5] [lebendig! – Kröte!] Holstein-Beck (AA 26.1: 72), Kaehler (AA 26.2: 556). Several sources were available to Kant. A brief account appears in Ray (1732, 288-89):

“Und dieses erhellet klärlich aus lebendigen Kröten, die bißweilen zu Land [289] mitten in Steinen gefunden worden; Ingleichen aus denjenigen Schell-Fischen zur See die Pholades genennet werden: […].” [excerpt].

Kant could also be drawing from Gråberg (1750, 286-87), reporting the eyewitness account of J. Canutius:

“Nachdem dieses Steinstück abgesprengt war, nahm er wieder den Schlägel, und zerschlug es damit, da man denn in selbigem Augenblicke im dichten und festen Steine eine lebendige Kröte sitzen sahe. […] Ich nahm die Kröte in eine Schaufel, da sie sich nicht mehr bewegte, als ein Stein. Nachdem ich sie ein wenig betrachtete, fand ich die Farbe grauschwarz, etwas auf dem Rücken gesprenkelt, es schien auch wie ein gedrungener Graus vom Stein selbst überall auf ihr, wie die aufbehaltene Haut weiter bezeugt. Unter dem Bauche war sie etwas lichte, ihre Augen waren klein und rund, mit einem zarten Fell überzogen, worunter sie etwas leuchteten, an der Farbe vollkommen wie blasses Gold. Nachgehends nahm ich einen Stock, den der Steinbrecher, Heinrich Skogs, mir gab, und rührte die Kröte am Kopfe an, da sie die Augen [287] zusammen zog, als ob sie schliefe; so bald ich den Stock wegnahm, öffnete sie die Augen nach und nach, rührte aber weder Leib noch Füße im geringsten, welches ich verschiedene mal wiederholte Nachdem sahe ich, daß ihr Mund keine Oeffnung hatte, sondern mit einer gelbichten Haut überzogen war welches ich mit dem Stocke versuchte, aber den Mund nicht aufmachen konnte. Endlich drückte ich sie auf den Rücken, da denn klar Wasser hinten von ihr gieng, und sie davon so gleich Starb.” [excerpt]

A similar incident was reported in a brief letter to the editor of The Gentleman’s Magazine from Thomas Whiston and translated in HMag (1756, 17.5: 553):

“Der Marmor war gleich von einander gesäget, als ich dahin kam, und in der Mitte des Stückes befand sich eine lebende Kröte von mehr als ordentlicher Größe.” [excerpt]

This letter was followed by a briefer account, dated 1716, by Johann Malpas, also of finding a living toad upon sawing through a large slab of marble (this second letter appeared in translation, just as it appeared in the English magazine, and Kästner, the editor of the Hamburgische Magazin, cites additional examples in a note. The author of the first letter, Reverend Thomas Whiston, of Ramsay, was a nephew to William Whiston. Both letters, as well as additional examples of this strange phenomenon, also appeared in German translation in the BrMag (1757, 1.3: 590-602), and again in the HMag (1757, 18.3: 264-65):

“die Arbeitsleute funden lebende Frösche in den versteinerten Schichten.” [excerpt]

[6] [Mansfeldischen … gekocht würden] Messina (AA 26.2: 725) and Leibniz, Protogaea, §18 (1749, 71):

“Nämlich in Eisleben, einer sächischen Stadt im mannsfeldischen nahe bey Osterode wird ein schwarzer blätterichter Stein gegraben, den man billig (wiewohl in andern als gemeine Verstande) Schiftum nehnet; andere geben ihm den halb lateinischen Namen Ardesia. In demselbe sieht man häufige Figuren der Fische, genau und niedlich gezeichnet, als hätte der Künstler in den schwarzen Stein eine spaltige erzene Materie gegraben. […] [71] […] Ich habe selbst einen eingegrabenen Aesch, einen Perschen, und einen Weisfisch in Händen gehabt. Kurz vorher wurde ein grosser Hecht, mit gekrümmten Leib, und offenen Maul ausgegraben, als wenn er so gefangen, und durch gorgonische Gewalt erstarrt wäre. Man hat auch allerhand Meer-Fische angetroffen, als Rochen, Heringe, Lampreten, und diese letzte bisweilen mit getheilten Heringen. […] Denn man erkennt so gleich die Art des Fisches auf den ersten Anblick; das Thier weicht nie von der Symmetrie ab, und hat allemal seine Größe.” [excerpt]

