Physical Geography: Land (4°)




Source: Nachl. Adickes, #4 (4°, 24 pp., Akademie-Archiv, Berlin). Pages 1-24.


Adickes #4 consists of a copy of the physical geography notes prepared by Paul Menzer and two others (c. 1900). They are transcribed here only when the original is no longer available – about half of the 4° sheets. (For peculiarities regarding the transcription of the Menzer copy, please see the Introduction to the Physical Geography notes.)

This group contains notes on: Intro (2 pp.), Oceans (17 pp.), Land (24 pp.), Earthquakes (3 pp.), Springs (11 pp.), Rivers (11 pp.), and Winds (4 pp.).


[NL-Adickes #4 (167r)] ms 1



Zweites Hauptstück.

Vom vesten Lande[1]

/ A. Allgemeine Betrachtung in Gegeneinanderhaltung mit dem Meere.[2]

/ So wie der Meeresboden eigentl.ich ein überschwemmtes Thal ist:

so scheint das veste Land ein Berg zu sein, dessen Fuß im Meeres-

grunde steht. Diese Betrachtung macht uns daher das veste Land

regelmäßiger, als uns seine Höhe vorkommt; und die zerstreu-

te Inseln.

/ Denn so muß 1) die Abdachung regelmäßig absteigen: und dies

bestätigen auch die Flüße z.E. die Donau, die 400 Deutsche, ˚.und

der Amazonen Strom der 1100 franz.ösische Meilen fortfließt, gleich

als auf einem Plano inclinato ohne in Seen aufgehalten zu

werden. Ja, da jeder wider viele kleinere zu sich nimmt,

so muß er, als ein Schlauch, wider seine beständige 2te Ab-

dachung haben. (Einflüße[a] z.E. Rhein, Rhone werden zwar,

aber offenbar noch auf der Hohe nicht weit von der Quelle aufgehal-

ten.

/ 2) muß eine großte Höhe, von der die Flüße von beiden Seiten

ablaufen, ˚.und die man finden wird, wenn man zwischen

den Waßerscheiden Linien zieht ˚.und wo diese sich durchschneiden,

wird die größte Höhe sein. Diese (Rücken ˚.und größte Höhe) sind meistens

mit Gebürgen besetzt (deren Ursache man nicht weiß). Dieser Strom

von Gebürgen teilt sich nachher in Äste, die mit der Entfernung

abnehmen, ˚.und oft unter dem Meer fortgehen. Die größte Höhe

von Europa ist die Schweiz, ˚.und die Alpen die Quelle der euro-

/ [b]


[NL-Adickes #4 (167v)] ms 2



päischen Gebirgsströme. In Asien ist Mustak, ein tartarisches

Gebürge die großte Höhe, ˚.und seine Verlängerungen Caucasus; Ju-

lonis, Taurus. Die Landrücken sind 1) hoch, die Berge ungerech-

net (z.E. Basel ist 3.000 ˜Fuß hoher als Rotterdam, ˚.und liegen beide

am Rhein der bei beiden schiffbar ist. Hamo ist 11.000 ˜Fuß höher als Tar-

tarei ˚.und das Thal Quito 10.000 höher als das Meer. Diese Ebenen

sind die höchsten Berge ˚.und also auch

/          2) sehr kalt: unwirtbar Wüsten. z.E.

Hamo ist in einem milden Clima stets so gefroren, daß die

Bäume nie tiefe Wurzel schlagen.

/ Das veste Land hat seine größeste Erstreckung außerhalb den

Tropii ja näher zum Äquator: desto mehr verliert es sich im

Meer. Daher die Landspitzen ˚.und Halbinseln mehrentheils gegen

den Äquator zu sinken (?) fallen ?

/ Eintheilung

/ α in bekannte ˚.und unbekannte Länder

/ 1) bekannte: 1) Europa

/       2) Asien: doch ist vieles in Indien und insonderheit

der Tartarei z.E. bei Tschuchzi[1] unbekandt.

/       3) Africa: doch blos dem Umkreise nach z.E. 1) Barbe

@kaum@ 20 Meilen ins Land wie von denen Barberes (monteux)

die den Alarben (?) entgegengesetzt werden

/       2) Die Mündungen des Senegals, der jetzt den Engländern gehört.

/       3) Guinea, wohin viele Nationen handeln ˚.und Congo.


[NL-Adickes #4 (168r)] ms 3



/ 4) Cafern (?) (Heiden, Ungläubige) blos am Vorgebürge

/ 5) Mozambique ˚.und die Küste der Portugiesen

/ 6) Egypten.

/ b) aber unbekannt in der ganzen Mitte, größer Strich als Europa:

doch nicht 1) wegen der Hitze des Landes z.E. um den Äquator (wie

die Alten z.E. Strabo dichteten[1]) denn der Boden z.E. in Äthiopien

ist hoch, kühl ˚.und fruchtbar an sich: auch nicht 2) wegen der Wild-

heit der Einwohner: denn a) die Menschenfreßer sind überall

erdichtet, die Menschenfleisch zur Nahrung essen ˚.und es in Fleisch-

bänken verkaufen: (wohl aber zur Rache wie die Nordamerikan-

er: so sind b) die [gap in text] sehr belogen: ˚.und

/      c) Sara (d.i. Wüste) muß nichts weniger als das

sein, da die Engländer in Guinea Mohrische Kaufleute ange-

troffen, die auf der [gap in text] durch alle diese Länder bis nach Bar-

berei handeln, sondern sie sind unbekannt

/ 1) wegen der Mühsamkeit zu Lande im Sande zu reisen

an den meisten Küsten

/ 2 ⁅wegen der⁆ Kosten dazu, die keinen Nutzen bringen

/ 3 ⁅wegen der⁆ Grausamkeit der Europäer z.E. der Portugiesen

in Mosambique, wider die alles verschworen ist.

/ Es sind @eher@ 1) völlige erdichtete Namen: der Menschen-

           freßer, Sara

/       2) ⁅völlige⁆ ungewiße Namen, die blos von den

benachbarten Mohren angegeben sind z.E. Monomotapa, Abyßinien,

die Küsten des Senegals über ¾ [Text breaks off.]

/ d) Amerika

/ Doch ist Südamerika sehr unbekannt z.E. Patagonien, eine


[NL-Adickes #4 (168v)] ms 4



flache, unbewohnbare Küste unter dem La Plata Strom wur-

de 1745 auf Spanischen Befehl untersucht und ohne Hafen, ˚.und

Einwohner (die geflohen waren) gefunden.

/ B. Eintheilung

/ 1) bekannte

/ c) Amerika. Darin unbekannt

/ 1) Patagonien

/ 2) Das Land der Cäsareer:[1] einer Nation, wie man sagt, nicht

weit von Magellanien, 54 Grad Südbreite, deren gelbes Haar ˚.und

Bart sie von Indianern unterscheidet. Sie sollen entkom-

men aus einem Schiff Carls des 5ten[2] sein, zwischen 2 Flüßen

meistens gut europäisch wohnen, sich verborgen halten. Diese

Nachricht soll aus dem Munde eines Span.ischen Bedienten sein.

(Dessen Herr hierher verirrt, zur Sicherheit des Landes todtgeschlagen)

˚.und der kaum entkommen war.

/ 3) Das Land der Amazonen ˚.und

/ 4) Guiana ˚.und darin die reiche Goldstadt Manoa, Spanisch

Eldorado, am Goldsee Parima, deren Einwohner von Gebir-

gen ˚.und Tapferkeit beschützt in goldner Ruhe ˚.und Künsten leben

sollen. M. Condamine,[3] der längst dem Amazonenfluß

herabfuhr, befrug die Amerikan.ischen gastfreien Fürsten um bei-

des. Sie bejaheten beides ˚.und Raleigh[4] hats bestätigt: der da ver-

mutet, daß Eldorado eine Republik sei, von vertriebenen

Peruanern angelegt unter Anführung des Otazalibans,[5] eines

Bruders von dem @Peruan.ischen@ Fürsten, den die Spanier besiegten

/ d) viele Inseln: unzähliche aber sind ganz unbekannt, ˚.und die

großen z.E. Sumatra, Borneo nur an den Küsten be-

kannt. Die Borneo Menschen mit Affenschwänzen so fa-


[NL-Adickes #4 (169r)] ms 5



belhaft, wie die Patagonischen Riesen, aus deren Hirnschädel

nach England gebracht, Derham[1] ihre Höhe von 16 ˜Fuß mühsam berechnet.

/ 2) unbekannte Länder:

/ A. Die nur von den Vorgebürgen, oder einigen Küsten bekannt

oder gesehen sind z.E.

/ 1) Neuguinea, Neuholland ˚.und andre Australstücke: Diese sind

flach, vormals Seegrund gewesen, folgl.ich Sand, unfruchtbar, über-

dem wegen der Eisschollen sehr kalt. Die wenigen Einwohner

mit (vom Sande) halbgeschloßenen Augen[2] leben von Fischen

das jämmerlichste Leben: das Land scheint groß zu sein, weil

starke Seewinde dahin wehen, ˚.und vielleicht im Innern frucht-

bar ˚.und milde.

/ 2) Grönland, das nur wegen des Wallfischfanges bekannt ist

/ B Die verlornen Länder

/ a) Die Salomonis Inseln,[3] weil die Spanier blos in gerader

Farth von Aquapulio nach Manila in den Philippinischen

Inseln segeln, diese aber außer der Straße sind: so sind sie

verschwunden, ˚.und werden nicht gesucht

/ b) Das alte Grönland, der nordöstl.iche Theil von dem jetzt bekannten

schlechtern Grönland, war erst den Dänen ganz genau bekannt,

die in 6 Kolonien darauf wohnten, in der Hauptstadt

einen Bischof hatten, der unter Norwegen gehörte, ˚.und oft nach

Kopenhagen zur Huldigung kam: ˚.und alle Jahr dahin handelten.

