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Mathematics
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Source: Nachlaß-Herder XXV.46 (Berlin/Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz). Pages B1-B7.
XXV.46. Same size and format as the previous, but there is no margin. Sheets are numbered in pencil. 3v is blank, save for three words in ink at the top: “@Anwend.ung ˚auf ˚die@”. Irmscher (1964, 29) suggests that the text on 3r is a later insertion, and the text here is certainly out of place: 2v [B4] discusses arithmetic, 3r [B7] geometry (but without transition or introduction), 3v is blank, then 4r [B5] introduces geometry, which 4v [B6] continues. It seems more reasonable to view 3r (which discusses stereometry) as a continuation of the discussion of longimetry and planimetry on 4v – this fits the outline provided on 4r (“4. Plan”) and also makes the blank 3v less surprising, as it would then be the last page of the signature. We have arranged the text following this interpretation.
Previous transcriptions: Irmscher (1964, 29-39) and AA 29: 59-66.
See the introductory comments on these notes here. An errata list for the Lehmann transcription is here.
Because these notes on mathematics are primarily in an outline form, the insertion of a forward-slash (/) to mark paragraph-breaks has little value and so is generally omitted here.
The longer marginalia written in the wide left-hand margin (of the A-signature) appear to be later additions, and these are bracketed as ‹insertions›. Text that is shown as written in the margin but is not bracketed – normally just a word marking a theme – has the appearance of having been written at the same time as the main body of notes. The B-signature has no margin, but the outline form of the text leaves considerable empty space, and Herder added four insertions on B7.
Textbooks (all included in Kant’s library):
Christian Wolff, Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften, Zu Bequemerem Gebrauche Der Anfänger auf Begehren verfertiget. Frankfurt/Leipzig: Rengerischen Buchhandlung, 1755, 11717. [(16) 740 p.]
Christian Wolff, Elementa Matheseos Universae. Tomus Primus. Genevae: Henricum-Albertum Gosse, 1713. [(20), 832 p., with 7 leaves of engravings, index (pp. 833-64)]
Abraham Gotthelf Kästner, Anfangsgründe der Arithmetik Geometrie ebenen und sphärischen Trigonometrie und Perspectiv. Göttingen: Verlag der Witwe Vandenhoek, 1758. [(21) 423 p., with 12 leaves of engravings]
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Vorläufige Erinnerungen 1) Erklärung: Mathematik (mathesis a (μαθεω disco) ˚eine Wissenschaft der Ausmeßung der Größen. Die Ausmeßung ist theils unmittelbar, durch einen Maßstab, ⁅ist theils⁆ mittelbar, ⁅durch⁆ Schlüße.