[7] [Libanon Melonen] Korte (1743, 371):

“Von dieser Quelle stiegen wir aus dem Thal den Berg hinauf, davon erzehlte der Pater, daß auf diesem Berge zu Eliä Zeiten ein Garten gewesen, da der Prophet einst den Gärtner um einige Früchte von Melonen angesprochen, dieser aber habe gesagt, er habe nichts als Steine in seinem Garten, worauf Elias gesagt: Sinds Steine, so sollen es auch Steine bleiben, wie Du gesagt hast. Und darauf wären alle Früchte von Melonen, Pfersichen u.s.f. zu Steinen worden. Nun ist es wahr, es finden sich Steine in der Grösse einer Melone, […].” [excerpt]

See also Holstein-Beck (AA 26.1: 194-95), Hesse (AA 26.2: 225), and Dönhof (AA 26.2: 1038-39).

[8] [Bourguet … Lulofs] Kant is referring to Louis Bourguet (1678-1742) and his 1729 publication as discussed in Buffon (1750, 1.1, p. 110)[excerpt] and p. 173:

“niemand hatte vor dem Herrn Bourguet, die wunderbare Regelmäßigkeit des Baues dieser großen Klumpen entdecket. […] Diese wunderbare Regelmäßigkeit ist in den Thälern so merklich, daß es scheinet, als ob man in einem ganz regelmäßigen bedeckten Wege gienge. […] [174] […] daß die Vorsprünge oder Winkel des Berges zur Linken, nach Westen gekehret sind; dergestalt, daß dennoch die ausspringenden Winkel von beyden Seiten mit den einspringenden Winkeln, die ihnen wechselsweise entgegenstehen, zusammen passen. […] Man sehe die Lettres philosoph. sur la format. des sels, a. d. 181 u. 200 S.” [excerpt]

Lulofs, §410 (1755, 360) raises several objections to Bourguet:

“Es ist kaum der Mühe werth, daß ich mich mit dem Gedanken aufhalte, den Herr Bourguet vorgetragen hat, weil er denselbigen auf eine Reihe von Erfahrungen bauet, die ich mehr als die Hälfte falsch befunden habe, oder die wenigstens vielen Ausnahmen unterworfen sind. […] Dieses ist das allgemeine von seiner Theorie der Erde, welche unlängst durch den Herrn Büffon weiter ist ausgeputzet und mit einigen Veränderungen vorgetragen worden.” [excerpt]

See the parallel passage in Hesse (AA 26.2: 35-36) and the corresponding note.

[9] [Gebürgen Lage] See the corresponding passage at Land(4°)-15: “Gebürge werden also aus Bergen geschätzt.”

[10] [Gruner] Gruner (1760, 3: 91):

“Ein andrer, und von allen Naturkündigern als richtig angenommener Satz ist weiter: daß die Berge in dem Wasser oder durch das Wasser entstanden, und aufgethürmt worden sind. Dieses beweist sich aus der ganzen Theorey unsrer Erdkugel; durch die von einander abweichende und gegen einander einlaufende Winkel der einander entgegen gesetzten Reihen von Bergen; durch ihre verschieden und so wunderlich aufgethürmte Gestalten; abgewaschene Seiten, und oben zugespitzte Firsten; die im grossen eben das sind, was die vorbeschriebene Eisthürme der Gletscher im kleinen; […]” [excerpt]

[11] [C. Theorie der Erde … Geschichte derselben.] Holstein-Beck (AA 26.1: 73-79).

