Empirical Psychology (§§531-649)




Signature A: Nachl. Johann Gottfried Herder XXV.46a/2 (8°, 16 pp., Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz). Pages A1-A16.

Signature B: Nachl. Johann Gottfried Herder XXV.46a/3 (8°, 8 pp., Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz). Pages B1-B8.


(A) 16 pp. (9.5 x 17 cm), pages numbered 1-16 by a librarian. Text is legible, neatly written in pencil, without margins, and covers all pages. Holes in the fold suggest that it was bound at one time. At the very top of A1, written in dark brown ink: “VN. C. VIII.”. Concerns Baumgarten §§531-620 (empirical psychology). The discussion in this text begins in the middle of Ch. 1 (“Empirical Psychology”), section 2 (“On the Lower Faculty of Cognition”).

Previous transcription: AA 28:8501-86715.


(B) 8 pp. (10 x 15.5 cm), numbered 1-8 by a librarian. The paper is identical in format and watermark with EP 682 (A/B: 12 pp.) and NT 844 (A/B: 4 pp.). Text is legible, written in pencil, and covers all pages. This appears to be a direct continuation of the previous signature (46a/2), although the paper is different. At the very top of B1, written in dark brown ink: “IX. N.C.”. Concerns Baumgarten §§621-49 (empirical psychology). The discussion in this text begins in the middle of Ch. 1 (“Empirical Psychology”), Section 11 (“On the Faculty of Characterization”), apparently in direct continuation of a discussion of §620 that was broken off at the end of XXV.46a/2.

Previous transcription: AA 28: 86716-8757.


[XXV.46a2(1)] ms A1



[Sectio II
Facultas cognoscitiva inferior, §§519-33]

/ 531.[1] Persuasio ist sinnlich – ˚.aus unzureichenden Gründen – ja ˚die ˚.man vor zureichend

hält – Superficiaria ist blos etwaz nach ˚der Absicht __ Soliditas ˚auch so

@˚die Sensat.ionen@ [a] können extensiva ˚.auch intens.iv klar s.ein – ˚.Exempel Oper 532.[2] Extensive Lebhaftigkeit

kan stärker s.ein als ˚die deutl.iche bey ˚der sinl.lichen ˚sind mehr Merkmale folgl.ich ˚sind

sie lebhaft, da ich ˚nicht abstrahiren darf. ˚.Ein beispiel ˚wird[b] mehr rühren als de~

monstrat.ion. 533.[3] Aesthetica. Alle uns.ere Erk.enntnisse fangen v.on sinl.ichen an: s.ie ˚sind ˚die 1sten ˚die

klarsten, ˚die lebhaftesten ˚.und s.ie ˚sind ˚nicht schlechter an ˚sich bey uns Menschen @˚nicht@ schlechter als

˚die deutlichen – s.ie rühren – machen faßlicher; Mahlerey, Musik Poesie etc. ˚mit

sinnlichen beschäft.igt. Aesthet.ic ˚die Regeln, ˚.und ˚die Gründe des Gefühls

/ [c] s.ie ist Logic des Gefühls (˚die andere des Urtheils) Diese ˚der untern Erkenntnis ¿¿

jene ˚der obern. Aesthetic ist nüzlicher ˚und mehr nach ˚dem Geschmak

als ˚die Logik

Sect.io III
[Sensus, §§534-56]

Ich repraes.entire mir ˚eine [Text breaks off.]

/ ˚Eine Vorstellung ˚eine Folge ˚.von ˚der Gegenwart ˚einer Sache ist Empfindung: – ˚eine Vorstell.ung ˚die

˚zwar wahr ist, aber ˚nicht ˚.von ˚der Gegenwart ˚einer Sache gewirkt (E. erdichtetes Vergnügen) ist ˚nicht Empfindung

535.[4] Empfindung innerl.ich in so fern s.ie z.um innern Zustand gehört; ist innere Empfindung @so@ ˚durch

˚den sensum internum (diese schwere @wohl ˚auch@ unbegreiflich) da ˚.man ˚sich ˚einer Vorstellung

bewust ist – sensat.iones externae ˚sind pro posita corporis,[5] dieses ˚.auf verschiedenen organen

macht ˚.auch verschiedene Sine. Uberhaupt 1) gröbere Sinne, da ich Dinge empfinde in

so fern s.ie ˚meinen Korper berühren, 2) feine S.inne ʾ.vice .versa. ˚Das 1ste ist @blos / also@ Gefühl

tactus – ˚.Exempel Wärme Kälte etc. Härte etc. – ˚Das Ges:icht ist feiner; ˚weil d.as Objekt ˚nicht berührt

@˚wird@ Gehör, Geruch ˚auf ˚das Schmecken komt dem Gefühl näher: aber er ist eigentlich ˚eine Em~

pfindung [von] etwaz, vermittelst dessen ich ˚den Körper empfinde, also mediate: ¿¿

vermittelst ˚der Salze ˚die da ˚.ausfließen, könten wir ˚die Salze saliv ˚auflösen ohne berührung

so dörften wir s.ie ˚nicht ˚auf ˚die Zunge nehmentactus stets unmittelb.ar – ˚aus Mangel

˚der Benennung oft ˚viele Sine ˚auf ˚eine Art @Namen@: ˚.Exempel Gefühl: Wärme etc. harte etc. @sehr@

verschiedene Schmerzen etc. Dolor pungens, diens, etc. etc. so ˚.auch Vergnügen anders @in Wärme@

anders ˚wenn ich satt bin – tactus ˚eine Empfindung ˚der Veranderung ˚der Organe: die andern

Sinne, ˚der Veränderung ˚der Objekte ˚nicht ˚der Organe. Ich sehe: ‹d.as heißt› ich empfinde ˚nicht ˚die

Veranderung in dem Organe ˚sondern[d] im Objekte.[6] Daher ist ˚die Benennung ˚der Philos:ophen

da s.ie alles Gefühl nennen, ˚nicht ˚der Empfindung gemäß. Etwaz hören etwaz im

Ohr fühlen. ˚.Exempel groß Geschrey,[7] ist sehr unterschieden. feine Gefühl mehr Ehre,

˚weil es ˚eine Vermuthung ˚.von ˚der Fahigkeit ˚der Seele gibt. 540.[8] ˚Die Organe (Erf:ahrung)

haben selbst ˚einen Mechanismus, da˚durch s.ie entweder stumpf ˚oder scharf ˚werden


[XXV.46a2(2)] ms A2



/ [541][1]Nihil est in intell:ectu etc. Aristoteles Locke[2] ˚Die data zu ˚dem begriffe

˚sind ˚die Empfindungen. ˚.Exempel Würden uns 2 Sine genommen, so weit weniger.

Andere Philos:ophen haben anerschaffne Begr.iffe geglaubt, – Plato: anima est

tabula inscripta etc.[3] ʾResponsio aber s.ie ˚sind doch dunkel, ˚.und müssen blos ˚durch Empfindung

klar ˚werden. Kinder saugen ˚durch angebohrne Begriffe (˚Kein Philos.oph ˚würde im @ers@-

@ten@ Monde ˚.mit andern Sinnen ˚die Mögl:ichkeit des Saugens ˚sich vorstellen können)

542.[a][4] Vorstellungen ˚werden @nur@ stark, in so fern wir s.ie ˚.von sinnl.ichen Empf.indungen ent~

lehnen. Alle abstract:e Empf.indungen ˚sind schwächer ˚weil ich ˚viele Merkmale ˚auslaße.

Sensat.ionen ˚werden also abstracte verdunkeln, ˚und ˚.man muß ˚sich also ˚.von ihnen losmachen.

Obgl.eich Empfindungen ˚.auch ˚.von ˚vielen vereinten können überwogen ˚werden; aber ceteris paribus

543.[5] 1) Bauer Ohrreinigen[6] etc. etc. 5) 6. 7. Je stärker je mehr s.ie ˚sind ˚die heterogenea

desto mehr verhindern s.ie Imped.imenta 6) Inquisition in Madrid ˚durch ˚eine ˚Aufmerks.amkeit ˚aufs @andere / beide@

empfand er ˚nicht ˚die Tortur[7] – 7) ˚wenn ˚.man unter ˚viel fremde Empfind.ungen ˚den Sin @wahrnimmt@

˚.auch so gar den innern ˚.Exempel Gewißenbiße 544.[8] ˚weil ich omnimode determinata vor-

stelle, so Empfind.ung stark wegen ˚der ˚vielen Merkmale; aber eben deßwegen ˚viel verworren

Daher confuse heißen sensitiva ˚und[b] fac:ultas infer:ior Daher gehört s.ie ˚.auch zur Defin.ition

545.[9] Da alle uns.ere Begr.iffe ˚.von sinlichen Empfindungen anfangen, so müßen

wir untersuchen, ob ˚.auch ˚die Sine trügen Es ist ˚der gemeine Rede-

Gebrauch von Betrug ˚der Sine,[10] ˚eine falsche Vorstellung wo˚von ˚der Grund in

˚der sinlichen Empfindung liegt: @˚der@ Grund mag blos ˚oder z.um theil in ˚den Sinnen

liegen. – ˚Das mehreste waz die Menschen sinl.iche Empfindungen nennen, ˚sind meist

nach ˚und nach ˚durch Uebung[c] erworbene Fertigk.eiten im Urteilen ˚.Exempel ˚die ˚Größe

Nah.e Weiten Eine ˚.Größe nie ‹be›urteilen ohne Weiten: denn ˚eine weite ˚.Größe ist kleiner

als ˚eine nahe. Ich werde bei jeder ˚Größe also dies verbinden, und also stets

urteilen, ob ichs gl.eich blos vor sinl.iche Empfindung [halte.]

/ Weiten: ˚Auf ˚der retina uns.eres Auges mahlt ˚sich alles ‹˚auf› gleicher Fläche ab, ˚nicht

hinter ˚.einand.er | ˚Aus gewißen Erworbnen Begriffen ˚.wie stark ˚oder schwach ˚die @Dinge@

˚das licht ˚auf mich werfen desto naher etc. etc. (so ˚.auch ˚die Mahler ˚die @Opin:io@ ˚der

Weite ˚durch Dunkelh.eit) ˚.Exempel Kind zuerst starr, darnach ˚wenn s.eine Augen

liqueurs limpide ˚werden etwaz, es greift aber ˚.auch nach weitern

˚Der blindgebohrne ˚.von Cheselden[d][11] in London geheilt, hatte ˚keine Augen-

begriffe: anfangs glaubte er s.ie berührten s.ein Auge, darnach war ihm

alles gleich weit. Unsere Betrüge kommen also ˚.von ˚den übereilten Ur-

teilen da wir Urteile vor Empfindung [halten].


[XXV.46a2(3)] ms A3



˚.Auf dem Felde ˚sind ˚nicht solche bestimte Weiten – Allein ˚.wenn ˚der ˜Mond ˚aufgeht, so schei@nt@

er ˚.größer als hoch am Horizont:[1] dies kan ˚nicht ˚.von d.er refract.ion ˚der Stralen

kommen; aber dioptren lineal zeigt etc. etc. ˚Das Urteil betriegt uns, wir meinen

am horiz.ont ist er weiter, im ˚Aufgange näher. Experiment ˚.mit lichtern

in verschiedner Entfernung[2] – Studenten Gänse vor Dragoner im Nebel:[3] dies~

ses schwache licht in den s.ie ˚die Gänse sahen, machte s.ie glauben ˚daß ˚die Gänse

weiter wären, ˚und denn wären ˚die Dragon.er just so ˚.groß gewesen.

/ Wir bilden uns ˚.ein, ˚den Eckel zu sehen: ˚.Exempel Kurze Taille.[4] – Mit ˚der

Empfindung, alle Menschen zu sehen, ˚wird dies Urteil ˚.aus Nachahmungs-

sucht ganz eigenthüml.ich etc. etc. sonst müsten ˚sich ˚die Augen geändert haben.

So ˚wird ˚.auch ˚das Alte manchmal erträglich. ˚.Exempel Franzosen, ˚wenn es gar

zu gemein ˚wird[5] – Zibet[6] ist jezt allen zuwider; alles dies erstrekt

˚sich über ˚eine ˚.große Menge ˚von Sachen ˚.Exempel Schönh.eit heßlichkeit – ˚nicht Empfindung, ˚sondern

gewohnte Urteile. ˚.Exempel ehrwürdige Kleidung ˚.aus Erinnerung ˚einer alten

Idee. Ich sehe ˚keine Menschen, ˚sondern urteile ˚.aus ˚der ähnlichkeit.

/ [a] ˚Kein Irrthum ist ohne Urteil möglich, folgl.ich ˚.auch ˚nicht ˚die Em-

pfindung, ˚die ˚kein Urteil, ˚sondern bloße Wirkung ˚.auf ˚die Seele ˚von gegenwärtigen

Dingen, als rationata ihren Gründen conform, voll innerer Wahrh.eit[7]

Sollte es ˚einen betrug ˚.vom äußern geben, so ˚.auch ˚.vom innern. ˚.Exempel Offenbarung

˚Einflößung ˚.vom bös.en Geiste, Felton,[8] ˚.und Schwärmer, Türken ˚.und Pers:er

˚die im Kreise herumgehen,[9] WahnenJohan ˚.von Leiden[10] – ja ˚die scheinbare

Ueberz.eugung selbst in log.ischen Dingen, @die@ @nur@ ʾper sensum internum geschieht: gewiße

Krankh.eiten dispositio zu fallac:ia [b]Empfindung selbst kan also ˚nicht

falsch s.ein: ˚sondern ˚das Urteil: – Ich darf ˚nicht eben stets schließen, ˚sondern blos ur-

teilen. [c] (˚durch ˚eine unmittelb.are Verbindung ˚eines schon gewohnten Urteils

@mit@ ˚einer Empfindung; ob s.ie gl.eich in ˚den Empfindungen selbst ˚nicht verbunden ist.)

/ ˚.Ein Daseyn ˚nicht Irgendwo ˚und wenn ist schwer zu denken, ˚weil wir stets

gewohnt gewesen ˚sind, s.ie zu verbinden – Alles, waz ich oft, ˚und ohne bewusts.ein

˚ausgeübt habe, thut ˚.man ohne bewusts.ein – manchmal urteilt ˚.man ohne

Bewusts:ein, aber @verschreibt@ es ˚den Empfindungen zu. – ˚Die Praejudicia @sensum@ zu

untersuchen, ˚werden wir ˚den Urspr.ung ˚der Empf:indungen ˚und Urteile erwägen müssen

Buffon:[11] meint, ˚daß ˚wenn @Menschen@ ˚sich in jemand verlieben, ˚und manchmal ˚auf ˚eine @ver-@

fallen, die nur wenige Ähnlichkeit hat, ˚und ganz kein Verdienst haben ˚durch ˚die


[XXV.46a2(4)] ms A4



Reprodukt.ion ˚der vorigen Idee erkl.ärt ˚werden kan. – Schweizern er-

regt ˚der Reigen ˚das heimweh.[1] – ˚Die Betrüge ˚der Sinne, ˚sind also bloße Ver~

anlaßung falsch zu urteilen. – Abwesenh.eit läßt ˚sich ˚nicht sehen, ˚sondern ˚weil

wir Dinge ˚nicht empfinden, schließen wir, ˚daß s.ie ˚nicht da sind. ˚.Exempel ohne Kopf.

Je mehr ˚.ein Mensch ohne Bewustsein Begr.iffe vereinigt, je mehr Vorurt.eile

er ˚.hat, desto leichter ˚sind ˚die Sine ihm zu betrügen etc. – Und unser innern Sin

˚wird noch öfter betrogen ˚.Exempel ˚durch ˚die Gewißensscrupel. ˚.Exempel ˚.auch bekehrter Jude

˚hat Abscheu vor Schweinfleisch. – In Abstrakten[a] Erk.enntnissen müssen wir ja

verhüten, ˚daß wir ˚nicht denken, ˚wenn wir lange begriffe verbunden haben,

glauben, sie wären ˚der Nat.ur nach einerl.ei ˚.Exempel Raum als etwaz vorhergehendes

vor ˚dem K.örper da er doch nur folgt. 547.[2] ˚.Exempel Optische Künste[3] (E. Vase zu

zeigen – finger am licht – Marjonetten ˚durch flor: – ˚einige ˚sind fast vor

alle Menschen efficaces, ˚.auch vor Philos:ophen – ˚.Man glaubte, ˚daß ˚die Ven.us @˚keine Stralen@[4]

hätte – Abwesende – Dinge, ˚die häufig neben andern s.ein, ˚sind ˚die Ursach

deßelben: s.ie kan ˚.von ohngefehr oft neben ˚.einander s.ein ˚.Exempel Bauer schiest

˚.mit dem Harken ˚einen hasen[5] so ˚.auch Magnet zieht Eisen ist wahr aber

nicht zureichend – Vieh besprechen – Fieber verschreiben – @Fieber@,[6] Sauerkraut ˚.mit

Speck, nur ˚nicht vor Schneider549[7] ˚.Exempel in ˚der Nacht ˚das geringste Ge@räusch@

– so ˚.auch in ˚der Seele ˚viele starke Vorstellungen obscur:iren ˚sich, alle Nebenvor~

stellungen geschwächt, verstecken ˚die Hauptvorstellung In˚sonderh.eit die Neuigkeit ist

˚ein Grund ˚der größern Klarheit, ˚weil ˚sich ˚die Neuh.eit sehr unterscheidet ˚vom vorigen

E. Beleid.igung ˚von Freunde: ‹@eigne@› Schläge: Sensationen klar zu machen, verurs.acht ˚.man luc.em

novitatis – oppos:ita ˚sind entweder contr:arie ˚oder realiter: opposita ʾ.sive con~

trad:ictoriamaxime contrar.ie oppos:ita se illustrant – ˚.aus ˚dem Keller ins

˜Sonnenlicht blind macht 550.[8] diuturnitas obscurat: ˚.Exempel Fegfeuer:

Podagra: beständige Straflehren: ˚.Man lasse also Begriffe ˚sich verandern

551. ˚.Exempel ˚.Wenn s.ie noch steigen kan, so dauret s.ie etc. bei ˚der höchsten ˚sind aber

Beweggründe alt. Apothekerjunge – Moden552.[9] [b]

˚Wenn ich äußerlich klar empfinde, so wache ich. ˚.Exempel wer hört, ˚der schlaft ˚nicht

[c] Extra rapitur in Nachsinnen, Musik etc. Ecstasis natürl.ich [d] Entzücken

uber ˚einen Brief, übernat.ürlich 553.[10]554.[11] Alle gegorne Säfte geben ¿¿d d¿¿

Rauschen: – ˚.auch Mil@ch@ (Tartar)[12] Opium, Toback, schwächen die Klarh.eit ˚der

äußern Vorstell.ungen Trunken ˚nicht gerade lin:ie (˚weil die Gehirns nerven


[XXV.46a2(5)] ms A5



denn gespannt ˚sind, so glauben s.ie, alle Nerven ˚sind gespannt, s.ie wären stark.

Daher ˚sind ˚die Trunknen ˚.auch muthig, ˚und deßwegen betrinken ˚sich alle

Nationen gerne) ˚.Man muß ˚nicht Trunken schlagen Definition) 555.[1]

˚Der Schlaf ist ˚ein sehr merkwürd.iges Phaenomen: ˚.man ˚würde diesen Zustand ˚.vom

Tode wenig unterscheiden. – Schlaf: in 24 Stunden ˚.einmal: daher

˚weil ˚.von Säfte ˚.auch ˚die lebensbewegungen, ˚und sinl.iche Empf.indung ˚durch ˚den Nerv.en

fluid.um geschehen: dieses, ˚nicht in ˚die Sinne fallende, ˚weil es selbst ver-

mutl.ich licht ist ˚weil es ˚.vom Licht bew.egt ist. – ˚Die Nerv:en zu ˚den Lebens

Bewegungen angewandt verminderten ˚sich im Wachen, ˚und ˚würden sterb:en

also Zustand, da ˚die Säfte ˚.aus ˚den sinl.ichen Empf.indungen ‹˚der willkürlichen Bewegung› in ˚die lebensbewegung

übertreten. Daher nach dem Schlaf munter: – Diese Bewegung der[a]

Nerv:en ˚.aus ˚den willkührl.ichen Bewegungen ˚und sinl.ichen Empf:indungen im Vorderhirn Ce-

rebello, in ˚die Nerven ˚der Lebensbew.egung im cerebro[2] (˚die beide

˚.mit ˚der medulla oblongata @im@ Rükenmark ˚zusammenhangen) macht ˚den

Schlaf ˚aus: – je mehr ˚.man ˚die Nervengeister verschwendet ˚.hat desto mehr

unkräftig, bis ˚der Schlaf ˚die sinl.iche Empfindung nimt, – Deliq:uio animi

˚wenn ˚.auch ˚die Lebensbew:egungen merkl.ich nachlaßen ˚.und Tod (˚nicht: ˚die Trennung

˚der Seele) ˚sondern ˚der gänzl:ich Nachlaß ˚der lebensgeister: daher 2 Tag:e todt

schläfrig; ˚wenn ˚die lebensgeister anfangen überzutreten ist sehr schwer

˚durch willkührl.iche [Bewegungen] zu unterdrucken, denn ˚das princ:ipium des wachens, ˚das klar

empfindens, ist benommen. somnus hier ˚sind die Eindrücke ˚der sinl.ichen Empf.indung

nur compar:ative schwach, daß sie[b] nur noch ˚.ein wenig lebhafter sein

dörften Träumen, da ˚.man matt ˚.auf s.eine innerl.iche Empf:indung attendirt.