[1] 2) Einteilung 1) vniversalis[2] (die allgemeine) die die Größe an sich ausmisst; [a] sie drückt die Größe aus α) durch Zahlen: Arithmetik β) ⁅durch⁆ andre Zeichen: Algebra 2) specialis: die die Größe in besondern Dingen betrachtet. Diese Dinge sind α) Raum;[3] daher Geometrie ˚.und Trigonometrie β) Zeit: daher Chronologie, die die ‹Jahre›[b] } ausmißt. Gnomonik, die die Tage } ausmißt γ) Kraft: ‹α. Bewegkraft, Dynamik›[c] 1) ‹in› vesten Körpern überhaupt: z.E. Mechanik[4] a) unserer Erde: Geographie b) der Himmelskörper: Astronomie c) des Lichts: 1) [d] geradlinicht: Optik 2) durchgeschlagen: Dioptrik 3) zurückgeprallt: Catoptrik d) der Luft: Aerometrie 2) in flüßigen Körpern Hydrodynamik,[e] oder Hydraulik β) stillstehende Kraft: 1) in vesten Körpern: Statik 2) in flüßigen ⁅Körpern:⁆ Hydrostatik. 3) Nutzen[5] 1) in wirklichen Künsten: z.E. α) [f]Perspektiv zum Mahlen: β) Artillerie zum Kriege: γ) Baukunst im gemeinen Leben: [g] im Kriege ˚.und zur See 2) ‹in›[h] Bildung des Verstandes: 1) zur Gewißheit: durch ihre Beweise 2) ⁅zur⁆ Ordnung: ⁅durch ihre⁆ Methode. Daher hieß sie bei den Griechen μαθημα (disciplina strictissime dicta), weil ‹man› sie bei ihnen trieb α) am frühsten: statt der Mythologie: β) am sorgfältigsten: Pythagoras[6] z.E. γ) als einen Probierstein der Fähigkeiten |
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Arithmetik ist entweder 1) vulgaris, die statt Beweise Proben } gibt 1) Einteilung 2) mathematica⁅, die statt⁆ Proben Beweise } gibt 2 Ursprung[1] 1) der gemeinen a) der Zahlbegriffe: ist sehr alt; bey denen handelnden Völkern gegesteigert b) der Zeichen der Zahlbegriffe 1) durch Sachen, z.E. durch Kerbstock, Franzen etc. 2) durch Bilder: so wohl ganze als hieroglyphische 3) ⁅durch⁆ Buchstaben: bei allen Oriental.ischen Nationen, ‹˚.auch bei Römern, Griechen›[a] 4) ⁅durch⁆ Ziffern: von den Arabern erfunden, durch Gerbert von Fleury[2] in Europa bekandt gemacht. 2) der Mathematischen bei den Griechen, z.E. Pythagoras und Römern z.E. Diophantus.[3] 3) Plan: sie geht um A) mit ganzen Zahlen. Dahin gehört 1) das Numeriren: geht 1) in der Ordnung der Zahlen bis 10 willkührl.ich 2) ⁅in der⁆ Stellung ⁅der Zahlen⁆ von der rechten Hand: orientalisch 3) ⁅in dem⁆ Werth ⁅der Zahlen⁆ nach den Stellen, die 10fach wachsen 2) die Species, als Arten, die Zahlen[4] 1) zu vermehren: a) Addiren thut eine Größe einmal hinzu: Zeichen +: die Summiren- den Zahlen müssen = seyn der Summe. b) Multiplic.iren thut [b] eine Größe etlichemal dazu: Zeichen × : Regel: wie sich die Einheit verhält zu einem Faktor (dem Multipli- candus:) so der (Multiplicator) andre Faktor zum Produkt. 2) zu vermindern: α) Subtrahiren: nimt eine Größe einmal weg: Zeichen – Regel: der Subtrahens + der Differenz = dem Subtra‹hendus› β) Dividiren: nimt eine Größe etlichemal weg: Zeichen (: a/b) Regel: wie die 1. zum Quotient so der Diuisor zum Dividendus. B) mit Brüchen:[5] diese sind Theile vom Ganzen, haben @das@ Zeichen a/b und die Regel: wie die gebrochne Zahl zur Einheit: so der Zähler zum Nenner, @und ist@ also eine Art von Division: Sie sind entweder 1) gemeine: vulgares: die Regeln[c] sind:[6] 1) Dividirt Nenner ˚.und Zähler durch eine ganze Zahl: = derselbe Bruch. Dieß ist Abbreviren 2) Nenner ˚.und Zähler × durch ein[d] Ganzes gibt dasselbe Produkt. Dies ist der Grund von[e] der Reduktion unter = Benennungen: ˚.und nachher beim Addiren ˚.und Subtrahiren |