[12] [Scheuchzer] Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733), a Swiss physician and naturalist, explained in Bk. II, ch. 14 of his Physica oder Natur Wissenschaft (1743, 158) that “whoever with merely rational eyes” considers the various phenomena such as those mentioned in the Herder notes above must conclude they are the product of the Biblical Flood:

“Forschen wir aber der eigentlichen Zeit und Gelegenheit nach, wenn diese grosse Veränderung sich zugetragen, und befragen darüber beydes, die Natur und die Schrift, so finden wir, daß die Erde sothane gewaltige zerstörliche Aenderung ausgestanden bey Anlaß einer allgemeinen, über die ganze Erde ergangenen Ueberschwemmung, welche nothwendig die sogenannte Sündfluth seyn muß, davon sich auch dunkle Anzeigen bey Heydnischen Scribenten finden, die eigentlich Beschreibung aber aus dem unfelhbaren göttlichen Wort herzuholen.” [excerpt]

A parallel passage occurs Holstein-Beck (AA 26.1: 73):

“aller Veränderungen der Sündfluth zu; allein diese ist erstlich eine gar zu kurze Zeit über der Erde gewesen, als daß sie solche Veränderungen hätte zuwege bringen können. Ueber große Muschelbänke, hohe Erdschichten, ja wohl gar Felsen aufzuführen dazu ist eine so kurze Zeit als die Zeit der Sündfluth war, nicht hinlänglich.”

[13] [Sündfluth … gestanden] Genesis 8:11.

ms 6


[1] [Burnet] Holstein-Beck (AA 26.1: 74), based on Lulofs, §408 (1755, 357):

“Der gelehrte und scharfsinnige Burnet, dessen Gedanken vom Meere und den Bergen wir oben im Vorbeygehen betrachtet haben, hat mit viel Wohlredenheit zu erweisen gesuchet, daß die Oberfläche der Erde vor der Sündfluth glatt und eben gewesen, und daß damals die Erdaxe, die jetzo mit der Axe der Ecliptik einen Winkel von 23 Gr. 28 Min. 30 Sec. machet, auf die Fläche der Erdbahn rechtwinklicht gestanden,[…].” [excerpt]

[2] [Whiston] William Whiston (1667-1752) was a British mathematician and physicist expelled in 1710 from his Cambridge teaching position because of his unorthodox religious views. He was 24 years younger than Isaac Newton (1643-1727) and had followed him as the Lucasian Professor of Mathematics at Clare College, Cambridge.

Whiston’s comet-based explanation for various Biblical events is presented in A New Theory of Earth (London 1696; German: 1713). Kant mentions this theory in his 1757 Program (AA 2: 8) and discusses it more thoroughly in the Holstein-Beck notes (AA 26.1: 75-76). See Lulofs, §411 (1755, 361-2)[excerpt] and Buffon (1750, 1.1: 98):

“Er saget, daß das alte Chaos, aus dem unsere Erde enstanden, die Atmosphäre eines Cometen gewesen; […] daß das Sonnenjahr vor der Sündfluth mit dem Mondenjahre einerley gewesen und 360 Tage begriffen habe; daß ein Comet in der Fläche der Ekliptik gegen seinen Näherungspunkt zur Sonne herunter gefahren, und eben an dem Tage, da die Sündfluth angegangen, nahe bey der Erdkugel vorbeygekommen, daß eine große Hitze im Innersten der Erde befindlich, welche sich beständig vom Mittelpuncte nach dem Umfange zu verbreite; daß die gänzliche innerliche Beschaffenheit der Erde einem Erze gleiche, welches ein ganz altes Sinnbild von der Erde ist; […].” [excerpt]

See a related passage at Land(8°)-5.

[3] [Moses beschreibt] Genesis, ch. 1.