Ges.etz ˚der Vorstellungen. 541[3]pro situ542[4] et ʾ.vice .versa 549. ʾper novitatem 550. ʾper

diuturnitatem541 repraes:entatio pro situ est corp.us 542. repraesentatio fort.ior [c]

obscurat debil:iorem et abstracta a debiliorib:us confert: 549. repraesentatio ʾper novitatem

fort.iter

[Sectio IV
Phantasia, §§557-71
]

559.[5] ʾper diutur:nitatem debilit:er = repraesentatio socia ‹se invicem› reproducit total.iter

Darauf beruht die ganze Sprache, ˚.und dies ist also ˚der Erfahrung gemäß.

˚.ein Umstand bringt ˚eine ganze Erzähl.ung ins Gemüth. compars @praet:eriti@ etc. etc.

hier˚auf gründet ˚sich alles Besinnen. – ˚Das Vermogen ˚der Seele, ˚.aus ˚einer

partial vorstell.ung praet.eriti status, ˚die compartes zu repraesent.iren ist

˚die Einbildung ˚.von ˚der [Text breaks off.]


[XXV.46a2(6)] ms A6



[a]˚oder repraes.entatio partialis ideae ex praeterito, quae total:em reproducit

Dies ist ˚.ein unerklärl.iches Seelenvermogen, ˚zwar ˚.aus ˚der Erfahrung bek:annt aber

˚.aus ˚einer Idee ˚eine andere ist ˚nicht zu erklären. ˚Der Aut.or steigt also ˚.von producere

zu reproducere = ideam olim claram, post involutam rem

clar.am facere. ˚Einbildungskraft (Phant.asia) ist sonst ˚.ein des Dichters, aber

verschied:ene fictiones ˚sind ˚nicht phantasia: phant:asia repraes.entativa blos gehabte

fict:iones macht neue Vorstellung ˚.Exempel Luftschiff. 560[1] Wir empfinden blos

˚durch ˚die Organe – also ˚durch Bewegung – ˚die Organe gehen alle ins Gehirn –

folgl.ich nehm.en wir an, ˚daß ˚wenn ˚die Nerv.en des Gehirns ersch@ütter@t ˚werden, wir

empfinden: ˚.Exempel Hund ˚das Cranz gedruckt, schläft;[2] – also coexsistiren

stets Bewegungen im Geh.irn bei äußerl.ichen Empfindungen, also ˚nicht blos in ˚den

Organen: ˚.Exempel ˚viele Experimente. All.ein bloße ˚Einbildungen, ohne äußerl.iche Empfindungen

˚sind diese ˚.mit ˚einer Bewegung des Gehirns verknüpft? An ˚sich ist es ˚nicht so klar

˚.wie ˚der Aut.or meint,[3] aber doch ˚einige Erfahrungen; Starke phantas:ie – Anstrengung

˚der reprod:uction ˚der Ideen (˚.Exempel ˚der ˚einen Körper ˚.aus dem Kopf mahlt) fühlt Bewegung im

Gehirn: Diese Bewegungen so wohl bei Empfindung, als reproduct:ion ˚sind ideae

materiales: – ˚.und ˚die condit:ion des Denkens (Descartes[b] gibt ˚die reprod:uction

gleichs.am als Falten ˚der Gehirn[c] an, ˚die ˚einmal gelegt, ˚.und leicht erneuert ˚werden.)[4]

/ 563.[5] Je mehr ich etwaz empfinde – je mehr sociae – ‹je beßer verknüpft› je leichter zu

reproduciren ˚.Exempel je öfter ˚.ein Schüler sycophanta hört (Angeber) – Alle solennitas

blos ˚durch ideas soc:ias ˚die rechte Handl.ungen zu reproduciren ˚.Exempel huldigungen (solennitates

Dar˚aus: je stärker die Empfindung ist; desto klarer das phantasma – @und@ waz

wir oft empfinden, schwache Empfindung, – desto schwächer ˚das phantasma.

˚.Exempel Vater Unser – Daher Prediger nicht in ˚der Pred.igt ˚sondern Vater Unser gestamlet – ˚die

vielmalige sensation ˚.und reproduct.ion dient ˚.zwar z.ur Klarheit; aber dies ˚.auch ˚.mit Gränzen

manchmal schwächer, ˚weil ˚.man ˚nicht jedesmal luc.em novitat.is erneuert: aber

quae rarius etc.[6] blos propter novitatem (˚nicht ‹gar zu› noch selten: sonst reprod:uction schwä~

cher ˚.Exempel [d] Es ist also ˚ein schwer zu bestimmendes Mittel zwischen

oft ˚und ˚nicht zu oft. – Jede sens.ation ist stärker als reproduct.ion – je längere

˚Zeit dazwischen, in ˚der je klärere Ideen @˚.sich/s.ie@ oblit:irt haben, desto weniger zu

repraesent:iren – ˚die lange ˚Zeit, blos wegen ˚der klaren Ideen sonst ˚nicht: ˚.Exempel 7

Schläfer; nach dem lernen schlafen gehen.[7]565. ˚.Exempel Sprache vergeßen

˚oder schwer behalten 567.[8] Manchmal ahmen Imag:inationen ˚den Sensat.ionen nach =

˚.Exempel Mißionar nach ˚der langen Schiffarth: ˚der Abscheu komt oft ˚nicht ˚aus Empfindung


[XXV.46a2(7)] ms A7



˚sondern ˚.Einbildung.[a] ˚Der Betrug ˚der Sinne ist so ˚eine Verknüpfung der Imag.inationen[b] statt Sens.ationen

ja so gar ˚der innere Sin ˚wird oft so betrogen – Dies ist ˚.ein weitläuftig Feld

gehört eigentl.ich in ˚die Empyr.ische Psychol:ogie ˚die[c] Ex.empel ˚sind aber schwer ˚aufzusuchen

˚Wie werde ichs unterscheiden können 1) ˚durch ˚die Unmögl.ichkeit ˚eine sinl.iche Empf.indung zu s.ein

(@Doch@[d] ists manchmal schwer, ˚weil ˚das sinliche ¿ ˚sich fürcht, ˚.und doch ˚die Vernunft

˚das Gegentheil befindt.) 2) ˚der Grad ˚der Klarh.eit (Indessen kommen ˚die Imag.inationen

manchmal sehr nahe). ‹568.[1] Ich facilitire (Ursache ˚.Exempel ich lese, lerne,)

1) ˚.Exempel Zorn 2) ˚weil ˚.ein vielmaliger actus ˚einen habit.us in ˚der reproduct.ion macht wegen

˚der ˚vielen sociarum 3) Geographie in ˚den Schulen: ohne luc:em nov.itatis – ˚.mit Reise~

beschreib:ungen angenehmer.[2] 4) ˚.Exempel Predigt[3] 6 Daher ˚werden Worte so schwer

reproduc:irt ˚weil wenige sociae sind. ˚.Man schaffe ˚sich also ˚viel nexus; ˚nicht so

wohl in Wörtern ˚.Exempel (Buno, de heredibus suis et legitimis)[4] (˚und je weiter

dies @steigt@, desto schlechter) als Sachen: ˚und ˚die öffentl.iche reproduct.ion ˚der Sachen

als Mittel zu Worten ˚.und ʾ.vice .versa 7) ist ˚das beste Mittel

/ 569.[5] Verhindern[e] (˚.Exempel ˚den Gram, Abscheu) abstrahire da˚von denke ˚auf

waz anders klar: ist aber sehr schwer. 570 Alle Vorstellungen, ˚die ˚der Verstand ˚nicht

bearbeitet ˚hat: ˚sind confus, ˚und also ˚.auch phant.asmaAesthet.ica

571.[6] vana: ˚die ihr wegen ˚einer Ahnlichk.eit ˚der sociar.um vor ˚eine gehabte Idee

hal@ten@. (E. Schweizer Heimweh)[7]Phantasia effrenis ˚.Exempel ˚wenn ˚.man dem

Andern Worte andichtet, ˚die ˚.man selbst gedacht ˚.hat, daher ists schlecht

die Alleg@orie@ ˚auf die ˚Auslegung fremder Worte zu glauben; ˚der zerstreute mensch

˚die ˚.auf ˚die sinl.iche Empf:indung so ˚.wie [Text breaks off.]

/ Sect.io V.
[Perspicacia, §§572-78]
[8]

Kann ich ˚die phantas.ia ˚nicht ˚.aus ˚einer andern erklären? ʾResponsio Nein

es ist ˚ein Grundvermögen – ˚der respectus des real Grundes ˚auf ˚die Folge kan ˚nicht erklärt

˚werden, ˚wenn s.ie beide verschieden ˚sind. – sinl.iche Empfind.ung ˚.und [f] Empfindung ˚der Vorstellung

˚sind ˚.auch Grundvermögen: ʾperspicacia die Verschiedenh.eit ˚oder Einerl.eiheit ˚.eingesehen Wiz im

engern Verstand: ˚wenn ich etwaz in ˚einer Vorstell.ung sehe, waz zugl.eich in ˚einer andern ent~

halten ist,[g] so ist ˚das notio communis, identica – Dies Vermögen ˚wird alle Augenblick

˚ausgeübt Ists ˚.ein Grundvermogen?[9] ʾResponsio Nein: die Einerleiheit ˚eines Dinges, ist ˚die Wirkung

die Folge ˚der repraes.entatio ˚eines andern Dinges, zum wenigsten partial:iter

(˚Wenn wir Vergleichungen anstellen, so blos Vorstell.ung, da ˚eine einerlei ˚oder

verschieden ist.) Hier ˚wird ˚das Vermögen vor˚ausges.etzt zu reproduciren: Facult:as

˚.und also 1) Phantasia, ich muß mir bewust ˚werden, ˚daß diese Vorstell.ungen


[XXV.46a2(8)] ms A8



einerl.ei ˚sind, ˚.und also 2) ˚der innere Sinn: vor˚ausges:etzt – Je ˚größ:er also ˚die Phant.asie

˚und ˚der innere Sinn ist, desto ˚größer ist ˚das Ingen:ium

/ ˚Das Vermögen ˚den Unterschied ˚einzusehen: ist eben so, da ich mich nach den vorigen

nemlich 1) ˚der Phantas.ie 2) ˚dem inneren Sin, ˚einzusehen, ˚daß ˚die reproduc:irte

Idee anders sey

/ Menschen vergleichen Dinge (ohne dies Vermögen wären ˚die Menschen blos Monaden vielleicht)

˚und unterscheiden s.ie etc. etc. ˚Wenn Thiere unterscheiden ist dies eben so? ˚.Ein Ochse

˚wird ˚durch Gras anders als ˚durch Stein gerührt, ˚wenn ˚das Gras ihn ˚.mit ˚einer Vorstellung

rührt, ˚die ˚der Grund des Hungers, so ist ˚der Stein ˚nicht so; also ist dieser

Unterschied blos an ˚der verschiednen Rührung – bey Menschen: ˚den Unterschied

dieser Rührung zu erkennen: ˚weil s.ie ˚sich selbst ˚nicht bewust ˚sind: s.ie erk.ennen ˚nicht ˚den

˚Unterschied des Gras.es ˚.und Bilsenkrauts:[1] ˚sondern s.ie ˚werden unterschieden gerührt

Thiere haben also ˚kein acumen ˚.und ingenium sie sezzen ˚den innern Sinn vor˚aus

Alle ident:itas (quantitatis ʾ:sive aequal:ium qual.itatis ʾ.sive similit:udinis et proportionis)

ist Wiz etc. etc. [a] In je kleineren, wenigeren notis ˚.mit je ˚größerem Hindernis

ich ˚die identität ˚einsehen, desto ˚größer ist ˚der Wiz: Daher Spiel ˚den Wiz

zu üben. Swift[b][2] – Je [c] kleinere weniger notis ˚.mit je ˚größerem Hindernis

ich ˚die diversit.ät ˚einsehe desto ˚.größ.er ist acumen. ˚.Exempel Grund ˚und Folge [d]

Tugend ˚.und laster unterscheiden, ist leicht; Aber Tugend ˚.und Heiligkeit: denn

Tugend ˚.hat waz unmoralisches zu überwinden. acum:en ˚.und ingenium verbunden ist

ʾperspicacia.[3] 575.[4] ich kann ohne bewusts:ein ˚das vorige reproduciren: als denn

ist ingen:ium sensit:ivum ˚.mit bewusts:ein ˚der notarum: ist intellectual

Im gemeinen Gebrauch des Verstandes ist ingenium sensitivum. ˚.Exempel einerl.ei Töne:

576.[5] illus:io ingen.ii ˚wenn ich Dinge in ˚größerer Einerl.eiheit denke, als s.ie ˚sind. ˚Die lusus

ingenii ˚werden immer feiner: je mehr s.ie Wiz im andern vor˚aus sezzen.

Exemp.el beruhen ˚.auf dem Ingen.ium. – [e] Lusus ing:enii ˚.und illus.io ˚sind

oft in ˚den Medaill.en – Im Spott findt ˚.man insonderh.eit Lusus – inanes

argutat.iones ʾsind im Seneka[6] ˚.und in ˚den besten Schriftstellern. – D.er Scharfsin

rührt uns.ern ernsthaften Verstand, d.er Wiz vergnügt unser Ing:enium. 577. ˚Der habitus

˚wird da˚durch erworben, ˚daß ˚die Seele bei jeder Wiederhol.ung s.ie in neuen Umständen

betrachtet ˚wird – hier blos theoretice 578. Alle Seelenkrankheiten ˚sind so verschieden

˚daß ˚die Namen Mühe kosten zu unterscheiden. albern obnox:ia illus.io ingen.ii da ˚man

aber doch Wiz ˚hat – dumm, ˚der ohne Wiz, stumpf ohne Unterscheidungcaput: 1)

wegen Mangel ˚der Scharfsinnigkeit (daher witzige ˚nicht scharfsinnig leicht)


[XXV.46a2(9)] ms A9



Denn ˚die Kräfte ˚der Seele ˚sind sehr gemaßigt; ˚die ˚Aufmerksamk.eit ˚.auf die ¿˚eine ¿¿¿

@hindert ˚das@ andere.

Sectio VI.
[Memoria, §§579-88]

˚Die reproduct.ion des begr.iffs ist noch ˚nicht Erinnern:

˚sondern 1) ich muß reproduc:iren 2) recognosciren ich muß s.ie ˚.auch als eine gehabte Idee

erkennen: Gedächtnis recognitio reproduct.ionis rerum[1]

/ Es beruht ˚.auf ˚der Phantas.ie ˚.und Ingen.ium ˚durch jene reproductio ˚durch diese recognitio

Daher leute ˚.von ˚.großem Ingen.ium ˚oder Phant.asie doch schlecht Gedachtniß

˚.und vermöge des Ingen.ii erfodert es ˚.auch ˚den innern Sinn 580. ˚Die Regel

des Aut.ors ist blos ˚die Realdefin.ition 581. Wir lesen ˚vieles ohne es ins

Gedächtniß zu faßen: ˚.man soll es aber nie zu lesen ˚weil exercitio angenehme

facultates – ˚Das Gedächtniß zu beßern, muß ˚.man ˚die Mittel d.er phantasie

[a] zu erleichtern suchen. 2) ˚.auch ˚der recogn:itio – also ˚.mit ˚vielen Id.eis soc:ialibus

˚die insonderh.eit ˚das Bewusts.ein da˚.von ˚einzudrucken ˚.Exempel ˚einen Fürsten in vielerlei

Absicht betrachten 582. bei ˚der obliv.io kann ˚der begrif in ˚der Phantas.ie s.ein

aber ˚nicht in ˚der recogn:itio – ˚Die Obliv.io ist eins ˚der ˚grösten Verderben, zu verhüten

Z.ur obliviosit.as trägt bey 1) ˚die Zerstreuung ˚.Exempel ˚durchs Romanlesen,[2] wo

˚.man noch immer dazu denkt 2) ˚der Mangel ˚der Erinnerung, ˚die s.ie mir ins Ged.ächtniß

rufft: dies geschieht oft ohne bewusts.ein ˚der Mittel: – ʾper ideas

soc:ias überhaupt meminireminiscor ˚.mit Bewusts.ein ˚der Mittel –

Die Seele sucht gleichs.am (aber die Art wißen wir ˚nicht) oft unter hete-

rogeneis daher erinnern wir uns oft d.er Sachen ˚nicht, ˚die uns dar~

nach leicht beifallen. ˚.Man laße so gl.eich ab. 583. localis. ˚.Exempel Kinder die Geogr.aphie[3]

˚wenn d.er Ort ˚.ein Mittel ist, ˚die Sachen zu erinnern. loci ist ˚einen Ort ˚sich

zu besinnen. – Synchron: Daher ˚die Epochen – Geographie ˚.und Historie am

besten ˚.mit Hauptwißen ˚.und subordinat.ion ˚der andern Umstände 584.[4] Maglia~

bechi,[5][b] Bauerjung – Kräuterjung – buchhändler – lernte lesen – bibliothek.ar

in Florenz, – schmuzzig, Sallet; war ˚das Orakel – Engelland

Robert Hill:[6] ˚.vom buchhandler ˚das Arab:ische Manuscript. ˚das Bentley[7] ˚nicht ˚.hat @˚einsehen@

wollen, ˚wurde Bibliothekar 585. ˚Die phlegm:atischen faßen schwer, ˚.und behalten lang: ˚.und

je [c] geschwinder ˚.man es faßt etc. dies ist natürl.ich ˚weil bei längeren

lernen mehr sociae als Reprodukt.ions Gründe etc. indessen gibts ˚.auch leute, ˚die ge-

schwind faßen, ˚.und lange behalten. = Muret Syrakus.anus[8] = manche intellek.tuelles

Gedäch.tnis ˚.und mehr Sachen. verbal Gedächt.nis sinnl.iches fodert Worte ˚.und Zahlen. ˚.Man kan

beide vergrößern – ˚.und ˚.man muß in˚sonderh.eit ˚.auch bey histor.ien ˚.auf die Namen merken, s.ie

sonst werdens ˚.ein Mährchen. Grammat.iker attend.iren sehr ˚.auf Worte.


[XXV.46a2(10)] ms A10



Dauerhaft Gedächtnis firma ˚.auch schlechte Dinge ohne sonderl.iche attention ˚.Exempel König ˚von Preus.sen

kante Soldaten: ˚.und ˚das ist ˚.auch promta. 586. oblivios.itas entspringt 1) ˚.aus Zerstreuung

˚.und dem Mangel ˚der ˚Aufmerks:amkeit 2) in ˚der ˚Zeit, zu kurz es ˚sich vorstellt 3) ˚nicht ˚.mit ˚den

gehörigen sociis es verbindt: Fehler ˚der phantas.ie. Doch leute ˚von Wiz gut

Gedächtnis 4) ohne licht ˚der Neuigkeit – Wizzige ˚nicht fidem aber leicht Gedächtnis

E. obs 10/m oder 100/m ¿¿ Sterl:ing[1] 587. Mnemonica ˚.wie ˚eine Kunst zu tract.iren haben

˚viele übernommen aber fast vergebens = ‹1)› ˚die ofte Ueb:ung, oft reprod:uciren Ideen, ˚die ˚.man ˚nicht halb

˚sondern stets ganz reproduc.irt ˚sind mnemonica – ‹2)› ˚das judicieuse memoriren, Land

zugl.eich ˚.mit ˚den Sitten @der@ ˚.Einwohner – Es liegt ˚den übr.igen sehr zu Grunde: im Anfang

˚wird ˚durch Verse ˚.und Reime dasselbe ˚.aus ˚den Groben gearbeitet; darnach aber

˚durch judic:ieuse[a]memor:iren ˚.Exempel ˚.aus ˚den merkwürdigen Histor.ien dabei ˚.man ˚sich ˚nichts ohnge-

fähres zuläßt.