Margarethe,[4] der es darnach gegeben wurde, beschuldigte die

Kaufleute, daß sie die Einkünfte unterschlugen. Niemand

wollte mehr dahin. Der Handel unterblieb einige Jahre


[NL-Adickes #4 (169v)] ms 6



Die sie darauf schickte, konnten es nicht finden. In dem darauf

entstandenen Kriege mit Schweden suchte es keiner: ˚.und die

auf Befehl Christians des 3ten ˚.und unter Friedrich II es suchten,[1]

fanden eine Brücke von Eis: Dieses vermuthlich hat sich davor

gelagert, und man müßte eine Zeit abpaßen, da man durch

die Eisschollen durchkäme. Überhaupt vermindert sich hier

oben die Farth stets, so wie die Rußen vormals ganz Nova-

zembla umschifft haben, das jezzo ganz unschiffbar ist

/ C) die blos vermutet werden:

/ α) ein weitgestrecktes Australland, das weit größer als Europa

ist,[2] noch in einem milden Himmelsstrich ist, ˚.und worin

Maupertuis,[3] wegen seiner Entfernung von den übrigen Weltthei-

len noch weit mehr, Naturneuigkeiten ˚.und Besonderheiten ver-

muthet, als man in Amerika fand.

/ Grund der Vermuthung: 1) a priori: Newton zeigt,[4] daß bei der Um-

schwingung die Erde ihre Figur nach der Schwungkraft ändern

müßte, wenn nicht ein weites Südland den nordlichen

Ländern das Gleichgewicht leistete.

/     2) a posteriori:

/      a) das große Meer und die Ähnlichkeit der Nordgegenden

/      b) die entdeckten Spitzen von Ländern

/      c) die Winde, so dahin wehen.

/ Grund der Ungewißheit: Man sucht a) nicht neue Länder

/ 1) wegen der Gefahr, großer ˚und vergeblicher Kosten

/ 2) ⁅wegen der Gefahr⁆, aus Mangels an Unterhalt zu sterben

/ 3) ⁅wegen der Gefahr⁆, in unbekannten Meeren, durch Ströme,

       Klippen zu scheitern

/ Man drang b) nicht in die gesehenen Spitzen ein: weil die Ufer


[NL-Adickes #4 (170r)] ms 7



/  1) voller gefährlicher Seeströme

/  2) ⁅voller⁆ Treibeis, das weiter als das Nordische von Strömen

        getrieben wird

/  3) ⁅voller⁆ unfruchtbarer, unwirtbarer Sande sind.

/ E) eine nordliche Fahrt nach Ostindien: da die Südliche um Africa

zwar besser als die älteste die bis Alexandria, denn durch Egyp-

ten ins rothe Meer ging: aber doch beschwerlich ist 1) wegen des

fehlenden Waßers, das blos in dem Cap.o bon.a Spei genommen wird.

2) wegen der üblen Winde in den torrida, wo man bei einer Reise

4 mal den Äquator paßiert.

/ a) A. In Nordwest ist an dem westlichen Nordamerika bei Labrador

/ α) von den Engländern versucht, ob nicht die Hudsonsstraße mit

dem Pacifico zusammen hänge ˚.und zwar

/ a) durch den Hudson,[1] der zwar viele Entdeckungen an Inseln,

Buchten, Fretis machte, aber von den Matrosen endl.ich in einer Cha-

luppe dem Meer überlaßen ˚.und nie wieder gefunden wurde

/ b) durch den Munk,[2] der zwar Buchten gnug ˚.und eine Klippe

fand, von der er GoldErde brachte, die aber großtenteils übereilend

ins Meer geschüttet wurde (die Inseln fand man nicht mehr: ˚.und die

Durchfahrt auch nicht

/ c) durch Ellis 1742-45 Middletons:[3] dieser verstärkte die Vermuthung

sehr, da die Fluth von Nordwesten kommt, nach Nordosten @steigt@

und also nicht aus dem Atlant.ischen sondern stillen Meer kommen muß.[4]

/ b) den Spaniern, deren Bartholomew de Fonte[5] 1640 eine Insel ent-

dekt haben soll, auf der Jesuiten aus California ˚.und Schiffe aus

Boston gewesen: auch den See Velasco: allein da die Schrift

hievon zwar in den Englischen ˚.und Peruanischen, nicht aber Spanischen


[NL-Adickes #4 (170v)] ms 8



Archiven sein soll, so scheint dieser Grund zu wanken: indessen

Ellis[1] macht den Engländern die Hoffnung gewißer, ˚.und alsdann

würde gleichsam ein neues Indien entstehen.

/ b B.) In Nordost, wo die Küsten lange nicht so gewiß und leicht sind,

als sie auf den Landcharten scheinen

/ 1) von den Holländern: das Nordmeer herauf, das weiße vorbei,

um Nowazembla

/ a) allein durch Barentsz: der zwar Eis fand, aber doch zum 2ten mal

/ b) mit Heemskerck[2][a] über Nowazembla zu schiffen versuchte. Allein sie

wurden nordwärts über Nowazembla, in der schrecklichsten Ge-

gend, im November vom Winter so schnell überfallen, daß

sie ganz einfroren: ˚.und sich in Zembla in einer Hütte ein-

richten mußten, die oft ganz verschneite, wo sie mit den

weißen Bären zu kämpfen hatten, deren Felle ˚.und Fett

(100 ˜Pfund von jedem) sie sehr brauchten, wo die entsetzlichste Kälte

war, die vielleicht auch den Barrens hinraffte, weil sie sie

nicht durch Bewegung vermieden hatten. Endlich kam Hemskerk

in Cola mit einer elenden Chaluppe an, die noch zum Zei-

chen aufbehalten wird.

/ 2) von den Engländern, deren Wort von Barrens gehört, daß ers

bereut nicht höher gereist zu sein, es versuchte, da er aber nichts als

Eis fand, eilfertig floh, um nicht ein Zembl.aner Bürger zu werden.[3]

/ 3) von den Rußen, die hier die nächsten sind ˚.und es versuchten.

/ a) aus Kola an der Eisküste versuchten, wo sie vormals haben

segeln können, aber kaum in 3 Jahren an den Oby‹?› kamen.

Professor Müller in Petersburg[4] meint, daß das Meer gesunken,

die schwimmende Schollen fest geworden, andere aufgehalten


[NL-Adickes #4 (171r)] ms 9



˚.und also Eisberge machen, daß eine Schiffahrt unmögl.ich wird.

/ b) aus Ochodz, einem Siberischen Hafen, wo Delisle[a][1] ˚.und Tschi-

rikow[2] 1741 ein Schiff hatten bauen lassen ˚.und ostwerts über den

Pennischen Meerbusen fuhren: hier waren sie Asien und Ame-

rika nahe, denn

/ a) sie sahen Japan (Niphon) ˚.und sprachen mit japanischen Schiffern.

/ b) sie fanden nicht weit von Camtschatka ein amerikanisch Feuer-

zeug (Brett mit Löchern) ˚.und ein Calumet.

/ c) erfuhren von den tapfern (Tschuchzi):[3] daß in dem Angesicht von

Tschuchzinos eine Insel ˚.und hinter ihr ein unabsehbar Land (A-

merika) liege.

/ C) Eintheilung in

/ aa) veste Land @(v. A.)@ dessen ‹Dessein› ˚.und @Gerüste@ die Gebürge, die es

durchschneiden, eine gröste Höhe machen ˚.und sich in die See verlieren.

/ bb) Inseln: sind Verlängerungen von Gebürgen des festen Landes

in die See sind: ˚.und also

/ a) in der Naheit des festen Landes die meisten ˚.und größten:

hingegen auf dem Ocean wenig ˚und kleine vorragende Felsspitzen

sind

/ b) sie den Küsten gegenüber parallel laufen: z.E. Madagascar,

Brittanien, Antillen, Nowa Zembla, Maldiven

/ c) gemeinigl.ich haufenweise liegen ˚.und oft archipelagos machen z.E.

der griechische und dem Maldivische, der 12.000 Eilande, oder

vielmehr elende Felsspitzen hat, die in 13 Haufen (Trauben,

Atolons liegen, ˚.und dem Könige den Namen eines Herrn von

1200 Ländern geben

/ viele Arten, wie Inseln entstehen können, wie sie vergehen, schwimmende sind Fabeln.[b]


[NL-Adickes #4 (171v)] ms 10



/ d) entweder αα) bewohnbar sind, und wenn sie eine beträchtli-

che Breite haben, ebenfalls mit einem oder mehr Gebürge durch-

schnitten sind

/ oder bb) unbewohnbar sind

/ 1) als Sandberge: die (insonderheit an Flußufern

/ sind wieder gemeinigleich   entweder a) hervorragen

/ froher, und schakich    oder b) verborgen und also gefährlich sind, z.E.

        die Abrollos bei Brasilien, vor denen

        sich die ostindischen Fahrer hüten. Oft sind

        sie tief, wie die Daggersbank zwischen Engl.and

        ˚.und Dänemark, die 20 Faden tief ist ˚und gut ist

/       1) in der Noth drauf zu ankern

/       2) zu schiffen.

/  2) als Felsbänken: sie ragen entweder hervor und sind Fels-

   inseln, alsdenn; aber tief unter Waßer sind.

/  Die berühmtste ist Terre Neuwe, das Magazin der Fischereien.

   ein Fels, flach, wie ein Tisch, 150 französische (130 deutsche)

   Meilen lang, 50 breit, 25-40 Faden tief ˚.und so steil, daß ne-

   benan 150 Faden keinen Grund finden. Sie gibt sich von

   weiten zu erkennen theils durch Kälte, die so wohl von

   ihr als dem Treibeis kommt; theils durch die unruhige

   See, weil sie eine Art von Brandung macht.