[4] [Noah] Genesis, 6:11-9:19

[5] [Komet … der 1680 erschien] The “Great Comet of 1680” was the first comet to be discovered with a telescope (by the German Gottfried Kirch on 14 November 1680). It was an exceptionally bright comet with a long tail, observable for 125 days, brightest on December 29, and last seen on March 19, 1681, on its way back out of the solar system. One account available to Kant was Pierre Bayle’s Pensèes diverses sur la comète. (1683; German: 1741):

“Da ich öffentlicher Lehrer der Weltweisheit zu Sedan war, so wurde ich bei Gelegenheit desjenigen Cometen, der im Monat Dezember des 1680. Jahres erschien, von vielen neugierigen oder bestürzten Personen beständig mit hundert Fragen geplagt.” [excerpt]

[6] [Ogyges] Ogyges was the mythological first king of Thebes on Boetia or Attica. A great world-wide flood was said to have occurred during his rule. Gottsched mentions him in his preface to Heyn (1742):

“Die Sündfluth des Ogyges ist nicht nur bey allen alten Poeten, sondern auch bey den ältesten Geschichtschreibern berühmt. Ist sie gleich keine allgemeine Sündfluth gewesen, so muß sie doch einen grossen Strich Landes, ja vielleicht den größten Theil von Europa betroffen haben.” (p. 10, unpaginated)

“Wenigstens hat Halley dafür gehalten, dieser [Comet von 1680] sey schon vorhin allemal fünf hundert und fünf und siebenzig Jahre zurückgerechnet, mehr als einmal gesehen worden; wie ich [Gottsched] auch in meiner Physik aus Whistons neuer Erdbeschreibung angeführet habe.” (p. 15)[excerpt]

Ogyges is also mentioned in Ray (1732, 333):

“Die älteste unter allen scheinet, nechst der allgemeinen Sündfluth Noah, des Ogygis Königs in Boeatia oder vielmehr Attica gewesen zu seyn.” [excerpt]

Halley’s comet appeared on 25 December 1758.

[7] [Heyn … die Sündfluth dem Kometen zuschreibt] Johann Heyn (1709-1746) was a school rector in Brandenburg/Havel and author of Versuch einer Betrachtung über die Cometen, die Sündflut und das Vorspiel des jüngsten Gerichts, nach astronomischen Gründen und der heiligen Schrift angestellt (1742), for which Johann Christoph Gottsched wrote a twenty-six page preface. In this work Heyn argues that comets are likely what the Scriptures meant when it was claimed, for instance, that “the stars would fall from heaven” or that “the sun and moon will lose their shine.” The actual fixed stars could not be intended here, the author reasons, because these bodies are “thousands and thousands" times larger than the earth, but comets might work; similarly with the dimming of the sun, which would properly frighten humans only if it was other than a normal eclipse caused by the moon. Here again, a comet occluding the light from the sun might properly frighten us. In all this Heyn was following the lead of William Whiston (see the note above), elaborating in chapter three (pp. 174-242) arguments for the flood being caused by a comet. Heyn writes at §150 (1742, 211-12):

“Weil im Talmud auch Wahrheiten anzutreffen: […]. Ich habe vermuthet, daß von der Sündflut Nachrichten vorhanden seyn mögten. § 146. Ich habe gesucht, und gefunden. Im Tractat, Rosch Haschschana treffe ich p.m. 11. folgendes [212] an: Durch hitzige Dinge haben die Menschen der ersten Welt gesündiget, und durch hitzige Dinge sind sie gestraft worden. Durch hitzige Laster haben sie gesündiget, daher sind sie durch das heisse Wasser der Sündflut getötet worden.” [excerpt]

And in §160 (1742, 241):

“Da ich den Cometen als die Ursach der allgemeinen Sündflut also gedenke vorgestellet zu haben, daß Leute von Verstand sich bey dieser Lehre völlig beruhigen können; so schliesse mit der Anmerkung, daß man diesen Boten, unter andern Absichten, für einen Diener der göttlichen Gerechtigkeit halten müsse.” [excerpt]

[8] [Lulofs Erdbeschreibung] Lulofs argues with Linneaus against Whiston; see Lulofs, §411 (1755, 361):

“Ich will hier die Gedanken des scharfsinnigen Whiston nicht prüfen, weil sie viel besser aus der heil. Schrift als durch die Gründe und Erfahrungen, der sich ein Philosoph bedienet, kann bestritten werden; aber ich will lieber einige andere Gedanken von den allgemeinen Veränderungen von der Oberfläche der Erdkugel betrachten.” [excerpt].