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3) × den Zähler mit einer Zahl: so ist ﹥ ˚.und das[a] ist Multiplicir.en mit einer @Zahl@[b] 4) × ⁅den⁆ Nenner ⁅mit einer Zahl: so ist⁆ ﹤ ⁅˚.und das ist⁆ Dividir.en ⁅mit einer Zahl⁆ 5) : ⁅den⁆ Zähler ⁅mit einer Zahl: so ist⁆ ﹤ ⁅˚.und das ist Dividiren mit einer Zahl⁆ 6) : ⁅den⁆ Nenner ⁅mit einer Zahl: so ist⁆ ﹥ ⁅˚.und das ist⁆ Multiplic.iren ⁅mit einer Zahl⁆ Hierauf gründet sich das Multipl.iciren ˚.und Dividiren in Brüchen. Die gemeinen Brüche sind 1) eigentliche propriae, die auch zuweilen mixtae vermischte sind 2) uneigentl.iche, die zu mixtis reducirt ˚werden. 2) zehntheilige Brüche (decimales), deren Nenner Potenzen von 10 sind z.E. 7/10 etc. etc. 4/100 der Werth für 1) Zeichen: z.E. 43° 6I 7II 8III 9IV 0V 7VI oder 43678907VI Ganze° (Ruthen) FußI (10.theil) ZollII (100.theil) LinienIII (1000.theil) 1ste SkrupelIV etc. 2) Regel: Im Bruch werden sie Zähler, ˚.und eine Einheit mit so viel Nullen, als ihr höchstes Zeichen ist, Nenner 3) Rechnungsarten: Grund: Ihr Werth fängt von der linken [an], ˚.und sinkt 10fach. Daher kan man Nullen dazu sezzen. a) Addiren } man richte gleiches zu gleichem ein, und rechne wie gewöhnlich b) Subtrah:iren } c) Multipl.iciren: wie gewöhnlich: man addire drauf die Zeichen [c] der Faktoren vor das Produkt. d) Dividir.en: ⁅wie gewöhnlich:⁆ man subtrah:ire ⁅drauf die Zeichen⁆ des Divisors ˚.vom Dividend.en ⁅vor⁆ den Quot:ienten C) mit[d] Quadrat- ˚.und Cubickzahlen[1] b) [e] Benennung Quadrat || vom [f]Geometr.ischen } wegen der Ähnlichkeit mit denen aus der Geometrie: daher ![]() Fig. 2 ![]() Fig. 1 Wurfel: } sind Zeichen [Fig. 1] r ˚.und [Fig. 2]. Cr. ˚.und C. a) Erklärung etc.: Quadrat ist ˚das Produkt einer Zahl in[g] sich selbst a Wurzel eine Zahl mit ihr selbst multiplicirt ˚die Würfelzahl ⁅eine Zahl mit ihr selbst⁆ in ihrem Quadr.at ⁅multiplicirt⁆ b Wurzel ⁅eine Zahl mit ihrem⁆ Quadr.at multiplicirt c) Regeln:[2] 1) ˚.zur Quadrat. Wurzel: dupl.icire, sez herunter, ˚.und: 2) ⁅zur⁆ Cubick ⁅Wurzel⁆: 4drir, 3pl.ire ⁅herunter⁆: [The remainder of the page – space for about eight more lines – is blank.] |
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1) Erklärung: ˚der Unterschied 2.er Größen ˚durch ˚eine 3te: 2) Zeichen: ˚die beiden Glieder ˚der Vergleichung heissen: membra: eins antecedens ‹willkührlich›, ˚das andre Conseq.uens, ˚die ˚durch : verbunden ˚werden. ˚die Grösse des Unterschiedes, ˚der Exponent. 3) Einteil.ung:[2] 1) arithmetische, wenn ˚der Exponent ˚durch Subtrakt.ion gefunden wird Regel: consequens, hat[c] so viel Einheiten, mehr, als antec:edens, als im Expon:enten sind, ˚.und ʾ vice versa 2) geometr.ische, ˚wenn ˚der Expon:ent ˚durch Divis.ion gefunden wird Regel: antecedens steckt so viel mal ganz im conseq.uens ⁅als im Exponenten sind,⁆ ˚.und ʾ vice versa B) zusammenges.ezte Verhältn.isse 1) Proport.ion[3] a) Erkl.