/ D. Eintheilung in Absicht der Kultur in

/ 1) bewohnte

/ 2) Wüsten:[1] diese sind

/ a) unbewohnt, ˚.und bewohnbar: durch Faulheit oder Mangel der Ein-

wohner: z.E. am Amazon.en ˚.und Missisippistrom.

/ b) unbewohnbar

/ 1) gemacht: so machen die Tartarn am schwarzen Meer oft Meilen ~


[NL-Adickes #4 (172r)] ms 11



/ lange Wüsten, um dem Feinde den Unterhalt zu nehmen, ver-

brennen sie auch das Gras.

/ 2) von Natur: natürliche Wüsten: da eine jede Einsamkeit furchtbar

ist, so werden auch Wüsten überall vor Wohnungen der Ge-

spenster und Leibgedinge des Teufels gehalten: Sie entstehen

/ 1) aus dem Clima

/ a) Zona frigida, die α) entweder ganz ohne Einwohner sind z.E.

/ aa) Grönland gegen Norden: die Spanier, die da blieben, verschwanden

/ bb) Nova Zembla: Buffon redet von Zemblanern ˚.und Zembla-

nerinnen,[1] die aber niemand gesehen: weil zu wohnen

unmöglich. Die Rußen ˚.und Samojeden gehen zwar alle

2 Jahr von Cola ˚.und Archangel über Eis zum Jagen; allein

sie bleiben nicht lange da: und erhalten sich nur [Text breaks off.][a]

größten Mühe durch beständig Jagen, warm Thierblut ˚.und Fleisch

in Wärme: dagegen die Holländer ohne Pelze, Bewegung: durch Brannt-


[NL-Adickes #4 (172v)] ms 12



wein die Kälte noch schlimmer machten.

/ β) wo die Einwohner nicht vom Lande leben können z.E.

/ 1) die an der Hudsonsstraße

/ 2) die Lappen, See- Fluß ˚und Berglappen

/ b Die Landesrücken, auch im mildesten Klima, sind hoch, verfroren,

ohne Bäume, Flüße, Menschen und also furchtbare Wüsten: z.E.

/ αα) Hamo in der Tartarei 100 Teutsche Meilen lang, 60 breit, ohne

    Quellen, Bäume: doch hin ˚.und wieder sind fruchtbare Flecken

/ ββ) Die Peruanischen Cordileras

/ γγ) Die Siberischen Steppen, wo blos hohes Gras wächst, das so gleich, so bald

    es an den Frost kommt (gegen 2 ˜Fuß tief) verdorrt, alsdenn angezün-

    det wird, ˚.und die Erde dünget.

/ δδ) Die Persische Wüste, die oben Mekran, unten Kerman heißt, auch

    ohne Regen ist, ˚.und aus der der Wind Samiel[a] kommt.[1]

/ εε) die Schweiz, davon unten.

/c) Die Zona torrida, die die Alten z.E. Strabo[2] vor unbewohnbar ausga-

ben, aber des Clima wegen meist bewohnt ist. (z.E. Quito ist

das mildeste Land), wo nicht Unregelmäßigkeit des Landes ˚.und der

Einwohner Ausnahme machen: so ist das fruchtbare Aethiopien

durch Uneinigkeit schlecht bewohnt.

/ 2) aus dem Boden: z.E. Sandwüsten.

/ a) vom Winde: auch oft in fruchtbarn Ländern: wo vermuthlich

der Sand aus der See getrieben ist: z.E.

/   1) Die große Syrische Wüste, von Balsora, bis Aleppo, ohne Quellen,

   Regen, Ungeziefer, wo nichts fault, weil die Sonne trocknet ˚.und

   der Sand wie Löschpapier die Feuchtigkeit verschluckt. Hier findt

   man also unbalsamirte Mumien. Die Rudera von Palmyra

   ˚.und insonderheit von Balbeck, (dem Tempel der Sonne, die von

   den Engländer abgezeichnet,[3] beschämen alle Römische und


[NL-Adickes #4 (173r)] ms 13



menschliche Baukunst, ˚.und zeigen von der ehemaligen Cultur

der Gegend, die nachher vom Winde mit Sande aus der Syrischen

Wüste überschwemmt worden; so daß auch jetzo stets die Wüste zunimmt

/ Natürliche Wüsten aus dem Boden

/ 2) Die flachen Landküsten, werden oft Wüsten, wenn die See zu-

rücktritt, ˚.und ein Sturm den Sand auftreibt: bis endlich durch die

Faulung einiger Gewächse das Land gedünget wird: z.E.

/ a) Patagon.ien

/ b) Neuholland: wie Dampier es fand[1]

/ c) in Bretagne wurde eine Spitze Sand aufs Land getrieben, ˚.und Kirch-

spiele verschüttet, deren Thürme noch hervorragen sollen.

/ b) durch den Mangel des Waßers, wenn Quellen austrocknen z.E. Neu-

castel oder es nicht regnet z.E. Persien.

/ c) ⁅durch den Mangel⁆ des Ackerbaus, insonderheit auf Bergen, wenn die

lebendige Erde (1 ˜Fuß hoch) weggespült, oder geweht wird, und man

nicht durch Düngung etc. die tote zur lebendigen zu machen sucht.

So ist 1) Canaan wüste, vormals fruchtbar

/    2) Barca ⁅wüste, vormals⁆ Cyrene

/    3) Tartarei ⁅wüste, vormals⁆ der Sitz der Gelehrten (in Baha-

ra) ˚.und der Eroberer z.E. des Tamerlans.[2]

[§4. Von den Gebürgen][3]

/ ˚.Eine Einteilung in Absicht auf die Höhe: in

/   α) Ebene

/   β) Gebürge: sie sind Ketten von Bergen, die die höchste Gegend des Landes

in seiner größten Erstreckung einnehmen.

/ 1) Bestimmung } In dieser Reihe ist eine größte Höhe, wo nach beiden Seiten

/   allgemein } die Berge sinken endlich entweder Vorgebürge machen


[NL-Adickes #4 (173v)] ms 14



oder sich ins Meer verlieren, ˚.und aus dem Meere oft als Inseln

aufsteigen. So ist in der größten Erstreckung

/ Europens von der westl.ichen Küste Portugalls bis an die Meerenge

des schwarzen Meers eine Kette von Gebürgen, dessen Namen

die Alpen sind, die auf der einen Seite den Apennin, den Harz, die

Sudeten, Carpathischen ˚und thracischen, auf der anderen Seite die Pyrenäen ˚.und übri-

gen Spanischen Gebürge von sich strecken.

/ Asiens Hauptgebürge geht gleichfalls ostwärts: bis an die Cas-

pische See heißt Taurus, nachher Imaus, über Indostan Mustak,

(der eigentliche Stamm, ˚.und größte Höhe Asiens) nachher Caucasus.

Es geht Asien durch auf dem Rücken bis an die tartarische See,

˚.und ist kreuzweise mit Gebürgen durchschnitten, die theils bis an

das Nordliche Eismeer, theils nach Süden, bis an die Caspische

See gehen.

/ Africa hat den Atlas, der den Küsten des mittelländischen

Meeres parallel von Westen nach Osten unter verschiedenen

Namen bis in Egypten. Im nordl.ichen Guinea ists ebenfalls

so. Von Norden auf Süden läuft ein groß Gebürge, das

unten das Mondgebürge heißt: ˚und durch Abyßinien, bis

ans Capo de bonne esperance geht.

/ America hat die Cordileras, die der Küste des stillen

Meers parallel von Norden nach Süden bis ins fretum Ma-

gellanium gehen.

/ Alle Halbinseln ˚.und Landspitzen haben in der Mitte ein Gebür-

ge in die Länge hin z.E. Italien den Apennin: die

Halbinsel diesseit‹?› des Ganges das Gebürge Gate, bis an die

Spitze Comorino. Sumatra, Jamaica, Madagascar ebenso.

Nach den Seiten der Hauptgebürge laufen Nebenäste: von


[NL-Adickes #4 (174r)] ms 15



den Alpen, der Apennin; vom Taurus läuft Gate.

/ Die mehrsten laufen den Küsten parallel z.E. in Norwegen.

Bey dem Durchschnitt 2er Gebürge ist in dem tiefen Thal was sie

machen, gemeinigl.ich ein Meerbusen.

/ Gebürge sind Ketten von Bergen, die in solcher Reihe stehen, daß die

Abdachung des 3ten b) besondern (?) Berges in das Thal zwischen

Beiden geht. (Diese sehr bestätigte Beobachtung des Buffons[a][1] zeigt in

der Lage der Berge solche Regelmäßigkeit, als bei Vestungswerken,

oder Stromufern ist.) Gebürge werden also aus Bergen ge-

schätzt. Diese haben zum Skelet einen Grundfels,[2] der gemeinigl.ich

(bei steilen aber nicht) mit Erde bedeckt. Ihre Figur ist kegelför-

mig. Der unersteigl.iche Berg in Dauphine, dessen Fuß 1.000 Schritt

˚.und der Gipfel 2.000 enthalten soll, ist unrichtig. Er ist nicht ein

umgekehrter sondern blos abgekürzter Zuckerhut, auf dem Rehe

sind, die nie herunter kommen können. Ihre Figur ist b) oft

von wunderbarer Gestalt z.E. oft in der Schweiz – Die Inselreihen

z.E. die Maledivisch.en Latron.ischen Philippinischen sind auch Gebürge.

/ 2) Höhe der Berge.