And Buffon (1750, 1.1: 99-100):

“Nach Whistons Meynung aber war damals die Erde unter den übrigen Irrsternen nichts als ein unbewohnter Comet, wo die strengste Hitze und Kälte einander abwechselten, […]. [100] […] Weil aber die irdischen Theile mit vielem Wasser vermischet waren, so haben sie im Sinken einen Theil von diesem Wasser mit sich hinunter geführet, welches nicht wieder hat hinaufsteigen können, nachdem die Erde sich völlig gebildet hatte, und dieses Wasser macht eine Lage rund um die schwere Feuchtgkeit her, die den Kern umgiebt, dergestalt, daß der große Abgrund aus zweenen Kreisen besteht, die um einen Mittelpunct gehen, deren innerster aus einer schwereren flüßigen Materie, und der zweyte aus Wasser besteht.

[…] durch eine entsetzliche Ueberschwemmung von vierzig Tagen und vierzig Nächten, und diese Ueberschwemmung ward durch den Schweif eines andern Cometen verursachet, welcher auf die Erde traf, als er seinen Näherungspunct zur Sonne erreicht hatte, und wiederum zurückkehrete.” [excerpt]

ms 7


[1] [Linnäus (Ein großer Naturhistoriker)] See Hesse (AA 26.2; 99): “Linnaeus der ein guter Natur Geschichtsschreiber aber kein Natur Philosoph ist.” Carl von Linné’s Systema Naturae (1735) laid out a botanical and zoological classificatory system still in use. His claim that all land originally consisted of a single island in the torrid zone, with different plants and animals existing at different altitudes (to correspond to their later diversity by latitude) is mentioned in Holstein-Beck (AA 26.1: 76), with a more extensive discussion in Hesse (AA 26.2: 99-101), based on Lulofs, §411 (1755, 361-62)[excerpt], which offers a partial summary of Linné (1756)[excerpt].

[2] [Null zu viel]

[3] [Woodward] John Woodward (1665-1728) was an English geologist and physicist, and a member of the London Royal Society (1693). See Holstein-Beck (AA 26.1: 74-75), Lulofs, §§413, 420 (1755, 364-65, 371-73), and Buffon (1750, 1.1: 105-7).

[4] [Die Erde … flüßig gewesen seyn] On this conjecture of the initial fluidity of the earth and the reference to Newton, below, see the parallel passage at Hesse (AA 26.2: 102-3) and the corresponding note.

[5] [Newton] Hesse (AA 26.2: 102-3), and see the discussions in Natural History (AA 1: 295-96) and Critique of Pure Reason (A 687 note).

[6] [Cordileras … keine Strata] Holstein-Beck (AA 26.1: 69-70) and Buffon (1750, 1.1, 160):

“Diese Beobachtungen, an denen kein Zweifel ist, würden mich auf die Gedanken gebracht haben, daß auch in dem größten Theile des festen Landes von America, und sonderlich in den Bergen, ebenfalls Muscheln und anderer Seegeschöpfe vorhanden seyn müßten, wie solches Woodward versichert. Dem ohnerachtet hat mich der Herr de la Condamine, der viele Jahre in Peru gewesen ist, versichert, er habe auf dem Gebirge Cordillera keine gesehen, auch keine finden können; er glaube auch nicht, daß dort welche zu finden wären. Diese Ausnahme wäre zu bewundern, noch mehr aber die Folgerungen, so daraus hergeleitet werden könnten.” [excerpt]

[7] [Euphemia in Sicilien Portroyal] Kant refers us back to the section on earthquakes, where both Euphemia (in Sicily) and Port Royal (the capital of Jamaica) are discussed: Earthquakes(8°)-6.

ms 8


[1] [Ist unsere Erde … ruhig?] See Kant’s 1754 essay “Age of the Earth” (AA 1: 193-213).

ms 9


[1] [Manfredi] Eustachio Manfredi (1674-1739) was asked to study how best to avoid future flooding of Ravenna, which was surrounded by the Montone and Ronco rivers; see History(8°)-3.