Sectio VII
[Facultas fingendi, §§589-94]

@Vollemus / Vallemus@ facult.as abstrah:endi, reproducendi, jezo nennen

Vorstell.ungen die ˚nicht abstr:actionen noch reproduct.ionen sind: hervorzubringen:

fac.ultas fing.endi Vorstell.ungen herv.orbringen ˚die ˚nicht Empfindung des Gegenwärtigen, ˚oder des Verg.angenen

Dies geschieht 1) combinando, quae in sensat.ionibus non erant combinata

       2) sejungendo⁅, quae in sensat.ionibus non erant⁆ sejuncta

[b] Abstrakt.ionen ˚sind ˚nicht neu (höchstens form:aliter erst[c] verworren nun @deutlich@)

aber fac.ultas fingendi ist neu[2] ˚.Exempel Cerberus Hund ˚und 3 Köpfe[3] @vereinigt@.

fac.ultas fingendi ist neu⁆ ˚.auch separando ˚.Exempel Die in Canada abgeschied-

nes Hausgeräthe,[4] davon s.ie ˚die [d] Un˚durchdringl.ichkeit sepa:rirt hatten. ˚.Exempel

Fabeln ˚.von Aesop bis Ovid[5] ˚sind arbitr:ariae 590[e] falsche fict:ionen ˚sind Chimaeren[6]

ästhetische Wahrh.eiten da ˚die Falschh.eit ˚nicht ˚durch uns.er sinl.iches Urteil bemerkt ˚wird; ˚und

˚die sind ˚nicht stets logisch wahr.[7] ˚.Exempel Schaafe sprechen: es ist aber ˚nicht Chim:aere es sey

denn, ˚daß es für wahr gehalten würde, ˚oder ˚das waz ˚.auch dem sinl.ichen Urtheil

wiedersp.richt ist Chimaere. Es ist blos nach dem Grad ˚der Wahrheit. die gefordert

˚wird, etwaz Chim:aere ˚.Exempel irrende Ritter,[8] Robinson Crusoe, 1. Band[9] ˚sind ˚nicht Chimaren

˚Das Dichtungsvermögen ist allgem.einer als @man@ dem Wort Dichter zutrauen ˚würde

in ˚der Mathem.atik ˚.und Philosophie alle willkührl.ichen[f] Definitionen – Hypothes.en ˚sind ˚aus diesem

‹intellectuellen› Dichtungsvermögen: im gemeinen Verstande conceptus ficti ˚.Exempel Geist, ist ˚kein Erfahrungs

˚.auch ˚kein abstrahirter Begriff[10] 590. leute ˚.von Ingen:ium ohne acum.en sind Chimaeren[11]

˚ausgesezt 592 facult.as fingendi [g] ist[h] ˚ein fertil.itas bey Poeten = exorbitant

oft bey Dichtern, Mahlern (Chines.en insonderh.eit) mussig denkenden leuten, Indianer: Geister

architect:onica[12] ˚.Exempel Richards.ons aesthet.ica myt.hica [i] schreibt Regeln vor

die aber anders ˚sind, als in Log:ik[13] 593. Träume ˚sind, obgl.eich uns.ere eignen Kräfte wirken

sehr unbek:annt = wir fingiren so ˚viel am Tage, ˚daß ˚wenn ˚nicht ˚eines licht ˚das andere


[XXV.46a2(11)] ms A11



verdunkelte, wir völlig träumen möchten. ˚Die luftschlößer des Tages würden

im Schlaf völlig stehen etc. ˚Der ganze Unterschied scheint in ˚der Lebhaftigkeit zu s.ein, nicht

wesentl.icher – Im Schlummer empfinden wir noch, nur schwächer als wachend

im vesten Schlaf aber ˚nicht – Im Schlummer träumen wir[a](wir können @nur@

˚nichts erinnern ˚.aus dem Schlaf) Im Schlumer ˚sind sinliche Empf:indungen ˚.und Phant.asie

˚die ˚sich vermischen. Ges:etzt ˚der Schlaf sey 1. ˚.und im Schlummer 2. 3. 4. etc. nach ˚dem

Grad ˚der Klarh.eit ˚der Empfindungen. Je näher desto weniger. Im Schlafe träumen

wir ˚nicht, (˚.ausgen.ommen überladne leute ˚die ˚.auch ˚nicht vest schlafen) Ja bey Mud.igkeit

träumen wir ˚.auch fast vor dem Schlaf = Traum ist also ˚die Phantas.ie

˚die wir ˚.aus dem Wachen fortsezz:en: ˚daß wir uns oft ˚nicht erinnern ˚.aus das Vorher-

gehenden etwaz ähnl.iches – aber ˚die Seele kan ˚sich Stükw.eise erinnert, bey schnellen

Träumen bleiben wir viell.eicht bey Kleinem stehen etc. etc. Wir erinnern uns

oft ˚der Träume ˚nicht, ‹1)› ˚wenn s.ie zu schnell, ˚.und = lebhaft gewes.en ˚sind. Wir träumen

sehr schnell. – ‹2)› Nachdem ˚.man ˚.auch im Wachen ˚.auf ˚die Phantas:mata acht ˚hat: so

erinert ˚.man ˚.sich eher, ˚die mehr ˚.auf Vernunft ˚.und sinl.iches sehen, weniger 3) nach-

dem ähnl.iche Umstände im Tage ˚aufstoßen (Weiber haben bes.ondere Träume) ˚einige ˚sind

allgem.ein. ˚.Exempel junge Leute, fallen ins ˜Wasser[1][b] ˚wenn s.ie ˚.einschlafen: es gibt familia

Träume – gekünstelte 1) ˚durch zugefügte sinl.iche Empfindung ˚.Exempel ˜Wasser in ˚den Mund

2) ˚durch Opium angenehme ˚.und Indianer (v.ide Condamine)[2] ˚durch Kräuter fürchterl.ich

Argens sagt ˚.von Gaßendi,[3] ˚daß ˚.ein Zauberer ˚durch Träumen ˚sich Zauberey @˚eingebildet@

˚.Man entlehnt s.ie also ˚.aus ˚den vorigen repraesentat:iones ˚.und ʾper @ideas@ soc:iales verbindt

˚.man neue? ˚.Wie kommt aber ˚die Thorh.eit ʾResponsio ‹1)› wir träumen wachend eben so thöricht

nur[c]klug, ˚daß wirs verschweigen, ˚daß wir ihn ˚.von uns schaffen 2) er-

innern wir uns ganzer Träume, ˚oder laßen wir ˚nicht oft ˚die schnell gedachten

Ideen ˚.aus, ˚.und also Träume Oft erinnern wir, ˚daß es waz merkwürd.iges war

aber wißen es ˚nicht; oft Verse, da˚von wir uns Zeilen erinnern. – Wachend

˚sind wir im grösten Tumult – alle Elemente streiten, alles stört uns:

sehr leicht könten wir ˚die Verbindung ˚der Ideen ˚einsehen ˚wenn ˚nicht ˚durch Zerstreuung

˚die ˚eine verdunkelte: Aristot:eles sagte: wachend ˚sind wir in ˚einer gemein~

schaftl.ichen Welt: schlafend in ˚einer bes:onderen[4] ˚die Vernunftigen Gedank.en im Schlaf

[d] ˚sind ˚nicht Träume, ˚die ˚sind ˚der schlechteste Zustand

/ Wir vergessen nie waz, nur im Wachen gehören Umstände, ˚sich daran[e] zu

erinnern


[XXV.46a2(12)] ms A12



/    ˚Die Organ:ischen Nerven uns.erer willk.ürlichen Bewegungen kommen im Cerebro ˚.und ˚die lebens~

geister im Cerebello Manchmal treten noch im Schlaf ˚.aus ˚dem Cerebello ins Cerebrum[1]

über – Da ˚die Schlafwanderer meistens ˚das Gefühl (tactus) verlieren, so ˚.hat ˚.man

doch ˚das Exemplum des haushofmeisters in Bologna, ˚der ˚keinen Geschmack, Gesicht,

aber Gefühl[2] Mr de Sauvages[a] ˚eine Magd, ˚die ˚nicht ˚das geringste Gefühl, Gesicht

aber ˚den völl.ig vernunftige Gedank.en haben.[3]

/ Phantast: Es ist oft Abscheu vor Sachen, Gespenster sehen, halbwachende @Bilder@

Bilder in Fiebern ˚sind Phantaster:eienfanat:ismus ˚wenn ˚das vit.ium subrept:ionis[4] innerl.ich

ist, ich halte waz vor ˚eine innerl:iche Empfind:ung – OffenbarungSokrates

des Locke[5] kan ˚sich ˚einmal zu lebhaft ˚den Sokr.ates vorgestellt haben. – Manche sehen

Teufel immer, sonst vernunftig

/ Delirium[6] ist unbegreiflich – ˚der Verstand kan bey ˚der Krankheit ˚nichts thun: er wird

so uberzeugt, als ˚durch ˚die sinnl.ichen Empfindunger, ˚.und ˚die ˚sind stärker als Vernunft. –

˚werden ˚die Nerven ˚.auf eben solche Art bewegt. – –

/ ˚.Ein Mensch ˚der ˚einem Gedanken nachhängt, ˚die Phantas.ie erhöht, kan ˚sich zuerst

z.ur Phantaster:ei ˚.und darnach zu Delirium – Maler Verliebte ˚und Poeten

überspannen gew.isse Nerven – jener ˚der ˚den Zorn beschreiben wollte etc. ˚das haften

˚.auf ˚einer Idee macht ˚die ganze Seele unruhig, – ˚die Seele[b] muß

bei ihren Gedank.en wohl gew.isse Gehirnnerven reizen, ˚.und ˚die Falten ˚die daher

entstehen, können bei dem geringsten Reiz so lebhaft ˚.wie die Empf.indung s.ein

/ ˚Das Delir:ium ist ˚.mit dem Verstand unverknüpft: (˚nicht ˚den Verstand verloren) ˚.auch

˚durch ˚kein Verstandesurteil zu bessern, denn ˚der Fehler ist in ˚den Empfind.ungen

˚und ˚die Verstand ‹bessern› wird ihm eckelhaft: so wenig als uns ˚durch Verstandesurteile

˚der Geschmack kan ˚ausgeredet ˚werden

/ ˚Nichts ist ˚der Seele ˚und dem leibe schädl.icher als ˚eine intens.ive lange Handlung

wir wechseln unsere Nerven ab

/ Sect.io VIII.
[Praevisio, §§595-605]

Praevis.io ist ˚das praktischste sehr allgemeine Vermogen

/ [c] Praevisio[7] [d] kan ich ˚.aus ˚der phant.asie verstehen, ˚wenn ich ˚einen Zustand

reproduci:re so ˚.auch ˚die socias ˚.mit ihren Folgen: ˚die Folgen ˚sind oft künftig ˚.Exempel

bey 12. hungert mich: ˚das Kunft.ige hangt hier ˚.vom vorigen ab Phantasie

ist ˚.ein Grundvermögen, ˚.und Praevis.io ist ˚.von ihm abgeleitet: ˚das Bewusts.ein

dabey ist etwaz besonders, waz hier ˚nicht considerirt ˚wird, ˚weil es praevisio

ohne bewusts.ein gibt ˚.Exempel bey Thieren[8] praevisio ist also ˚das @genus@ – 597

fechten übt sehr ˚das sinl.iche praevis:ions Vermögen – erfahrne leute haben es

geübt 598. Weil Praevis.ionen im 3ten Grad Empfindungen ˚sind, so schwacher


[XXV.46a2(13)] ms A13



als phantasm.ata ˚.und sensat.iones ˚.Exempel Dieb thut noch henkersmahlszeit

je vlterius remotum desto [a] dunkler. – ˚.Man @stelle/stellt@ also ˚das

remotium als propinquum vor, ja als instans – sonst verdunkelt ˚die

Reihe ˚.von Zwischenstatibus ˚die Sache selbst 599. ˚Die Grade in ˚den sensationen

in ˚der phantasie wirken ˚.auch hier Grade. 601. Praevisionen können ˚.mit sensationen

˚.mit fictionen verwechselt ˚werden ˚.Exempel Ahndungen ˚sind Stockungen des Bluts = hofnarr

starb wegen ˚der praevision vom Ruthenstreich.[1]Praevis.ionen ubertreffen manch~

mal ˚die sensation derselben Sache: ˚.und denn s.ie ˚sind falsch: als wahr können

s.ie ˚nicht ˚.einmal so stark s.ein etc. Schiffer ˚der ˚sich vor ˚der See fürchtet. 602[2]

6.) Eltern straft gl.eich nach ˚der That, rechnet ˚nicht an, – straft stark

8.) ausgenommen nur ˚nicht ˚daß lux novit.atis verloren werde.

/ 603.[3] oft soll.en bei uns selbst praevisionen verhindert ˚werden = ich suche die Reg.el

˚der praevisio ˚nichts als beständig nur vorstellen ˚.und nothwendig 6) Faulen

@Beßerung/Beßern@, Mensch Tod 604. ˚Das sensit.ive in ˚der praevisio gehört in die Aest~

hetic, mantic,[4] Negro, Chirokko[5] etc. etc.: Je unerfahrner ˚.man ist, ˚durch

Erzählungen lesen, Empfindungen etc.[6] desto weniger praev.idirt ˚man = 605. Prae~

sensio ˚.Exempel [b] die in ˚den Kleidern ˚der Verdammung bei ˚der Inquisition

sizzen – lacherlich ists Prävis.io für Präsens.io halten. Weiber weinen über

künftig unglück cui habitus est praevisio fallacii ist ˚ein Thor

/ Sectio 9.
[Iudicium, §§606-9]

bisher blos Theoret.isches Erk.enntnis: jezt zu ˚einer Mat.erie ˚die eigentl.ich nur ˚das Erkenntnis vor˚aus

sezt, ˚.und ˚die ˚das Gefühl vor˚aussezzen = ˚der Aut.or will hier schon ˚von Vollk.ommenheit ˚.und Unvollk.ommenheit[7] [reden] allein

er ˚.hats unzulängl.ich definirt, nur formaliter, ˚das formale blos: ˚das materiale, ˚die

Vorstell.ung ˚von dem ˚Einen, wozu ˚zusammen gestimt ˚wird, woll.en wir jezt erwegen:

/ Vollk.ommen drucken wir ˚.auch ˚.aus ˚durch gut: es gefällt: Näher untersucht: alle Praedicate

können ˚einem[c]Dinge zukommen: nur ˚das Praedic.at des guten ˚.und bösen blos in be-

ziehung ˚auf vorstellende Wesen: ˚.Eine schöne Welt ohne vernunft Geschopf ist ˚nicht gut

Dies ist dem eignen Bewusts.ein vollk.ommen gemäß (Demant in Kleidern vernäht ˚von den ˚.man

˚nicht weiß: ˚auf ˚der Wüsten Insel ist ˚.ein Schaz blos in ˚der Mogl.ichkeit gut: Waßer ist wirklich

gut. ˚Der Begr.iff des guten verschwindt ohne vernftige Wesen 2) ohne beziehung ˚auf ihre

Lust ˚.und Unlust: ˚der Pferdemist ist dem Roßkäufer ˚.und Menschen ˚nicht gl.eich – ˚der ˚den Homer ˚.mit

˚der Charte las, ohne Gefühl.[8]Euklid im Cirkel alle Eigenschaften ohne Gefühl. = hier

ist also ˚die Vorstell.ung ˚.zwar ˚der Grund ˚der Lust aber ˚nicht selbst die Lust Eßig @schmekt@

beiden sauer: ˚einem angenehm, dem andern etc. ˚die Vorstellungen ˚sind Gründe bes.onderer Eigenschaften

Gefühl ˚die Eigenschaften ˚eines Wesens, ˚das ˚der Lust ˚und Unlust fahig ist

/ ˚Man konte alles gut @ver@stehen, ˚.eintheilen, ohne Gefühl. – ¿ ohne @diese@ Beziehung


[XXV.46a2(14)] ms A14



˚.auf ˚dasselbe ist ˚nichts gut: Vollk.ommenheit sezt alle Dinge vor˚aus, die ˚der Lust ˚und Unlust

fahig ˚sind, ˚.und also ˚.auch Vorstell.ungen haben müßten. – Ges:etzt aber Vieh, in[a] solcher

schönen Welt; so wären die Dinge gut, in so fern s.ie ˚vom Vieh gebraucht ˚werden

Da aber ˚das Vieh ˚seiner selbst ˚.und ˚seines Das.ein ist ˚sich ˚nicht bewust ist so doch unvollk.ommen

Aber vernunftige Wesen gesezt – so halten s.ie den zureichenden Grund ˚der relat.ion ˚der Vollkommenheit

in ˚sich: unvernunft.ige aber empfind.ende Wesen halten ˚den un⁅zureichenden Grund ˚der relat.ion ˚der Vollkommenheit

⁅in ˚sich:⁆ leblose gar ˚keine Beziehung – ˚.Man sieht ˚.auch ˚einen [b] ˚.großen Unterschied

unter ˚den Menschen – zu unterschiednen ˚ZeitenGefühl sensio viell.eicht ˚nicht sensatio[1]sentiment

moralisches Gefühl empfindet ˚nicht so ˚das schöne. Es gibt ˚.auch ˚viele Arten ˚von Grundvermögen

˚.und vielleicht verändert s.ie ˚sich ˚.mit ˚der Organisat.ion – ˚Wenn ich Dinge in dies.er beziehung

˚.auf ˚meine Lust ˚oder Unlust betrachte: so dijudic:ire ich nicht log:isch alsdenn vergleiche

ich ˚die Sachen [nicht] unter ˚einander ˚sondern praed.icire ˚die Sachen ˚mit dem Gefühl. Ohne diese be-

ziehung kan mir ˚der andre sehr ˚viel Beschreibungen, aber ˚keine Vollk.ommenheit ˚keine Vor@trefflichkeit@

˚einreden. ˚.Man kann ˚das Gefühl blos analysiren, ˚wenn ˚.man ˚die Sache ˚.von feinerm Gefühl

in ihm lebhaft zu machen sucht. Nicht gerade zu ihm ˚die Haßl.ichkeit ˚einreden. –

@hätte@ er aber gar ˚kein Gefühl, so wäre es gar ˚nicht möglich: ˚daß in Anseh.ung ˚seiner waz

guts ˚oder böses s.ein solten. – Freuden des Himmels ˚wenn sie jene ˚nicht ruhren ˚sind sie [ihm]

˚.auch ˚nicht gut – ˚Man kan über s.ein Gefuhl urteilen, ˚wenn es ˚zusammengesezt ist

˚.und ichs zergliedere. ˚.ein so ˚zusammengeseztes unzergliedertes Gefühl heißt Geschmack

2 Köche [c] ˚.und 2 Criticer zank.en ˚sich – @di@ese beßer: kurz dies Gefühl ist ˚nicht Dinge zu

erk:ennen ˚sondern ˚.mit Lust etc.[2] ˚nicht fac:ultas judicand.i (log.isch) ˚sondern dijudicandi: @1)@ ist ˚nicht zu

erkl.ären 2) ist ˚nicht Vorstell.ung selbst ˚sondern ˚eine Folge. etc. Es konte also Wesen geben, ˚mit

Vorstell.ungen ohne Gefühl. ˚.Exempel Monad.en des @Leibniz@. ˚.Ein Wesen kan ˚.ein ˚.großes ˚.und @kl.ares / kl.eines@

Gefühl: [d] – Manche bes.ondere Ver@gnügungen@ ˚.Exempel

brandwein, Wollust (˚.auch ungeachtet ˚der Plag) kurz: ˚.man kann ˚sich ˚von ˚den Besch.affenheit

˚der Sache ˚keinen Schluß machen obs gut s.ey – es komt ˚.auf ˚die Reizbarkeit ˚der Theile an

Gefühl gröber ˚.und feiner: gröber 1) ˚die ˚nicht lange contin:uirt ˚werden können 2) s.ie zeigen ˚nicht

so ˚viel Talente an, ˚.und haben ˚keinen nex.us ˚.mit dem moral.ischen Gefühl 1) Daher Eßen

2) ˚.Ein moral.ischer Dichter feiner als Anakreon: ist mehr moral.isch Milton mehr Talente

als Catullus;[e] feiner: ˚das Gegentheil. 1) ˚das ˚mit Tal.ent ˚und moral.ischem Gefühl verknupft ist

daher Poesie, [f] Mal.erei, Musik bildh:auerei ˚sind @feiner@ @stuffenweise@ 2) ˚die länger continuirt ˚werden

˚auch manche sinl.iche Empfindungen. ˚Das sinliche Gefühl (Unterscheidungsvermögen) heißt Geschmack

wo ˚der Eindruck unmittelb.ar rührt, @ohne@ Urteil ˚der Vernunft. ˚.Exempel ˚wenn

ich ˚auf ˚einem hohen Felsen in Sicherheit @stehe@, und doch bebe: ˚Der Geschmak ist verschieden

(˚Einige vor˚aus Epische etc. etc.) de gust@ibus@ ʾnon est disputandum (ist leidl.ich als ˚ein Sprich-

wort ˚von ungefahr wahr) ˚die sinl.ichen Empfindungen ‹E. Ragout› ˚sind ˚nicht Verstandes Urteile: ˚.man @macht@

s.ie aber dazu, so kan ˚.man disputiren. Daher über Sachen ˚der Dichtkunst gibts


[XXV.46a2(15)] ms A15



doch Kritici. ˚.Exempel Tragödie ˚nicht [a] ohne Theilnehmung – ˚und ˚die Aesthetic

ist eigentl.ich ˚die Geschmackswiß:enschaft – Waz bei andern Geschmack ist, kann

ich analys.iren Geschmaks Urteile in Verstandes Urteile: ˚.auf allgem.eines Gefühl

kan ich ˚das bes.ondere bringen ‹˚nicht aber bis ˚auf Vorstellungen: ob es gleich solche ˚sind› ˚.Exempel ˚das Komische ˚und Tragische Gefühl stehen unter

˚den Gefühl des Wohlwollens: ˚einem Grundgefühl – endl.ich komt ˚.man ˚.auf

Grundgefühl: (receptiv:itas) so ˚.wie ˚die Kräfte ˚auf GrundKräfte ˚durch ˚die Phil.osophie gebr@acht@

˚werden, so dort in den Kritik, ˚.und die sollte in allen schönen Künsten [sein]: so

zeigt Sulzer:[1] Gefühlen vor ˚die Einh.eit ist [b] gefühl, waz ˚.aus dem Grundgef:ühl ˚der

Neigung uns.ere Ideen zu erweitern [folgt]: davon hangt ˚der Geschmak an Einh.eit Schönheit

Ordnung ab. – Judic.ium sensit.ivum ʾnon theoret:ice (da ʾper vit.ium subrept.ionis wir urteilen)

˚sondern pract:isch: ˚nicht ˚das Urteil ˚der Sine: ˚sondern sinnl.iches (verworren) Urteil, ˚.auch

bei Dingen, die wir ˚nicht sehen ˚.Exempel Gemählde in Gedichten. – ˚Das Gefühl ˚der

Sinne ist unterschieden: je feiner uns.er Gefühl ist, desto mehr @Vergnügen@ ¿

aber ˚.auch Unlust ˚ausgesezt. (Welches ist beßer? StoikerEpikureer) – Es gibt

˚.auch fehlerhafte ‹trügende›[c] Urtheile des Geschmacks? Woher kommt ˚das: ˚.Exempel aßa @foetida@[2]

riecht ihm gut: Mädchen, Kalk Kohl etc. ˚der Geschmak ist ‹˚nicht› fehlerhaft, ˚sondern ˚das Urteil

dabey. ˚.Man denkt: es ˚wird [d] dies lang angenehm sein: die praesens.io betriegt

oft ˚aus Mangel ˚der Kenntniß beßerer: – sonst heißt fehlerhaft blos so ˚viel als beson~

ders: Er ˚.hat ˚nicht so ˚einen Geschmak ˚.wie andre – ˚der ˚hat ˚einen beßern Geschmack als

˚der, ˚der andere Nachahmen will, um ˚.von s.einem erborgten Geschm.ack Ehre zu haben:

da verliert er Ehre Glückseligkeit Individual.ität – (Ich kan ˚meinen Geschmak

gegen andere halten, obs ˚nicht ˚.ein verkehrter Geschmak ist;) Viell.eicht heißt dies.er besondere

Geschmack ˚.auch deßwegen fehlerhaft, ˚weil ˚.man ihm ˚.auch ˚ein[e] moral.isch bes.onderes Gefühl zu~

traut; daher heißt er[f] unedel: ˚der Geschmack selbst trügt also nie: ich

empfinde [g] stets ˚die Lust ˚oder Unlust; aber ˚das Urteil in Abs.icht ˚.auf ˚die Dauer

in Abs.icht ˚.auf ˚die besch.affenheit ˚seiner Nat.ur kan fehlerhaft: in Abs:icht ˚.auf [h] die Stimme

˚vieler: kan ˚der Geschm.ack ˚nicht fehlerhaft ˚sondern blos ˚nicht gemein ˚sondern bes.onders s.ein.