ärung: [d]‹2 ˚.mit dem Zeichen ˚der Gleichheit zus.ammengesezte Verhältniße: [e] a:b = c:d, folgl.ich ˚.auch:› wie b:a = d:c imgleichen c:d = a:b. b) Einteil.ung 1) in Absicht auf ˚die Schreibart: ist [f] willkührl.ich a) continua:[4] ˚die 3 Glieder ˚.hat b) discreta: ˚die 4 ⁅Glieder ˚.hat⁆ 2) in Abs.icht ˚.auf den Exponent.en ist wesentl.ich a) arithmetisch: ist keine wahre Verhältniß Regeln: ˚.wie˚viel Einh.eiten a grösser ist, als b :: so viel c : grösser als d b) geometr.isch: ist ˚das[g] einzige wahre Verhältn.iß ⁅Regeln:⁆ ˚.wie˚viel mal a ⁅grösser ist als b :: so viel c : grösser als d⁆. 2) Progression,[5] sind einige (wenigstens 3) in proport.ione continua zus.ammenges.ezte Verhältnisse: ˚.und ˚wird eben so in Arithm.etische ˚.und geometr.ische ˚.eingetheilt ב) Schlüße: 1) ˚Wenn 2 Grössen, (Zahlen, Verhältn.iße[h]) einer 3ten gleich sind: sind s.ie ˚.einander selbst gleich.[6] Folgl.ich sind ˚die Produkte ˚der beiden ‹äußersten›[i] Glieder = ˚den Prod.ukten ˚der beiden mittelst.en 1) in proport.ione discreta 2) ⁅in proport.ione⁆ continua ⁅sind ˚die Produkte ˚der beiden äußersten Glieder =⁆ dem Quadr.at ˚der mittelsten. 2) ˚Wenn 2. Grössen ‹Verhaltnisse› ([j] Verhältniße ˚.und Prop.ortionen) ‹gl.eich› vermehrt ˚oder vermindert ˚werden, so verhalten ˚sich ˚die Produkte, ˚.wie ˚.die Zahl.en selbst. Folgl.ich bei dem Verhältniß a:b = c:d ˚.wie a:c = b:d. ⁅bei dem Verhältniß a:b = c:d⁆ ˚.wie a-b:b = (c-d):d ⁅bei dem Verhältniß a:b = c:d⁆ ˚.wie a+b:b = c+d:d. ד) Anwendung auf die 1) Multiplik.ation ˚.wie 1:E = 2f:F. 2) Divis.ion ˚.wie 1:g = d:D. 3) Brüche ˚.wie E: 1/f = n:d. 4) Quadrat:e etc. ˚.wie R:Q = Q:C. 5) Regel detrie[7] ˚.wie ˚die 1ste gegebne ˚.zum 2. = 3: zur unbekanten. |
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Vorläufige Anmerkungen der Geometr.ie 1) Erklärung. [a] Geometr.ie (α γ μ ˚.und μετρεω) die [b]meßkunst, ist eine Wißenschaft den Raum auszu~ messen:[1] 2) ‹Historie da sie›[c] als Kunst erstlich zweitens als Wißensch.aft betrachtet werden kann: 1) Ursprung: bei den Egyptern, 2) Wachstum⁅: bei den⁆ 1) Griechen, die sie zur Quelle ˚der Weisheit machten 2) Römern, die sie insonderheit als Kunst im Kriege fortbrachten 3) den neuern, z.E. Franz.osen, Engell.ändern ˚.und Deutschen 3) Nutzen: 1) überhaupt als Wißenschaft: ˚durch ˚ein Gewißheit ˚.und Ordnung ‹ist s.ie› eine Logik 2) besonders: a) in ˚der Mathem:atik ist sie ˚der Geist ˚der Arithmet.ik ˚der Grund ˚der ganzen Mathes.is applicata b) außerhalb ⁅der Mathematik⁆ ist s.ie ˚.ein Hülfsmittel zu andern Künsten, z.E. Musik, Zeichen Kunst 4) Plan:[2] s.ie misst den Raum aus: dieser ist 1) Längen R.aum hat zu[d] s.einem Ende einen unteilbaren Punkt ˚.und nur eine Abmessung ˚der Länge 2) Flächen R.aum ⁅hat zu s.einem Ende eine⁆ Linie ⁅und⁆ 2 ⁅Abmessungen⁆ ˚der Länge ˚und Breite 3) Körperlicher R.aum ⁅hat zu s.einem Ende eine⁆ Fläche ⁅und⁆ 3 ⁅Abmessungen ˚der Länge ˚und Breite⁆ Dicke Sie ist also 1) Longimetrie, ˚die da Linien ˚ausmisst: diese sind 1) gerade: die [e] uns als ˚.ein Grundmaas gegeben seyn müssen: ist entweder 1) Perpendikular ˚.und Vertikal _|_ | 2) Horizontal __ 3) Schief, die weder Horiz.ontal noch Vertik.al 2) krumme: deren kein Theil gerade ist 3) vermischte: 2) Planimetrie, die Flächen ausmißt ˚.und ˚zwar 1) unbestimmte,[f] z.E. Winkel: ‹die Neigung 2. Lin.ien ‹(crurum)› zu ˚einem Punkt (vertex). [Fig. 1]› diese werden eingetheilt 1) in Absicht auf die Linien 1) in geradlinigte 2) ⁅in⁆ krumm⁅linigte⁆ 3) ⁅in⁆ vermischt⁅linigte⁆ 2) ⁅in Absicht auf die⁆ Neigung in 1) gerade, ˚eine Neigung ˚der Perpend.ikularen zur Horiz.ontalen Lin.ie z.E. [Fig. 2] 2) schiefe 1) spitz 2) stumpf |