[2] [Euler zeigt] See Pontopiddan’s letter to Euler (1758, 1: 163-65):

“Ich habe in dem ersten Bande der Physicalischen Belustigungen, und in dem Londonschen Magazin, einen an Hr. Wetstein gerichteten Brief von ihrer Hand gelesen, welcher die beständige Annäherung unsrer Erdkugel gegen die Sonne, als ihren Mittelpunkt betrifft. Diese Meynung kam mir sehr nützlich vor, und alle mögliche Untersuchung zu verdienen, damit sie in ihr größtes Licht gesetzet, und [164/165] folglich etwas mehr erwogen werde, als ich es in dem erwähnten Briefe finde.” [excerpt]

And Euler’s reply (Pontopiddan 1758, 171):

“Ich glaubete, daß die allmählige Annäherung der Planeten gegen die Sonne, einen überzeugenden Beweis an die Hand gäbe, daß das Weltgebäude, so wie es nun beschaffen ist, nicht von Ewigkeit her sey, noch daß es in Ewigkeit bestehen werde.” [excerpt]

ms 10


[1] [Mißisippi … Nil] Holstein-Beck (AA 26.1: 67).

[2] [Mensch … Todes] Perhaps Herder’s insertion (referring to the emergence of human beings as individuals).

[3] [Erde … Ende] See Kant’s 1754 essay on the “Rotation of the Earth” (AA 1: 183-91) describing the braking action of the moon on the earth’s rotation as a result of tidal friction, and ultimately leading to an end of days.

[4] [9tes Hauptstück: Schiffbau] The following few lines of text are all the extant notes from Herder on this last section of the first part (“I. General”) of the physical geography lectures as found in Holstein-Beck (AA 26.1: 80-84). This section follows Varen (1681), part 3, ch. 35.

[5] [Prora als puppi] Not in Varen. Prora is Latin for the bow of a ship, and puppis is Latin for the stern.


Textual Notes
[8°-History]

A transcription-key can be found in this window on the Start page.

ms 1


[a] A 'Bergen in Norwegen' is crossed out.

[b] A '˚nicht so kalt al' is crossed out.

[c] Reading 'die' as 'dem'.

[d] Reading 'Maira' as 'Mairan'.

[e] Reading 'Grunner' as 'Gruner'.

[f] Reading 'Kopronom' as 'Copronymus'.

[g] A '@Fahrhütten@' is crossed out.

[h] Reading 'den' as 'des'.

ms 2


[a] 'und' overwrites 'ins'.

[b] Reading 'Rai' as 'Ray'.

[c] The paper is torn away here and the next eleven lines.

[d] An 'ist' is crossed out.

[e] Reading 'der' as 'die'.

[f] An 'erst' is crossed out.

[g] A 'weil er' is crossed out.

[h] A 'sich' is crossed out.

ms 3


[a] 'Daher' overwrites an 's'.

[b] A 'bek' is crossed out.

[c] A tear in the page has removed the first word or two of this and the following 12 lines of text.

[d] 'Katschen' is written above the line and entered in black ink.

[e] 'bei Stockholm' is written above the line and entered in black ink.

[f] ', Waßerträge' was added later in a different ink.

[g] 'in' overwrites another word.

[h] A 'her' is crossed out.

[i] 'in Abo' is crossed out in a black ink, and 'bei Dunneck' is written above the line.