/ Sect.io X.
[Praesagitio, §§610-18]

˚Die Praesag:itio verhalt ˚sich zur Prae@visio@ ˚.wie ˚die Memorium zur Phantasie

wo ˚das Bewusts.ein fehlt: fehlt so ˚.auch Praesagitio ˚.und Memor.ium ob gl.eich Praevisio

˚.und Phantasie ist – Ahndungen ˚sind @insonderheit@ bey @schlechten / schlichten@ @Personen@, ˚weil s.ie ˚nicht ur-

teilen, ʾper vitium subreptionis, die Beklommenh.eit ˚der Empf@indung@ hält er

für ˚eine Praesagitio des Verstandes 612. hier ist ˚eine sinl.iche Praes.agitio die im gemeinen

Gebrauch sehr vork:ommt – ˚das [i] @meiste@ [j] erwarten wir sinlich. ˚.Exempel

˚den ˚Aufgang ˚der ˜Sonne, ˚durch ˚keine praesag.itio intellectualis — Thiere erwarten eigentlich


[XXV.46a2(16)] ms A16



˚nichts: ˚sondern es sieht blos vor˚aus – bey Menschen ˚wird ˚die exspectatio casuum similium

˚durch Erfahrung sehr vergrößert – Indess.en muß ˚großer Grad ˚der Ahnlichkeit d@iese@

Exspectatio vor Ir@rthum@ schüzzen – Arzt blos exspectatio cas.uum similium: @denn@ ˚der @China@

kan ich ˚das Pur@giren@ ˚nicht ansehen @ʾper@ Lapsus memoriae.[1] @ich verhü@te so ˚.auch @Fehler@

Praesens.io – bei jeder Praesens.io ˚sind wohl soc.iae Mittel, aber ich attendire

˚nicht stets ˚auf s.ie – (mache ich mir Mühe, ˚die socias [a] ˚aufzu@suchen@

˚.und ˚das vorige [b] ˚.mit ˚den folgenden zu vergleichen: [c] so ist ˚.aus ˚ein praesumtion (ist

parall:el ˚mit @dunkler / diese@ reminiscen im Gedan@ken)@ Wizzige @Leute@

schlechte Praesagitio ˚weil s.ie ˚nicht acumen genug haben ˚.Exempel ¿¿¿t ¿¿s¿¿¿ ...

M. Stiphelius[2]616.[3] ˚Daß ˚die Menschen zu allen ˚Zeit.en so sehr ˚aufs Wahrsagen @erpicht@

gewesen ˚sind kommt daher, ˚weil ˚das Zukünftige uns am meisten intere@ßiret@, @denn das@

vergangene ist vorbei @und@ ˚das Gegenwärt.ige verschwindet. ˚aus dies.er Geneigth.eit @ʾhat ʾ.man@

falsche Mantik angenommen ˚.Exempel ˚die Astrolog.ie ˚die in @Persien@ noch offentlich[4]

unterhalten. 617 Eulen. Hundheulen. Nächte allgemein Kometen ˚Man muß @seine Neigung@

˚aufs Künftige @zahmen@

Sect.io XI.
[Facultas characteristica, §§619-23]

ist ˚eine Folge ˚aus ˚der Phantas@ie: nach@

@unserm@ Gesetz ˚der Association @bring@en Zeichen @Sachen und Sachen Zeichen hervor.@

@Sie@ ist insonderheit nöthig, diese Facult.as z.ur Bezeichn.ung abstrah.irter Begriffe

je weiter abgezogen, desto ˜weniger empfunden ˚werden sie, ˚und die Zeichen ˚werden @diese@

Empfindungen erneuern – Worte unterstüzz.en die schwankende Fahigkeit ˚der Seele

@und/Unsere@ s.ie erhalten die ˚Aufmerks:amkeit ˚.auf sehr feine Dinge ˚.Exempel Möglichkeit @der@ revocatio ˚von

etwaz in uns.erem Gedächtniß. – Worte kan ˚.man ˚.mit Schrift @bezeichnen@

˚die ˚.mit ˚den Tönen ˚.mit empfunden ˚wird: schreiben ist also ˚eine @vermitteltes Zeichen@

sie bezeichnen Töne, (Worte) @und@ ˚durch Worte Sachen. @Die Alten schrieben@

unmittelbar: ˚und mahlten ˚die Zeichen @hin@. Dies war sehr @mühsel.@ig (@sinliche Einheit)@

allein ˚.man ward inne ˚daß wir – Original Zeichen in unserer @Sprache haben@

˚Das Vermögen Zeichen zu erfinden, ˚sind @in˚sonderheit@ ˚den Wizzigen eigen: ˚wenn @noch@

Scharf@sinn@ dabey ist, so spielt ˚man ˚mit Zeichen: ˚.Exempel Arab.er, Oriental.ische

Zeichensprache – Galimathias.[5] Indessen findt doch @die Seele@ ˚aus ˚der Zu-

rückfindung des bezeichneten ˚ein Vergnügen ˚weil es ihre fahigkeiten @nutzt@

die Dinge ˚der Welt ˚sind sehr in nexu – ˚.und oft characteristica ˚.von andern

620. manchmal geb ich mehr @˚auf@ @das Zeichen@ als die Sache: ¿¿¿ symbol:

kann ich ohne Sachen, ˚oder doch ohne @sonderliche@ ˚Aufmerks.amkeit darauf ‹¿¿ ¿¿¿›[d] Grund

E. intuitus


[XXV.46a3(1)] ms B1



Zahlen stell.en wir symbol.isch [dar]: ˚.Exempel 500 ˚durch ˚das Zeichen 5 ˚.und 00 – ˚.Exempel 500

@Kutschen@ in Parc – Schachbrett 621.[1] ˚Durch Illus.ion des Ingenii halt ˚.man

etwaz vor ˚.ein Zeichen, waz es ˚nicht ist: ist illus.io charact.eristica ˚.Exempel Wörter verwechseln

622. nachdem ˚.man ˚eine facult.as phantasiae ˚.hat – ˚auch etc. etc. ˚.Exempel ˚nicht Sprache @lernen@

˚.man versteht eher, als ˚.man redt. ˚eine Sprache: ˚.man erinert ˚sich eher ˚die Sachen als Wörter

˚weil jene Ideen stärker ˚sind. eher lesend als hörend verstehen: ˚weil hier @mehr@

langs.amer mehr sinlicher ˚Eindruck. 623.[2] Traum Deut.ung wegen ˚der Neigung ˚der Menschen

˚aufs Künftige, wegen s.einer Begierden, ˚.und wegen ˚der Wichtigkeit, hält ˚.man ˚.auch Träume ˚nicht

für vergebl.ich ˚.und 1) dies Zutrauen ist sehr alt. Artemidor:us[3] dem

Wahn nach: ˚.man erinert ˚sich ihr.er nur nach geschehenen Sachen – es können Gedanken

˚von künftigen Dingen in ˚der Folge ˚der Gedank.en im Schlaf nat.ürlich entstehen ˚und also

könen s.ie Zeichen ˚von Dingen sein ˚die im Schlaf insonderheit ˚eindrücklich ˚werden: ˚.Exempel Krank~

h.eit, ˚weil s.ie ˚nicht im Schlaf ˚.von andern @gehort/gefodert@ ˚werden 2) die Menschen schreiben oft ˚das

˚den außern Umstanden zu waz s.ie selbst thun. ˚Wenn ˚.man verdrießlich ˚aufgestanden ist – ˚hat

˚.man Ärgerniß – es kan ihm ˚.auch ˚die Disposition des leibes im Schlaf ärgerl.ich @˚werden@

˚.und daher entstehen ˚die Träume, ˚die uns zu Behutsamkeit anmahnen sollten.

/ Wo aber ˚die Ursachen zu fein zu entfernt für uns: ˚das komt ˚von ˚der Wildheit

˚der herumschweifenden Gedank.en uber˚.ein ˚die ˚von ungefähr @˚.eintreffen@.

/ ˚Weil wir ˚die ˚Einrichtung unserer Seele ˚nicht kennen, ˚nicht wißen, ˚wie ˚viel ˚Einfluß die Organe

haben, ˚und ˚die fähigk.eit uns.erer ⁅Seele⁆ [nicht kennen] im Schlafe: so können wir dies ˚nicht gewiß

˚sondern nur wahrscheinlich – s.ie könnte im Schlaf ˚einen ˚.größeren Theil des Vni~

vers.i erk.ennen als s.ie ˚durch die 5 groben Sinne wachend empfindet – vielleicht schlafen

feinere Organ.e ˚Ein, ˚die sonst im wachen ˚von ˚den groben übertäubt ˚werden

daher ˚nicht bewust s.ein – wir können also ˚.auch feinere entfe@rntere@

Mat.erien wachend erk:ennen – dies ist blos Mögl.ich

Sect.io 12.
[Intellectus, §§624-39]

Jezt ˚das obere Erkenntnis~

vermög:en dies nent d.er Aut.or wohl, ˚und scheint, da er ˚keine Grundkraft vestsezt, s.ie ˚aus ˚den

vorigen abzuleiten: – Es gibt ˚einen 2 fachen Sinn: ˚den außern ˚und innern: ˚das Bewusts.ein

˚Der Accid.enzen – da ˚.man ˚sich ˚seinen Zustand vel repraesent.atione vel [a] appetitione @vorstellt@

Sonst erk.ennt ˚.man Sach.en, ˚den Zustand aber ˚sich vorstellen, in dem ˚.man erk.ennt: dies ist ˚eine

bes.ondere fähigk.eit – Spiegel stellt ˚sich ˚nicht selbst vor: dies ist also ˚ein Grund V@ermögen@


[XXV.46a3(2)] ms B2



alle Handlungen ˚der Empfindung, praevisio ˚.und Einbild.ung können ganz ohne ˚dasselbe s.ein

Empfindung: verschiedne Dinge rühren verschieden; machen verschiedne Vorstell.ungen machen

verschiedne Begierden: ˚den[a] ich nur ˚durch ˚den Unterschied ˚der Rührungen unterscheide

˚.Ein Wesen unterscheidt, ˚wenn es ˚durch s.ein handeln ˚den Unterscheid anzeigt

/ Dinge unterscheiden (ist sinl.ich) ˚den Unterscheid ˚der Dinge blos ˚durch ˚den innern S.inn

Vieh: nach unterschiedener Rühr:ung untersch.iedene Vorstell:ungen unterschieden handeln; ˚nicht aber erkennen

˚den Unterscheid – es ˚.hat ˚nicht ˚den innern Sin ˚sich ˚seinen statum repraesent.ationis vorzustellen.

Die Handl.ungen des Verstandes, alle ˚zusammen können wir ˚.aus ˚den vorigen fähigkeiten ˚zusammengenommen

˚.mit dies.em innern Sin erklärt ˚werden. – [b] ˚einen deutl.ichen Begr.iff falsch erklären

in ˚den die Merkmale klar ˚sind, ˚sondern ˚wenn ˚.man etwaz als ˚.ein Merkmal ˚sich klar

vorstellt, ˚.und dies, ˚wenn ˚einer ˚sich ˚der ganzen Vorstell.ung bewust ist, ˚und das als

˚.ein partial Begr.iff ˚von ˚der ganzen. – ˚.Exempel Tugend, waz denke ich dabei: ich mache

also ˚meine eigne Vorstell.ung zur Objekten ˚der Vorstell.ung – ˚und denn deutl.ich

˚Durch dies ˚sind Urteile möglich ˚und da˚durch deutl.iche Begr.iffe ˚.und folgl.ich des Verstandes

⁅˚Durch dies ˚sind⁆ Vernunftschlüsse ⁅möglich ˚und da˚durch⁆ vollständige ⁅Begr.iffe ˚.und folglich⁆ ˚der Vernunft

Denn deutliche Begr.iffe ˚sind blos ˚durch Urt:eile} mogl.ich ˚.und ˚das Vermögen deutlicher Begriffe ist ˚der ‹Verstand›[c]

⁅Denn⁆ vollständige ⁅Begr.iffe ˚sind blos ˚durch⁆ Vernunftschl.üsse} [mögl.ich] ⁅˚und ˚das Vermögen⁆ vollständiger ⁅Begriffe ist die⁆ Vernunft

˚Der innere Sin ist also ˚das fundam:entum der deutl.ichen Begriffe ˚.und des Verstandes

                  vollständigen ⁅Begriffe ˚.und der⁆ Vernunft:

˚Der Vernunftschluß ist ˚ein fortges.etztes Urteil, erst unmittelbar hier mittel~

bar, über Merkmale: – [d] ˚die Phantas.mata ˚sind blos ˚durch ˚die untere Kräfte

mögl.ich ˚.Exempel Papagei – ˚.aus ihr, d.er Empfindung, ˚.und ˚der innern Sin kann ich alles

ubrige zus.ammen sezzen 624.[1] dies Vermogen wäre ˚nicht ˚.ein Grundvermogen, ˚wenn es ˚sich ˚nicht ˚auf

die Grundkraft des innern Sines bezöge – 625.[2] abstrahiren ˚.und attend.iren ˚.auch ohne

innern Sin? Ja, aber als denn unwillkührl.ichattend:iren ˚die Erk.enntnis Kr.aft mehr ˚oder

˜weniger dar˚auf richten, nach dem unterschiednen [e]Eindruck ˚der Objekte: so attendirt

˚.und abstrahirt ˚.auch ˚das Vieh: – Hund mehr ˚a.uf ˚seinen eignen Namen, noch mehr ˚wenn

ihn s.ein H.err nennt, aber ohne ˚daß er ˚.auf ˚seinen eignen Zustand attend.irt ˚auf ˚seine eigne

Thatigkeit. – ˚Die willk:ührlichen sind blos ˚durch ˚den innern Sin möglich ˚und blos ˚durch ˚die

willk.ührliche attention ˚sind deutl.iche Begriffe moglich – Diese Kraft ist fast fremd

˚.und wunderbar: ˚wie ˚das möglich ist


[XXV.46a3(3)] ms B3



/ ˚Das bewusts.ein ist ˚eine Grundkraft ˚.aus dem darnach beurtheil.ende Vernunft folgt

Es ist sonderbar? – ˚Die Vorstell.ung könen wir nicht weiter erkl.ären. Doch noch verwickelter

ist ˚das[a] bewusts.ein. – ˚Die Deutl.ichkeit ist ˚die Klarh.eit des Merkmals, als Merkmals

˚.und ist also ˚die Klarh.eit des begr:iffs ˚durch ˚.ein Urteil: ohne Urteil ˚eine Klarheit

ist verworren: – ˚die partial Vorstellungen muß ich beim Urtheile

als Merkmale des ganzen ansehen: ˚.auf ˚das bewusts.ein gründet ˚sich also die Deutlichkeit ˚.und Urteilen

schlüßen ist mittelb.ar urteilen: ˚wenn ich ˚.ein merkmal ˚von ˚einer Sache klar

˚einsehe, so urteile [ich], ˚wenn ich in dies.e Merkm.al ˚einen partial begriff klar

⁅˚einsehe⁆ ˚der ˚.ein Merkmal ˚von dies.em Merkmal ist, so ist dies ˚ein Vernunftschl

˚.ein mittelb.ares Urteil; ˚.ein Begriff ˚durch ˚einen Vernunftschluß deutl.ich werdend

ist vollstandiger Begr.iff – ˚.und Vernunft gründet ˚sich ˚.auf ˚den Verstand, ˚.und also ˚.auch ˚auf bewustseyn

attent.ion ˚.und abstrah.iren [b] praevis:iones phant:asiae ˚sind ˚auch ohne innern Sin möglich

˚wenn ich ˚die[c] Erkenntnis mehr ˚oder wenig.er ˚auf ˚eine Sache richte, ˚.Exempel Thier oft ˚.auch

Mensch unwillk.ührlich. – ˚Die Handlung des Deutl.ichmachens: ich gebe ˚auf

˚einen ganzen begr.iff Acht, ˚.und stelle mir ˚den partial begriff klar vor, als

˚.ein Mittel, ˚sich ˚den ganzen vorzustell.en. – reflection ˚wenn ich mehr Merkm.ale ˚aufsuche

˚die ˚sind zum deutl.ichen machen ˚nicht stets nothig: oft wirds ˚.aus ˚einem begr.iff deutlich

˚.auch ˚nicht all.ein hinlängl.ich ich muß ˚die Begr.iff ˚die Merkmale darnach

compar.iren ˚Ein Mensch kan gut attendiren – ˚.ein anderer ˚.auch reflectiren – ˚wenn

er aber ˚nicht ˚eine ˚ausgebreit.ete ˚Aufmerksamk.eit ˚.hat die comparirt ˚weil ˚.ein ganzer

Begr.iff s.ein soll, ˚der deutlich wird, so wird er ˚.ein Grübler s.ein ˚nicht aber ˚das Ganze

˚einsehen – Z.um Verstande wird ˚eine ˚großer Grad ˚der attent:ion [erfordert] 1)[d] ˚weil es deutlich

˚werden soll 2) phantas.ie ich betrachte ˚.ein Merkmal nach ˚den andern ˚.und

muß ˚das vorige leicht reproduc:iren – alsdenn vereine ich s.ie als Mittel

˚den begr.iff deutl.ich zu machen. – Menschen Mangel des innern Sins

(˚und ˚der ist größ.er als ˚der Mangel des äußern) erst ˚.von Nat.ur unterschieden


[XXV.46a3(4)] ms B4



wird ˚durch Ubung ˚größer: – bei manchen sehr fein, ˚.auch ˚die feinsten Zuge ˚sich

bewust zu s.ein ˚.Exempel Dauer ˚.und ˚Zeit – je starker ˚der habitus des innern S.inns

ist, desto mehr abstrah.iren s.ie ˚.vom äußern S.inn ˚.und ˚die ˚werden zerstreute –

˚Die abstract.ion ist vor uns @unvoll¿¿¿¿@ ˚ein benefic.ium flebile 632.[1] ˚.Exempel Klar

sehen ˚.ein Spiel ˚.und verstehen ist verschieden ˚.Exempel Rozfische[2] klar sehen aber ˚nicht als Fische

Manchem kan ˚eine Sache unverständl.ich s.ein – Geschmak ˚.und Empfindung

ist uns inconceptible wir können ˚nicht ˚die Merkmale zergliedern

/ Aut.or 632. alles mögl.iche concept:ibel – aber ˚.ein ˚einfacher begriff, ˚der ˚nicht

notas partiales ˚.hat: kan ˚.auch ˚nicht deutl.ich ˚sondern blos klar versteht:

selbst ˚das höchste Wesen, ˚das diese begr.iffe blos klar ˚.hat ˚.hat ihnen doch

˚nicht verworren, denn ˚nicht alles waz ˚nicht deutlich ist ist verworren: ˚das

Zusammenges.etzte wohl, aber ˚das einfache[a] ˚nicht: ˚das 1ste princip:ium wird also

indemonstrab.el s.ein ˚.Exempel Seyn: es gibt unzahlig viel: sezt

es s.ein 24. als ˚das ˚.ein jedes dar˚.aus ˚.und also gleichsam ʾ.Definition ˚aus Buchstaben

˚.Ein jeder begr.iff ˚.hat charact:eristica distinctiv:a ˚.und uns.ere Erk.enntnis ist ˚eine Ge-

@misch@ v.on solchen ˚einfachen: ˚Der Philos:oph [b] ist schon weit gek:ommen ˚der s.ie

herzahlt. 634[3] Deutl.ichkeit ext:ensiv ‹lebhaft› (gibt schönen Verstand:) je mehr

unmittelb.ar klare ‹coordinirte› Merkmale [ich] mir | in ˚einer Sache vorstelle

davon ˚.ein jedes ˚.ein Grund ˚der Deutl.ichkeit ist: aber int.ensiv ˚wenn ich in ˚einem

Merkmale forsche, ˚die Merkmal mittelb.ar ˚aufsuche. Da˚durch wird die Erkenntnis

rein, tief ˚.und ˚der Verstand tiefsinnig – Frauenzimmer extens.iven schönen Verstand:

˚der Man intens.iven – Frauenz.immer Verstand also ˚nicht tief machen wollen, ˚sondern schöner

bey Männern ist ˚die Schönheit Nebensache: ˚die Tiefe die Hauptsache.