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2) bestimmte Fläche: ˚durch Linien auf all.en Seiten bestimmt 1) ˚durch gerade Linien: ˚.und ˚.zwar 1) ˚durch 3: dahin gehören Triangel: diese sind mancherl.ei, da [Fig. 1] da ab die Basis, bc, ˚.und ca die Schenkel und c ˚die Spitze 1) in Absicht auf ihre Seiten 1) gleichseitige, da [Fig. 2] da ab = bc = ac 2) ungleichs:eitige 1) gleichschenkeligte [Fig. 3] da ab = bc ˚.und ¿ als bc. 2) völlig ungleichseitige, scalen. 2) in Absicht auf die Winkel 1) rechtwinkeligt: [Fig. 4] da ab ˚der Cathete: bc basis ˚und ac Hypothenuse heißt[a] 2) schiefwink.eligte 1) spitzw:inkeligte da alle 3 spitze ˜Winkel ˚sind 2) schiefw.inkeligte da ˚.ein schiefer ist 2) ˚durch 4: dahin ˚die 4ecke diese sind 1) in Absicht auf ˚die Seiten 1) Parallelogr.amme 2) Trapez.e [The following two lines were added later, written to the right of the above three lines] / ‹Alle Parallelogr.amme ˚werden ˚durch ˚die diagon.ale Lin.ie in 2 Th.eile / 2. Parall.elogramme ˚von ˚einer Basis ˚.und Höhe ˚sind ˜gleich.› 2) ⁅in Absicht auf ˚die⁆ Winkel a) mit ‹rechten›[c] Winkeln 1) Quadrat, Rektangel b) 2) ⁅mit⁆ schiefen: Rhomb.us Rhomb.us [The next fives lines were added later, written to the right of the above four lines.] / ‹Cirkel / gleiche Sehnen geben gl.eiche / Bogen ˚.und ʾvice versa / ˚Eine Perpendik.ular ˚.aus ˚den Center theilt Sehne ˚.und Bogen gl.eich ʾvice versa / Winkel an ˚der Periph.erie ˚.hat ˚das halbe Maas des Bogens etc. / Triangel, deßen Basis ˚die Per.ipherie des[d] Cirkels, @Cathet.e@ ˚der Radius ist ˜gleich Cirk.el› 3) ˚durch mehr:ere Polygone, z.E. fünf etc. diese ˚sind 1) regelmäss.ig ˚wenn alle Seiten ˚.und Winkel ˜gleich ˚sind 2) un⁅regelmässig⁆ [The following five lines were added later and are written to the right of the above text:] / ‹Polyg.on / Jedes regul.äre Polyg.on ist ˜gleich Triangel, deßen Bas.is ˚die Seite des Polygons / Cathet.e ˚die Perpend.ikular, ˚.aus dem Mittelp.unkt zu / ˚einer Chorde gezogen / ˚Die Seite des Hexagons ist ˜gleich dem Semidiameter› 2) ˚durch krumme Linien, z.E. 1) Cirkel, dessen Mittelpunkt, Durchmesser, Radien, Sektor, Tangente, ˚.und Saite zu merken ist 2) Ovalfigur ˚.und Ellipse 3) [e] Cylinder etc. etc. 4) [Text breaks off.] [The following six lines were written in the same hand and ink as the insertions written to the right of the text above.] / Triangel sind gleich: ˚wenn 2. Seiten etc. / Im gleichschenkel.igen Triangel ˚sind ˚die Winkel ad basin [gleich] / Alle 3 Winkel gl.eich 180 Grad. / 2. Triangel ˚.von ˚einer Basis ˚.und Höhe [sind] ˜gleich / Triangel ˚die Hälfte ˚.vom Parall.elogramm / Bei ˚einem Rechtwink.eligen [Triangel] ist ˚das Quadr.at ˚der Hypoth.enuse |
