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Metaphysics
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Signature A: Nachl. Johann Gottfried Herder XXV.46a/13 (8°, 3 pp., Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz). Pages 1-4.
This 4 pp. signature (10.5 x 16 cm, ribbed), is numbered 1-4 by a librarian, although the content indicates that the sheet was folded backwards when paginated, so that the correct ordering of the pages is: 3, 4, 1, 2 (3 and 2 also show the most wear, suggesting that they were originally the front and back pages). In the following, I ignore the library pagination and present the pages in their proper ordering. (NB: Only the first three pages are metaphysics notes; p. 4 consists of logic notes.) Notes (in pencil) completely fill all sides, without margins, and all are legible; they appear to have been written in the classroom. The notes on metaphysics, found on the first three pages, concern Baumgarten §§593-95, 640-44 (empirical psychology).
Previous transcription: AA 28: 92824-9317).
There is considerable material missing between the second and third pages, making it likely that a nested sheet (either 2 or 4 pp) has gone missing, and that the unfinished sentence at the bottom of the second page is not continued at the top of the third page.
The fourth page of the manuscript consists of logic notes on §§255-58 of Georg Friedrich Meier, Auszug aus der Vernunftlehre. (Halle: Johann Justinus Gebauer, 1752), 155 pp. The transcription of this fourth page can be found at LO (46a-2).
Kant’s copy of the Meier textbook is housed at the University Library at Tartu. “Log.” is written in brown ink at the top of this page. Neither the logic notes here, nor those at MP (EP 516-4), were published with Herder’s other logic notes in the Academy edition.
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[Sectio VII ¶ @Daß diese Phantasien ganz@ klar sind,[1] komt vielleicht daher, ˚weil @s.ie@ @die einzigen in@ ˚der Seele sind, daher ˚werden s.ie vor sinl.iche Empfindungen @ange~@ @sehen.@ – [a] Oft enthalten @sie@ spätere ˚.und @ernstliche@ ˚.Eindrücke des Abends @durch@ Materialen ˚weil s.ie ˚durch ˚keine neue abgebr@ochen@ ˚werden gewisse Träume ˚sind sehr gemein: ˚.von ˚Einsamkeit. / @Die@ Zustände ˚der Seele im Schlaf erschöpfen ˚nicht ˚die Träume. Wir @können@ @klare@ Vorstellungen haben ˚die wir ˚nicht wissen ˚.und deßwegen denk.en sie @sind nicht@ gewesen – Es gibt Art von Schlaf, da schlafende Personen gewiße @willkührliche@ Handl.ungen @gemäß / geneigt von@ ihrer Phant.asie vornehmen. Daß s.ie schlafen @zeigt@ ..... ihr Mangel ˚der Empfindung: ˚.Exempel ˚eines ˚der blos Gefühl hatte[2] ˚eines der .....s ˚nicht = = ˚daß wir uns, ˚wenn wir ˚.aus ˚einem vesten Schlafe erwachen @˚nicht@ erinnern konnten, so @folgt daraus@ ˚nicht, ˚daß wir damals deßen @nicht@ bewust gewesen seyn: ˚der veste Schlaf kann am vernünftigsten @denken@[3] a) ˚Der vorige ‹@Gegenstand@› fällt weg b) Denn dabei ˚sind weniger behinderungen als im Wachen, dieses s.ein vernunftiges Denk.en scheint also nach @dem gar kein@ Wunder zu s.ein. – ˚viel fremdes stürmt ˚.auf s.ie, dagegen sie @Mitt~@ @el@ anwenden muß Objectio es ist ˚.auch mögl.ich aber waz möchte dies nuzen 1) jeder Gedanke ˚von dem Nuzzen ist bedenkl.ich ¿¿ @es@ kann ihre gemeine Thatigkeit es so