/ Zuerst extens:iv (E. Schulen ˚nicht Philos:ophie ˚sondern ˚viel Karakt.eristika) darnach

    intens.iv[c]

/ Diese ˚ausgebreitete Deutlichkeit ˚.hat ˚eine Ahnlichkeit [d] ˚.mit ˚der ästhet.ischen Lebhaftigk:eit Unterschied:

diese ˚werden ˚.auch klar erkannt. 635-37.[4] ˚.ein schöner Verstand ‹˚der›[e] ˚die lebhafte Deutl.ichkeit ˚hat

˚.Exempel Frauenzimmer: Tiefsin ‹erfodert›[f] ˚die ˚Aufmerks.amkeit protens.ive fortzusetzen: bis ich ˚.ein Merkmal


[XXV.46a3(5)] ms B5



finde, dieses S.innliche Merkmal wieder etc. etc. Diese Fähigk.eit ist ˚nicht jedermans. Manche

Sachen von all.en Seiten, aber ˚.ein Merkmal ˚aufrecht zu erhalten ˚die Einerleiheit ist

˚der Seele schwer wegen ihrer Neigung z.ur [a] Veränderung. S.ie erfodert ˚eine willkührliche

˚.große attent.ion. 638.[1] distrah.ere ˚wenn ˚durch ˚viele kl.eine Vorstellungen ˚die ver˚einbart ˚eine Klarheit

˚einer ˚einzigen hindern: – Menschen zerstreuen ˚sich so willkührlich ˚wenn ˚eine Idee oft in ˚die Seele

zurückkomt: so distrah.iren Tobak, Kamin, Bach, Mühle: wo ˚die Mannich-

falt.igkeit dessen waz vor mir ist, ˚eine Reihe unwichtiger Gedank.en bei mir er-

zeugt. Man ruht ˚sich ˚.aus, ˚nicht in dem ˚.man ˚nichts denkt, ˚sondern in dem ˚.man sehr

˚viel denkt: ˚wenn ich tief[b] denke so denke ich wenig, ich abstrahire ˚mit

˚vieler Mühe, um ˚einige klar zu machen. Dieser conflictus ˚der Thatigkeiten

˚der Seele, ˚die so wohl ex.tensiv als intensiv ˚viel denk.en will macht Mühe. ˚Die

meiste Thätigk.eit erholt ˚die Seele am meisten (daher ˚das Schlafdenken

wahrscheinl.ich) ˚Das Distrah.iren ist angenehm ˚.und nothwendig: so ‹distrahirt› große

Gesellsch.aft (˚wenn ich unter tausenden bin, bin ich recht allein. Addison)[2] da ist

˚.man noch freier, alleiner, als in[c] ˚der ˚Einsamk.eit. – Zerstreut: nent

˚.man [den,] ˚der fast extra se raptus ist, ˚der ‹wegen› ˚einer innerlichen Vorstell.ung ˚das äußere ˚nicht

attendirt. [d] ˚Das Ahnl.iche ˚.mit ˚den (wahrhaften) Zerstreuten ˚.hat ihn so genannt

˚der eigentl.ich heißen sollte: er ist ˚nicht bei ˚sich selbst. – Im @be˚sonderen@ Verstande muß

˚.man s.ie verhüten: am 1sten, ˚weil uns alsdenn ˚die protens.ive ˚Aufmerks.amkeit mit ˚der ˚Zeit

unmögl.ich wird ⁅am⁆ 2ten ⁅˚weil⁆ es zu ungelegner ˚Zeit ist – ex animi

collectione geh ich Stuffenweise zu abstractionen ˚nicht ˚auf ˚einmal, sonst

ists gemeiniglich vergeb.ich ˚Die Neben Ideen geben ˚den meisten Stoff – ˚Die Collection

befördert ˚die abstraction. 639.[3] Gebrauch des Verstandes ist ˚eine Fertigkeit ˚nicht blos

fahigk.eit naturalit.er minor:is, ˚der noch ˚nicht ˚die fertigkeit ˚.hat (wird v.on ci-

viliter minor unterschieden: mancher civilit.er minor kan naturaliter

major. s.ein ˚und ʾvice versa) | ˚Einfältig notabilit.er minor, obgl.eich aller Anlaß zur

Cultur gewesen ist. – Unwißend ist ˚nicht ‹gleich› ˚einfält:ig ˚sondern ˚der [e] ˚keine fahigkeit

˚.hat. – Manche Unwißende haben ˚viele fähig.keiten – ˚man kan ˚einfaltig werden

˚wenn ˚man ˚seinen Verstend lange ˚nicht gebraucht ˚.hat, – ˚sich zu Vorurteilen gewohnt


[XXV.46a3(6)] ms B6



Sonst ist ˚Einfalt in nobl.er bedeut.ung ˚das natürl.iche, schöne, waz nicht nachge~

ahmt ist, im Umgange, Gedichten, Bau, etc. ˚eine gewiße leichtigk.eit, ˚die ˚die

Nat.ur ist, ˚nicht künstl.ich ˚.und ˚die ruhrt weit mehr: ˚.Exempel Chrysost:omus Demosthenes[1]

˚.und ˚.großen Geistern blos eigen: naive ist eigentlich diese edl.n natürl.iche ˚Einfalt.

[a]delirus verruckt, zeigt ˚nicht ˚den Mangel des Verstandes an, ˚sondern ˚die falsche

˚Größe ˚der phant:asie: da phantasmata so ˚.groß ˚sind als sinliche Empfindung

mente captus (kan gute Sinen haben (daher ist von [Text breaks off.]

/ Er kan 1) ˚.aus falschen Grundsäzzen richtig schließen: je mehr er richtig schließt

desto ˚.größerer Narr 2) ˚wenn er ˚.aus wahren Grundsäzzen falsch schließt, so ist dies

eben ˚kein habit.ueller Narr, ˚sondern ˚.von ungefahr oft: Bedlam[2] (nach Versailles gebannt)

lasst ˚.man ihm ˚den Willen (widerspricht ihm ˚nicht; [b] lässt ˚man ihm ˚den Wahn,

so kuhlt ˚sich ˚seine ˚Einbildungskr.aft ab:

Sect.io XIII
[Ratio, §§640-50]

[Ratio] ist ˚kein Grundvermögen, ˚weil er

blos mittelb.ar urtheilt, ˚.und also ˚.aus ˚die Urt.eilskr.aft, dem Verstande erkl.ärt ˚werden kan

Vernunftschluß ist ˚.ein mittelb.ares Urteil: ˚.Exempel Körp.er ist theilb.ar, ˚weil er ˚zusammenges.etzt ist etc.

˚.und ˚der dar˚aus entspringende begriff ist vollständ:ig ˚wenn wir selbst ˚die Merkmale da@rin@

erk:ennen: dieser vollständ.ige ⁅begriff⁆ ist ˚eine fortges.etzter deutlicher Begr.iff ˚.und die Vernunft

ist also ˚.ein fortges.etzter Verstand.[3] Aut.or Definition ˚den nexus (˚oder vielmehr relat.io respectus)

zwischen subject. ˚.und praedic:at: sehe ich in ˚einem Urteile ˚.ein. ˚.ein jeder respectus ist

entweder die Verknüpf.ung ˚wenn ˚das [c] praed.icat ˚.ein Merkmal ˚.vom praed.icati ⁅respectus ist⁆

˚oder ⁅das⁆[d] Entgegenges.etzte ‹Im›[e] Urteil erk.enne ich ˚den nexus ˚nicht deutl.ich (˚nicht ˚durch

˚.ein klares Merkmal), obwohl ˚das [f] praedicat klar ist[g] ˚den nexus kan ich

blos ˚durch Vernunfturteile deutl.ich ˚einsehen: ˚.und hoher ist unser Kraft ˚nicht

als: Empfindung Begr:iff, Urteil: Schlüße; ˚das folgende ist blos ˚eine Kete ˚von Schlüßen

˚Die ʾ.Definition des Aut.ors ist ˚.ein wahr.er Saz ˚.von ˚der [h] Vernunft, aber ˚nicht bestimt genug

im Wort nexus.

/ ratio est fac:ultas mediate judicandi

/ Analogon rationis[4] (bei vielen qualitas occulta) alle Untere Erk.enntnis Kräfte

so fern s.ie ˚.auch ˚den respect.us ˚der Begr.iffe ˚einsehen

fac.ultas cogn:oscendi infer:ior quatenus respectum idearum (sed confuse)

ʾperspicit est analog.on rationis also formal.iter unterschieden ˚von ratio


[XXV.46a3(7)] ms B7



Nach dem Ges.etz ˚der reproduction bringt etwaz ˚der begr.iff ˚vom vorigen her~

vor,[a] es ˚wird dies ˚ein Merkmal; aber ˚.das Thier ist ˚sich dessen ˚nicht bewust

(˚.Ein Mensch konte eben ˚daßelbe anstellen, [b] ˚.mit bewusts.ein) So ˚wird ˚die phantasie

[c] nachgeahmt so wohl ˚die phantas.ie als Gedachtnis

/ ˚Das Vermögen ‹ohne bewusts.ein› zu urteilen ist analog:on intellectus 641[1] (Memor.ia intellectualis

Memor.ia sensitiva ist blos comparativ: etwaz intellect.uelles muß stets beym

Gedächtn:is s.ein ein[d] bewusts.ein – aber es ist entweder ˚.größer ˚oder kleiner

Memor.ia intell:ectualis est ʾperson:alis: ˚weil s.onst ganz ohne ˚dasselbst Erinnerung des vori~

gen Zustandes wir gleichs.am uns.er Selbst verlieren; wir bleiben kaum als[e]

dieselben Personen: ˚die Einerleih.eit schwindet hier, ohne bewustsein

In unserer künftigen Welt ˚werden wir blos ˚durch reproducirte Ideen urteil.en ˚und

hätten wir bey dies.er reprod:uction ˚nicht ˚das bewustsein ˚das wir sie gehabt haben

so waren wir gleichsam neue Wesen. ˚Das meiste intellectuale ist

˚.auch rationale etc. 643.[2] unvernunftig: eigentl.ich waz wider ˚die Vernunft ist,

ist: hier: waz ˚.zwar ˚durch ˚den Verstand aber doch ‹˚nicht› ˚durch Urteil Vernunft: also un-

erweisl.iche Urteile, [f] ˚.Exempel cuilibet subjecto etc. [g]

in se ˚.Exempel ˚einfache Urteile, vor uns: wo wir blos [h] ˚nicht

weiter zergliedern können: so ˚.wie ˚die simplic:es apprehensiones ˚die ˚.auch ˚nicht

˚.einmal Urteile ˚werden konnen, unzergliederl.iche Begriffe ˚sind

/ 644.[3] wo ˚der respect.us ˚der begr.iffe ˚durch not.as interm.edias erk.annt ˚werden kan, ˚das

ist @˚nicht@ ˚ausserhalb ˚der sphaere aller Vernunft: manche außerhalb ˚der

Sphäre ˚der Menschlichen Vernunft. ˚.Exempel Geheimniße ˚sind Urteile ˚nicht Schluße

/ 645[4] Je mehr Handlungen ˚der Vernunft d.i. Vernunftschlüße ˚.man haben kann

[i] entweder extens:iv ˚eine ˚ausgebreit.ete Vernunft ˚durch ˚die Menge coord.inirter Schluße

˚oder intens.ive ⁅˚eine⁆ tiefe ⁅Vernunft ˚durch ˚die Menge⁆ subordinirter ⁅Schluße⁆

˚wenn diese Reihe ˚der subord.inirten Schlüße ˚.auch deutlich ist; so ist gründlich – Zwischen extens.iven

˚.und intens.iven kan ich eigentl.ich ˚nicht ˚.von beßern schließen: ˚weil s.ie ˚nicht vollig

homogenea ˚sind. 646.[5] ˚Die Vernunft ˚wird verderbt, ‹1)› ˚wenn ˚.man ˚die Handlungen des


[XXV.46a3(8)] ms B8



analog.on ration:is vor rationales halten:[1] ‹wir kennen oft etwaz ˚durch mittelb.are Merkmal:e, ohne / uns deutlich bewust zu s.ein[a] gewiße Urteile vor Schluße

[b] und deßwegen etwaz vor wahr hält so irrt ˚.man ˚.Exempel in

Sprüchwörtern 2) Je mehr falsche Verstandes Urteile für majores angenommen

˚werden desto mehr falsche [c] Schlüße: ˚.und Verstand verderbt ˚.Exempel falsche Religion

also um s.ie zu verbeßern, so hüte dich vor beiden: je allgem.einer ˚die lezten

falschen Sazze ˚sind, desto mehr verderben s.ie ˚.Exempel die Infallib.ilität des Pabsts. ˚.Man examinire

ob ˚.man ˚viele erweisliche Urteile für unerweisl.ich angenommen ˚hat: 2) ob ˚man

gern allgem.ein schließen will – §.648.[2] Die absolute ˚Größe jeder Kraft ˚.und ˚die

proport.ion ˚einer zur andern, [d] machen ˚den specifischen Unterschied ˚.aus. (Kopf) ˚.ein munterer

dessen Erkenntnis Kräfte ˚größer sind: – ˚Das Gesicht scheint sehr ˚.einfach bei ˚den Menschen zu s.ein ˚und doch die proportion

˚der Muskeln[e] macht individuen – ˚.und so ˚.auch ˚die Seelen Kräfte: ˚.Größe des Verstandes ist stets proportional

˚mit Vernunft; aber Gedachtn.is ist bes:onders, – bei ˚den Kindern ˚groß ˚weil s.ie Worte ˚mit Neuigkeit lernen

˚die[f] ˚durch Sachen ˚.auch ˚nicht verdrengt. ˚weil s.ie wenig Verstand haben. also Gedachtn.is ˚.und Verstand @antipodden@

aber wer sehr schlecht Gedachtnis ˚.hat ˚der wird ˚.auch in ˚den ubrigen Kräften schlecht s.ein etc. Im Wiz

muß es promt s.ein, bei ˚der praevisio etc. etc. muß es lang s.ein etc. etc. Es ist also ˚eine Grundlage aller

Fähigkeiten ˚weil wir ohne s.ie stets neu waren 649.[3] wer zu ˚den Objekten sinl.icher Empfindungen[g]

mehr Neigung, ˚Aufmerksamk.eit, ja selbst feine Sinne haben, ˚sind Empiriker ˚.Exempel Experimentalphysikern

(˚nicht aber Spekulateurs) Reisende: ˚.man kan dies verderben, ˚wenn ˚man blos zu Spekuliren ge~

wöhnt ˚.Exempel Scholastiker: daher in der neuen ˚Zeiten mehr Erfahrungen. – Maximen ohne

Erfahrungen trauen; hingegen die empir.ischen ingenii ˚sind oft wieder ˚nicht ˚von ˚großer tiefer ˚Einsicht

˚Die Experimentalphys.iker ˚sind aber stets gute Theoret:iker waz Kepler erfunden wuste Newton zu @brauchen@

Histor:ica sezt ing.enium empir.icum vor˚aus, daher ˚Aufmerksamkeit ˚auf alle Umstände (˚.Exempel Xerxes Armeen[4]

˚eine Armee zum hochsten 150 ˜Tausend ¿ heut zu tage, bei uns etc.) Er muß ˚viele Erfahrungen gehabt

haben ˚.und jedes ˚.mit ˚den vergleichen, ˚durch Vernunft. Gedächtniß behält s.ie (aber ohne Vernunft @alle / als@

bloßes Fabeln.)

/ poet.ica (Dichten ist ˚nicht blos Verse machen ˚sondern ˚.auch Philos.ophische hypothes.en, Mahlerey:) es sezt

ing.enium empiricum histor.icum vor˚aus: ˚man sezt blos schon gehabte Ideen ˚auf neue Art

˚zusammen Daher ˚.auch ˚eine leichte phantas.ie – Wiz, sinlichkeit

/ divinatoria empirisches ‹Gedachtnis› ˚und ingen:ium

/ critica ist die nuzbarste, ˚das am nachsten praktisch: (aller Wiz, ohne die Empfindung

des Guten ist ˚nichts) muß fein, richtig, ˚mit dem analog.on rationis verbunden So fern [h]

die Critik ˚ein feiners Urtheil so fern alle feine fähigkeiten: ˚.Exempel feine Phantasie

/ philos.ophica [i] erfodert in˚sonderheit Verstand ˚.und Vernunft; bei ihnen ing:en empir:icum – ingen.ium

rationale, acumen ˚.und dies scheint ˚der hochste grad zu s.ein.


Explanatory Notes
[EP 531-649]

ms A1


[1] [531]. See the parallel passage at EP 516-2 and the corresponding note.

[2] [532] Baumgarten, §532, claims that intensively and extensively clearer perceptions can be sensible, and that a more lively perception can be stronger than one that is intensively clearer or even that is distinct.

[3] [533] Baumgarten, §533, defines ‘aesthetics’ as “the science of knowing and setting forth in the manner of the senses senses.”

[4] [535] Baumgarten, §535, distinguishes the inner sense (by which I represent states of my soul) and the outer senses (by which I represent states of my body).

[5] [pro posita corporis] This appears to be alluding to Baumgarten, §512, which notes how one’s placement in the universe determines one’s representations of the universe (and why some things are perceived more obscurely, others more clearly), §513 (“My soul is a power for representing the universe according to the position of its body”) and §534 (“my sensation is actualized by the soul’s power for representing according to the position of my body”).

[6] [sondern im Objekte] Kant distinguishes the sensory modalities in terms of objectivity and subjectivity. Sight, hearing, and touch were considered more objective, smelling and taste more subjective. The Collins anthropology notes of 1772-73 (AA 25: 43):

“Senses are objective if they can make a representation of objects, subjective if they produce only alterations in me.”

This is more developed in the Starke 1 anthropology of 1781-82 (AA 25: 906):

“Smell, taste are more subjective than objective, since through these I notice not so much what the object is, but rather feel only the alterations in my own subject; these senses teach me nothing, but instead only affect me. Other senses are more objective than subjective, where I represent the object more than the alterations in my organs. Both are indeed always together, but both representations are not of the same strength.”

[7] [groß Geschrey] See also the Mrongovius metaphysics notes of 1782-83 (AA 29:883):

“Hearing is more objective than subjective. For if I hear speech, I feel no striking and pushing of the air on my eardrum. Unless someone really shrieks; yes, that hurts one’s ears.”

[8] [540] Baumgarten, §540, distinguishes senses as sharp or dull.

ms A2


[1] [541] Baumgarten, §541, defines the law of sensation along with the rules of internal and external sensation, all of which are grounded in pre-established harmony. There is no mention of Plato, Aristotle, or the doctrine of empiricism mentioned here in the notes.

[2] [Aristoteles Locke] This phrase – Nihil est in intellectu sed non fuerit prius in sensu (nothing is in the intellect that is not first in the senses) – has long been a slogan for empiricists; Duns Scotus attributed it to Aristotle, although its Greek equivalent does not appear in the extant texts. One finds the phrase in Aquinas (De veritate, II, 3.19), and Gassendi and Locke adopt it as their own, with Leibniz famously amending it with “except the intellect itself” (nisi ipse intellectus) in his study of Locke’s Essay on Human Understanding. A variant of this phrase occurs in Baumgarten, §559: “nihil est in phantasia, quod non ante fuerit in sensu” (Nothing is in the imagination that is not first in the senses).

Kant mentions this phrase in Refl. #249 (AA 15: 94) on anthropology, in the context of sensory illusion:

“The proposition ‘nothing is in the intellect’ (nihil est in intellectu), etc. etc. A deception [Blendwerk] of the senses can also be innocent, e.g., wigs.”

[3] [Plato … inscripta etc.] In Plato’s Philebus (38e) Socrates says:

“I think the soul at such a time is like a book. […] Memory unites with the senses, and they and the feelings which are connected with them seem to me almost to write words in our souls; and when the feeling in question writes the truth, true opinions and true statements are produced in us; but when the writer within us writes falsehoods, the resulting opinions and statements are the opposite of true.” [Fowler transl.]

[4] [542] Baumgarten, §542, notes that sensations are stronger than other kinds of representations, and so can obscure these others, although many weaker representations, when combined, can obscure a sensation. Likewise, a stronger sensation will obscure a weaker sensation.

[5] [543] Baumgarten, §543, gives eight kinds of aids and eight kinds of impediments to external sensations.

[6] [Bauer Ohrreinigen] Kant could be referring to Zedler’s Lexikon entry for “Ungeziefer” (vol. 49, cols. 1489-1516) that includes several accounts of insects becoming stuck in people’s ears and one of which is of a cricket in the ear of a farmer (col. 1505). There is good reason to believe that Kant consulted Ziedler’s encyclopedia, but this reference would have been entirely random. A still less likely source would be Storch’s work on childhood illnesses that includes similar accounts of things stuck in ears, including that of a Württemberg farmer whose painful ear was caused by “eight living white worms, one inch long and a half-inch wide” (1750, 2: 270).

[7] [Tortur] Reference not identified.

[8] [544] Kant re-iterates points made in Baumgarten, §544: sensible representations are of wholly determinate individuals in the world, and so our sensations of the thing can never be complete (or equal to all the determinations), and so must contain obscurities. Sensible perceptions are formed through the inferior cognitive faculty.

[9] [545] Baumgarten, §545, notes that sensory deception involves a false sensory representation that depends on either (1) the senses, or (2) reasoning involving a sense representation as a premise, or (3) a perception held to be a sensation by way of the subreptive fallacy. Kant’s discussion of this topic is much longer than Baumgarten’s.

[10] [Betrug der Sine] See Refl. #248 (AA 15: 94): “Senses do not deceive, because they do not judge.”

[11] [Cheselden] William Cheselden (1688-1752), a leading English surgeon, published what was to become a standard textbook, The Anatomy of the Human Body (1713), and was famous in his day for his innovative method for removing bladder stones (first performed in 1723). He also developed in 1728 a procedure for removing cataracts that provided sight to a “young Gentleman” of 13 or 14. The boy,

“when he first saw … was so far from making any Judgment about Distances, that he thought all Objects whatever touch’d his Eyes….” (Cheselden 1728, 448)

Cheselden’s work on cataracts had particular interest in the context of the so-called Molyneux Problem currently being discussed – first suggested by William Molyneux to John Locke, and appearing in the 2nd edition of Locke’s Essay Concerning Human Understanding (1694).