[j] 'Felsen' was added later in a black ink.

[k] Reading 'Theodos.' as 'Theoderic'.

[l] A tear in the paper leaves us with 'Ga...us' and 'Gaubius' would be a likely expansion. Hieronymus David Gaubius (1705-1780) was a German physican and chemist at the university of Leiden; unfortunately, it is entirely unclear what text by Gaubius could be intended, as his work lies in another direction. Adickes (1911a, 83) suggests Nicolaas Samuelszoon Cruquius (1678-1754) as a plausible alternative, a Dutch surveyor and engineer whom Kant would have encountered in Lulofs (1758, 51-54). Cruquius appears in a parallel passage from the Messina notes (AA 26.2: 730); see also the note to Hesse (AA 26.2: 98).

[m] This insertion was added later in a black ink.

[n] This insertion was added later in a black ink.

[o] This colon, originally a period, was modified, and the following text added later, in the same black ink used with the six insertions (earlier on the page).

[p] Reading 'uhrsprüngliche' as 'ursprüngliche'.

ms 4


[a] Reading 'Burhav' as 'Boerhaave'.

[b] A 'C¿ls¿' is crossed out.

[c] This word ('Bammen') is legible, but the meaning is unclear; it could be a proper name.

[d] 'Südersee' overwrites an illegible letter.

[e] This word ('Ligger') is legible, but the meaning is unclear; it could be a proper name.

[f] A 'Seefisches' is crossed out.

[g] An 'Inseln' is crossed out.

ms 5


[a] Reading 'die' as 'das'.

[b] 'würden' overwrites an 's'.

[c] The beginning of this word is lost to a tear in the manuscript, but it appears to read 'Bourdouet'. The context, however, suggests that Louis Bourguet (1678-1742) is intended here; see the parallel discussion in the Hesse notes (AA 26.2: 35-36).

[d] Reading 'Luloff' as 'Lulofs'.

[e] A 'sind' is crossed out.

[f] A 'haben' is crossed out.

[g] 'bloßen' overwrites an 'S'.

[h] A 'wie' is crossed out.

[i] Reading '¿runner' as 'Gruner'.

[j] Reading 'alfe' as 'alle'.

ms 6


[a] An 'Erde' is crossed out.

[b] A 'Nor' is crossed out.

[c] 'Whiston' overwrites several letters.

[d] Reading 'in' as '˚eine'.

[e] Reading 'Noa' as 'Noah'.

[f] Reading 'der' as 'die'.

[g] Reading 'die' as 'das'.

ms 7


[a] 'die' overwrites a letter.

[b] Reading 'Wodwarth' as 'Woodward'.

[c] A 'gew' is crossed out.

[d] A 'Körp' is crossed out.

[e] A 'Seestürzen' is crossed out.

[f] An 'Alpen' is crossed out.

[g] A 'nieder' is crossed out.

ms 8


[a] 'vor' is written above a crossed out 'sind'. A 'vielleicht' immediately following the colon is crossed out.

[b] 'wie' overwrites a 'd'.

[c] A 'bei' is crossed out.

[d] A 'de' is crossed out.

[e] A '˚nicht' is crossed out.

ms 9


[a] An 'E¿' is crossed out.

[b] A 'vom' is crossed out.

[c] A 'da' is crossed out.

[d] Reading 'der' as 'des'.

[e] Reading 'HimmlR:' as 'Himmelsraum', which also appears at Holstein-Beck (AA 26.1: 212.17) and in Rotation of the Earth (AA 1: 186.25 and 30) and Universal Natural History (AA 1: 268.20, 337.17, 338.25, 339.27).

[f] 'erhaben' is written above a crossed out 'schön'.

[g] A 'denn' is crossed out.

[h] A 'b¿¿' is crossed out.

[i] An ink smudge obscures the middle of this word.

ms 10


[a] An 'ste' is crossed out.

[b] An 'e' [= 'ein'] is crossed out.

[c] An '¿f' is crossed out.