fodern:[b] ˜Gott müste also besonders dies verhin@dern@ doch ohne Ursache 2) Der Nuzzen kann unbekandt seyn – @vielleicht@ sind die grösten Erfindungen des Tages blosse Reproduktionen der Nacht – vielleicht kan ˚der Tod diese historie des Schlafs erwecken. Phänomen [c] ˚ein Kind kann nach dem Schlaf besser etc. ˚.Wie kommts denn, ˚daß ˚die Träume abgeschmakt ˚sind ‹a)› ˚weil sie @heimlich@ @afficirt ist@: ˚die Seele ist in ˚der grösten Aktivität, aber @sie ist übel disponirt und@ doch ‹ʾper legem aßociationis›> @da kommen viele@ fremde Dinge herein b) ˚weil man s.ie nicht ge~ wiß hervorbringt (E. Maardrücken ˚.aus Stillstehen des Bluts)[4] @Befinden˚ unserer Seele im Schlaf ist ˚ein Räthsel – Nothwendigkeit @des@ Schlafs ˚.aus dem Cerebro[5] |
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Schlafwanderer:[1] ˚die Organen ˚der lebensgeister mögen ‹verstandig›[a] sein: aber blos ˚die Organen ˚der willkührl.ichen handlungen frei: oft ist ˚.auch ˚.ein ˚.und ˚das andere sinl.iche Empfindung frei. bei ˚den meisten das Gefühl frey: als @˚der@ grobste Sinn, ‹˚der am stärksten wirkt› ˚weil ˚.Exempel ˚das Sehen ˚und hören ˚nicht ˚das geringste sonst bewegt. Daher gehen Schlafwanderer richtig, wegen ˚der Richtigk.eit des Gefühls, ˚.und ˚der Phant.asie Mittel davor: @naß@ vors @bett@ gelegt: – Sonst ˚.auch Namen, ˚weil wir dar˚auf, als uns.er selbst am meisten attendiren Medicinisch sehr schwer zu bestimmen / Phant.asie uns.ere Seele kan ˚durch angestrengte ˚Aufmerksamkeit so klar denken etwaz ˚sich vorstellen, ˚daß es ˚eine sinl.iche Empfindung nachahmt ˚Wenn ˚.man ˚die fertigk.eit ˚.hat, dies zu vermischen ist Phantast. fast ˚.ein jeder Mensch, da ˚.man ˚die Ideen (˚der Schönh.eit) ˚nicht empfindet, ˚sind ˚sich (z.E. an andern Personen) vorstellt, ˚der dies ähnl.ich ist. ||Original besser||| ˚.Man nennt aber ˚die blos Phantasten, ˚die blosse Chim.ären vor sinl.iche Empfindungen halten.[2] ˚.Exempel Mörder sieht ˚den ermordeten, Gespenst.er: ˚Der Fehler liegt ˚nicht am Verstande, ˚sondern ˚Einbildung, ˚die so erhöht ist, ˚daß s.ie den Empfindungen des Wachens gl.eich kommen: er mag Engelverstand haben. Manche ˚sind in einzelnen Stücken Phantasten. Hypochonder ˚.Man henge also ˚nicht gar zu lang ˚einem Objekte ˚.mit Anstrengung nach, in sonderh.eit ˚der Chimäre. ˚.Exempel Erscheinung, Gram: verrukt ist ˚.ein ha- bitueller Phantasten: (Träumer, Phantaste, Verrukter) leidet ˚nicht am Verstande: Poeten ˚und Mahler können es ˚werden insonderh.eit ˚die seraph.ischen. Mittel curiren (logisch): Engell.änder curiren[3] ˚auf ˚der Akademie zu Bedlam[4] ˚daß s.ie Willen lassen: s.ie lassen die Ideen obscuriren ʾper @diuturnitatem@
Sect.io VIII. Alle begierden ˚.und @handlungen@ gründen ˚sich ˚auf die praevision. ˚Wie kommen wir ˚auf ˚die Ideen ˚der Zukunft? Wir stellen uns |
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[Sectio XIII ¶[a]deutl.ich ˚durch ˚den Verstand ˚durch Urteil.en / vollst:ändig ⁅durch die⁆ Vernunft: ˚durch Vernunftschl.