Kant may have come across Cheselden’s work in Smith (1755, 40-41), which quotes the entirety of Cheselden’s own account (1728) of this case:

“Scharlach schien ihm die schonste unter allen Farben, und die lebhaftesten unter den übrigen gefielen ihm am besten. Da er zum erstenmale schwarz sahe, war es ihm sehr zuwider, doch nach einiger Zeit ließ er es sich gefallen; als er aber einige Monate darnach eine Mohrin zu sehen bekam, erschrack er gewaltig.

Als er zuerst sahe, wuste er so wenig von den Entfernungen zu urtheilen, daß er sich einbildete, alle Sachen, die er sahe, berührten seine Augen, wie das, was er fühlte, seine Haut.” [excerpt]

An account of this also appears in a physics textbook that Kant would later use in his 1785 lectures: Karsten, Kenntniß der Natur, sect. 8, §101 (AA 29: 249-50).

Kant’s interest in the Cheselden surgery appears throughout the lectures and publications. Cheselden is mentioned again in Herder’s metaphysics notes at RP/NT 763-C1, in several anthropology lectures – Collins (AA 25: 52) and Parow (AA 25: 274), both dated to winter 1772-73, and then again in 1781-82 with Starke 1 (AA 25: 907-8) – and in the Critique of Practical Reason (AA 5: 13). Not long before the Herder notes, Kant showed a quite active interest in this procedure in a letter of 6 March 1761 to Borowski (AA 10: 34), where Kant hoped to arrange a similar operation for a local boy.

ms A3


[1] [Mond … am Horizont] Kant discusses the moon illusion (and others) in numerous locations, including EP 516-3, but especially in the anthropology lectures. In the published Anthropology (AA 7: 137n), he writes:

“… white stockings make the calves look fuller than do black ones; a fire at night on a high mountain seems larger than it actually is. – Perhaps this also explains why the moon appears larger and the stars more distant from one another near the horizon; for in both cases we are looking at luminous objects which, near the horizon, we view through a darker layer of air than high in the sky; and what is dark we judge to be smaller too, because of the surrounding light.” [Gregor transl.]

Also Anthropology (AA 7: 146):

“when the full moon is ascending, if we see it near the horizon by a hazy light it appears much farther away and also much larger than when it is high in the heavens, although our eyes apprehend it by the same visual angle.”

Refl. #244 (AA 15: 93):

“The size of the moon on the horizon is not an appearance [Erscheinung], but rather an illusion [Schein]. Therefore there is a concept that is taken to be an appearance, and an appearance taken to be a concept.”

See Collins anthropology (AA 25: 62):

“the moon appears larger when it is rising than at its zenith; the astronomer knows this to be so because, in the first instance, many objects are between my standpoint and the horizon, while in the latter instance none are seen, and he is convinced of the angle [that the moon makes in the visual field] being the same by measuring the outermost light rays (in both cases with the astrolabe).”

And see the Starke 1 anthropology (AA 25: 928-29).

[2] [Experiment mit Lichtern … Entfernung] Reference not identified.

[3] [Dragoner im Nebel] See the parallel passage at EP 516-3 and also the Parow anthropology notes:

“So sahen einige Studenten, die gewohnt waren früh aufzustehen und spazieren zu gehen, im Nebel einen Trupp Gänse für Dragoner an, weil im Nebel alles weit entfernt zu seyn scheint, und sie so reflectirten, daß wenn ihnen ein Trupp Dragoner in eben der Entfernung, als ihnen die Gänse zu seyn schienen, stehen möchten, sie eben den Anblick der Gänse geben möchten.” (AA 25: 282)

[4] [Kurze Taille] In the Friedländer anthropology we read (AA 25: 663):

“The proportion in the short waist causes us to judge a well-built human form, but it does not follow from this that the face must be pretty.”

[5] [Franzosen] Reference not identified.

[6] [Zibet] ‘Zibet’ is one name for the musk collected from the African civet cat. Musk is used as a fixative in perfumes.

[7] [Kein Irrthum … innerer Wahrheit] Baumgarten, §546, argues that sensations represent the present state of one’s body and/or soul, and thus represent actual or possible states of the world; as such, none are a deception, which can arise only by way of a faulty judgment.

[8] [Felton] This is presumably referring to John Felton (1595-1628), the well-known assassin of George Villiers, the Duke of Buckingham, and the similarly well-known story of the ghost of Villiers’ father asking a servant to warn his son of an impending assassination. Kant mentions this murder at RP/NT 796-32.

[9] [Türken und Perser … herumgehen] Kant also discusses these “whirling dervishes” in the Holstein-Beck notes on physical geography (AA 26.1: 223):

“Aber die herumstreifende Faquirs oder Bettelmönche kommen mit den Calenders oder mit den Mahumedanischen Dervischen überein. Sie schlagen sich zuletzt zusammen und werden Zigäuner, welche alle Religionen, wo sie hinkommen, von sich ausgeben.”

Kant’s source is likely Salmon (1748, 101), which describes this dance in some detail:

“Dienstags und Freitags hält die Vorgesetzte des Klosters eine Predigt, oder erkläret einige Stellen aus dem Koran, worauf sich die Dervises mit der tiefsten Ehrerbietung vor ihren Obern beugen, und ihren gewöhnlichen Tanz anfangen, da einer auf einer aus einem hohlen Rohr gemachte Pfeife spielet, und die andern sich mit solcher Geschwindigkeit umdrehen, daß man ihre Gesichter kaum sehen kann. Wenn die Music innen hält, stehen sie im augenblick alle stockstille, ohne von diesem Umdrehen im geringsten zerrüttet zu seyn; […].” [excerpt]

[10] [Johan von Leiden] Jan van Leiden (c.1509-1536) was an Anabaptist tailor from Leiden who traveled to Münster in 1533 where he became the leader of an anabaptist commune that lasted a little over a year, before being defeated by the prince bishop Franz von Waldeck. Leiden and two others were tortured and killed, their bodies left to rot in cages hung before St Lambert’s Church. Kant mentions him in his 1764 essay on “The Maladies of the Mind” (AA 2: 259-71), and Herder also mentions him elsewhere at EP 516-4 and in the moral philosophy notes at 43(B)-7. Kant’s source may have been Happel’s lengthy discussion of Johann von Leiden (1690, 5: 611-21).

[11] [Buffon] A relevant passage has not been identified.

ms A4


[1] [Schweizern erregt der Reigen das Heimweh] This example is also mentioned below at EP 531-A7, and we find a discussion in Herder’s notes on physical geography at Winds(8°)-1 and Winds(4°)-2, as well as in the anthropology lectures – Kant’s published Anthropology (AA 7: 178-79), Mrongovius (AA 25: 1259), and Menschenkunde (AA 25: 951-52). This music, also known by the French Ranz des Vaches, is either sung or played on the Alpenhorn.

The Swiss naturalist Scheuchzer wrote several essays on this malady and took issue with previous authors who

“leget die gantze Schuld dieser Kranckheit auf eine verworrene Einbildung, welche durch verschiedene Ursachen veranlaset werden könne, als da sind, stetes Andencken naher hauß […].” [Scheuchzer 1746, 1: 87] [excerpt]

[2] [547] Baumgarten, §547, notes that illusions are efficacious if they result in a sensory deception, otherwise not. The less one guards against prejudices, the more susceptible one is to these illusions.

[3] [Optische Künste] See Refl. #249 (AA 15: 94):

“[…] An illusion [Gaukelwerk] where something contrary to nature (impossible) is represented. No rational person enjoys that. But when we see a play of appearances, and we judge with consciousness, e.g., optical illusions (fallacia optica), then we enjoy that considerably. Thus the decoration with a negligée.”

[4] [Venus keine Stralen] The reference has not been identified.

[5] [Bauer schiest mit dem Harken einen hasen] This example is repeated at EP 516-4.

[6] [Fieber] The word and the reference is unclear, but appears to be repeating ‘Fieber’. A possible reading of ‘Farben’ would allign it with the other items in this passage as collected together in a passage from the Dohna Anthropology notes:

“Z.E. die Historie vom Sauerkraut Mittel fürs Färben beim Schmidt nicht beim Schneider.” (ms p. 81, ll. 46f)

Lehmann reads the text as ‘Labs’, an abbreviated form of ‘Labskaus’ (a dish made from fish and meat).

[7] [549] Baumgarten, §549: if a stronger representation follows one weaker, then I will become more conscious of the stronger, due in part to the novelty.

[8] [550] Baumgarten, §550: when identical sensations occur repeatedly, the strength of each sensation is less than the previous; “sensations are obscured by time.”

[9] [552] Baumgarten, §552, defines being awake, being in control of oneself, being beside oneself (extra se rapitur), and ecstasy (ecstasis).

[10] [553] Baumgarten, §553 (referring here to the preceding text in the manuscript) distinguishes ecstasy that is natural (occurring by virtue of the soul’s own nature) and preternatural, which occurs either through natural or supernatural forces.

[11] [554] Baumgarten, §554 discusses two causes of our waking sensations becoming obscured: drunkeness and vertigo.

[12] [Tartar] See Holstein-Beck (AA 26.1: 253):

“Alle Tartarn, die Pferde haben, machen aus ihrer gesäuerten Milch einen berauschenden Trank, oder ziehen auch Brandtwein ab.”

Kant’s source is Gmelin (1751-52, 2: 99-100):

“Diesen Abend sahen wir noch die Art der Tungusen ihren Brandwein zu destilliren, welche von derjenigen, so die heidnischen Tataren beobachten, und die ich in der Kußneßkischen Reise beschrieben habe, etwas abgehet. Sie seßen die gesäuerte Milch in einem niedrigen eisernen Kessel über das Feuer. […]” [excerpt]

ms A5


[1] [555] Baumgarten, §555 provides definitions of ‘sleeping’ and ‘fainting’ in terms of the stopping of external sensations; §556 notes that the conditions of being either asleep, in a faint, or dead differ only in the level of obscure external sensations and observed vital motions of the body.

[2] [im Cerebro] The terms are jumbled in the notes here (he gets them right in the discussion of sleepwalking, below, at EP 531-A12), as the Vorderhirn is the same as the cerebro (or cerebrum). This comes up in the anthropology lectures as well, such as in Collins (AA 25: 73):

“The brain consists of two parts, namely the cerebrum and the cerebellum. All the organs of sensation and voluntary motion appear to be in the cerebrum (Cerebro oder Vordergehirn), just as the cerebellum has all the life-fluid and principles (principia) of life.”

And in the Parow anthropology notes, also from 1772-73 (AA 25: 299):

“The factory of the nervous fluid is the brain. It consists of the cerebrum and the cerebellum – the anterior and the posterior brain – The principle of all life motion appears to be in the cerebellum, while in the cerebrum or anterior brain lie the organs of sensible sensation and voluntary motion.”

[3] [541] ‘541’ comes after ‘Law of representations’ in the manuscript, which is the beginning of that paragraph. There is a clear break in the order of discussion at this point, with the notes jumping back to §§541-42 (along with the peculiarity that each of these paragraph-numbers is written twice in these few lines). §541 consists of Baumgarten’s formulation of the “law of sensation” from which follow his two rules of internal and external sensation, all of which reflect the underlying doctrine of pre-established harmony. The rule of external sensation claims that “just as the states of my body follow one another, so too should the representations of the present states of the same mutually follow one another.” Kant, on the other hand, is suggesting that these representations are determined by the position of the body, and not by the previous representation. Also relevant is Baumgarten, §512.

[4] [542] Baumgarten, §542, claims that sensations are stronger than perceptions and so will obscure them (and similarly, stronger sensations can obscure weaker sensations).

[5] [559] Baumgarten, §559: perceptions are produced (hervorgebracht, producitur) and reproduced (erneuert, reproducitur) in terms of whether their obscurity in the soul is increased or decreased, and this occurs by way of the imagination (Einbildungskraft, phantasia); the paragraph ends with the claim that “nothing is in the imagination that was not first in the senses.”

ms A6


[1] [560] Baumgarten, §560 defines ‘material ideas’ as the motions of the brain coexisting with the successive representations in the soul.

[2] [Hund das Cranz gedruckt] See the discussion of sleep in the Collins anthropology (AA 25: 73):

“Gruesome experiments have been conducted on animals that show this. If you gently press the exposed cerebrum of a dog, it falls asleep. It seems to follow from this that lethargic people must have pressure on their cerebellum.”

In the Parow anthropology (AA 25: 299):

“An experiment was conducted with a dog, whereby the fore- and hindbrain were separated, after which the dog fell asleep. Therefore hypersomnia or lethargy appears to come about merely from a pressure of the forebrain through a dampness.”

Kant’s source could be Boerhaave (1754, 934):

Drelincourt unterband einem lebendigen Hunde die Schlafpulsadern (carotides) und das Thier fing so gleich an schwach und schläfrig zu werden, bis es endlich volkommen einschlief.” [excerpt]

[3] [wie der Autor meint] Namely, Baumgarten, §560 (see note above).

[4] [Descartes … erneuert werden] Descartes discusses the material aspect of the mind, or material ideas, in his Passions of the Soul (1649), I, art. 23, 35, 42, and he explicitly discusses “folds in the brain” as material counterparts of memories in some of his correspondence (although Kant’s access to this correspondence is uncertain), for instance, Descartes’ 29 January 1640 letter to Meyssonnier (AT, 3: 20):

“As for the impressions preserved in the memory, I imagine they are not unlike the folds which remain in this paper after it has once been folded; and so I think that they are received for the most part in the whole substance of the brain.” [excerpt]

Or his 11 June 1640 letter to Mersenne (AT, 3: 84):

“There is no doubt that the folds of the memory get in each other’s way, and that there cannot be an infinite number of such folds in the brain; […]” [excerpt]

Kant discusses this topic in his early Dreams of a Spirit-Seer (AA 2: 345) and in the much later Soemmering (AA 12: 32). In the Pölitz 1 metaphysics notes (early 1770s; 28: 259-60) we read:

“The ideas of the soul correspond to something bodily. These conditions of the body, under which alone the thoughts can take place, are called material ideas [ideas materiales]. Just as we cannot calculate a large problem right away in the head (which indeed can be done with smaller ones), but rather must use numbers that correspond to our thoughts, so must there also be impressions in the body that correspond with the thoughts and accompany the idea, for otherwise we would not be able to think. Thus there must be impressions in the brain of that which one has thought; there must be something bodily with thinking. Thus the soul affects the brain quite a bit by thinking. The brain, of course, does not work out the thoughts, but rather it is only the slate upon which the soul draws its thoughts. Thus the brain is the condition of thinking; for all of our thinking concerns objects. But the objects are that which affect me. Accordingly thinking concerns things that affect my body, thus my thinking is directed towards the impressions of the brain that my body receives. These bodily impressions are the material ideas [ideae materiales]. From this it thus follows that the body is also affected by thinking. We can go no further here in the investigation.”

In the Mrongovius metaphysics notes (AA 29: 908):

“Descartes said: there are material ideas [ideas materiales], impressions in the brain that the soul produces as upon a tablet. When we think, we impress this upon the brain, and this leaves traces behind which are struck again and refreshed by several related brain nerves. Thus is memory to be explained.”

Kant takes a more dismissive view of this subject in his published Anthropology (AA 7: 119):

“If we ponder natural causes – for example, the possible natural causes behind the power of memory – we can speculate to and fro (as Descartes did) about traces, remaining in the brain, of impressions left by sensations we have experienced. But since we do not know the cerebral nerves and fibers or understand how to use them for our purposes, we still have to admit that we are mere spectators at this play of our ideas and let nature have its way. So theoretical speculation in the subject is a sheer waste of time.”

Kant instead favored an empirical approach based on observing our behavior, studying what helps and hinders memory, for instance, rather than studying the actual anatomy and physiology of the brain.

[5] [563] Baumgarten, §563: Things which I often sense and imagine become parts of several large representations, unified into a great complex of associate, secondary representations.

[6] [quae rarius, etc.] Kant is quoting from the second half of §563:

“What is more seldom sensed, seldom reproduced, have for the opposite reason the greater light of novelty.”

[7] [7 Schläfer … schlafen gehen] Not identified.

[8] [567] Baumgarten, §567: Imaginations and sensations can be distinguished by their clarity and by their relation with the present. Sensations generally have a higher degree of clarity, and they do not admit of past and future states co-existing. When an imagination and a sensation are of equal clarity, then whichever has the most connections with my present circumstances is the sensation.

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[1] [568] Baumgarten, §568, discusses seven ways that the imagination is facilitated: (1) when the original sensation is more clear, (2) when it is reproduced more often, (3) when there are intervals of weaker representations, creating a “light of novelty,” (4) when the sensation was in the more recent past, (5) when it follows (6) or accompanies weaker and different perceptions, (7) when it follows or accompanies representations that are associated with the thing to be imagined. The notes indicate that Kant views this last as the most effective.

[2] [Reisebeschreibungen angenehmer] See the Blomberg logic notes (early 1770’s; AA 24: 61):

“With children one should begin with the sensible. Geography could be expounded for them in such a way that they always sense and are excited. So instead of having them commit names to memory, one could tell them about noteworthy features of the sea, particular customs of foreign nations and peoples, etc., and not just show them on the map – that is Paris, that London, etc.”

Kant continues with a similar suggestion regarding history lessons, and a similar comment occurs below at EP 531-A9.

[3] [Predigt] This might have been Kant’s example of a preacher inserting a French word into a sermon, as recounted in the Parow anthropology lectures (AA 25: 290):

“[…] oder wenn ein Prediger ein französisches Wort brauchte, denn die deutsche Sprache, welches eine ursprüngliche Sprache ist, ist so delicat, daß ein jedes Wort aus fremden Sprachen darin zu merken ist. Die wiedersprechende Contraste bringen uns oft zum Lachen, […].”

Or the sleep-inducing nature of some sermons, also in Parow (AA 25: 299):

“Diese einförmige Erschütterung macht schläfrig, daher kommt es, daß Leute in der Kirche einschlafen, wenn sie einen Prediger immer in einem Tone reden hören, schreyt nun der Prediger beständig einförmig, so schläft man auch gemeinhin fest, und hört auch nicht eher auf zu schlafen, als biß er zu schreyen aufhört, dieses macht die Abstechung.”

[4] [Buno] Johann Buno (1617-1697) was a German theologian and pedagogue famous for his elaborate graphical mnemonical devices, examples of which are given in the Collins anthropology (AA 25: 90-91) and Mrongovius anthropology (AA 25: 1274), such as an image of an owl and some cheese for remembering Julius Caesar; see Buno (1662). “De Suis & Legitimis heredibus” is the title of Ch. 16 of Book 38 of Buno’s Memoriale juris civilis Romani, quo tituli omnes et pracipuae leges, 2 vols. (Hamburg, 1673, 1674).

[5] [569] Baumgarten, §569, discusses seven ways the imagination can be hindered: (1) when the original sensation and (2) its reproduction is hindered, (3) especially by weaker representations; (4) when the reproduction is delayed and other more vivid representations occur, or (5) it is followed or (6) accompanied by such representations, (7) and when these rarely or never are associated with the original thing to be imagined.

[6] [571] Baumgarten, §571: empty imaginings (vana phantasmata) fail to represent the thing sensed; the proficiency in this failing is called an unbridled imagination (phantasia effrenis).

[7] [Schweizer Heimweh] See a similar passage at EP 531-A4 and the corresponding note.

[8] [Sectio V] Baumgarten, section five (§§572-78) concerns perspicacity (der scharfsinnige Witz, perspicacia). In §§572-73, Baumgarten distinguishes between wit, acumen, and perspicacity. Wit (Witz, ingenium strictius dictum) is the proficiency to notice similarities; acumen (die Scharfsinnigkeit, acumen) the proficiency to notice differences; and perspicacity is the combination of these two.

[9] [Grundvermögen?] This is Kant’s question, and also his answer, introducing fantasy and inner sense into the discussion.

ms A8


[1] [Bilsenkrauts] Bilsenkraut (Hyoscyamus spp.), also called “Witch’s Weed,” a well-known medicinal plant with narcotic and hallucigenic powers used both medicinally and as a poison, and its seeds were routinely added to beer prior to the purity laws of the early modern period.

[2] [Swift] Jonathan Swift (1667-1745) is often mentioned by Kant as a man with great wit. In the Starke 1 anthropology notes of 1781-82:

“Swift hat so vielen und originellen Witz, als je ein Mensch gehabt hat, und dabei sehr viel Geschmack im Ausdrucke.” (ms p. 180)

[3] [perspicacia] Baumgarten, §573: “[…] Acute ingenuity is perspicacity.” Meier translates ‘perspicacia’ as ‘scharfsinnige Witz’ (§426).

[4] [575] Baumgarten, §575: I cognize agreement and difference either distinctly or sensibly; this faculty is either sensible or intellectual.

[5] [576] Baumgarten, §576, distinguishes between thoughts depending on wit (the play of wit, ingenii lusus) and those depending on acumen (subtleties, subtilitates), while the misuse of these skills can result in delusions (illusiones) and inane brooding (inanes argutationes), respectively.

[6] [Seneka] Seneca also appears in the moral philosophy notes at 43(D)-8 and 43(D)-19.

ms A9


[1] [Die reproduction rerum] Kant is making … the same points made in Baumgarten, §579: memory is not just producing a previous idea, but also recognizing the reproduced idea as one that I had previously.

[2] [Romanlesen] In his published Anthropology (AA 7: 185) Kant writes that forgetfulness …

“… often results from a kind of habitual distraction that, as a rule, afflicts mainly women who read novels. For, knowing that it is only fiction, we do this sort of light reading merely to amuse ourselves for the moment; and so these women are quite free, while reading, to make up their own fictions as their imagination leads them. This naturally leads to distraction and habitual absent-mindedness (lack of attention to the present) and so inevitably weakens the memory. – This practice in the art of killing time and making oneself useless to the world, then complaining about the brevity of life, is one of the most aggressive assaults on memory – to say nothing of the mental disposition to fantasy it produces.” [Gregor transl.]