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@1.@ Proportion der Größen: a) [a] Rat.ional inter duas quant.itas commensurabilis b) Irrat.ional — hier Rational α) bei Triang.el a) ˚wenn im Triangel: recta parall.ele Basis: alsdenn Proportion b) gleichwinkel.ige Tr.iangel ˚sind ähnl:ich, Seiten @proportional@ c) proport.ionale Seiten geben gl.eiche Winkel = also ähnlich hier˚.aus finden a) ˚die 3te b) ˚die 4te c) ˚die mitl.ere Prop.ortion β) bei Parall.elogramme – Par.allelogramme ˚.von gl.eicher Höhe ˚sind ˚.wie ˚.die Bases 2 Rect.angel ˚sind in rat.ione compos.ita Bas.is et altit.udo II) Hier˚aus Problem.atik a) für ˚die Euthymetrie[1] b) ⁅für ˚die⁆ [b] (Ichnographie[2] anmerken) c) ⁅für ˚die⁆ Altimetrie[3] d) Epipedometrie[4] (Oberfläche e) Geodesie[5] (plan.ities in Theile Theil.en III. Stereometrie[6] α) Begriffe: [c] Cubus : Maas Parallelepipedum[d] Prism.en, Pyramide, Cylinder, Kegel β) [e] Verhältn.isse ˚.und Lehrs.ätze γ) Ausmeß.ung: 1) Oberfl.äche 2) des körperl.ichen Inh.alts [The bottom fourth of the page is blank.] |
ms B1
[1] [durch Schlüße] See the similar discussion at Math-A1, both following Kästner (1758, 1-20), although A1 more explicitly.
[2] [universalis] See the parallel discussion at Math-A1.
[3] [Raum] Raum, Zeit, and Kraft also appear – connected with Herder – in a late note of Kant’s:
“Von meinem ältesten mit Paper durchschossenen Baumgartenschen Handbuch der Philosophie da Herder mein Zuhörer war. Raum, Zeit und Kraft. Lange vor der Kritik.” (AA 17: 257)
See the parallel discussion at Math-A1.
[4] [Mechanik] See the parallel discussion at Math-A1.
[5] [Nutzen] See the parallel discussion at Math-A2.
[6] [Pythagoras] See the parallel discussion at Math-A2.
ms B2
[1] [Ursprung] A similar discussion of Wolff’s Auszug, §31 of the “Rechenkunst”, occurs at Math-A5.
[2] [Gerbert von Fleury] See the similar discussion at Math-A6 and the corresponding note.
[3] [Diophantus] See the similar discussion at Math-A3 and the corresponding note.
[4] [die Zahlen] See the similar discussion of Wolff’s Auszug, §8 of the “Rechenkunst” at Math-A3.
[5] [mit Brüchen] Wolff, Auszug, §§60-71, discusses fractions (1749, 37).
“§60. Wenn man ein Gantzes in gleiche Theile genau eintheilet, und nimmet einen oder etliche Theile derselben, so nennet man es einen Bruch.” [excerpt]
Moretto (2015, 443) notes that much of the following discussion on fractions stems from Kästner (1758, 44-59).
[6] [die Regeln sind] The following six rules come from Kästner, §§62-67 (1758, 47-49), although with the order: §§67, 65, 63, 62, 66, 66. [excerpt]
ms B3
[1] [Quadrat- und Cubickzahlen] Wolff, Auszug (1749, 43-49):
“Die 12. Erklärung. §72. Wenn man eine Zahl durch sich selbst multipliciret, so nennet man das Product das Quadrat derselben Zahl; sie aber die Quadrat-Wurtzel, in Ansehung dieses Quadrats.”
“Die 13. Erklärung. §73. Multipliciret man die Quadrat-Zahl (4) ferner durch die Wurtzel (2); so heisset das neue Product (8) eine Cubic- [44] Zahl, und in Ansehung derselben die Wurtzel (2) nunmehro die Cubic-Wurtzel.” [excerpt]
[2] [Regeln] Wolff, Auszug (1749, 44):
“Die 14. Erklärung. §74. Die Quadrat-Wurtzel aus einer gegebenen Zahl ausziehen, ist diejenige Zahl finden, die durch sich selbst multipliciret, die gegebene Zahl hervorbringet.