üße ˚vom 1sten 2ten ˚.und 3ten Grad polysyllogismus vollst:ändig ˚nicht selbst Vernunftschluß ˚sondern folgt drauf. Je mehr Vernunft~ schlüsse desto vollständiger Begriff. – desto tiefer ˚der Verstand: desto schöner, je mehr mittelb.are Merkmale. – ˚Der Grund ˚.von dem allen ist ˚der innere Sinn. analogon rationis 1) analogon intellectus folgl.ich ˚.ein analog.on facult.atis iudicandi ʾ.sive judicii, ˚daß blos Dinge unter~ scheidet, ohne des Unterscheidens ˚der Dinge ˚sich bewust zu seyn: Ochs kann ˚nicht ˚den Unterschied des Dinges erk:ennen ˚.und urteilen also ˚nicht, = s.ie unter- scheiden blos praktisch, nach ˚den verschiednen Empfindungen: Möglichk.eit diese anal:ogen ˚.Auch ˚der Mensch handelt so, ˚wenn er in Gedank:en ist, er unterscheidet, ohne ˚.sich deßen bewust zu s.ein. 2) anal:agon rationis: ˚.man kann etwaz vermittelst ˚eines Mittelbegrifs erk.ennen, ohne ˚sich des Mittelbegr.iffs bewust zu s.ein – ˚.Ein Kind sieht ˚.aus ˚den Mienen des Vaters Zorn: ˚weil diese sonst @reizt/erregt@ @gewesen/Gefahr@ So handelt ˚der Mensch gewöhnl.ich ob er wohl Vernunft ˚.hat doch blos ˚aus ˚den analogon rationis. Schiffer hütet ˚sich ˚.aus Erwartung des Künftigen, also ʾper analog:on rationis Sperl.ing dijudicirt, ˚nicht aber judic.irt[2] – acumen sensit.ivum ingenium sens.itivum (˚nicht aber mem:oria sensit:iva: ˚das wäre ʾcontrad.ictio in adjecto) praevisio sens:itiva (˚nicht aber praesag.itio sensitiva) iudic.ium sens:itivem ʾquod dijudicat, ʾnon judicat. – – anal:ogon rationis ist sonst ˚.eine[b] Zuflucht ˚der Unwißenh.eit gewesen qualit.as occulta jezt bestimt: ‹˚das Gedächtnis›[c] kan aber intellectualis et rationalis s.ein. 641. Personalitas[3] die Pythagoreer[4] glaubten ˚.ein Mensch könne wohl schon in ˚der Welt gewesen s.ein: diese waren darnach ˚zwar ˚dasselbe Subjekt, ˚nicht aber ʾperson ˚wenn s.ie ˚sich ˚nicht ihres ‹vorigen› Zustands bewust wären.[d] Providentia ich kan etwaz sens.itive ʾperspiciren: intellectuale ˚wenn ˚man ˚sich dessen bewust ist. 642. affirmatio: nota notae, est nota rei ipsius: neg.atio repugn:at notae, repugn.at rei ipsi / 643.[5] unvernunftig: waz an ˚sich mittelb.are Merkmale hätte, aber ˚nicht ˚durch diese Merkm:ale konte erkannt ˚werden: dies ist aber ˚.ein Wiedersp:ruch folglich[e] ist jedes unvernunftig – unmöglich – ˚.Exempel Mannheit ˜Gottes: / 644.[6] ˚wenn ˚die Praedic:ate vermittelt Mittelbegriffe konten erkannt ˚werden aber ˚nicht ˚von ¿ein |
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[See transcription at LO (46a-2)] |
ms 1
[1] [diese Phantasien ganz klar sind] Under discussion are dreams, which Baumgarten, §593, defines as a clear imagining while asleep. A dream (Traum, somnia) is either true (if they represent the same things that I have sensed) or false (if they do not), and either natural (if they are actualized through the nature of the soul), preternatural (if the power to actualize is beyond the soul), or supernatural (if the power is beyond all of nature, e.g., a divinely caused dream).
[2] [eines der blos Gefühl hatte] This is likely the same example as given at EP 531-A12, and the corresponding note.
[3] [vernünftigsten denken] Kant writes in the “Prize Essay” (1764):
“it is perhaps during sleep that the soul exercises its greatest facility in rational thought.” (AA 2: 290; Walford transl.)
[4] [Stillstehen des Bluts] See the Anthropology (1798):
“The same beneficial effect of dreaming is present in a so-called nightmare [Alpdrücken] (incubus); were it not for this frightful image of a phantom oppressing us, and the straining of every muscle to change our posture, a failure in blood circulation would soon bring life to an end.” (AA 7: 190; Gregor transl.)