And in the Friedländer anthropology (AA 25: 523):

“Novels ruin memory, since the mind is there unbridled, adds much to what is there, and produces figments of the mind. […]”

[3] [Geographie] A similar comment occurs at EP 531-A7, above, and see the note.

[4] [584] Baumgarten, §584, concerns short memories.

[5] [Magliabechi] Antonio Magliabechi (1633-1714), librarian to Cosimo Medici, and Robert Hill (see below) make a much more detailed appearance in Kant’s anthropology lectures, beginning with the first semester that he offered them (winter 1772-73). See the Collins anthropology (AA 25: 93-5). Kant’s source for Magliabechi was likely Spence (1761)[excerpt]. Magliabechi is included in a list of “prodigies of memory” in Kant’s published Anthropology (AA 7: 184). See also the Starke 1 anthropology (AA 25: 978-79). The Prieger anthropology refers to him as a butcher’s apprentice (Schlächterjunge) (ms p. 47, l.19), while the Friedländer anthropology discusses a gardener’s boy (AA 25: 523-24):

“There exist examples of prodigious memory. For example a gardener’s boy took pleasure in a printed book without being able to read it. He was taught to read; after this he could recite from memory everything that he read, so that at one point in time, he dictated word for word a manuscript he had read and which one had taken as lost. He was an oracle of the men of letters, but indifferent toward the whole world.”

Spence (1761) and Zedler’s Lexikon have him born and raised in Florence; he was not a farm boy (Bauerjung), as the notes suggest – that description fits Robert Hill, a second prodigy discussed by Spence. Spence notes that Magliabechi’s first employment as a boy was with “a man who sold herbs and fruits” (so, a Kräuterjung), leaving this job to work for “a bookseller who lived in the neighborhood.” Spence also notes that he was viewed as “an oracle,” also that he “was quite negligent, or rather quite slovenly in his dress” (fitting ‘schmuzzig’). The word ‘Sallet’ in the notes would seem to be connected with the discussion of Magliabechi, but whether this is to be understood as a proper name or something else is unclear.

[6] [Robert Hill] Robert Hill (1699-1777) was described alongside Magliabecchi in Spence (1761) – see the preceding note. Growing up as a nearly unschooled farmboy in Herefordshire, he taught himself Latin as a young teenager, later adding Greek and Hebrew.

[7] [Bentley] Richard Bentley (1662-1742), Master of Trinity College, Cambridge, was a classical philologist and theologian.

[8] [[Muret] The French humanist Marc Antoine Muret (1526-1585) recounted a story in his Variarum lectionum (Bk. 3, ch. 1) of a young Corsican whom he had known in Padua and who was studying civil law. This young man was said to have an amazing memory, which Muret tested:

“there did I dictate Latin, Greek, and barbarous names, some significant, others not; so many, and so different, having not the least dependance one upon the other, […][423][…] He fixing his eyes upon the ground (with great expectation on our part) after a short pause began to speak. In brief, to our amazement, he repeated all we had written in the very same order they were set down, without scarce a stop or any hesitation: and then beginning at the last, recited them all backwards to the first; then so as that he would name only the first, third, fifth, and in that order repeat all; and indeed in what order we pleased, without the least error.” [excerpt]

Kant’s old schoolmate David Ruhnken also edited this text in his Opera omnia (1789), Tom. 2, pp. 55-58. The meaning of ‘Syrakus.’ is still unclear.

ms A10


[1] [Sterling] In the physical geography notes, Kant refers to a horse named Sterling, as reported by Condamine – at Winds(4°)-11; is this the referent here? Or is it “Pounds Sterling”?

[2] [Abstraktionen … ist neu] See the parallel passage at EP 589:

“Ich denke blos einen Theilbegriff bei der Abstraktion […] Alle Erdichtungen sind neu […].”

[3] [Cerberus Hund und 3 Köpfe] Cerberus, the hound of Hades from Greek mythology, guarded the gates to the underworld with his three heads – although when he first appears in Hesiod’s Theogeny he had fifty.

[4] [Canada … Hausgeräthe] Likely a misread passage. Lehmann (AA 28: 1415) suggests that this concerns driftwood carried down the Mississippi River then by the Gulf Stream to the shores of Greenland and Iceland, providing the local inhabitants with building materials (as suggested in the Volckmann notes on natural theology, AA 28: 1181-82). The source of driftwood is a theme in the physical geography notes; in Herder’s notes see Oceans(4°)-17 and Oceans(8°)-11; and see Holstein-Beck AA 26.1: 320).

[5] [Aesop bis Ovid] Aesop was a mid-6th century BCE Greek slave and early fabulist, whose stories were variously translated and re-told, perhaps most famously by La Fontaine in the 17th century. Kant owned a Greek/Latin copy of Aesop’s fables (Warda 1922, 21). Ovid was a 1st century Roman poet best known for his Metamorphoses.

[6] [Chimaeren] This description comes from Baumgarten, §590.

[7] [logisch wahr] Kant discusses aesthetic and logical truth with reference to Milton’s Paradise Lost in the Blomberg logic notes (early 1770’s; AA 24:56), and in much greater detail later in Blomberg (AA 24: 91-92), where he says:

“All fables contain an aesthetic truth, but seldom a logical truth. E.g. animals talking. Here there must of course really be something true; but the aesthetic truth takes precedence over the logically true. In it one represents something possible. It does not involve any absurdity, either, that animals should be able to talk.”

A fable with a talking sheep appeared earlier in Blomberg (AA 24: 56):

“A good fable must in all cases contain aesthetic truth. There is such truth, e.g., in Aesop’s fable of the wolf, when he says of the sheep and the wolf by the river that the patient lamb replied gently to the wolf’s malicious complaint, and that he made an effort to calm its wrath, but that the bloodthirsty, unjust wolf answered, or at least that with his vile answer he meant: In short, I am hungry now, I have to eat you –.”

[8] [irrende Ritter] A reference to Cervantes’s Don Quixote, who is mentioned directly in Herder’s notes at EP 589. In the Collins anthropology (AA 25: 137) we read:

“Grobe Naivitaet ist im Don Quixotte in den Reden des Sancho Pansa Z. B. in seinen Sprüchwörtern, seiner Ercklärung eines irrenden Ritters. Naivitaet ist das Gesunde, welches unerwartet woraus entspringt und ist mit Witz verbunden.”

“Es giebt aber eine grobe und feine naivitaet, von welchem sich zu überzeugen man nur den Don Quixotte lesen darff, als er den Sancho Pansa frug, was denn ein irrender Ritter wäre? antwortete er, ein irrender Ritter ist, der keinen Tag vor einer Crone und keine Nacht vor Schlägen sicher ist.”

While discussing proverbs, in the later Menschenkunde notes, we find Kant mentioning the German translation of Cervantes (AA 25: 968):

“In der teutschen Uebersetzung hat man dies mit teutschen Sprichwörtern gegeben; es wäre aber besser gewesen, die spanischen zu übersetzen, um darin das Eigentümliche der Denkart der spanischen Nation zu erkennen.”

The relevant text in Cervantes (1753, 167):

“[…] ein irrender Ritter ist ein Ding, welches keine Stunde vor dem Käyserthume, und vor den Prügeln sicher ist. Heute ist er das elendeste Geschöpf unter der Sonnen, und morgen befindet er sich im Stande, zwey bis drey Königreiche an seinen Stallmeister zu verschenken.” [excerpt]

And see Kant’s notes in his copy of Beautiful and Sublime” (Rischmüller 1991, 12).

[9] [Robinson Crusoe, 1. Band] The story of Robinson Crusoe was first published by Daniel Defoe in English in 1719 – with three more editions and a second volume quickly published that same year (The Farther Adventures of Robinson Crusoe), and a third volume in 1720 (Serious Reflections During the Life and Surprising Adventures of Robinson Crusoe: With his Vision of the Angelick World). Four different German translations appeared in 1720. A modified version for children was written in German by Johann Campe (1779) that won a remarkably wide readership. In the Friedländer anthropology notes of 1775-76 (AA 25: 677) we read:

“Der Mensch als ein Thier ist ein sehr unverträgliches Thier. Jn der Wildnis fürchtet es nichts so sehr als einen andern Menschen. So erschrack Robinson auf der Insel, als er Fußstapfen von Menschen gewahr wurde. Der Mensch kann sich vor allen Thieren sehr hüten, wenn er schon einmal ihre Art und Natur kennt, aber nicht für seines gleichen ….”

Robinson Crusoe is also mentioned at EP 589.

[10] [Geist … Begriff] See the corresponding comment at EP 589:

“der Begriff vom Geiste, ist von der Luft, willkührlich abstrahirt durch Trennung und Verbindung.”

[11] [leute … Chimaeren] This is not discussed in Baumgarten.

[12] [architectonica] Baumgarten, §592, contrasts an architectonic faculty of invention with one that is exorbitant, the difference being that the latter is inclined to chimera.

[13] [Richardson … als in Logik] Baumgarten, §592, ends with a description of this Latin phrase:

“The aesthetics of the mythical [aesthetica mythica] is the part of aesthetics that devises and presents fictions.”

Kant might be referring to either of two Richardsons: Samuel Richardson the novelist and Jonathan Richardson the artist and art critic. It is possible he had both in mind, although Jonathan Richardson appears to be the more likely in this instance.

We know, however, that Kant was keenly interested in the novels of Samuel Richardson, the best known being Pamela: Or, Virtue Rewarded, 2 vols. (London 1740; German: 1742), Clarissa: Or the History of a Young Lady (London 1748; German: 1748-53, 8 vols.), and The History of Sir Charles Grandison, 7 vols. (London 1753; German: 1754-55). Abegg (1976, 252) reported in 1798 that:

“Hume, Leibniz, Montaigne und die englischen Romane von Fielding u. Richardson. Baumgarten und Wolff nennt Kant als die Schriften, aus welchen er am meisten gelernt habe. Den Tom Jones schätzte er sehr hoch.”

There are many references to Richardson’s novels in the anthropology lectures: Collins (AA 25: 40-41, 48), Friedländer (AA 25: 527), Mrongovius (AA 25: 1395), and we find an early mention in Kant’s annotations to his copy of his Beautiful and Sublime (1764). On Kant’s familiarity with Richardson, see also Bristow (2016).

Kant was also familiar with Jonathan Richardson, making reference to a work on Milton (published in 1734) that he co-authored with his son (also Jonathan Richardson): see the published Anthropology (AA 7: 308) and the corresponding passage in some of the lectures, e.g., Collins (AA 25: 40).

Kant distinguishes aesthetic and logical truths in his discussion of Baumgarten, §590 (which does not make this distinction), and this appears to closely relate to the brief mention here of aesthetic vs logical rules (another distinction not appearing in Baumgarten, §592). The best known book by the elder Jonathan Richardson was An Essay on the Theory of Painting (London 1715), 2nd ed. (London 1725), and translated into French: Traité de la peinture, et de la sculpture (Amsterdam 1728). While we find no mention of “aesthetica mythica” here, the first part of the essay is given over to articulating a number of rules of invention for guiding the painter (2nd ed.: pp. 41-87), such as, “A Painter is allow’d sometimes to depart even from Natural, and Historical Truth” (p. 49).

ms A11


[1] [fallen ins Wasser] In the Starke 1 anthropology notes from 1781-82 (AA 25: 996) we read: “In youth one often wakes up just after falling asleep, believing that one has fallen into water.” And in Kant’s published Anthropology we find this autobiographical comment:

“Thus I remember well how, as a boy tired because of playing, I went to sleep and, at the moment of falling asleep, quickly awoke due to a dream that I had fallen into water and was being turned around in circles, coming close to drowning, only soon to fall asleep again more peacefully.” (AA 7: 190; Louden transl.)

[2] [Condamine] Charles Marie de LaCondamine (1701-1774) was a French explorer, geographer, and mathematician who took part in the Paris Academy geodetic expedition to South America (1735-45), and which he reported in Journal du voyage (1751), but also in a long talk he gave in 1745 (LaCondamine 1750, 46-47):

“Die Omaguas bedienen sich zwoer Gattungen von Pflanzen sehr stark. Eine von diesen Pflanzen [47] nennen die Spanier Floripendo, deren Blume die Gestalt einer umgekehrten Glocke hat, und von dieser hat der Pater Feuillee eine Beschreibung gegeben. Die andere wird in der Sprache der Omaguas Curupa genennt, und von dieser habe ich den Saamen mitgebracht. Beyde haben eine Kraft abzuführen. Diese Völker machen sich durch diese Kräuter eine Trunkenheit, die 24 Stunden dauert, in welcher Zeit ihre Einbildungskraft sehr wunderliche Vorstellungen hat.” [excerpt]

[3] [Gassendi] Pierre Gassendi (1592-1655) is discussed in the 20th Letter of d’Argen’s Jüdische Briefe (1763, 207-17), where the topic is physical causation, freewill, and the possibility of morality, the main example being astrology: if the stars influence us, then they influence our wills and bodies alike, abolishing distinctions of good and evil – at which point the narrator argues that such fortune tellers should be banned from the state and treated like poisoners, since they poison the minds of others, with some even believing their own lies (1763, 213-14), and here he mentions Gassendi’s dealings with such a fabulist (1763, 214-15):

“Gaßendi ist ein Augenzeuge von der Verwirrung eines solchen vermeyntlichen Zauberers gewesen. Dieser Philosoph war auf einem Dorfe, wo er sich gemeiniglich von seinem Studieren erholte, und sahe einen Haufen Bauern, die einen Schäfer gebunden und geknebelt brachten. Die Neugier trieb ihn an zu fragen, was dieser Mensch gethan hatte, welchen man nach dem Gefängnisse führte. Mein Herr, antwortete ihm ein Bauer, er ist ein Hexenmeister, wir haben ihn gefänglich eingezogen, und wollen ihn den händen der Gerechtigkeit überliefern. […][215][…] Der Zauberer zog eine Büchse aus seiner Tasche hervor, darinn er eine Art von Opium hatte. Er nahm für sich etwas davon, in der Große einer Nuß, und gab dem Philosophen eben so viel, sagte, dieß müße er einnehmen, und hernach sich unter den Schorstein legen, dabey versicherte er ihn, daß bald ein Teufel in Gestalt einer grossen Katze kommen, und ihn in die Versammlung führen würde […].” [excerpt]

[4] [Aristoteles … besonderen] This quote stems from Heraclitus:

“The waking have a single and a common world; but in sleep each turns away from this common world to his own.” [Frag. #89]

Kant repeats this in his Dreams of a Spirit Seer (AA 2: 342).

ms A12


[1] [Cerebello ins Cerebrum] See the Collins anthropology notes of 1772-73 (AA 25: 104):

“There are many sorts of sleep-walker. The cause lies in the brain: the organs of voluntary movement still have Nervensaft, but the organs of sensation have none.”

See a related passage discussing the brain at EP 531-A5 and see the accompanying note.

[2] [haushofmeisters in Bologna … Gefühl] The same example is mentioned at EP 593-1, as well as in the Collins (1772-73) and Dohna-Wundlacken (1791-92) anthropology notes. In Collins we read (AA 25: 103-4):

“In den Memoires de l’Académie de Bourgogne wird folgende Geschichte von einem Nachtwanderer erzählt: Ein italienischer Graf hatte einen Hofmeister, der im Frühjahr Abends um 9 Uhr schläfrig und schwach wurde, und zulezt im Sitzen einschlief. Hierauf fing er an im Schlaf sein Gesicht zu streicheln, und denn ging sein wandern an. Gemeiniglich bildete er sich ein, daß Gäste gekommen wären, und weil es seine Pflicht war sie zu empfangen, so sezte er die Tische zurecht, wenn gleich alles Licht ausgelöscht war; er nahm ein Licht in die Hand, gieng seinen Gästen entgegen und machte Complimente, sezte alles zurecht, bat die Gäste zum Eßen, und wenn man ihm einen falschen Tisch hingesezt hatte, so schimpfte er und schallt auf die Bediente.”

[3] [M. de Sauvages … Gedanken haben] Kant discusses this example in the 1763 “Prize Essay” (AA 2: 290):

“A case in point would be the example, adduced by Sauvages, of the person suffering from catalepsy, or the ordinary actions of sleep-walkers. People have a tendency to jump too readily to conclusions, without paying attention to differing cases and investing te relevant concept with a significance appropriate to each respective instance. This may explain why, in the present case, no attention has been paid to what is probably a great mystery of nature: the fact, namely, that it is perhaps during sleep that the soul exercises its greatest facility in rational thought. The only objection which could be raised against this supposition is the fact that we have no recollection of such rational activity when we have woken up; but that proves nothing.” (Walford transl.)

Kant’s reference is to Sauvages’s case study published in the Mémoires de l’Académie des sciences de Paris (1742), with a German translation appearing in HMag (1751): “Betrachtungen über die Seele in der Erstarrung und Schlafwanderung.” [excerpt]

Kant relates this same story in a discussion of the immortality of the human soul at RP/NT 763-5. And in the Collins anthropology (AA 25: 104-5) we receive a fuller account of this woman suffering from catalepsy.

[4] [vitium subreptionis] Kant defines this term in his Inaugural Dissertation, §24 (AA 2: 412):

“the confusion of what belongs to the understanding with what is sensitive will be the metaphysical fallacy of subreption” [erit permutatio intellectualium et sensitivorum vitium subreptionis metaphysicum].

See also Refl. #243 (AA 15: 93) on anthropology:

“Fallacy of inner sense. / Fallacy of subreption is when the intellectual is taken as sensible, either in appearance or in a concept, the subjective for the objective.”

Fallacia sensus interni. / Vitium subreptionis ist, wenn das intellektuelle vor sinnlich gehalten wird, entweder in der Erscheinung oder im Begriffe, das subiective vor das obiective.”

[5] [Sokrates des Locke] The allusion here is to Locke’s anecdote of a man who believed that his soul was identical to that of Socrates; see the related passage at Ont/Cos-D6 and the accompanying note.

[6] [Delirium] Next to Baumgarten, §594, Kant wrote in his copy: “delirium, ohne Gestöhrt zu seyn.” Lehmann (AA 28: 1416) refers us to the Starke 1 anthropology notes (AA 25: 1012). Kant also discusses delirium (which he renders as the German ‘Irrereden’) in his published Anthropology (AA 7: 213).

[7] [Praevisio] This is discussing the “law of anticipation” given in Baumgarten, §596:

“If a sensation and an imagination sharing a common part are represented, then from this is produced a complete representation of a future state, in which the various parts of sensation and imagination are joined, i.e., the future is born from the present impregnated by the past.”

[8] [bey Thieren] In Refl. #377, a loose sheet containing several paragraphs of commentary on Baumgarten, §§595-598, and dated by Adickes to 1753-56, Kant writes:

“§597. Present and anticipated representations are not perceived with the same strength. Just as sensations and phantasms are distinguished with respect to clarity. Nevertheless, if the sensation that one is anticipating is very strong and clear, then the anticipation can come quite close to the actual sensation. Therefore a dog that is often harshly beaten will howl even when the stick is only raised for the blow […].” (AA 15: 151).

This last example of the dog also appears in Leibniz (Monadology, §26) and Wolff (Psychologia Rationalis, §765).

ms A13


[1] Lehmann (AA 28: 1381) points to AA 15: 748 (“Tod vor Freude, vor Schrek.”) and to Adickes’ long note on Hieronymus David Gaub [Gaubius], a German physician and chemist, who recounts such incidents in his Sermones academici de regimine mentis, quod medicorum est [Academic lectures on the direction of the mind, which is the task of physicians] (Leiden 1747), pp. 101ff. An example of such a malady fitting Herder’s notes is found in the Leipziger Sammlungen (1761, 15: 717):

“Aber ich verachte dem ungeachtet auch jenen Hofnarren nicht, der vor Furcht starb, als ihm der Scharfrichter, statt des Schwerdtes, mit einer Spitz-Ruthe an den Hals schlug.”

We thank Victor Chorny for directing us to this passage.

[2] [602] Baumgarten, §602, lists eight things that promote foresight. The 6th is that, when the thing to be foreseen “is to be sensed not long afterwards” and the 8th “when it follows and accompanies stronger imaginations and sensations sharing partial perceptions in common with that which is to be foreseen.”

[3] [603] Baumgarten, §603, lists eight things that hinder foresight. The 6th is “when that which is to be foreseen is postponed,” to which death might be referring.

[4] [Aesthetic mantic] Baumgarten, §604, concludes with the observation that, since all foresight is sensitive (actualized by the lower cognitive faculty), “the mantic art that directs the knowledge and presentation of this faculty is thus also part of aesthetics.”

[5] [Chirokko] The Sirocco winds that blow north out of the Sahara are discussed in the physical geography notes at Winds(8°)-5.

[6] [Empfindungen etc.] This is a convoluted construction. Sensations (and to a lesser degree, reading stories) are a source of experience, and are presumably being given as examples of what one might lack.

[7] [Vollkommenheit und Unvollkommenheit] Baumgarten’s opening paragraph to section nine (§606) ties the act of judging to the concept of perfection:

“I represent to myself the perfections and imperfections of things, that is, I JUDGE, thus I have a faculty to judge […].”

See also Kant’s long commentary on this and the following paragraphs in Refl. #403 (AA 15: 161-63), the first paragraph of which reads:

“Section IX, Judgment. §606. If one notices not just the diversity or agreement of things, but also how these many fit together as one, and contain the ground for this [unity], then one recognizes perfection. This is to assess [beurtheilen]. A bird searching for a place to nest clearly perceives whether everything fits together to keep the house hidden, dry, and sturdy. A dog chasing its prey will judge the best way for catching hold of it. This judgment is entirely possible through the lower faculty of judgment. In order to perceive the ground contained in something, there must often occur alongside certain sensations also another sensation that is perceived: then will the first be perceived as the ground of the second, and [we] see them as fitting together. When an animal displays a faculty of judgment, even without any previous experience. A young bird building a nest: this indicates innate drives.”