/ A allgemeine Beobachtung: 1) Je näher dem Äquator desto höher:

die Codileras sind die höchsten, ˚.und die in Grönland gegen sie

Maulwurfshügel: – der höchste Berg ist in Peru 23.000 ˜Fuß hoch ˚.und heißt

Chimboraso: der Pichinka ebenfalls in Peru ist 20.000 ˜Fuß hoch. Der

Pico (d.i. Der Berg) dessen Fuß Teneriffa ist, ist nur 13158 ˜Fuß hoch,

also nicht der höchste, sondern blos so furchtbar weil er auf der

Meerfläche frei steht, ˚.und sein Schatten, der länger in der Er-

streckung als der Horizont ist, an dessen Ende, wie ein Berg


[NL-Adickes #4 (174v)] ms 16



aufrecht steht. Die höchsten Alpen sind 10 bis 12.000 ˜Fuß; die Pyrenäen

8 bis 10.000 ˜Fuß hoch und die Carpathischen noch etwas höher.

/ 2) Die hohen Berge liegen gemeinigl.ich schon auf hohem Lande,

da das veste Land an sich schon selbst ein Berg von der grösten

Höhe, ˚.und dem weitsten Umfange ist.

/ So ist Basel, die Ebene der Schweiz (der Fuß der Alpen) 3427 ˜Fuß höher als Rotterdam

/ ⁅so ist⁆ Quito ⁅die Ebene⁆ von Peru ⁅der Fuß der⁆ Cordileras 12.000 ˜Fuß höher ⁅als⁆ die Meeresfläche

/ ⁅so ist⁆ Tartar ⁅die Ebene von⁆ Asien ⁅der Fuß⁆ der Taurus 14.000 ˜Fuß ⁅höher⁆ als Asien.

/ 3) Methode hohe Berge zu meßen: (Man rechnet diese Höhe blos nach der Meeres-

fläche)

/ a) geometrisch: z.E. Pico: ist selten, weil ich nicht oft aus beiden

     Standpunkten die Spitze sehe

/ b) durch den Barometer z.E. Pichinka ist leichter

/ B. Besondere Beobachtungen auf den Bergspitzen:[1]

diese sind anstellet

  worden

/ 1) von den Franz.ösischen Akademisten[2] auf Pichinka, wo sie 3 Wochen waren

  s.iehe eigene Beschreibung

/ 2) von einem Froelich[a] aus Zips ⁅auf⁆ den Carpathischen Gebürgen. s.iehe Varenius

  Geograph.ie[3]

/ 3) von Altmann (?),[b] Gruner (?), Scheuchzer, an den Alpen s.iehe Naturge-

schichte der Schweiz.[4]

/ Sie betreffen 1) die Luft auf dem Gipfel: dieser ihre α) Dünig-

keit ist nicht durchs Athemholen, sondern blos durch den Baro-

meter zu meßen. Auf den höchsten Alpen fällt er 8 Zoll ˚.und

in Peru 14 ˜Zoll. Daher ist der Schall wegen der dünnen Luft sehr

schwach. Froelichs Pistole[c] gab nur ein Praßeln von sich: aber aus den

Thälern drang der heftigste Wiederschall heraus.[5] b) Die Stille

der Luft ist hier beständig: wenn unten Stürme rasen:


[NL-Adickes #4 (175r)] ms 17



schweigt oben der Wind; so besangen die Poeten den Parnaß, so

ist der Pico,[a] die Alpen ˚.und Pichinka befunden. Daher kann hier

der lockre Schnee ewig liegen: Nur die Cordileras haben be-

ständige Sturmwinde, wenn man sie ostwärts herauf pas-

siert, daher hier auch keine Schneestürze sind.

/ γ) Die Heiterkeit der Luft: Die Wolken sind oft über ihnen,

daher sie auch mit Schnee bedeckt sind: doch meistens klarer

Himmel: oft um sie: so waren die Akadem.iker auf Pichinka

oft im Nebel, der sich einmal des Morgens eines jeden Ge-

stalt mit Regenbogenfarben figurirte, daß ein jeder sich

selbst sahe: oft sind sie unter ihnen: so sahe Froelich[b] des Mor-

gens über ˚.und unter sich einen blauen Himmel:[1] so sahen die franz.ösischen

Gelehrte unter sich Wolken, (Platzregen rauschte im Thal) ˚.und

Gewitter. (Der Geburtsort der Blitze ist also nicht nach des Mar-

quis Maffei[2] Meinung unten an der Erde, sondern in den

Wolken.

/ δ Die Kälte der Luft: hier ist ein ewiger Winter gemeinigl.ich

Nur der Pico[c] hat oben warme Luft, weil er aus einem großen

Trichter (Caldero) beständig Schwefelichte Dämpfe bläst. Sonst aber

wächst die Kälte nach der Höhe eines Berges: daher durch diese

Abdachung allerley Clima in einem Lande seyn.

/ Wenn Philipp auf der Jagd[3] brannte, konnte er sich auf Athos ab-

kühlen.

/ Wenn Afrika an den Küsten brennt, so ist die größere Hohe ge-

mäßigterfruchtb.ar. Wenn Peru unter dem Äquator brennt, so

ist Quito so gemäßigt als Italien, hingegen gegen über ihm

auf dem Berge ewiger Schnee. – Denn

/ In der Zona torrida 14.000 ˜Fuß hoch }

/ ⁅In⁆ Frankreich, Schweiz etc. 9.000 ˜Fuß hoch } schmilzt kein Schnee mehr.

/ ⁅In⁆ Norwegen @⁅etc.⁆@ 6.000 ⁅˜Fuß⁆ }


[NL-Adickes #4 (175v)] ms 18



/ 2) Der Gipfel selbst: Er ist an sich von Erde entbloßt, ˚.und eine Fels-

spitze. Daher kann auch immerwährender Schnee darauf, ˚.und in

der ganzen Höhe ruhen ohne von der Erde verzehret zu werden.

/ Die Merkwürdigkeiten

/ des Schnees sind am meisten an den Alpen betrachtet ˚.und betreffen

/ A) den Schnee selbst:

/ α) in der Lage: Er setzt sich Jahrweise in Schichten an: über

eine jede gerinnt eine staubichte Eiskruste, nach denen man

das Alter des Schnees ˚.und fast auch (weil die Ursachen dessel-

ben von Anfange beständig gewesen sind) das Alter der Welt

zählen können, wenn er nicht

/ a) in den Unterschichten von den Mineralischen Ausdampfun-

gen der Erde aufgelöset. (Durchdrungen von diesen

Dünsten bricht er auch nicht nach seinen Schichten, sondern senk-

recht.)

/ b) auch durch das verlohrne Gleichgewicht, oder andere Ursache

vermindert wurde.

/ β) in Bewegung diese sucht man auf alle Art zu vermeiden,

im Gehen, Sprechen, Schällen (z.E. Pistolen).

/ aa) Durch den Wind: (Windlawinen) wenn er

/   1) jungen Schnee losreisset, mit sich zu einer großen Hohe

  rollt, ˚.und oft Flüsse verdämmet etc.: oder

/   2) dürren, veralteten, ˚.und zu Staub gefrornen Schnee,

  wie Wolken vor sich verstäubt (Staublawinen) alles über-

  schüttet, so daß ihm kein Vogel entfliehen kann: ˚.und diese

  sind wegen ihrer Schnelligkeit die gefährlichsten: Jenen

Savoyischen Läufer[1] fand man nach 7 Jahren mit der Uhr im

  Schnee begraben.


[NL-Adickes #4 (176r)] ms 19



/ bb) durch das fehlende Gleichgewicht: {Schloß

                 {Sturz} Lawinen) wenn große

Berge sich losreißen, sich unendlich größer rollen und Gegenden

bedecken: so kam eine Schneelawine 1755 auf den Flecken

Bergemoletto in Savoyen, ˚.und bedeckte es 60 ˜Fuß hoch, daß man nicht

die Stelle merkte. Ein Bauer rieth die Gegend seines Hauses,

durchgrub ˚.und fand nach 48 Tagen seine Schwester, Ziege, Eselin.

S.iehe Brem.isches Magazin.[1]

/ Daher gibts auch Erdlawinen, die wegen ihrer Gewalt gefährlicher,

aber nicht so groß ˚.und oft sind.

/ cc) durch Ausbrüche des unterirrdischen Feuers: bei feuerspeienden

Bergen z.E. in Island; da Giesbäche werden, die Stücken Eis mit

sich losreißen, ˚.und meilenlange Verwüstung machen.

/ B) Das Eis

/ 1) Beschaffenheit: es ist trübe, wie jedes schnell gefrorene Eis, das

wie die lacrumae vitreae undurchsichtig ist.

/ hart, wegen der Dichtigkeit der Theile: und also fast

/ unschmelzbar: Probe. P.rofessor Altmann[2] lies ein Stück einen halben

Tag in der Sonne liegen ohne zu schmelzen.

/ Ursache: Vielleicht das viele Mineralische, was aus der

Erde angezogen ist ˚.und also ein innerl.ich Principium der Kälte

˚.und also unschmelzbar: so haben die Mineral. Waßer ein

innerl.ich Principium der Wärme und sind unkühlbar. Eben

daher mag es auch kommen, daß das auf den Peruanischen

Gebürgen gefrorene Kalbfleisch bis in die Hitze bei Lima

gebracht ˚.und da verzehrt werden kann. In diesem Schnee

˚.und in Grönland verfaulen also die Leichen garnicht.


[NL-Adickes #4 (176v)] ms 20



/ 2) Unterschied der Lage:

/ a) Eisfelder[1] (Tafeln) an der Abdachung der Berge herunter in das Thal,

scheinen wie eine gefrorne ungestüme See von weitem. Sie

haben große Spalten, bis 300 Klafter tief, in die sehr oft Menschen

fallen (daher man mit Stangen geht) Ein Junge wurde nach

80 Jahren herausgeworfen.[2] Unter ihnen ist a) die Quelle aller

Flüße ˚.und beständig laufen‹des› das Mineralwaßer: das oft so an-

steigt, daß es bis aus den Schründen dringt: Es ändert etwas

ihre Gestalt, das es aus der Wärme der Erde entsprungen, spült

es sie ab: ˚.und treibt oft Stücke der Eistafel näher an einan-

der. Unter ihnen sind b) Winde, die mit großer Gewalt

˚.und Kälte durch die Schründe dringen ˚.und tödtlich sind: sie heben

oft Theile der Tafel empor, machen mit einem donnern-

den Schall Spalte ˚.und Eisbeben.