Die 15. Erklärung. §75. Hingegen die Cubic-Wurtzel aus einer gegebenen Zahl ausziehen, heisset diejenige Zahl finden, die durch ihre Quadrat-Zahl multipliciret, die gegebene Zahl hervorbringet.” [excerpt]
ms B4
[1] [Verhältnisse] Wolff, Auszug, §§52-59 (1749, 34):
[2] [Einteilung] Wolff, Auszug (1749, 34-35):
“Die 7. Erklärung. §52. Wenn man zwey Zahlen (4 und 12) dergestalt mit einander vergleichet, daß [35] man auf ihren Unterscheid (8) siehet, der durch die Subtraction gefunden wird, nennet man ihre Relation, die sie gegen einander haben, eine Arithmetische Verhältniß: siehet man aber auf den Quotienten (3), der durch die Division gefunden wird, eine Geometrische Verhältniß. Der Quotient, welcher andeutet, wie vielmahl die kleinere Zahl in der grösseren enthalten ist, heisset der Nahme der Verhältniß (Nomen sive Exponens Rationis).” [excerpt]
[3] [Proportion] Wolff, Auszug (1749, 35):
“Die 8. Erklärung. §53. Wenn in zweyen oder mehreren Arithmetischen Verhältnissen (3.5 und 6.8) der Unterscheid der Glieder; in Geomtrischen (3.12 und 5.20) der Name der Verhältniß einerley ist, so nennet man sie ähnlich, und ihre Aehnlichkeit eine Proportion. Die ähnliche Verhältnisse werden auch gleiche Verhältnisse genennet.” [excerpt]
[4] [continua] Wolff, Auszug (1749, 36):
“Die 9. Erklärung. §55. Zuweilen vertritt das andere Glied zugleich die Stelle des dritten, und dann nennet man es Proportionem Continuam. Ist nun dieselbe Arithmetisch, so schreibet man sie also: ../. 3.6.9. oder auch 3–6 = 6–9; ist sie Geometrisch, folgender massen: ../.. 3:6 = 6:12.” [excerpt]
[5] [Progression] Wolff, Auszug (1749, 36):
“Die 10. Erklärung. §56. Eine Progression wird genennet eine Reihe Zahlen, die in einer Arithmetischen oder auch Geometrischen Verhältniß fortgehen, als im ersten Falle 3.6.12.15.18.21.24.27: im anderen, 3.6.12.24.48.96. Und zwar nennet man die erste eine Arithmetische; die andere aber eine Geomtrische Progreßion.” [excerpt]
[6] [Wenn … gleich] Wolff, Auszug (1749, 36):
“Die 9. Grundsatz. §57. Wenn zwey Verhältnisse einer dritten gleich sind, so sind sie einander selber gleich. Z.E. 1:4 = 3:12 und 1:4 = 5:20. Derowegen ist 3:12 = 5:20.” [excerpt]
[7] [Regel detrie] ‘Regel detri’ abbreviates the Latin ‘regula de tribus terminis’ or ‘rule of three terms’; if two terms stand in a certain relation, then one can discern, given some third term, what its partner term must be. Wolff, Auszug (1749, 53):
“Die 16. Aufgabe. §85. Zu drey gegebenen Zahlen (3, 12, 5) die vierte, oder auch zu zweyen die dritte geometrische Proportional-Zahl zu finden.” [excerpt]
ms B5
[1] [den Raum auszumessen] Wolff, Auszug, beginning of the “Geometrie” (1749, 65):
“Die 1. Erklärung. §1. Die Geometrie ist eine Wissenschaft des Raums, den die cörperliche Dinge nach ihrer Länge, Breite und Dicke einnehmen.” [excerpt]
[2] [Plan] Herder provides here the outline for the remainder of this signature: Longimetrie (B5), Planimetrie (B5-B7), and Stereometrie (end of B7).
ms B7
[1] [Euthymetrie] Wolff’s Lexikon (1734, col. 455) offers the following entry:
“Euthymetria wird von einigen derjenige Theil der Geometrie genennet, welcher von den blossen Linien handelt.”
[2] [Ichnographie] Wolff’s Lexikon (1734, col. 659) offers the following entry:
“Ichnographie, Ichnographia, heisset überhaupt derjenige Riß, worinnen man anzeiget, was eine iede Sache nach ihren Theilen auf dem Erd-Boden vor einen Raum einnimmt; Und kommt dergleichen absonderlich vor in der Planimetrie. Insgemein pfleget man ihn einen Grund-Riß zu nennen, welches Wort ferner nachzuschlagen.”