[8] [Homer der Charte las, ohne Gefühl] Kant uses a similar example in the Blomberg logic notes:

“The author [Meier] holds every perfect historical cognition to be beautiful. But a cognition can be historical without being beautiful. We can know from Homer everything mythological, even all the travels of Ulysses, etc., and more, so that we have a quite perfect historical cognition[;] and nevertheless it will not be beautiful if it has no effect on our feeling, if we regard everything coldly and we sense nothing along with it.” (AA 24: 48; Young transl.)

This is quite similar to a passage in Hume’s essay “The Sceptic,” §16 (1756h, 279):

“Derjenige Mathematikus, welcher kein anderes Vergnügen hatte, indem er den Virgil las, als daß er die Reise des Aeneas nach der Landkarte untersuchte, konnte vollkommen den Sinn eines jeden lateinischen Wortes verstehen, […] aber die Schönheiten verstand er nicht, weil eigentlich zu reden, diese Schönheiten nicht in dem Gedichte liegen, sondern in der Empfindung, oder dem Geschmacke des Lesers.” [excerpt]

Similarly, the reference to Euclid in the following sentence comes directly from the previous paragraph in Hume’s essay:

Euklides hat sehr vollkommen die Eigenschaft eines Zirkels erkläret, aber in keinem einzigen Satze ein Wort von ihrer Schönheit gesaget.”

We thank Victor Chorny for directing us to these passages.

ms A14


[1] [sensio … sensatio] Kant uses this term ‘sensio’ in a note to Baumgarten, §216 that Adickes dates to the mid-1770’s (Refl. #387; AA 15: 155). Adickes claims that ‘sensio’ appears neither in Wolff nor in Baumgarten, but that this word should not be viewed as a miswrite, referring us to Walch’s Philosophisches Lexikon (1726, et al.):

“In Latin, sensation [Empfindung] is called ‘sensio’ (the newer philosophers use ‘sensatio’), the word meaning the sensation itself as well as the ability to sense (when the new philosophers want to discuss the faculty, they use the word ‘sensus’). The word ‘sensus’, however indicates the sensory organ (organum sentiendi), the power to sense, and the sensation itself.”

(The parenthetical comments are those of the dictionary’s later editor, J. Chr. Henning.) Zedler’s Lexikon also gives ‘sensio’ as the Latin equivalent of ‘Empfindung’.

[2] [Man kan über sein Gefuhl urteilen … Lust etc.] Kant appears to have in mind Hume’s essay “The Sceptic,” §16 (1756h, 274-75):

“Eben diese Anmerkung können wir weiter treiben, und schließen: daß so gar, wenn die Seele allein wirket, und indem sie sich geneigt fühle, zu tadeln, oder zu loben, einen Gegenstand für ungestalt und häßlich, einen andern für schön und liebenswürdig erkläret: Ich sage, daß in eben diesem Falle, diese Eigenschaften nicht wirklich in den Gegenständen vorhanden sind, sondern bloß auf die Empfindungen derjenigen Seele ankommen, die tadelt, oder lobet. Ich gestehe, daß es schwer seyn wird, diesen Satz zu beweisen, und wenn man ihn bewiesen hat, ihn den nachläßigen Denkern begreiflich zu machen, weil die Natur in den Empfindungen der Seele einförmiger ist, als in den meisten Empfindungen des Leibes, und eine nähere Aehnlichkeit in den inwendigen, als auswärtigen Theilen der Menschen hervorbringt. Es befindet sich in dem Geschmacke der Seele etwas, das den Regeln gleich könnmt; und Kunstrichter können weit wahrscheinlicher ver nünfteln und streiten, als Köche. Diese Materie würde eine besondere Untersuchung erfordern [275] Zugleich können wir bemerken, daß diese Einförmigkeit unter den Menschen nichts schadet, sondern daß es eine beträchtliche Verschiedenheit unter den Empfindungen der Schönheit, und der Würde giebt, und daß Erziehung, Gewohnheit, Vorurtheil, Eigensinn, und Gemüthsart unsern Geschmack in dieser Art sehr verändert.” [excerpt]

Kant explicitly links Hume with this discussion of taste, cooks, and critics in his Critique of the Power of Judgment (AA 5: 285). We thank Victor Chorny for alerting us to these passages.

ms A15


[1] [Sulzer] See Kant’s mention of Sulzer in the lectures on logic at xxv.37-4.

[2] [aßa foetida] A spice common to South Asia, prepared from the dried resin of the Ferula asafoetida plant. It is highly pungent, but is used in small amounts in dishes that would otherwise cause flatulence, which it helps suppress. It is mentioned in notes on physics (A2) and physical geography (Humans(8°)-13 and in other sets of notes on physical geography) as well as the Collins (AA 25: 128-29) and Parow (AA 25: 340) notes on anthropology. The common German name is Teufelsdreck (literally: devil’s filth).

ms A16


[1] [Lapsus memoriae] Lapse of memory is discussed at Baumgarten, §586.

[2] [M. Stiphelius] Lehmann (AA 28: 1417) notes that, in this context, the referent can only be Michael Stifel (1486-1567), a friend of Luther and Melanchthon, and pastor in Holtsdorff, near Wittenberg; in 1559 he became the first mathematics professor at the newly founded university in Jena. Stifel anonymously published Ein Rechenbuchlin vom EndChrist. Apocalyps in Apocalypsim (1532) in which he claimed the Last Judgment would occur on October 3, 1533, around 10 in the morning. Wolff (Kurtzer Unterricht §9) mentions Stifel as “ein gelehrter Dorfprediger” who published a 4° book on Arithmeticam integram (1544), and in §53 refers to him as a Prussian pastor born in Eßlingen.

[3] [616] Baumgarten, §616 introduces the “faculty of divining” and “gift of prophecy” while §617 (below) concerns the opposite, when the prophecy is poorly grounded (in owls, howling dogs, or comets).

[4] [Astrologie … offentlich] The Zedler Lexikon, in its article on “Persia,” lists astrology among the subjects taught at the universities in Persia (1741, vol. 29, col. 599):

“Ihre Mederis und Finsuf oder Weltweisen tragen lange weisse Röcke mit weiten Ermeln, und lehren die Rechen-Kunst, Geometrie, Astronomie, Astrologie, Physic und Ethic.”

[5] [Galimathias] ‘der/das Galimathius’, of apparently 17th century French origin, means “nonsense” or “meaningless blather”.

ms B1


[1] [621] Baumgarten, §621, concerns “false knowledge” that is either symbolic (where perception of the sign is stronger than perception of the signified) or intuitive (where perception of the signified is stronger). Such false knowledge arises when something is taken to be a sign (or as something signified) when it is not.

[2] [623] Baumgarten, §623, defines the ‘art of interpreting dreams’ (Kunst der Traumddeutung; onirocritica) as “the collection of rules for anticipating based on the foresights of dreams” and claims that the weaker images one has during sleep are more suitable for “sensitive foresight” than one’s waking images, since “the external sensations of someone sleeping are not clear.”

[3] [Artemidorus] Artemidorus of Ephesus (second century C.E.), the author of Oneirokritikos (Interpretation of Dreams), read by Freud and Foucault, as well as Kant, who mentions him here and in his Dreams of a Spirit-Seer (AA 2: 357). Melanchthon translated the book into German: Träumbuch Artemidori des griechischen philosophi (1616). The five volumes consist of subjects dreamt (body parts, various activities, grasshoppers, and so on) and their meaning.

ms B2


[1] [624] Baumgarten, §624, introduces this section on the understanding, defining it as the faculty of knowing something distinctly.

[2] [625] Baumgarten, §625, presents the faculties of attention and abstraction as powers of the soul for representing the universe as it is related to the body’s location in the universe. The innner sense assuming a central role in Kant’s discussion in this section is not mentioned by Baumgarten.

ms B4


[1] [632] Baumgarten, §632, defines ‘conceivable’ (begreiflich, conceptibile) in terms of distinctly perceiving, while a thing is conceivable in itself if it can be distinctly perceived without reference to anything else. Since each possible thing differs in some way from every other thing, each can be distinctly perceived separately from everything else, and so is conceivable in itself.

[2] [Rozfische] Rozfische, or moon jellyfish, is the Aurelia aurita, a kind of jellyfish found in most oceans of the world, including the Baltic. They are also mentioned at RP/NT 763-A15 in a discussion of animal souls (§792), and they receive their own entry in Holstein-Beck:

“Sie sind durchsichtig und wie lauter Schleim sind fast in allen Meeren. Eine Gattung davon heisset Meernessel, weil sie, wenn sie berührt wird, eine brennende Empfindung machen.” (AA 26.1: 137).

[3] [634] Baumgarten, §634, equates perceiving a thing distinctly as a matter of perceiving it and its features clearly, and thus that there are degrees of distinctness depending on how many features are clearly perceived (extensively distinct) and how clear the perception (intensively distinct).

[4] [635-37] Baumgarten defines the Schönheit des Verstandes (intellectus pulchritudo) at the end of §637, in terms of forming extensively distinct features of a thing. This contrasts with the “depth” of the understanding (which varies in terms of the intensively distinct features).

ms B5


[1] [638] Baumgarten, §638, distinguishes being distracted (distrahor) and collected (collectio) in one’s mind in terms of attention and abstraction, both of which are correlated with being collected.

[2] [Addison] Kant is referring to Addison and Steele’s Spectator, #4 (5 March 1711), this issue being written by Richard Steele on the subject of the vanity of new authors:

“Diejenigen, welche in die Gesellschaften kommen, bloß ihrer Neugier zu willfahren, und nicht, eine Figur darinnen zu machen, genießen der Vergnügungen der Einsamkeit in einem weit höhern Grade, als es auf ihrer Clause möglich wäre. Der Verliebte, der Ehrsüchtige und der Geizige werden von einem ärgern Schwarme dahin begleitet, als nur irgend einer ist, von welchem sie sich entziehen können. Frey von denen Leidenschaften seyn, mit welchen andere gemartert werden, ist die einzige wohlgefällige Einsamkeit. Ich kann mit einem alten Weisen recht sagen: Ich bin niemals weniger allein, als wenn ich allein bin.” (Addison/Steele 1749-51, 1: 18) [excerpt]

The “alte Weise” mentioned by Steele is Cicero, the quote coming from his De officiis (3, I, i): “Numquam … minus solum, quam quum solus esset.

[3] [639] Baumgarten, §639, defines the “use of the understanding” as the skill (Fertigkeit, habitus) to bring about distinct perceptions with the understanding. A child is one who lacks this skill, while a “natural minor” (naturaliter minorennis) is still lacking in the level of skill needed for participating fully in society, “simple, in a bad sense” (simplex significatu malo) is an adult lacking in adequate skill, and “insane” (mente capti) one who has little or no use of the understanding at all.

ms B6


[1] [Chrysostomus Demosthenes] Kant is giving two examples of a certain oratorical style: John I (c. 347-407), Archbishop of Constantinople, was called ‘Chrysostomus’ (Greek: “golden mouthed”) because of his oratorical skills; likewise Demosthenes (385-322 BCE), the Athenian orator.

[2] [Bedlam] Bedlam (modified from ‘Bethlem’) was by Kant’s day a London hospital for the mentally ill, although it began in the 13th century as a hospital (more in the sense of a place of lodging for visitors and the indigent) near Bishopsgate, and acquired an association with the mentally ill only near the end of the 14th century. See also the reference at EP 593-2.

[3] [Vernunft … forgesetzer Verstand] Baumgarten, §640, characterizes reason (ratio) as the understanding insofar as it can perceive connections (nexi) as either confused or distinct.

[4] [Analogon rationis] Kant reiterates the definition Baumgarten gives near the end of §640, namely, the various faculties that represent connections only indistinctly.

ms B7


[1] [641] Baumgarten, §641, further characterizes reason as consisting of intellectual wit and acumen, intellectual memory (or personality, personalitas), and intellectual judgment, presentiment, and characterization.

[2] [643] Baumgarten, §643, defines ‘rational’ (rationabile) as whatever can be known through its ground; otherwise it is irrational, noting that every possible thing is thus doubly rational, since it is connected both to its ground (ratio) as well as a consequence (rationatum).

[3] [644] Baumgarten, §644, defines a nexus too complicated to be cognized as being “outside the sphere of a given reason” (but not beyond everyone’s reason).

[4] [645] Baumgarten, §645, describes degrees of reasoning ability, from the smallest (able to perceive only the simplest connection), and reason as having degrees of thoroughness (soliditas, Gründlichkeit) and resourcefulness (sagacitas, Findigkeit).

[5] [646] Baumgarten, §646: reason can be either sound (sana, gesund) or corrupt (corrupta, verderbter), depending on the truth or falsity of reason’s perceptions, and a false syllogistic rule is especially corrupting.

ms B8


[1] [halten] The errors of the analogue of reason are discussed in Baumgarten, §647, which Kant discusses alongside §646.

[2] [648] Baumgarten, §648, discusses comparative strength and weakness of different cognitive faculties. Wit (ingenium, Kopf, Gemüths-Fähigkeit) is how the various strengths are proportioned.

[3] [649] Baumgarten, §649: wits vary also with respect to how skillful they are with cognizing different kinds of things, e.g., “empirical, historical, poetical, prophetical, critical, philosophical, mathematical, mechanical, musical.”

[4] [Xerxes Armeen] Some of the circumstances surrounding Xerxes’ army are supplied in Hume’s essay “Of the Populousness of antient Nations” and available to Kant in the German translation (1754e, 214-15):

“Ich will es gern glauben, daß das Heer des Xerxes ausnehmend zahlreich gewesen; beydes wegen der Größe seines Reiches, als auch wegen der thörichten Gewohnheit der östlichen Nationen, ihre Läger mit einer überflüßigen Menge zu beschweren. Aber wird wohl irgend ein vernünftiger Mensch die wunderbaren Erzählungen des Herodotus als glaubwürdig anführen? Ich gestehe es, das, was Lysias hierüber saget, ist sehr vernünftig. Wäre, saget er, das Heer des Xerxes nicht so zahlreich gewesen, so würde er nie eine Brücke über den Hellespont geschlagen ha- [215] ben: es würde viel leichter gewesen seyn, wenn er die Leute über eine so kurze Ueberfahrt mit seinen zahlreichen Schiffen hätte übersetzen lassen.” [excerpt]

We thank Victor Chorny for directing us to this passage.


Textual Notes
[EP 531-649]

[Here is a mark-up key for the transcription.]

ms A1


[a] A 'Vorstellung' appears to be crossed out.

[b] Reading '˚werden' as 'wird'.

[c] A '˚.von' is crossed out.

[d] Reading '˚sind' as '˚sondern'.

ms A2


[a] Reading '545' as '542'.

[b] The underlining could also be understood as meant to delete the '˚und'.

[c] Reading 'Ueberg' as 'Uebung'.

[d] Reading 'Chesell' as 'Cheselden'.

ms A3


[a] Three illegible words are crossed out.

[b] The following text appears to be crossed out: '˚und es ist ˚.auch'.

[c] A '˚eine ¿¿¿¿' is crossed out.

ms A4


[a] Reading 'Abstkrt' as 'Abstrakten'.

[b] Three illegible words are crossed out.

[c] A 'Bei ¿¿¿¿¿' is crossed out.

[d] An '˚und' appears to be crossed out.

ms A5


[a] Reading 'des' as 'der'.

[b] Reading 'ist' as 'sie'.

[c] An 'est' is crossed out.

ms A6


[a] This text begins mid-sentence, and the text on the last line of ms A5 breaks-off mid-line, which would suggest a missing sheet of text – except that A6 is the verso of A5, and the notes continue the discussion of Baumgarten, §559.

[b] Reading 'Cartes.' as 'Descartes'.

[c] 'Gehirn' overwrites another word.

[d] A 'rep @Menschen@' is crossed out.

ms A7


[a] A ')' is crossed out.

[b] 'I' overwrites an 'S'.

[c] '˚die' overwrites 'E.in'.

[d] '@Doch@' overwrites 'S¿¿¿¿¿'.

[e] 'Verhindern' overwrites an 'E'.

[f] A 'Vorstellung' is crossed out.

[g] Reading '˚sind' as 'ist'.

ms A8


[a] A 'Menschen ¿' is crossed out.

[b] Reading 'Schwift' as 'Swift'.

[c] A 'mehr' is crossed out.

[d] An 'ist' appears to be crossed out.

[e] A '¿¿¿h' is crossed out.

ms A9


[a] An '˚und ¿¿¿¿ge' is crossed out.

[b] Reading 'Mariabecky' as 'Magliabechi'.

[c] A '@läng@' is crossed out.

ms A10


[a] A 'Sin' is crossed out.

[b] An 'E¿¿' is crossed out.

[c] Reading 'etrst' as 'erst'.

[d] A 'sep' is crossed out.

[e] The number appears to have been corrected to '591' in the manuscript, but the text following fits with §590. Also, immediately following is a 'waz' that appears to have been crossed out.

[f] Reading 'wirkührlichen' as 'willkührlichen'.

[g] An 'intell:' is crossed out.

[h] Reading '˚sind' as 'ist'.

[i] A 'de' is crossed out.

ms A11


[a] A '¿¿¿' is crossed out, but another word appears to overwrite it: 'doch'?.

[b] Reading here (and in the next line) '˜Feur' for '˜Wasser'. These are alchemical symbols, fire being an upward pointing triangle and water a downward pointing triangle.

[c] 'A wir' is crossed out.

[d] A '¿¿' is crossed out.

[e] Reading 'der' as 'daran'.

ms A12


[a] Reading 'Sauvage' as 'Sauvages'.

[b] 'Seele' overwrites an illegible word.

[c] An 'Ist'(?) is crossed out.

[d] An illegible word is crossed out.

ms A13


[a] A 'beß' is crossed out.

[b] An 'Inquisition' is crossed out.

[c] A 'jeden' is crossed out.

ms A14


[a] The 'i' (of 'in') overwrites an 'f' (= '˚auf') in the manuscript.

[b] A '¿¿' is crossed out.

[c] A 'konnen' is crossed out.

[d] An '˚.einigeres ˚.auch s¿¿¿ges¿¿ E¿¿¿¿¿' is crossed out.

[e] Reading 'Katull' as 'Catullus'.

[f] A 'bildh:' is crossed out.

ms A15


[a] An 'an' is crossed out.

[b] A 'Grund' (attached to 'gefühl') is crossed out.

[c] 'trügende' is written above a crossed out (and illegible) word.

[d] An 'ohne/ihm' is crossed out.

[e] Reading '˚eine' as '˚ein'.

[f] An 's' overwrites an 'r', or vice versa.

[g] An 'es' is written above the line, but appears to be crossed out.

[h] A 'Geschmack' is crossed out.

[i] A '@wenigste@' is crossed out.

[j] An 'Erkennen' is crossed out.

ms A16


[a] A 'des verz¿¿¿¿' is crossed out.

[b] A 'zu' is crossed out.

[c] A large round ink spot, about two lines in diameter, obscures much of the text here.

[d] A '¿¿ ¿¿¿' is written above a crossed out '¿¿¿¿'.

ms B1


[a] A '@sense@' is crossed out.

ms B2


[a] An 'Un' is crossed out.

[b] A '˚Der haben' is crossed out.

[c] 'Verstand' is written above 'Begriffe ist ˚der' and inserted.

[d] A '˚Der Aut.or' is crossed out.

[e] A 'v' appears to overwrite the 'E', both of which appear to be preceded by an 'f'.

ms B3


[a] 'ist ˚das' appears to overwrite 'ist es'.

[b] A 'v' is crossed out.

[c] '˚die' overwrites an 's'.

[d] A '2 p' is crossed out before the '1'.

ms B4


[a] Reading '1fache' as 'einfache'.

[b] A long dash is crossed out.

[c] 'intens.iv' is written directly below 'extens.iv' in the line above, and is the only word on this line.

[d] A 'bei' is crossed out.

[e] '˚der' is written above the line and inserted.

[f] 'erfodert' is written above the line, without insertion.

ms B5


[a] A 'Man' is crossed out

[b] 'tief' is written above and slightly over a 'willk.ührlich', as though to replace the original word (although it is not crossed out).

[c] 'in' overwrites a 'z¿'.

[d] An 'eigentl.ich' is crossed out.

[e] An 'in' is crossed out.

ms B6


[a] A 'ment' is crossed out.

[b] A 'gibt' is crossed out.

[c] An '˚.ein Merkmal' is crossed out.

[d] 'das' fills a space for repeated the word above, with gender-correction.

[e] 'Im' overwrites an illegible word.

[f] A 'pd M' is crossed out; the 'praedicat' that follows might also be intended as a deletion rather than an underline.

[g] Reading what looks like ':|' as 'ist'.

[h] A 'Def' is crossed out.

ms B7


[a] An 'aber' is crossed out.

[b] An 'aber' is crossed out.

[c] A '¿¿¿¿¿¿¿' is crossed out.

[d] '˚ein' appears to overwrite '˚aber'.

[e] Reading 'alls' as 'als'.

[f] A 'diese' follows the comma, and is either underlined or crossed out.

[g] A 'dies konnt blos' is crossed out.

[h] Before 'blos', a '˚nicht' is crossed out, as is '¿¿' directly after 'blos'.

[i] A 'de' appears to be crossed out.

ms B8


[a] This text is written in two lines above the text following the colon.

[b] A '˚wenn ˚.man' is crossed out, and the '˚und' following overwrites an illegible word.

[c] An 'Urteile' is crossed out.

[d] A 'heißen' is crossed out.

[e] Reading 'Muscheln' as 'Muskeln'.

[f] '˚die' overwrites an 'aber'.

[g] These words were rearranged with numbers above each word. The original order was: 'Objekten sinl.icher Empfindungen wer zu ˚den', and a 'da' following 'wer' was crossed out.

[h] A '¿¿¿' is crossed out.

[i] A '˚seine' is crossed out.