/ Auf ihnen sind

/ b) Eisberge die in Island Jeklen,[3] in Norwegen Eisbröden ˚.und in

der Schweiz Glätscher (glacies) heißen. In Spitzbergen sehen die

Schiffer auch Glätscher. Sie haben ein blaulicht Eis von den

@Luftfändren@ wie die Schollenspitzen bei Zembla. Bei Sonnen-

aufgang scheinen sie roth ˚.und brennend, denn fangen sie an zu

rauchen. Die Glätscherstrecke in der Schweiz ist das Eismeer

vom Walliserlande bis Pilten im Graubünderlande,

66 Stunden d.i. 8-10 Meilen weit. – Sie sind entweder

/ aa) Glätscherberge, Eismaschinen 300 bis 600 ˜Fuß hoch: ja bei

Bernina im Piltnerkreise ˚.und im Rheinwalde sind 2

die 6.000 ˜Fuß oder 1.000 Klafter senkrecht hoch sind, ˚.und also fast 30

unserer Thürme betragen.

/ bb) Glätscherthürme sind häufiger, als jene, auf den Eistafeln


[NL-Adickes #4 (177r)] ms 21



˚.und 50 bis 60 ˜Fuß hoch.

/ 3) Ursprung: 1) der Eistafel: die ungebildete Erde scheint anfangs

weit kälter gewesen zu sein: daher füllte Eis die Thäler.

/ 2) der Glätscher: Das abgethaute Schneewasser floß bergunter,

fror, und häufte sich so lange, als das Thal Cavität hatte, so daß

die Eistafel bis 80 ˜Fuß hoch ward. In warmen Sommern wurden

durch die Gießbäche Einschnitte ins Eis, desto tiefer, je enger die

Thäler waren. Die Glätscher sind also Brocken des Eistafel, die

rund um sie angewaschen ist, nicht stets völlig bis an den

Boden, doch so tief, daß die Glätscher als Berge hervorstehen. Daher:

Je mehr sich das Thal beim Auslaufen engert, desto höhere ˚.und weniger

Glätscher. ⁅Je mehr sich das Thal beim Auslaufen⁆ erweitert ⁅desto⁆ kleinere ˚und mehr

⁅Glätscher⁆ daher je mehr die Eistafel bei warmem Sommer

ausgespült wird, desto höher werden die Glätscher:

je weniger die Eistafel bei kaltem Sommer ausgespült wird,

desto weniger wachsen sie, ˚.und überfriert die Eistafel höher, so

werden sie kleiner. Sie ändern also ihre Größe jeden Sommer, nicht

von oben, sondern von unten.

/ 4) Folgen: 1) Kälte: daher haben die Reisende so übel z.E. in der Schweiz.

/ in Peru die Spanier, so über die Cordilleras gezogen, erfroren

und nach 3 Jahren gefunden wurden

/ in Norwegen die Schweden, die von Trondheim[a] Belagerung nach

Carls XII. Tode[1] sich über die Gebürge ziehen wollten: in den

Thälern plötzlich erfroren, daß die Dänischen Schneeläufer sie

in der erbärmlichsten Stellung fanden, ˚.und nur 1500 davon kamen.

/ 2) Unbrauchbarkeit des Bodens, die in der Schweiz nach

der Schweizer Klage weiter wird, weil das Eis von den Win-

den immer weiter getrieben wird, ˚.und der Südwind selten weht.


[NL-Adickes #4 (177v)] ms 22



Daher sind die meisten Glätscher Anwohner, Gemsen ˚.und Capricornis-

jäger, braun wie die Grönländer.

/   b) Nutzen unter dem Eise ist ‹1)› die Erde sehr mineralisch: daher

/    ist a) das Gras zwischen ihnen sehr fest

/     b) Langhans[a] Glätscher Spiritus bekandt.[1]

/             2) das Magazin der Gewäßer

/ ˚.Exempel Eintheilung

[§8. Von den Höhlen und Klüften der Berge]

/ 1) Klüfte ˚.und Hölen der Berge:

/ A.) Ursprung: sie sind entweder

/ aa) natürlich: Alle Berge sind hol (die höchsten am tiefsten)

dieses zeigen theils Öfnungen

(gemeiniglich bis an die Oberfläche der See @⁅hol⁆@ theils Erdbeben ˚.und Getöse etc.

/ Merkwürdige Exempel. Die Adelbergische in Crain. Valvasor[b][2]

ging in ihr 2 Meilen weit, aber da sank sie in eine Kluft, aus

der Schall erst in 2 Vaterunser zurückkam: Sie hat rinnend Waßer

˚.und natürl.iche steinerne Brücke (so wie vielleicht auch die Schweizer-

ische Teufelsbrücke[3] über eine unabsehbare Kluft ist.)

/ Die Pilatushöle in Lucern: (in monte pileato weil sein Gipfel

mit einer Wolke bedeckt ist. Davon ˚.und nicht von Pilatus[4]

die See dabey den Namen hat) läuft 300 Schritt fort 10-14 ˜Fuß

breit 16 ˜Fuß hoch.

/ Von Irrland soll eine (der Riesenweg) bis nach Schottland gehen,

von Steinen der Natur sein, der die Kunst blos 4eckigte Figur

  gegeben.

/ In Antiparies einer Insel des Archipelagus geht man nach

Tourneforts[c] Bericht[5] durch hohe ˚.und breite abschüßige Gänge: 150 Fad-

en, ˚.und von oben gerechnet, 300 Klafter tief.

[§10. Von den Bergspalten][6]

/ Hieher gehören die Bergspalten: unabsehlich tiefe Riße

der Berge, da die gegen überstehende Rißstücke sich völlig


[NL-Adickes #4 (178r)] ms 23



paßen. Die Riße sind oft schmal, oft breit: durch die schmalen seigert

sich oft das Regenwasser sehr tief herunter, wodurch allerl.ei Gestein,

Spat, @Crupel@ sich formirt.

/ Ursachen der Bergspalten 1) Die Zusammentrocknung bei Erzeugung des Berges

/            2) Erdbeben, z.E. schwarze Riß auf Ararat

/            3) Frost, vom untern Eis, z.E. Schweiz.er Eisspalten.

/ bb) künstl.iche Hölen: Maupertuis meint,[1] vor die Naturlehre wären

statt den Pyramiden, lieber Hölen beßer gewesen.

/ Exempel: das Labyrinth auf Candia,[2] ist eine Höle Süderseits

unter dem Ida von Natur, ˚.und durch Kunst so erweitert, daß alle

Candianer darin Platz hätten. Der vornemste Gang ist am Ein-

gange 7-8 ˜Fuß hoch oft zum Kriechen zu niedrig, ˚.und ist 150 Schritte lang.

/ Durch Marmorbrüche:[3] z.E. bei Mastricht; die Pfeiler, die die

Decke tragen, sind 24 ˜Fuß hoch 20 Klafter dick.

/ Bergwerke z.E. Steinkohlen: bei Weikhar geht die Höle

weit unter die See mit 24 Ellen dicken Pfeilern unterstüzt.

/ Salzgruben bei Chmelnika ˚.und Crakow sind 600 Lachter

lang, 200 breit 80 tief.[4] Die Kryptae Kiovienses sind[5] [Text breaks off.]

/ B. Merkwürdigkeiten in ihnen: In Ihnen sind 1) rinnende

Waßer (z.E. aus dem Berge bei Burren in Irrland stürzt durch

Löcher ein See (wie der Czirnitzer See[6] in Deutschl.and ˚.und wird wieder,

wenn das Waßer steigt eingeschlurpft.

/ 2) Steinbildungen aus Tropfstein; so kommt aus der Höle bei

Meaux ein Bach mit Steinfrüchten.

/ Da diese bei Durchseigern oft besonders sich bilden, so erdichtet z.E.

in Baumannshöle[7] die menschliche Einbildung sich wunderliche

Dinge, ˚.und nannte sie falsch Naturspiele.


[NL-Adickes #4 (178v)] ms 24



Tournefort[a] fand[1] in Antiparies wachsenden Marmor in ver-

schiedenen Figuren, doch dies zeigt nicht, daß Steine aus dem

Keim wuchsen, da sich diese Gestalten so wie beim Frieren

der Fensterscheiben von andern Ursachen kommen können.

[§9. Von der Luft, Kälte und Wärme in der Tiefe
der natürlichen und künstlichen Höhlen.][2]

/ C) Luft Als unterirdische Örter haben sie eine von der gewöhnl.ichen

verschiedene Luft: diese stürzt oft durch Luftlöcher heraus ˚.und wird

den Reisenden beschwerlich.

/ 1) Dichtigkeit: da sie sich auf Bergen verdünnert, so muß sie sich

in Hölen verdicken: allein in der höchsten Tiefe bisher (200

Klafter) ist dieses noch unmerkbar. Es gibt also einen gewißen

mittlern Grad der Dichtigkeit, zwischen der obern Sommer ˚.und

Winterluft. Die eingeschlossene Luft macht in den Hölen z.E.

Schachten böses Wetter:

/ theils wegen: der natürlichen Ausdünstung des Bodens } die entweder

/ ⁅theils wegen: der natürlichen Ausdünstung⁆ der Arbeiter } – oder

/ weil sie stehend sind, sich entzünden } Beide vertreibt man

/ ⁅weil sie⁆ ihre Elasticität verloren, ersticken } durch ein Licht, und

/ verhütet sie durch Circulation der Luft ˚.und legt Wetterschachten

an: dadurch werden die bloßen Dampfkugeln an der Decke

verhindert, die wenn sie erplatzen, die Bergarbeiter er-

sticken. Und aus den Bergspalten kommt oft der böse

Schwaden, ein arsenikalischer Dampf, der durch schleunige

Verstopfung verhütet wird.