[5] [Schlafs aus dem Cerebro] See the parallel passage at EP 531-A5.
ms 2
[1] [Schlafwanderer] Baumgarten, §594, continues the discussion of phenomena related to sleep, in particular sleepwalkers (der Nachtwandler, noctambuli), as well as waking phenomena similar to dreaming, such as those experienced by fantasists (der Phantast, phantastae) and the delirious (verrückt, deliri).
[2] [die blos Phantasten … halten] In the Collins anthropology:
“Fantasists are those who daydream about their own phantoms of the brain, taking them to be real things.” (AA 25: 105)
[3] [curiren] ‘curiren’ (to cure) appears to be forming a pun with ‘obscuriren’ (to darken) in the next line.
[4] [Bedlam] An insane asylum in London (actually: ‘Bethlem’); mentioned elsewhere by Kant, e.g., AA 15: 211: “Bedlam. Ob man den Verrükten Vollwort [=Vollmacht] geben soll”; see also AA 15: 708 and the reference at EP 531-B6.
[5] [Sectio VIII] The notes are beginning a discussion of the “law of anticipation” given in Baumgarten, §596. See the parallel passage at EP 531-A12 and the accompanying note.
ms 3
[1] The text at the top of ms 3 concerns Baumgarten, §640, the opening paragraph of the section on reason, which notes that I am able to perceive the connections between things both confusedly and distinctly, and thus that alongside a lower (sensitive) faculty of cognition I also have a higher faculty, called reason. The lower faculty runs parallel to this, involving a sensitive (1) wit, (2) acumen, (3) memory, and faculties of (4) invention, (5) judging, (6) expectation, and (7) characterization – and that all these lower abilities, insofar as they are similar to reason in representing the connection of things, is what Baumgarten calls the “analogue of reason” (das Analogon der Vernunft, analogon rationis), defined as “the summation of all cognitive faculties that represent the connections of things confusedly.”
[2] [dijudiciert, nicht aber judicirt] Dijudicandi involves feeling, while judicandi involves logic.
[3] [Personalitas] Baumgarten, §641, features a definition of ‘personality’ (= “intellectual memory”) in the context of a list of faculties comprising reason as “the faculty for representing distinctly the agreements and differences of things.”
[4] [Pythagoreer] Ovid ventriloquizes Pythagoras, describing his doctrine of the transmigration of souls while pleading that we stop eating animals (Metamorphoses, Bk. 15, lines 153-185). Brucker discusses Pythagoras extensively, including his transmigration doctrine (1742, Bk. 1, p. 1092-93)[excerpt] in which he also quotes Ovid’s account.
[5] [643] Baumgarten, §643, defines the rational (vernunftig, rationabile) as “whatever can be cognized by some reason,” and the irrational (unvernunftig, irationabile) as what cannot be so cognized.
[6] [644] Baumgarten, §644, raises the possibility of a connection (nexus) being simply outside the scope of a given faculty of reason (so, something might be “rational” with respect to one faculty but not to another).
[Here is a mark-up key for the transcription.]
ms 1
[a] A (now) illegible word is crossed out.
[b] Reading 'fodert' as 'fodern'.
[c] A 'vielleicht' is crossed out.
ms 2
[a] 'verstandig' is written above '¿¿er' [which is not crossed out].
ms 3
[a] While the broken sentence at the beginning of ms 3 syntactically fits with the broken sentence at the end of ms 2 (and Lehmann reads these two sentence fragments as halves of a whole sentence), it is clear from the content that at least one sheet of text has gone missing (discussing Baumgarten, §§595-640). Menzer, in his handwritten copy of this material, also failed to note this missing text, reading the bridge text as: "Wir stellen un/deutlich durch".
[b] Reading '˚.ein' as '˚.eine'.
[c] 'das Gedächtnis' is written above the line and inserted. Just before this is an (apparently) unmatched insertion sign ('F').
[d] Reading 'wäre' as 'wären'.
[e] The corner of the sheet is torn.
ms 4
[a] 'Log.' is written in dark brown ink at the top of the page, above 'Begriff', appearing to serve as an indication that the notes on this page concern a logic lecture. The paragraph numbers found on this page (256, 258) correspond with Meier's Auszug.