[3] [Altimetrie] Wolff’s Lexikon (1734, col. 60) offers the following entry:
“Altimetrie, Altimetria wird die Wissenschafft genennet, die Höhen zu messen. Sie ist ein Theil der Euthymetrie, immassen selbe nur einzelne Linien,, und zwar ihrer perpendicularen Länge nach ausmisset. Doch thut sie auch in der Epipedometrie und vornemlich bei bergigten Flächen ihre Dienste. […]”
[4] [Epipedometrie] Wolff’s Lexikon (1734, col. 433) offers the following entry:
“Epipedometrie, wird von einigen derjenige Theil der Geometrie genennet, der von denen Flächen handelt.”
[5] [Geodesie] Wolff’s Lexikon (1734, col. 535) offers the following entry:
“Geodesie, wird von einigen die ausübende Geometrie genennet, wo man durch Instrumente von verschiedener Art die Höhen, Tieffen, Weiten, und dergleichen accurat abzunehmen lehret; worvon unter dem Wort: Geometria, weiter gehandelt wird.”
[6] [Stereometrie] Wolff’s Lexikon (1734, col. 1185) offers the following entry:
“Stereometrie ist derjenige Theil der ausübenden Geometrie, welcher lehret, wie man die Cörper nicht nur ausrechnen, oder ihren Inhalt finden soll, sondern welcher auch anweiset, wie man dieselben nach Verlangen zerschneiden könne. Den Grund zu dieser Wissenschaft haben Euclides in seinen Elementis, und Archimedes in seinem Buche de Sphara & Cylindro geleget. […]”
[Here is a mark-up key for the transcription.]
ms B1
[a] A 'hie' is crossed out.
[b] 'Jahre' is written above a crossed out 'Tage'.
[c] 'Bewegkraft, Dynamik' appears to have been inserted above a line that begins with a crossed out '1) in'.
[d] A 'der' is crossed out.
[e] 'Hydro' is followed by a crossed out 'st.', thus correcting 'Hydrostatik' to 'Hydrodynamik'.
[f] A 'Menschen' appears to have been rubbed out here.
[g] An '˚.und' is crossed out.
[h] 'in' is written above a crossed out 'zur'.
ms B2
[a] This line appears to have been inserted between the other two lines (but simultaneously with them).
[b] A 'd¿' is crossed out.
[c] 'die Regeln' overwrites other text.
[d] An 'e' at the end of 'ein' has been crossed out.
[e] 'von' overwrites 'vom'.
ms B3
[a] The 'd' overwrites another letter.
[b] The paper is torn here.
[c] A 'das M.' is crossed out.
[d] 'mit' overwrites a 'ba'(?).
[e] An 'Erklärung' is crossed out, along with the following 'Ben', which we have retained.
[f] 'Geometr.' overwrites another word.
[g] Reading 'in' as 'mit'.
ms B4
[a] The beginning of this word is lost to a tear in the page.
[b] A 'Prop¿rte Progress.' is crossed out.
[c] 'hat' overwrites 'ist'(?).
[d] A 'Regeln: Veränderung' is crossed out, and the following is inserted here from the line above.
[e] A 'folgl.ich' is crossed out.
[f] A 'wese' is crossed out.
[g] 'Reading '˚die' as '˚das'.
[h] A 'Proport.ionen' is crossed out.
[i] 'äußersten' is written above a crossed out 'lezten Pesten(?)'.
[j] A 'Zahl' is crossed out.
ms B5
[a] A 'Sie' is crossed out.
[b] An 'Erd' is crossed out.
[c] 'Historie da sie' is written above a crossed out 'Ursprung ¿¿¿'.
[d] A concluding 'm' is crossed out.
[e] 'die' corrects 'denen'(?) and a 'Maas' is crossed out.
[f] 'unbestimmte' overwrites an illegible word.
ms B6
[a] Reading 'heß' as 'heißt'.
[b] A 'a) ¿¿¿' is crossed out.
[c] 'rechten' is written above a crossed out 'gleichen'.
[d] Reading '˚der' for '˚des'.
[e] An 'Ellipse' is crossed out.
ms B7
[a] An 'N¿', and then an 'A¿' are crossed out.
[b] A 'Planimet' is crossed out.
[c] A letter is crossed out.
[d] Reading 'Paralleg' as 'Parallelepipedum'.
[e] An 'Ausmeß.ung' is crossed out.