[The remainder of the page is blank. The copyist wrote ‘Schluß’ at the bottom.]


Explanatory Notes
[4°-Land]

ms 1


[1] [Vom vesten Lande] Holstein-Beck (AA 26.1: 21-32): “Zweytes Hauptstück: Geschichte des festen Landes und der Inseln”; parallel passage at Land(8°)-1.

[2] [Allgemeine Betrachtung … mit dem Meere] This corresponds with the third section in Holstein-Beck (AA 26.1: 23): “Allgemeine Betrachtung des festen Landes und der Inseln.” The Herder notes set aside the ordering of the first sections in Holstein-Beck, viz. §1 (von den unbekannten Ländern) and §2 (von den Inseln).

ms 2


[1] [Tschuchzi] See the related passage at Land(4°)-9 and Humans(8°)-5 with corresponding note.

ms 3


[1] [Strabo dichteten] Strabo (64-63 BCE-c.24 CE) was a Greek geographer, philosopher, and historian, and author of a 17 volume Geographica that described the lands and peoples known to the Greek culture of the time, based on Strabo’s own travels but primarily on the available literature.

Kant may have consulted a Latin edition of Strabo, or else this reference could have come from Lulofs (1755), who frequently cites Strabo. In the Seventh Section (“On the Division of the Surfaces of the Earth into Zones”), Lulofs notes that Strabo divided the earth’s surface into five zones, the middle being the “verbrannte, Zona Torrida” (§§598-99), which extends 23° 28' 30" on either side of the equator.[excerpt] This torrid zone was uninhabitable, according to Strabo and other ancient authorities (Lulofs, §608, mentions Ovidius, Tibullus, Horatius, Cicero, Pomponius, Mela, Plinius, Macrobius, Claudian, Anaxagoras, Diogenes, Aristoteles, Cleomedes, Achilles Tatius, and Strabo).

Strabo makes this claim in his Geographika (Bk. 2, Section 2, §7 (which Kant would have read in a Latin translation):

“In der Mitte dieser Weite liegt Syene, so dass von dort nach Meroe fünftausend sind. Geht man auf gerader Linie ungefähr dreitausend Stadien weiter nach Süden, so ist das Uebrige nicht mehr bewohnbar vor Hitze; so dass man den durch diese Gegenden gezogenen Parallelkreis, welcher derselbe ist mit jenem durch das Zimmtland, als Ende und Anfang der von uns bewohnten Welt annehmen muß im Süden.” [excerpt]

See the related passage at Land(4°)-12.

ms 4


[1] [Land der Cäsareer] See Holstein-Beck (AA 26.1: 308); Kant’s source is Louis Feuillée in AHR (1758, 16: 87), who puts the latitude at 44° (not 54°, likely a miswrite by Herder or the copyist).

[2] [Carls des 5ten] Charles (1500-1558) was born in Flanders into the Habsburg family and eventually became the most powerful man in Europe as Charles V, the King of Spain (from 1516) and eventually Holy Roman Emperor (from 1519) – his was “the empire on which the sun never sets.”

[3] [M. Condamine] Charles Marie de LaCondamine (1701-1774), a member of the Paris Academy geodetic expedition to South America (1735-45), on which he reported in his Journal du voyage (1751). Prior to that a German translation of his address to the Paris Academy of Sciences (1745) appeared in HMag vol. 6 (1750, 3-70, 227-88). There we find these comments about El Dorado:

“In dem Umfange dieser großen Insel, welche der Marannon, der Orinoque und der Rio negro machen, in diesem neuen Mesopotamien, hat man lange Zeit den angeblichen Goldsee Parima und die in der Einbildung bestehende Stadt Manoa del Dorado gesucht. Diese Untersuchung hat einer großen Menge Menschen das Leben gekostet, und unter andern dem berühmten Seefahrer Walther Raleigh, einem der größten Geister in England, dessen traurige Geschichte zur Genüge bekannt ist.” (p. 234)[excerpt]

[4] [Raleigh] See a related passage at Humans(8°)-6 and the corresponding note.

[5] [Otazalibans] The name of this Inca prince may have been misunderstood in the lecture or miscopied. Intended could be Manco Ynca, a brother of Atahualpa, the last ruler of the Incas; see AHR (1758, 16: 321-22).[excerpt]

ms 5


[1] [Derham] William Derham (1657-1735) was a British theologian and member of the London Royal Society (1702), often considered the founder of physico-theology. Derham discusses giants in his Physico-Theology (1723, 289-91), but with no mention of Patagonian giants, although they were widely discussed ever since Magellan’s first reports from his travels there in 1520. These reports were discounted by a nephew of Sir Francis Drake in his 1628 account of his uncle’s voyages:

“Magellane was not altogether deceived, in naming them Giants; for they generally differ from the common sort of men, both in stature, bignes, and strength of body, as also in the hideousnesse of their voice: but yet they are nothing so monstrous, or giantlike as they were reported; there being some English men, as tall, as the highest of any that we could see, but peradventure the Spaniards did not thinke that ever any English man would come thither to reprove them; and thereupon might presume the more boldly to lie. Pentagones, Five cubits viz. 7 foot and half, describing the full height (if not somewhat more) of the highest of them.” (The World Encompassed, p. 28)

But new findings (10 foot long skeletons found by Dutch explorers in 1615, sitings of giants by an English crew sailing with Captain John Bryon in 1766) kept the stories of Patagonian giants alive.

See a related passage on Derham and the giant skull at Humans(8°)-6.

[2] [Neuguinea, Neuholland … Augen] See Humans(8°)-7 and the accompanying note.

[3] [Salomonis Inseln] The first European to visit the Solomon Islands (lying south-east of Papua New Guinea) was in 1568 by the Spaniard Álvaro de Mendaña de Neira (1542-1595). European contact with the islands was reestablished in 1767, just a few years after these lectures, although Kant is still reporting them as missing in the 1770 Hesse lectures (AA 26.2: 27-28). See the 1775 Kaehler notes (AA 26.2: 365).

[4] [Margarethe] Hesse (AA 26.2: 28-29). Margaret I of Denmark (1353-1412), queen consort of Norway (1363-1380) and Sweden (1363-1364), finally sovereign of Denmark, Norway and Sweden (from 1387). Kant appears to be drawing from S. G. Baumgarten (1753, 863):

“§7. Margaretha, welche diese Vereinbarung veranlasset, war zu der Zeit Königin von Dännemark, als der Bischof zu Garde, Heinrich, dessen bereits Erwänung geschehen, nach der Insel Fünen überkam, und dem Landtage 1389 beiwohnete. Als nun [lies: um] diese Zeit die norwegischen Kaufleute ohne Erlaubnis nach Grönland gefahren waren, wurde ihnen Schuld gegeben, als ob sie den Tribut, der zu der königlichen Tafel bestimmt war, an sich genommen hätten. Daher gieng die Prinzeßin hart mit ihnen um; […]” [excerpt]

ms 6


[1] [Christians des 3ten und unter Friedrich II es suchten] Christian III (1503-1559) of Denmark (since 1534) established Lutheranism as the state religion in Denmark and Norway; Friedrich II (1534-1588) was the oldest son of Christian III of Denmark, and followed him on the throne as King of Denmark and Norway (since 1559). See Hesse (AA 26.2: 28) and Busching (1754, 279) [excerpt].

[2] [weit größer als Europa ist] On estimating the size of Australia (New Holland), see the 1775 Kaehler notes (AA 26.2: 369).

[3] [Maupertuis] Holstein-Beck (AA 26.1: 21). Pierre Louis Moreau de Maupertuis (1698-1759) was a French philosopher and was a long-serving president of the Berlin Academy of Sciences (1746-57) under Friedrich the Great. In his “19th Letter” (Maupertuis 1753, 101):

“Jedermann weiß, daß auf der mittägigen Halbkugel des Erdboden ein unbekannter Raum sey, wo ein neuer Theil der Welt Platz hat, der weit grösser wäre als einer von der übrigen vieren; und kein Fürst hat die Neugier entdecken zu lassen, ob Länder oder Meere diesen Raum erfüllen: und zwar in einem Jahrhunderte, darinn die Schiffahrt zu einem so hohen Grade der Vollkommenheit gelanget ist!” [excerpt]

[4] [Newton zeigt] Newton, Principia (1714), Bk. I, prop. 91 and Bk. III, props. 18-20.

ms 7


[1] [Hudson] Henry Hudson (c.1565-1611), an English navigator – although he sometimes sailed on behalf of Dutch merchants – particularly explored the north-eastern portion of the North American continent in search of a Northwest Passage to China.

[2] [Munk] Jens Munk (1579-1628) was a Danish-Norwegian navigator and explorer, who undertook several expeditions in search of a Northeast passage (1609-10) and a Northwest passage (1619-20), publishing his account of the latter expedition in Navigatio Septentrionalis (1624).

[3] [Middletons] Christopher Middleton (†1770) was a British naval captain and arctic explorer, who led an unsuccessful expedition to locate a Northwest Passage leading westward out of Hudson’s Bay (1741-42). This was just prior to the dates mentioned by Herder. Later in that decade (1746-47), Henry Ellis (1721-1806) unsuccessfully sought a Northwest Passage, recording his findings in A Voyage to Hudson’s Bay, […] for discovering a North West Passage (1748), translated into German as Reise nach Hudsons Meerbusen (Göttingen 1750). Ellis discusses at length the dispute between Middleton and Arthur Dobbs in his account.

[4] [stillen Meer kommen muß] Ellis 1750, 272-92 (English: 1748, 114-23).

[5] [Bartholomew de Fonte] Admiral Bartholomew de Fonte and his 1640 voyage to the Pacific Northwest were most likely apocryphal, having been first introduced into the world in the London publication Monthly Miscellany or Memoirs for the Curious, April and June 1708, in which he was described as “then Admiral of New Spain and Peru, and now Prince of Chili.” His person and his voyage was believed as actual by Benjamin Franklin and Henry Ellis, and de Fonte’s alleged discoveries were codified in a map by the French cartographers Joseph-Nicholas Delisle and Philippe Buache with a translation of the 1708 text (Nouvelle Carte des Decouvertes […], Paris 1753). See also Burney (1813, 191) and Ireland (2003).

Kant’s source was likely AHR (1759, 17: 159-67).[excerpt] Discussions of de Fonte occur in Henry Ellis’s Voyage to the Hudson Bay (1750, 68-72; 1748 English edition: pp. 31-33), to which a long explanatory note was also added, presumably by the translator, from the original text in the Monthly Miscellany. But the note’s mention of the Jesuits (as found in the original 1708 articles) are not mentioned in Ellis, nor is the matter of the absence of any original papers in the Spanish archives. The discussion in AHR notes that “some doubts remain regarding the credibility of this [1708] writing” (p. 159).

ms 8


[1] [Ellis] See the note above to the passage on Ellis and Middleton: Land(4°)-7.

[2] [Barentsz … Heemskerck] Willem Barentsz (c.1550-1597) and Jacob van Heemskerck (1567-1607) were Dutch navigators and explorers. Barentz made a total of three arctic expeditions (1594, 1595, 1597) seeking a Northeast Passage to China, and Heemskerck (with Jan Rijp) commanded the vessels on the third of these expeditions. Buffon’s Allgemeine Historie der Natur (1750) briefly mentions Barentz’s failure to find a clear passage (1750, 1.1: 122).

The comments in the notes are a bit scrambled (claiming, for instance, that Heemskerck accompanied Barentsz on his second expedition (rather than the third). Lulofs §466 (1755, 419) does not discuss this other than to note that in 1597 “the Netherlanders” had to overwinter on Novazembla, but the translator (Kästner) provides a note that might be one of Kant’s source, mentioning both Barentz and Heemskerck as members of the expedition, and in the Holstein-Beck notes, we find this (AA 26.1: 317):

“Die Inseln NovaZembla, Spitzbergen und andere mehr sind nicht bewohnt, aber man muß nicht glauben, daß sie so ganz unbewohnbar sind; als sie die Holländer, die unter Heemskerck darauf überwinterten, gefunden haben; Professor Müller berichtet, daß fast jährlich einige Russen, um der Iagd willen, den Winter darauf zubringen.”

The source is Gerhard Friedrich Müller (1758, 162), who is mentioned later on this page of Land(4°) – see the note to AA 26.1: 317.

[3] [Zemblaner Bürger zu werden] The ship carrying Barentsz, Heemskerck, and their crew became ice-bound while passing over the north end of Nova Zembla during Barentz’s third expedition (1597) and they spent nearly a year on the island before the sea cleared enough to let them take two smaller boats back to the Netherlands the following June.

[4] [Professor Müller in Petersburg] Gerhard Friedrich Müller (1705-1783) was a German-Russian historian and geographer who took part in the second Russian Kamtschatka expedition (1733-45), publishing his account in Sammlung russischer Geschichte (1732 seq.); Kant may have been referring here (1758,160-61):

“Die allgemeine Bemerkung, daß das Wasser in der See abnimmt, trift auch hier ein. Man siehet längst den Küsten des Eismeeres Holtz, das von der See angespület worden, auf solchen Höhen, die heut zu Tage von keiner Fluth noch Wellen erreichet werden. Unweit der Mündung des Flusses Jana in Westen soll eine alte Kotsche liegen, [161] die um 5 Werste von dem jetzigen Ufer der See entfernet ist.” [excerpt].

See Hesse (AA 26.2: 94) and a similar passage on the lowering of ocean levels at History(8°)-1.

ms 9


[1] [Delisle] Joseph-Nicolas Delisle (1688-1768), a French astronomer called by Czar Peter the Great to St. Petersburg, arriving there in 1726. This move gave him an opportunity prepare the Atlas Rossicus. In 1740 he travelled across Siberia for the purpose of observing the transit of Mercury on April 22; while foiled by a cloudy sky on that day, he collected many important geological and ethnographic observations during his travels out and back.

[2] [Tschirikow] Aleksei Tschirikow (1703-1748), a Russian navigator who participated in two Kamchatka expeditions (1725-30 and 1733-43) with his Danish colleague Vitus Bering.

[3] [(Tschuchzi)] See the related passages at Land(4°)-2 and Humans(8°)-5 with corresponding note.

ms 10


[1] [Wüsten] See the more developed discussion in the 1770 Hesse notes (AA 26.2: 30-32).

ms 11


[1] [Buffon … Zemblanerinnen] Kant presumably has in mind volume 2.1 of Buffon’s Allgemeine Historie der Natur (“Naturgeschichte des Menschen”; p. 233, 235) – see the note at Humans(8°)-1. In a list of arctic peoples in the Holstein-Beck physical geography notes (AA 26.1: 95), the word ‘zemblanen’ is crossed out, presumably by Kant, and later in the same notes we read:

“Die Inseln NovaZembla, Spitzbergen und andere mehr sind nicht bewohnt, aber man muß nicht glauben, daß sie so ganz unbewohnbar sind; als sie die Holländer, die unter Heemskerck darauf überwinterten, gefunden haben; Professor Müller berichtet, daß fast jährlich einige Russen, um der Iagd willen, den Winter darauf zubringen.” (AA 26.1: 317)

ms 12


[1] [Samiel kommt] On the Samiel wind, see related passage at Winds(4°)-9 and the corresponding note.

[2] [Strabo] Strabo (64-63 BCE-c.24 CE) was a Greek geographer, philosopher, and historian. For more information, see a related passage at Land(4°)-3 and the corresponding note.

[3] [von den Engländer abgezeichnet] The Englishman appears to be Robert Wood (1717-1771) who wrote The Ruins of Palmyra, otherwise Tedmor, in the desert (London 1753) and The Ruins of Balbec, otherwise Heliopolis in Coelosyria (1757), with the former summarized in SbnR, vol. 1 (1763, 187-225). Regarding the reference made in the Herder notes:

“Ein einziges Gebäude ist hier, dessen Reste überaus prächtig sind. Dieses war, nach Herr Woods Meynung, der Tempel der Sonne. Da er von den Soldaten sehr viel Schaden gelitten hatte, als Aurelianus die Stadt eroberte, so bestimmte dieser Kaiser zur Ausbesserung desselben aus den Schätzen der Zenobia 300 Pfund Goldes, von den Abgaben des Volks 1800 Pfund Silber, und die Edelsteine der Krone. Die Festigkeit und Höhe der Hofmauern daran bewog die Türken, eine Festung daraus zu machen. Daher vermauerten sie die Fenster gegen Nord, Ost, und Süd, machten gegen Westen einen Graben, und rissen den bedeckten Gang bey dem grossen Eingange weg. An dessen Stelle bauten sie einen viereckichten Thurm zur Bedeckung dieser Seite. Der Hof ist mit breiten Steinen gepflastert, die aber so mit Schutt bedeckt sind, daß man nur an wenig Orten etwas davon sehen kann Es sind auch nirgends Stufen zu finden, wodurch er mit sonst ei- [199] nem Theile des Gebäudes Gemeinschaft haben könnte.” (1763, 198-99)[excerpt]

See also Intro(8°)-1, History(8°)-4, and Asia(8°)-6, and regarding mummies that lack balsam: Winds(8°)-6.

ms 13


[1] [Dampier es fand] William Dampier (1651-1715) was the first Englishman to explore what is present-day Australia, and on one of his voyages he rescued Alexander Selkirk (a model for Defoe’s Robinson Crusoe). Dampier recounts his travels in A New Voyage round the World (2nd ed. 1697; German: 1702) and discusses New Holland (present-day Australia) in chapter 16, although he does not mention this feature.

[2] [Tamerlans] Tamerlane (or Timur) (1336-1405) was a Central Asian conqueror and ruler. Born in what is now Uzbekistan, he founded the short-lived “Timurid Empire.”

[3] [§4. Von den Gebürgen] Holstein-Beck (AA 26.1: 23-25).

ms 15


[1] [Buffons] The reference is to Louis Bourguet, as found in Buffon (1750, 1.1: 110, 173-74). See the related passage at History(8°)-5.

[2] [Diese haben zum Skelet einen Grundfels] [Adickes (1911b, 80) connects this image to Buffon (p. 128-29, 150). See also AA 1: 451, and Leibniz’s Protogaea (1749): “Sufficit a generalibus causis duxisse sceleton ipsum, et velut ossamenta terrae exterioris, et totius structurae summam” (p. 8).

ms 16


[1] [Besondere Beobachtungen auf den Bergspitzen] Holstein-Beck (AA 26.1: 27-29): “§6. Beobachtungen auf sehr hohen Bergen.”

[2] [Französischen Akademisten] A group of French academicians – Louis Godin, Charles-Marie de LaCondamine, and Pierre Bouguer – left France in 1735 and travelled to Peru with the aim of making measurements as close to the equator as possible which, when compared with similar observations in Lappland near the pole, would help determine the actual shape of the earth.

The description mentioned here is likely Bouguer (1751), a translation into German of his original 1749 publication in French.

See related passages at Intro(4°)-2 and the 1770 Hesse (AA 26.2: 36-37), along with the corresponding notes.

[3] [Froelich … Varenius Geographie] Bernhard Varen, Geographia generalis, in qua affectiones generales telluris explicantur (1681). See the note on Froelich and Varen at Land(8°)-2.

[4] [Naturgeschichte der Schweiz] The three mentioned here are: Johann Georg Altmann (1695-1758), a Swiss theologian, philologist, and natural historian, who wrote, among other things: Versuch einer historischen und physischen Beschreibung der helvetischen Eisbergen (Zürich 1751); Gottlieb Siegmund Gruner (1717-1778), a Swiss lawyer and natural scientist, published Die Eisgebirge des Schweizerlandes, 3 vols. (Bern 1760-62); and Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733), a Zürich born naturalist who published dozens of works on the natural history of Switzerland including the Naturgeschichte des Schweitzerlandes, 3 vols. (Zürich, 1706-1708; posthumous 2 vol. second edition in 1746) as well as several works on fossils, which he understood to be remnants of the biblical flood.

[5] [Froelichs Pistole … Wiederschall heraus] See the note on Froelich (above). The quote below is taken from Froelich’s account, as quoted in Varen (1681, 249-51) and repeated in Derham (1741, 262n):

“Auf diesem Gipfel habe ich eine Büchse loß geschossen: das gab in der erste keinen grössern Schall von sich als wenn ich ein stückgen Holtz oder einen dünnen Stab zerbrochen hätte: aber eine Weile hernach entstund ein starckes und langes Gethöne, davon die untern Theile des Berges, Thäler und Wälder erfüllet worden. Da ich aber über den Schnee, der viel Jahr da gelegen, herunter stieg, und im Thal wieder eine Büchse loß brannte, da erhub sich ein grösseres und erschröcklicheres Krachen als wenn das gröste Stück loß ging, so fürchterlich, als wenn der gantze Berg über mich einfallen wolte, und währete dieser Schall bey einer halben viertel Stunde, biß er in die tiefeste Hölen hinein gedrungen, an welchen die von allen Seiten sich häuffende Lufft sich zurück schlagen.” [excerpt]

ms 17


[1] [Froelich … blauen Himmel] See the note on Froelich on the previous manuscript page and the parallel passage at Land(8°)-2 and corresponding note.

[2] [Marquis Maffei] See Holstein-Beck (AA 26.1: 27). Gehler notes that Maffei’s Della formazione dei fulmini (Verona 1747) …

“wagte die sonderbare Behauptung, daß alle Blitze aus der Erde aufstiegen. Dies ist nun zwar klaren Erfahrungen entgegen; doch aber haben Maffei selbst, Chappe d'Auteroche u.a. deutlich einige Blitze aus der Erde kommen gesehen.” (Gehler 1787, 1: 378)

Kant could have learned of this from an account in the HMag 1747 (2.3: 284-302): “Nachricht von einer Sammlung physikalischer Briefe des Marchese Maffei.”

[3] [Philipp auf der Jagd] The reference here is presumably to Philipp II of Macedon (382-336 BCE), the King of Macedon (from 359 BCE) and father of Alexander the Great, who succeeded him. The anecdote mentioned here has not been located.

ms 18


[1] [Savoyischen Läufer] Not identified. This appears neither in Scheuchzer (1746) nor in Gruner (1760).

ms 19


[1] [Bremisches Magazin] See Hesse (AA 26.2: 40), which quotes from BrMag (1760, 269-80)[excerpt] .

[2] [Professor Altmann] Johann Georg Altmann (1695-1758), a Swiss theologian, philologist, and historian, describes this experiment in his Versuch einer historischen und physischen Beschreibung der helvetischen Eisbergen (1751):

“[…] ein ander Stück legte ich an die Sonne, und zwar an einem [71] Orte, daß die Strahlen nicht nur wohl darauf fallen könnten, sondern da sie gegen ein darhinter gestelltes Stück Holz zurücke schlagen mußten; ich fand gleichfalls, daß selbiges, obschon es über zwey Pfund nicht gewogen, bis auf den Abend nicht verschmolzen.” (pp. 70-71)[excerpt]

ms 20


[1] [Eisfelder] See the lengthy parallel passage in Hesse (AA 26.2: 41-42). The corresponding note quotes from Kant’s likely source: Gruner (1760). [excerpt]

[2] [80 Jahren herausgeworfen] See Gruner (1760, vol. 3, p. 208):

“Vor ungefehr 30 Jahren wurde ein todter Knabenkörper unter dem Gletscher bey dem Grimsel hervorgespühlt, ohne daß man die geringste Nachricht hatte, daß seit langen Jahren Jemand daselbst verlohren gegangen wäre. Endlich versanne sich ein steinalter Mann, daß vor 80 Jahren ein solcher Knab von seiner Verwandschaft in dieser Gegend in einem Gletscherspalt versunken seye. Der Körper wurde hierauf auch in der That für diesen erkennt; er ware aber ungeacht seiner 80 jährigen Begräbniß unter dem Eise so frisch, als wenn er sein Leben erst ein paar Tage vorher verlohren hätte.” [excerpt]

[3] [Island Jeklen] This name for glaciers in Iceland is discussed at length in Vidalin (1754, 13-14):

“Diese Eisberge, werden so wohl in unsern ältesten Jahrbüchern, als in der itzigen gemeinen Sprache, mit dem Namen Jöklar oder Jöklen, wann [14] von mehrern gesprochen wird, genennet, und in der einzelnen Zahl, heißen sie Jökull. Woher aber dieses Wort seinen Ursprung habe ist noch nicht ausgemacht.”

ms 21


[1] [Carls XII. Tode] Charles XII (1682-1718) was King of Sweden from 1697 until his death during the Siege of Fredriksten. This passage refers to an event following the king’s death, when Swedish troops returning to Sweden from Trondheim were overcome by a blizzard that killed over half of them. The parallel passage in Dönhoff (AA 26.2: 829) offers more details:

“Als die Schweden über Drontheim über Gebürge nach Stockholm ziehn wollten, als Carl XII getödtet war, wurden viele hundert von einem kalten Winde getödtet.”

Danish skiers found some of the victims frozen dead but still standing; see the accompanying note to the Dönhoff passage.

ms 22


[1] [Langhans Glätscher Spiritus bekandt] Daniel Langhans (1728-1813) was a Swiss physician and author of Beschreibung der Natur und Kraft des Schweizer Gletscher-Spiritus (1759). See the parallel passage in Hesse (1770) and the accompanying note (AA 26.2: 42), as well as a brief description in Rink’s Physical Geographie (AA 9: 254).

[2] [Valvasor] Johann Weikhard Valvasor (1641-1693) was a German topographer and historian from the Herzogtum Krain, and published a four-volume Die Ehre des Herzogthums Crain (1689) from which Kant appears to be drawing. See the parallel passage at Land(8°)-2 and the corresponding note.

[3] [Teufelsbrücke] See the parallel passage at Land(8°)-2 and the corresponding note.

[4] [Pilatus] Pontius Pilatus (1st century CE) was a prefect under the Roman Emperor Tiberius in the province of Judea and Samaria, made famous as an interrogator of Jesus of Nazareth, as recounted in the Christian Bible.

[5] [Tourneforts Bericht] See the related passage at Land(8°)-2 and the corresponding note.

[6] [§10 … Bergspalten] Holstein-Beck (AA 26.1: 32). The notes, however, quickly return on the following page to the discussion of §8.

ms 23


[1] [Maupertuis meint] See the related passage at Land(8°)-2 and the corresponding note.

[2] [Labyrinth auf Candia] See the related passage at Land(8°)-2 and the corresponding note.

[3] [Mastricht] See the related passage at Land(8°)-2 and corresponding note.

[4] [Salzgruben … 80 teif] See the parallel passge at Land(8°)-3 and corresponding note.

[5] [Kryptae Kiovienses] See the parallel passge at Land(8°)-3 and corresponding note.

[6] [Czirnitzer See] See the related passage at Rivers(8°)-3 and corresponding note.

[7] [in Baumannshöle] See the passage and note in Herder’s metaphysics notes at EP 516-4.

ms 24


[1] [Tournefort fand] See the related passage at Land(8°)-2 and the corresponding note.

[2] [§9. Von der Luft … Höhlen] Holstein-Beck (AA 26.1: 30-32); parallel passage at Land(8°)-3.

Textual Notes
[4°-Land]

A transcription-key can be found in this window on the Start page.

ms 1


[a] The copyist includes a variant reading: 'Einige Flüße'.

[b] 's.iehe Lulofs Geogr.aphie' is written in pencil here and almost ceretainly stems from the copyist rather than from Herder.

ms 8


[a] Reading 'Barrens' and 'Hemskerk' as 'Barentsz' and 'Heemskerck'.

ms 9


[a] Reading 'de l’Ille' as 'Delisle'. The copyist added a '?' after the name.

[b] Menzer notes that this line of text was written in the margin.

ms 11


[a] This is followed by an outline (presumably the copyist’s own) of the “D” portion of the above: ' D. Einteil.ung / 1) / 2) Wüsten / a) unbewohnte / b) unbewohnbare / 1) gemachte / 2) natürl.iche / 1) aus dem Clima / a) Zona frigida / α) ganz ohne Einwohner / aa. Nordgrönland / bb) Zembla'.

ms 12


[a] Reading 'Sammiel' as 'Samiel'.

ms 15


[a] Reading 'Büffons' as 'Buffons'.

ms 16


[a] Reading 'Frölich' as 'Froelich'.

[b] Reading 'Autmann' as 'Altmann'.

[b] Reading 'Frolichs Piston' as 'Froelichs Pistole'.

ms 17


[a] Reading 'Pick' as 'Pico'.

[b] Reading 'Frölich' as 'Froelich'.

[c] Reading 'Pick' as 'Pico'.

ms 21


[a] Reading 'Drontheims' as 'Trondheim'.

ms 22


[a] Reading 'Langhansens' as 'Langhans'.

[b] Reading 'Walwasow' as 'Valvasor'.

[c] Reading 'Touerforts' as 'Tourneforts'.

ms 24


[a] Reading 'Tourenfort' as 'Tournefort'.